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Rollender Donner 2
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eBook114 Seiten1 Stunde

Rollender Donner 2

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Über dieses E-Book

Eigentlich wollte er nach Berlin. Stattdessen landet er im Rollstuhl. Wie er mit dem Urteil "Querschnittslähmung" fertig wurde, wie sich aus einem von Drogen betäubten Bündel Schmerzen langsam wieder ein Mensch entwickelte, das beschreibt der Autor so packend und authentisch, dass man das Buch kaum noch aus der Hand legen kann.

Man spürt regelrecht das Gefühlschaos, durch das er sich ohne Rücksicht auf Tabus seinen Weg bahnt. Doch auch nach der Reha, wieder im Leben, bedarf es manchmal wirklich der Mentalität eines "Häuptlings Rollender Donner", um mit den ganzen Unwägbarkeiten fertig zu werden und dabei noch einigermaßen geistig gesund zu bleiben. Und plötzlich heißt es: "Alles zurück auf Start. Das Ganze nochmal! Nur bitte noch ein bisschen schräger." Das Leben schreibt wirklich die besseren Geschichten.
SpracheDeutsch
Herausgeber110th
Erscheinungsdatum12. Nov. 2014
ISBN9783958651913
Rollender Donner 2

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    Buchvorschau

    Rollender Donner 2 - Roberto Sastre

    abrufbar.

    Das Buch

    Eigentlich wollte er nach Berlin. Stattdessen landet er im Rollstuhl. Wie er mit dem Urteil „Querschnittslähmung" fertig wurde, wie sich aus einem von Drogen betäubten Bündel Schmerzen langsam wieder ein Mensch entwickelte, das beschreibt der Autor bereits in seinem ersten Buch ROLLENDER DONNER so packend und authentisch, dass man das Buch kaum noch aus der Hand legen kann. IN ROLLENDER DONNER 2 heißt es:

    „STOP! Alles zurück auf Start. Das Ganze nochmal! Nur bitte noch ein bisschen schräger." Das Leben schreibt wirklich die besseren Geschichten.

    Man muss sie nur noch mitschreiben, so wie in „Rollender Donner #2", der Geschichte vierter Teil.

    Der Autor

    Roberto Sastre, Jahrgang 1957, IT-Trainer und passionierter Rockmusiker ist gebürtiger Deutscher und lebte einige Jahre in Lateinamerika. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland ist er durch einen Unfall im Juni 2007 querschnittgelähmt. Bereits ein halbes Jahr danach steht er wieder auf der Bühne - im Rollstuhl. In seiner Freizeit hat die Musik einen ernsthaften Konkurrenten bekommen – das Schreiben.

    Für alle, die mit einer Behinderung prima klarkommen und die, die es trotz Behinderung probieren.

    Ganz besonders aber für die, die sie dabei unterstützen.

    … und für meine Mutter

    Nimm‘s an, leb‘ damit – und piens net rum!

    (Nuena)

    Vorwort

    Eigentlich wollte ich nach Berlin. Eine richtig schöne Triketour sollte es werden. Eigentlich. Einmal quer durch die Republik. Von links unten nach rechts oben und im großen Bogen wieder zurück. Eine ganze Woche hatten wir dafür eingeplant. Aber so ist es eben mit Plänen in unserer Familie. Stattdessen landete ich viele Wochen später in einem Rollstuhl.

    „Querschnittslähmung", das ist etwas, das anderen passiert. Das sieht man öfter mal im Fernsehen.

    Typischer Fall von „Gell, da guckste." Diesmal ist es mir passiert.

    Über das Thema gibt es so einige Bücher. Von Betroffenen, Familienangehörigen, Ärzten, Pflegern, die Liste lässt sich bestimmt beliebig fortsetzen. Alle sind entweder furchtbar betroffen, verstehen die Welt nicht mehr, oder sie beschreiben als Ratgeber, wie man damit klarkommt. Das Einzige, was in dieser Situation funktioniert, ist eine Mischung aus Fatalismus und Humor, der gerne tiefschwarz sein kann.

    In „Rollender Donner" habe ich die Geschichte erzählt, vom Unfall bis zur Rückkehr ins Leben und dann das erste Jahr wieder in freier Wildbahn.

    Nach einiger Zeit erhielt ich Briefe und E-Mails von Menschen, die selbst durch Unfälle verletzt wurden und denen man meine Bücher in die Hand gedrückt hat, so nach dem Motto: „Schau mal, du bist nicht alleine... "

    Ich erfuhr, dass es Kliniken gibt, die meine Geschichte frisch verletzten Patienten zu lesen geben. Dabei habe ich doch bloß in meinen eigenen Worten erzählt, wie ich den ganzen Schlamassel aus meiner Sicht erlebte.

    Dann wollten Zeitungen Interviews mit mir machen, man hat mir eine Rundfunksendung angeboten, ich habe in Schulen und Kliniken meine Geschichte erzählt. Anfangs fand ich den Rummel um meine Person ja ganz lustig, aber nach einer Weile kann einem so etwas gehörig auf den Wecker gehen. Und immer dieselben Fragen, wann kommt das nächste Buch? Warum gibt es das nur als Taschenbuch? Trotzdem, mein Ego hat sich über so ein bisschen Aufmerksamkeit noch nicht beklagt.

    Na ja, jedenfalls wollte ich das Ganze noch einmal komplett überarbeiten und dabei die Geschichte weiter erzählen. Aber gerade im ersten Teil kann man am Erzählstil so herrlich feststellen, wie ganz langsam der Kopf wieder zu arbeiten anfängt. Diese Authentizität wäre bei einer Überarbeitung verloren gegangen. Vielleicht kann ich ja ein paar Bilder mit hineinnehmen, damit man sieht, wie diese Laberbacke aussieht. Und vielleicht interessiert es ja noch jemanden, wie es denn weiter geht.

    Und wie ich gerade im schönsten Wühlen bin, bekomme ich eine Geschichte präsentiert, die mich fast umhaut. Warum? Weil ich in der Geschichte selbst mitspiele. Streng genommen ist es meine Geschichte. Teil 4.

    Aber lest selbst:

    Viertes Buch

    Alles wieder auf Anfang

    75. Alles wieder auf Anfang

    So verblüfft habe ich den Leiter der Paraplegiologie noch nie erlebt. Er schaut auf seinen Monitor, auf mich, wieder auf den Monitor. Sein Markenzeichen, die weißen Augenbrauen verschwinden fast im Haaransatz, seine Lippen sind zu einem unhörbaren „0" gespitzt. Für einen Moment sagt keiner etwas.

    Vielleicht hätte ich erwähnen sollen, dass auf dem Monitor meine aktuellen Röntgenbilder zu sehen sind. Ich bin zum jährlichen Check-up gekommen. Großer Kundendienst, Ölwechsel, abschmieren, Kontrolle der Blasenfunktion, und was es da sonst noch gibt. Seit einiger Zeit hatte ich das Gefühl, nicht mehr richtig zu sitzen. Manchmal kam es mir so vor, als würde meine Hüfte nicht mehr zu mir gehören. Also bat ich darum, diesen Bereich genauer zu betrachten. Und jetzt warte ich darauf, ob auf den Röntgenbildern etwas zu sehen ist.

    „Haben sie eine Zahnbürste dabei?"

    Ich hab's geahnt, das scheint keine Kleinigkeit zu sein. Ich brauche auch gar nicht zu antworten, das tut mein Gesichtsausdruck für mich.

    „Das dachte ich mir. Ja, da scheint etwas zu sein, das würde ich gerne genauer untersuchen. Sie haben es ja nicht weit nach Hause. Ich möchte sie gerne zwei Tage zu einer genaueren Untersuchung hier behalten. Bitte holen Sie sich ein paar Sachen und kommen sie morgen früh wieder her. Könnte sein, dass wir einen kleinen Eingriff machen müssen, um ein paar Schrauben nachzuziehen."

    Das mit den Schrauben nachziehen hat er hoffentlich bildlich gemeint. Der Eisenwarenladen, der sich in meinem Rücken angesammelt hat, ist inzwischen eine innige Verbindung mit meinen Gräten eingegangen, da muss nichts mehr nachgezogen werden. Hoffe ich doch.

    Zuhause empfängt mich schon meine liebste Telefonistin.

    „Du, die Klinik hat angerufen, du sollst erst übermorgen kommen. Ich dachte du warst heute da?"

    „Ja, aber ich soll nochmal für zwei Tage reinkommen. Bei mir ist wohl die eine oder andere Schraube locker."

    „Dafür hätte ich keine Untersuchung gebraucht. Dass bei dir die Schrauben noch nie so richtig gesessen haben, dafür muss ich wirklich keine Medizin studieren."

    Für meine liebste Diskussionspartnerin ist das natürlich eine Steilvorlage.

    Zwei Tage später liege ich auf der Pritsche des MRT, des Magnetresonanztomographen. So ganz wohl ist mir nicht dabei. Ich habe nämlich ein winzig kleines Problem mit engen Räumen. Also, ich weniger - nur diejenigen, die versuchen, mich in einen kleinen Raum zu bringen. Sobald der Rand der Röhre in meinem Sichtfeld auftaucht, klappen meine Arme nach außen. Schon steht die Kiste. Aber, oh Wunder der modernen Datenverarbeitung, der Klinikcomputer kennt mich noch von früher. Ganz dick steht da bestimmt: „ANGSTHASE!!!" Mit drei Ausrufezeichen. Dafür kenne ich die nette Anästhesistin noch von früher. Genau wie die Spritze, die sie in der Hand hält.

    Zwei Minuten später werde ich ganz entspannt mit einem breiten Grinsen ins Rohr geschoben und finde das ganz toll. Auf dem Kopfhörer habe ich irgendetwas Rockiges. Noch bevor die Pritsche mit mir die Endposition erreicht hat, bin ich schon weggeduselt.

    Die Narkoseärztin ist eine absolute Granate. Sie hat das Medikament so auf den Punkt dosiert, dass meine Augen wieder aufgehen, als ich gerade wieder aus der Röhre herausgefahren werde. Der Ring des Computertomographen, der anschließend noch über mich drüberfährt, macht mir nichts aus. Diese Technik ist schon faszinierend.

    „Das hab ich ja noch nicht gesehen! Schau dir das Mal an!" Während man mir in den Rollstuhl hilft, kommt ein Mensch in OP-Kleidung aus dem Büro gestürzt.

    „Das waren doch eben ihre Aufnahmen? Wollen sie mal was sehen, was man nicht jeden Tag sieht? Kommen sie mit."

    Auf dem Flachbildschirm im Büro ist ein computergeneriertes 3-D-Modell einer Wirbelsäule zu sehen. Die Verstrebung im oberen Teil kommt mir bekannt vor. Da schwebt doch wirklich meine Wirbelsäule frei im Raum und kann beliebig gedreht und betrachtet werden. Er zoomt auf den Lendenbereich und dann fällt mir ganz dezent die Klappe runter. Eigentlich sollte da eine möglichst gleichmäßige Reihe von Wirbeln zu

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