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Fist-Fibel: Sex-Ratgeber für schwule Männer
Fist-Fibel: Sex-Ratgeber für schwule Männer
Fist-Fibel: Sex-Ratgeber für schwule Männer
eBook208 Seiten3 Stunden

Fist-Fibel: Sex-Ratgeber für schwule Männer

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Über dieses E-Book

Wenn es um schwulen Sex geht, zählt Fisten zu den Extremsportarten. Ohne Zweifel kann Mann bei dieser Praktik ungeahnte Höhen-Flüge erleben. Von Tipps zum gründlichen Spülen über die Wahl des richtigen Gleitmittels bis hin zu hilfreichen Entspannungstechniken und einem kompetenten Wegweiser für das dunkle Labyrinth der Eingeweide: Stephan Niederwieser - Autor zahlreicher Sexratgeber - beschreibt in seiner Fist-Fibel alles, was man wissen muss, um den ultimativen Kick zu erleben.
SpracheDeutsch
HerausgeberBruno-Books
Erscheinungsdatum28. Nov. 2012
ISBN9783867874816
Fist-Fibel: Sex-Ratgeber für schwule Männer

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    Buchvorschau

    Fist-Fibel - Stephan Niederwieser

    »In der Gemeinschaft ist es leicht, nach fremden Vorstellungen zu leben. In der Einsamkeit ist es leicht, nach eigenen Vorstellungen zu leben. Aber bemerkenswert ist nur der, der sich in der Gemeinschaft die Unabhängigkeit bewahrt.«

    Ralph Waldo Emerson

    Inhalt

    Hinweis

    (M)eine Geschichte

    Vorwort

    Geschichten

    Mythen

    Teil I: Den Horizont erweitern

    Anatomie

    Darmreinigung

    Hilfsmittel

    Dehnung

    Ohne den Kopf geht’s nicht

    Stellungen

    Orgasmus

    Teil II: Hand anlegen

    Die Session, passiv

    Die Session, aktiv

    Krankheiten

    Teil III: Schöner Fisten

    Das perfekte Gleitmittel

    Toys

    Spezialtechniken

    Drogen

    Nachwort

    Fuck(t)sheet

    Über den Autor

    Über das Buch

    Impressum

    Hinweis

    In vielen Büchern steht an dieser Stelle nur, dass Verlag und Autor die vorgestellten Praktiken nach bestem Wissen und Gewissen geprüft haben, aber für Schäden, die aus dem Nachahmen entstehen, nicht haften. Muss da ja stehen, weil immer mal ein Schlauer auf die Idee kommt, andere für sein Handeln verantwortlich zu machen. Ich möchte dem aber noch etwas Wichtiges hinzufügen: Ich bin gesund, ich kann denken, ich habe an einer deutschen Universität studiert, und ich bin staatlich geprüfter Heilpraktiker. Ich habe großen Respekt vor dem menschlichen Körper und würde niemals an Aktivitäten teilnehmen, die mich oder andere Menschen gesundheitlich in Gefahr bringen.

    So brachial und brutal das für Praktikfremde anmuten mag: Sich eine Faust in den Hintern schieben zu lassen, halte ich für eine sichere Sexpraktik – wenn man weiß, was man tut, wenn man das Fisten richtig und umsichtig ausübt. (Ähnliches gilt übrigens fürs Autofahren.) Zum umsichtigen Handeln gehört auch, dass man Anleitungen und Ratschläge nicht blind befolgt, sondern dass man mitdenkt, dass man achtsam mit sich, mit dem Gegenüber, mit den Körpern und Dingen umgeht. Möge dich dieser Rat durch das gesamte Buch hinweg leiten und begleiten.

    (M)eine Geschichte

    Ruckediguh … Blut ist am (Hand-)Schuh

    Er bettelte: »Ja, stopf mich! Hau’s mir rein!« Und ich folgte seiner Anweisung. Ich boxte und stopfte und fickte ihn mit meiner Hand. Plötzlich schoss ein dünner Strahl hellen Blutes geradewegs aus seinem Hintern heraus und quer über meinen Arm.

    Ich erschrak. »John. Du blutest.«

    »Ist es helles Blut?«, fragte er, sobald er wieder zu Atem gekommen war.

    Ich hörte ihn schlecht, nicht nur, weil er seinen Kopf in sein Kissen vergraben hatte, sondern auch weil mir der Kopf schwirrte.

    »Ja, es ist ganz hell.«

    »Dann ist es nur ein kleines Äderchen. Das passiert bei mir öfter. Warte einen Augenblick, dann mach weiter!«

    Mir wäre ohnehin nichts anderes übrig geblieben, als eine Pause einzulegen; ich war wie gelähmt. Und ich starrte wie die sprichwörtliche Katze auf das (Mause-)Loch. Das Blut versiegte tatsächlich schnell. Aber meine Erregung auch.

    Ich war jung. Es war meine erste Fist-Erfahrung. Damals habe ich mich geärgert, dass es keinen Ratgeber gab, in dem ich hätte nachlesen können, was einen beim Fisten so alles erwartet: dass manche es wilder mögen, als ich mir das vorgestellt hatte, dass es gar barbarisch wirken kann, dass es an Action viel weniger bietet als die einfachste Wichserei. Dass beim Fisten minutenlang gar nichts passiert, es aber in Sachen Erregung so ziemlich alles übersteigt, was man in seinem kleinen Sexleben so anstellen kann. Ich hätte gerne vorher gewusst, dass Blut zum Fisten in etwa so selbstverständlich dazugehört wie Spucke zum Küssen.

    Als ich kurz nach diesem blutigen Zwischenfall das Hotelzimmer verstört verließ, hörte ich, wie John hinter mir den Schlüssel im Schloss herumdrehte. Im Aufzug nach unten hatte ich dann dieses innere Bild: wie das Zimmermädchen am Morgen die Tür öffnete und John tot im Bett fand – verblutet. Und die Polizei würde lange rätseln, wie diese Gewalttat hatte stattfinden können, obwohl die Zimmertür von innen abgeschlossen gewesen war. Erst die Obduktion würde ergeben, dass sich der weltbekannte Dirigent, verheiratet, Vater von drei Kindern, nach den Konzerten stopfen ließ wie ein Truthahn zu Thanksgiving: zweihändig! Eine Katastrophe für die Angehörigen, die es am nächsten Tag in der Zeitung zu lesen bekämen, aber der Siegeszug für eine (Sex-)Praktik, die sehr zu Unrecht im Rufe von Gewalt und Schmutz und Gefahr steht.

    Diese Geschichte wollte ich immer aufschreiben – einen unterhaltsamen Krimi daraus machen, den man ob seines Skandal-Potenzials vielleicht sogar in heterosexuellen Kreisen hätte unter die Leute bringen können. Aber daraus wurde nichts. Stattdessen schrieb ich diesen Ratgeber.

    Hand und Fuß: leichter, wenn man weiß, wie man's richtig macht.

    Vorwort

    Mit einer Hand im Hintern

    Klingt nach Western: ein Showdown zwischen den Bergen … Warum machen wir das eigentlich?

    Weil ich wissen wollte, was andere für Erfahrungen mit dem Fisten ge­macht haben, setzte ich ein Profil bei Gayromeo ein, mit dem ich Interviewpartner suchte. Gemeldet haben sich nicht viele. Die meisten konnten offensichtlich nicht lesen, denn sie suchten einen Sexpartner. Einige verabredeten sich mit mir – tauchten dann aber nie auf –, nur wenige waren bereit, ihre Erfahrungen zu teilen (vielen Dank euch allen).

    Um (im wahrsten Sinne des Wortes) mehr first-hand experiences zu sammeln, fragte ich daraufhin in meinem Bekanntenkreis herum, fragte Freunde, ob sie jemand kannten, der bereit wäre, seine Erfahrungen mit mir zu teilen – und stellte überrascht fest, dass mehr von ihnen selbst etwas zu berichten hatten, als ich erwartet hatte.

    »Es ist schwer zu beschreiben, was am Fisten so besonders ist. Die Nähe? Endorphine? Ich kann es allenfalls mit Verliebtsein vergleichen. Fisten gibt mir etwas, das ich allein nicht erreichen kann.« (Chris, 64)

    Fisten ist keine Praktik mehr nur für Sonderlinge. Man muss nicht die Profile auf Dating-Portalen studieren, um mitzukriegen, dass ­Fisten kurz davor ist, zum Mainstream zu werden. MisterB., Sexshopbetreiber in Amsterdam und Berlin, verzeichnet über die letzten Jahre eine deutliche Zunahme an jüngerer Kundschaft, die sich mit immer größeren Dildos versorgt. Auch beim Pornolabel Raging Stallion bewerben sich immer mehr jüngere Darsteller um Rollen in Fist-Filmen. Wer weiß, vielleicht wäre der Hersteller des Backfetts Crisco längst Pleite, wenn es nicht so viele eifrige Fister gäbe.

    »Mich hat einfach das Unbekannte gereizt. Etwas von der Mehrheit Geächtetes zu tun, gefällt mir irgendwie.« (Georg, 32)

    Gleichzeitig aber ist das Unwissen groß. Fisten ist nach wie vor stigmatisiert, und alle, die es praktizieren, fürchten um ihren Ruf, sogar um ihren Job. Wird dieser Praktik und ihren Praktikern doch alles Mögliche nachgesagt: Fisten sei pervers, sei SM, Fister seien HIV-positiv (mehr darüber im Kapitel Mythen).

    Was spürt man eigentlich beim Fisten?

    Du fragst dich vielleicht, was am Fisten eigentlich geil ist. Zum einen natürlich die Dehnung deines Schließmuskels (au ja, das spürt man – und wie), zum anderen die Reizung der inneren Organe (Prostata, Blase). Aber auch und vor allem die Dehnung deiner Darmmuskulatur. Das eigentliche Gefühl beim Gefistetwerden basiert also auf den Dehnungsreizen, die in der Darmwand ankommen.

    Weil selbst unter Freunden nicht übers Fisten gesprochen wird, ist es schwer, an Fakten über diese Technik heranzukommen. In meinen Gesprächen habe ich immer wieder große Wissenslücken entdeckt. Selbst langjährig erfahrene Fister plagen sich mit dem Spülen ab – ein Problem, das durch fundierte Anatomiekenntnisse schnell gelöst werden könnte. Und manche glauben immer noch, wenn sie etwas Pulsierendes im Becken spüren, sie hielten die Aorta in Händen.

    »Beim Fisten ist Geben und Nehmen ausgeglichen. Ich bin aktiv, er nur die Faust.« (Jürgen, 53)

    So soll dieser Ratgeber nicht nur allen helfen, künftig ein wenig »richtiger« zu fisten, sondern auch mit Vorurteilen und längst überholten Vorstellungen aufzuräumen. Du wirst hier erst mal ausführlich in die Anatomie aller wichtigen Organe eingeführt, ich habe die besten Tipps für Darmspülungen zusammengetragen, werde dir jede Menge lustiger Toys vorstellen und erklären, wie du dein eigenes Gleitmittel herstellst.

    »SM? Durchs Gefistetwerden erreiche ich so tiefe Ebenen der Entspannung, dass ich es eher als Meditation bezeichnen würde.« (Mischa, 28)

    So funktioniert dieses Buch

    Am liebsten hätte ich dich Schritt für Schritt durch das Thema geführt: zunächst das Spülen erklärt, dann die Dehnung, dann wie man jemanden zum Spielen findet – und dich am Ende durch eine Session geleitet. Aber schon für das einfache und schnelle Spülen ist es wichtig, dass du die Anatomie deiner Darmwege kennst …

    So habe ich das Buch am Ende dreigeteilt. Bevor wir zur Sache schreiten, liefere ich dir einen Überblick über die Geschichten der vielleicht einzigen Sexpraktik, die Schwule im letzten Jahrhundert zur Kultur beigetragen haben. In Mythen räume ich mit Gerüchten und falschen Vorstellungen rund ums Fisten auf – was dir helfen wird, dich von blockierenden Gefühlen und inneren Verboten zu lösen.

    »Wenn ich in Filmen sehe, dass jemand einen ganzen Arm weg-steckt, kriege ich einen Mordsständer.« (Peter, 43)

    Im Teil 1 (Den Horizont erweitern – die Vorbereitung) geht es um dich und darum, wie du dich auf den vielleicht größten bisher vorstellbaren Sexakt am besten vorbereitest. In Anatomie führe ich dich dann durch den Unterbauch, denn ohne zu verstehen, wie der aufgebaut ist, stochert man im Dunkeln. Die Tipps im Kapitel Spülungen werden dir helfen, die Vorbereitung auf den eigentlichen Akt dramatisch zu verkürzen. Danach stelle ich dir die notwendige »Hardware« (Hilfsmittel) rund ums Fisten vor. Und dann geht es los mit den Dehnübungen, die dich über die nächsten Monate begleiten werden. Ein Ausflug in die Psyche wird dir zeigen, mit welcher Geisteshaltung du die Dehnübungen unterstützen kannst. Ein Überblick über die möglichen und sinnvollen Stellungen rundet den ersten Teil ab. Das Kapitel Orgasmus diskutiert, was dich beim Fisten eigentlich erwartet.

    Im zweiten Teil (Hand anlegen – Anleitung für Anfänger) geht es um dich und einen Partner, um die Session von der aktiven und der passiven Seite aus betrachtet sowie darum, was es als Anfänger alles zu beachten gibt: Wie und wo du Männer findest, mit denen man fisten kann, und wie du feststellst, ob sie dafür überhaupt geeignet sind. Dazu gehört auch das darauffolgende Kapitel, in dem ich dir ausführlich erkläre, welchen Gefahren du dich bei dieser Art von Sex aussetzt.

    Der dritte Teil (Schöner Fisten – Anleitung für Fortgeschrittene) ist … eben für Fortgeschrittene. Wenn du eifrig geübt und erste Erfahrungen gesammelt hast, darfst du dort weiterlesen. Vorher nicht! Hörst du? Blättere sofort zurück! Lass die Finger weg!

    Das

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