Analysen Symbole 6209-12: Inspirationen im Tagebuch eines Aufsässigen
Von Franz Haverkamp
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Sie betäuben mich. Ich möchte das Leben in die Hand nehmen und es dauernd bewegen – einmal hierhin, einmal dorthin. Die Kinder tun es ähnlich. Sie schaufeln den Sand und sie klettern auf den Baum. Sie kriechen in Schlupfwinkel und sind ganz erfüllt. Sie träumen von der Kraft ihres Lebens. Und wir? – Es ist ein wilder Schrei, der sich selbst erstickt.
Du musst beten, du darfst nicht schreien! Bewundere deine Welt, spüre sie auf, beschreibe das! Das musst du tun, nicht aufsässig sein!
Ich höre dich und ich höre den Fluch meiner Seele. Was treibt den Keil in die Harmonie? Wie kommen Fluch und Andacht zusammen? Rätselhaft, wie alles geht. Aber es geht. Spiralen dreht mein Herz, tönende Spiralen.“
In seinem dritten Lebensjahrzehnt, wo er Gott und die Welt kritisierte und anzweifelte, nahm der Autor im Rahmen seiner Tagebuchführung unbewusst Verbindung zu geistigen Welten auf. In Dialogen – wie oben – erfährt er seelischen Beistand, und es wird ihm, ohne dass er dieses Geschehen begreift, unter anderem der Vorgang der Inspiration erklärt. In den Gesprächen, in welchen auch niedere Geistwesen mit entsprechenden Absichten zu Wort kommen, bedient er sich oft der Traumsymbolsprache, die ihm damals noch völlig unbekannt war.
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Buchvorschau
Analysen Symbole 6209-12 - Franz Haverkamp
Was ist das Schwerste von allem? Was dir das Leichteste dünket: Mit den Augen zu sehn, was vor den Augen dir liegt.
(Goethe)
Für
meine Kinder und alle, die auf der Suche sind nach dem Sinn ihres Lebens
In
Liebe zu Gott und seiner Schöpfung und mit Dank an alle, die an der Entstehung und Bearbeitung der vorliegenden Texte beteiligt waren
Inhalt
Vorwort
30.09.62 Man sieht vor sich
02.10.62 Wenn nur Gedanken
03.10.62 Ein großes Loch
05.10.62 Wie ist das Gefühl?
07.10.62 Wieder unvernünftig
08.10.62 Mit groben Fingern
11.10.62 Siehst du den Sand?
12.10.62 Nein, leugne dich nicht!
18.10.62 Wo bist du, fehlt
21.10.62 Heute war Besuch
22.10.62 Habe mich heute
Nov. 62 Käme doch jetzt wer!
20.11.62 So sah ich denn
21.11.62 Heute war
22.11.62 Freund, wie siehst du
24.11.62 Dann bin ich wieder
25.11.62 Rauf und runter
26.11.62 Nun schon einige
27.11.62 Und sie verlöscht nicht
28.11.62 Gestern früh
29.11.62 Einer steht ohne Hut
30.11.62 Er sprach den Satz
01.12.62 Wunderbare Dinge
08.12.62 In den letzten Tagen
09.12.62 Eine schlechte Nacht
10.12.62 Es ist doch tatsächlich
12.12.62 Tatsächlich sind viele
13.12.62 Ich habe mir überlegt
14.12.62 Wiederholung, zeige mir
15.12.62 Es sind alles Spekulationen
24.12.62 Seit dem 22. Dezember
Symbole
Vorwort
Berichte über geistige Welten und ihre Verbindungen zu uns gibt es seit Jahrtausenden. Doch die Beschäftigung mit ihnen fällt dem wissenschaftsgläubigen Menschen in der heutigen Zeit sehr schwer. Aufgrund moderner Forschungsergebnisse glaubt er – obwohl das Wissen um das Wesen der Materie mit ihren inneren und äußeren Grenzbereichen sowie die Kenntnis der Psyche einschließlich des Unbewussten noch fehlen – die Existenz eines materieunabhängigen Geistes in Frage stellen bzw. negieren zu dürfen. Damit wird die allgegenwärtige Kommunikation der geistigen Welt mit uns bzw. mit unserem Unbewussten außer Acht gelassen, und als Folge davon wird auch nicht hinterfragt, aus welchen geistigen Bereichen unsere Gedanken und unsere daraus resultierenden Entscheidungen kommen.
Wie nachteilig diese Entwicklung für uns Menschen ist, wird in der Buchreihe „Analysen – Symbole, Inspirationen im Tagebuch eines Aufsässigen" und einer bald nachfolgenden Buchreihe mit der Deutung der Texte dargestellt. Über Inspirationen, die ich von 1957 bis 1966 empfing, aber als solche nicht erkannte, wird
das Wesen der Inspiration erklärt und damit auf die Existenz von geistigen Welten einschließlich der möglichen Verbindung zu ihnen hingewiesen
die Anwendung der Traumsymbolsprache, die mir damals noch völlig fremd war, demonstriert
auf die verhängnisvollen Auswirkungen des Materialismus aufmerksam gemacht
und im Rahmen einer Psychoanalyse mein eigenes Fehlverhalten und ein solches in unserer Gesellschaft aufgezeigt.
Schließlich werden sehr wichtige Fragen im Zusammenhang mit unserem Dasein, unserem Zusammenleben und mit dem Ausleben unserer Sexualität diskutiert
und aus den Texten geht auch hervor, dass unsere Hinwendung zum Himmel, vor allem in Zeiten seelischer Not, nicht unbeantwortet bleibt.
Die in den Tagebüchern von mir selbst – bewusst oder unbewusst – vorgebrachte Kritik ist sehr oft ungerechtfertigt. Sie erinnert an das Verhalten eines kleinen Kindes, das aufgrund seiner Unwissenheit noch ungezogen und aufsässig ist und seiner Umgebung manch einen körperlichen und seelischen Schmerz zugefügt. Ich bitte deswegen meine Leser um Nachsicht bei der Lektüre, zumal die vorliegenden Texte, die meinerseits nicht für eine Veröffentlichung bestimmt waren und jetzt sozusagen unverändert aus meinen Tagebüchern übertragen wurden, in einer mir unbewussten Zusammenarbeit mit der geistigen Welt und teilweise unter Verwendung der mir damals noch unbekannten Traumsymbolsprache entstanden sind. Letzteres und andere ungewöhnliche Ausdrucksweisen, wie zum Beispiel die häufige Verwendung von Synonymen und Satzfragmenten, führten auch dazu, dass viele Textstellen nur schwer zu deuten waren und bei einer späteren Durchsicht vielleicht hier und da noch einer kleineren Korrektur bedürfen.
Tagebuchtexte vom 30.9 bis 24.12.1962 im Original und in der bearbeiteten Fassung
30. September 1962, Sonntag
Man sieht vor sich einen großen Platz. Ich habe dann das Bedürfnis, Dinge zu sehen, die mit dem Platz einen Zusammenhang haben. Ich habe früher diese Schwäche verflucht. Heute macht sie mich noch traurig und hilflos. Ich möchte dann ausweichen mit meinen Gedanken. Aber das führt zu nichts anderem. Ich fühle mich gelebt. Ich fühle, wie ich gehe, ohne gehen zu wollen, wie meine Hand Worte schreibt, die sie schreiben muss. Was lenkt meine Hand? Wie kann ich froh sein, wenn es nicht mein Eigenes ist, wenn der, den ich vertrete, eine Puppe ist, die alles tut, was in ihren Kräften ist. Wie kann ich das Bewegende erkennen, die Idee, die durch eine Hand mich zwingt zu leben? Kann ich es fühlen? Aber ich spüre nur die Berührung. So muss ich dann dauernd ertasten, alles muss auf meine Haut wirken. Und das Unsichtbare? Gibt es das? Es gibt für meine Augen Unsichtbares und für meine Ohren Unhörbares. Aber ist das für meine Augen Unsichtbare wirklich unsichtbar?
Ich habe keine Idee mehr. Ich habe alle Definitionen verloren, ich weiß nicht mehr den Sinn unserer Sprache. Was rede ich? Was höre ich? Ich misstraue meinen Sinnen. Ich weiß nicht, was Sinne sind und wie viele es gibt und wozu sie da sind. Ich sehe eine Straße vor mir.
Dort, wo ich ging, war Feld. Ich wollte nach der Uhr schauen. Ich trug keine am Arm. Wäre ich nur im Feld geboren. Ich liege im Feld – oder ich gehe dort. Kämen sie doch jetzt. Ich gehe lange. Immer noch Feld, einfaches Feld am Weg, Erde, rau, aufgeworfen. Ich höre sie in der Ferne. Sie schreien: aufge – worfen, rau, aufgeworfen.
Meine Ohren schmerzen. Meine Hände greifen ins Gesicht. Könnte ich sie nur halten. Mich friert. Alles tanzt vor meinen Augen. Es wird Nacht. Kaum spüre ich das. Ich liege am Boden. Ich wundere mich. Es ist still. Keine Geräusche. Wie arm ich bin. Lebe ich? Habe ich einen Gedanken? Und wenn ich einen hätte.
Nach der Bearbeitung des Textes circa 50 Jahre später
Man sieht vor sich einen großen Platz. Ich habe dann das Bedürfnis, Dinge zu sehen, die mit dem Platz einen Zusammenhang haben. Ich habe früher diese Schwäche verflucht. Heute macht sie mich noch traurig und hilflos. Ich möchte dann ausweichen mit meinen Gedanken. Aber das führt zu nichts anderem. Ich fühle mich gelebt. Ich fühle, wie ich gehe, ohne gehen zu wollen, wie meine Hand Worte schreibt, die sie schreiben muss. Was lenkt meine Hand? Wie kann ich froh sein, wenn es nicht mein Eigenes ist, wenn der, den ich vertrete, eine Puppe ist, die alles tut, was in ihren Kräften ist? Wie kann ich das Bewegende erkennen, die Idee, die durch eine Hand mich zwingt zu leben? Kann ich es fühlen? Aber ich spüre nur die Berührung. So muss ich dann dauernd ertasten, alles muss auf meine Haut wirken.
Und das Unsichtbare?
Gibt es das? Es gibt für meine Augen Unsichtbares und für meine Ohren Unhörbares. Aber ist das für meine Augen Unsichtbare wirklich unsichtbar?
Ich habe keine Idee mehr. Ich habe alle Definitionen verloren, ich weiß nicht mehr den Sinn unserer Sprache. Was rede ich? Was höre ich? Ich misstraue meinen Sinnen. Ich weiß nicht, was Sinne sind und wie viele es gibt und wozu sie da sind. Ich sehe eine Straße vor mir.
–
Dort, wo ich ging, war Feld. Ich wollte nach der Uhr schauen. Ich trug keine am Arm. Wäre ich nur im Feld geboren! Ich liege im Feld – oder ich gehe dort. Kämen sie doch jetzt!
Ich gehe lange. Immer noch Feld, einfaches Feld am Weg, Erde, rau, aufgeworfen. Ich höre sie in der Ferne. Sie schreien:
Aufge – worfen, rau, aufgeworfen!
Meine Ohren schmerzen. Meine Hände greifen ins Gesicht. Könnte ich sie nur halten. Mich friert. Alles tanzt vor meinen Augen. Es wird Nacht. Kaum spüre ich das. Ich liege am Boden. Ich wundere mich. Es ist still, keine Geräusche. Wie arm