Beider Augen Blick: Neun Variationen über das Sehen
Von Anita Pichler
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Über dieses E-Book
Das letzte Buch der 1997 verstorbenen Südtiroler Autorin. Werke der bildenden Kunst sind Anlaß für kleine Erzählungen und lyrische Prosa, die sich der Problematik der Wahrnehmung nähern und versuchen, die Vielfalt des Sichtbaren sprachlich faßbar zu machen, "beider Augen Blick" in Einklang zu bringen, aus Gesehenem etwas Geschehenes und daraus eine Geschichte zu machen.
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Buchvorschau
Beider Augen Blick - Anita Pichler
Ort
DAS ANDERE
»Es ist weder gut noch schlecht, höre ich sagen, es ist einfach anders.« Ich sage diesen Satz und spreche von Landschaften und Bildern, von Menschen und Tieren, von Früchten, Farben und Empfindungen. Ich spreche von dem, was schweigt, weil ich seine Sprache nicht begreife. Ich spreche von meinen Empfindlichkeiten. Gut oder schlecht ist das Kürzel, es faßt das Bekannte, das Vertraute, das, was ich nennen kann, was ich orte und ordne, es faßt das Nicht-Andere. Es faßt das, womit ich das Andere ausgrenze, denn über das Andere kann ich nichts sagen. Ich kann es umgrenzen, indem ich das Bekannte benenne. Die Grenze des Anderen ist die Grenze von dem, was ich weiß. Das Andere ist das, was meinem Wissen einen Rahmen gibt. Vieles von dem, was ich weiß, habe ich gelesen oder gehört. Ich habe gelesen, daß es Götter gab auf der Erde, welche die Menschen aus Wassern und Felsen ins Leben riefen und wieder zurück in Flüsse und Stein; ich habe gelesen, daß es einen Gott gegeben hat, der die Menschen erschaffen, ihnen einen Teil seiner Zeit zugemessen und sie wieder zu sich gerufen hat; ich habe gehört, daß sich die Menschen von ihm lösten, daß sie versuchten, Ursache und Wirkung nach ihrem Maß zu ergründen, daß sie von den Müttern geboren wurden und starben; ich habe von sanften Theorien der Entwicklung gehört, von heftigen Theorien, vom großen Knall: Ich habe gehört, daß durch ihn die ganze sichtbare Welt aus dem Zusammenhang gestoßen wurde. Ich glaube nicht mehr. Ein Anderes hat sich meiner bemächtigt. Es ist keinem Gewicht unterworfen, es traut dem Ohr nicht, es kann den Blick nicht richten, es weicht jedem Vergleich aus, jedes Maß ist ihm gleich und gültig.
Das Andere und ich, wir wissen nichts voneinander. Wir sind uns kein Spiegel. Nur als Echo meine ich es wahrzunehmen, als Druck.
Das Andere ist das, was ich gefangen halte. Wenn ich mich ausbreite, schrumpft das Andere, und wenn sich das Andere ausbreitet, nehme ich mich zusammen. Zwischen uns gibt es keinen Frieden, nichts, was von Dauer wäre, nichts Festgelegtes. Fortwährend brauchen wir uns, verbrauchen uns aneinander. Wenn ich mich ihm ausliefere,