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Engel und die Verstorbenen sind unter uns
Engel und die Verstorbenen sind unter uns
Engel und die Verstorbenen sind unter uns
eBook257 Seiten3 Stunden

Engel und die Verstorbenen sind unter uns

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Über dieses E-Book

Das Buch "Engel und die Verstorbenen sind unter uns" ist dazu da, um die Menschen zu trösten, die jemanden, den sie sehr lieben und der ihnen sehr nahe stand verloren haben. Wir alle werden und müssen sterben, aber wir sind nicht tot. Wir leben auf einer anderen Ebene weiter. Auf der Ebene des Lichts und der Liebe. Nichts kann unsere unsterbliche Seele auslöschen. Dieses Buch soll Ihnen im Moment der großen Trauer aus dem Tal der Tränen heraus helfen. Es gibt so viele Kommunikationswege zwischen Himmel und Erde, die niemals abbrechen werden, so lange es Menschen und die Liebe gibt und unsere Welt besteht. Dieses Buch ist meinem Engel gewidmet und den Menschen, die ich liebe, in der jenseitigen und diesseitigen Welt.

Sehr persönlich und offen beschreibt die Autorin Marlene Toussaint die Erfahrungen, die sie selbst viele Jahre "zwischen Himmel und Erde" gemacht hat und will gleichzeitig andere dazu ermutigen, sich der spirituellen Welt zu öffnen. Durch ihren tiefen Glauben an Gott und seine Mächte, ist sie überzeugt davon, dass jeder, der bereit dazu ist, eine Verbindung ins Jenseits finden kann. Auch um Kraft und Stärke zu erfahren, wenn uns der Hass, das Leid und Elend auf dieser Welt am Sinn und Zweck des Lebens zweifeln lassen.
SpracheDeutsch
HerausgeberMato-Verlag
Erscheinungsdatum1. Aug. 2011
ISBN9783936795318

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    Buchvorschau

    Engel und die Verstorbenen sind unter uns - Marlene Toussaint

    www.mato-verlag.de

    Engel und die Verstorbenen

    sind unter uns!

    Ich habe meinen Engel gesehen und möchte Ihnen davon berichten. Dieses Buch ist auch ein Dankeschön an meinen Schutzengel für das Einmalige und für mich unvergessliche Geschenk, das er mir gemacht hat.

    Dieses Buch widme ich meinem Vater, der am 31. Januar 1984 verstarb und von dem ich mich nicht mehr verabschieden konnte. Er zeigt mir aber immer wieder, wenn ich traurig bin, dass es ihn noch gibt.

    Wir sind nur auf der Welt, um einander zu lieben und um Gutes zu tun. Sollten wir dies nicht verstanden haben, müssen wir immer wieder kommen. Einmal, zweimal, dreimal, eben so oft, bis wir gelernt haben, was unsere Aufgabe auf dieser Erde ist und bis wir unsere Pflicht erfüllt haben. Fangen wir also damit an! Heute!

    Vorwort

    Ich habe lange überlegt, ob ich dieses Buch überhaupt schreiben soll. Denn alles was der Mensch nicht mit eigenen Augen sehen oder fühlen kann, wird als Spinnerei abgetan. Aber auch Gedanken sind vorhanden und wir können sie nicht sehen! Die schlimmen Ereignisse der letzten Jahre: Erdbeben, Überschwemmungen, der 11. September 2001 oder der Afghanistan-Krieg und der Krieg gegen den Irak gaben mir den Mut und die Kraft von dem zu berichten, was vielleicht ganz vielen Menschen helfen kann, wieder an Gott mit seinen Helfern, den Engeln, und an die Tatsache zu glauben, dass die Verstorbenen nicht tot sind.

    Noch nie in der Geschichte waren die Nationen so gespalten wie bei der Entscheidung Krieg gegen den Irak oder nicht. Auch ich war mehr als verwirrt und wie gelähmt, als der Krieg tatsächlich ohne UN-Mandat ausbrach. Wochenlang habe ich gebetet und gehofft, dass jeder einlenken würde, aber wie auch bei vielen anderen Menschen wurde meine Hoffnung zunichte gemacht, als der Krieg gegen den Irak am 20. März 2003 begann. Täglich sah ich im Fernsehen wie unschuldige Kinder, Frauen und Männer sterben mussten. Sah die Schmerzen der Mütter in den USA und England oder bei anderen Verbündeten und im Irak, wenn sie erfuhren, dass sie das Liebste verloren haben, was sie hatten, nämlich ihr Kind, für das sie nur das Beste wollten.

    Auch die Politiker wollten nur das Beste. Aber wie kann es das Beste sein, wenn so viel Schmerz über so viele Menschen kommt? Präsident Bush und Saddam führen einen Krieg im Namen Gottes! Aber Gott ist nicht Krieg, Gott ist Liebe, Friede und Verzeihen! Für alles gibt es eine Lösung auch für die Erhaltung des Friedens. Aber wo ist der Wille der Politiker? Vorrangig sind die eigenen Interessen, die so ausgeschmückt werden, als gäbe es kein anderes Mittel als Krieg. Das Volk, bzw. die Völker demonstrieren für den Frieden, aber sie werden übergangen. Die Regierungen verfolgen rücksichtslos gesteckte Ziele, ohne auf ihr Volk zu hören. Wir, die Menschen und die Betroffenen, müssen hilflos und ohnmächtig zusehen.

    Was sind das für Kriege, wo alte Männer, junge Männer und Frauen, die ihr Leben noch vor sich haben, in den Krieg schicken? Gehören die Politiker, die diese Befehle erteilen, nicht an die vorderste Front? Nein, diese Politiker verstecken sich und sind sehr gut vor feindlichen Angriffen geschützt. Siehe Saddam oder Osama bin Laden, das Volk stirbt, aber ihnen geht es noch immer gut. Ist es das, was wir wollen?

    Auch das Seebeben in Asien, bei dem am 1. Weihnachtsfeiertag 2004 über 250 000 Menschen starben, hat unsere Herzen sehr berührt. Wir trauern mit allen Nationen, die einen lieben Menschen verloren haben und bitten Gott, die Seelen der Verstorbenen bei sich aufzunehmen. Es war ein großer Schmerz, der uns alle zu Tränen rührte, auch Menschen, die sonst weniger zu Gefühlsausbrüchen neigen, zeigten Emotionen. Aber dieses Mal war die Natur der Terrorist bzw. der Arm Gottes und wir alle mussten hilflos zusehen wie aus einem Paradies ein Trümmerhaufen wurde. Trotzdem fragen sich wieder alle Menschen: „Wo war Gott? „Warum hat er das zugelassen? Dazu wollte ich zuerst nichts sagen, aber es schmerzt mich immer wieder, wenn in diesen Momenten an Gott und seiner Güte gezweifelt wird. Gott liebt uns! Und alle Menschen, die wir an diesen Tagen verloren haben, sind im Paradies. In seinem Paradies! Er ist unser gütiger Gott, er würde niemals ein kleines Kind bestrafen, denn es hat ja nichts Unrechtes getan. Er liebt besonders die Kinder, sie sind jetzt bei Gott und es geht ihnen gut. Besser als uns, denn wir leiden weiter in dem Tal der Tränen, was man Erde nennt. Unser Leben ist ein ständiger Kampf ums Überleben.

    Nun möchte ich Ihnen ganz ehrlich meine Erlebnisse schildern, die ich vor vielen Jahren in Thailand machte. Da ich Reiseführer schreibe, wollte ich auch über dieses Paradies schreiben. Ich war mehrmals dort im Urlaub und jedes Mal kam ich zurück und hatte Ekel im Herzen.

    Bereits im Flugzeug erschrak ich, denn ich musste feststellen, dass nur vier Frauen im Flugzeug saßen, alle anderen Reisenden waren Männer. Es gab keinen einzigen freien Platz. In Thailand angekommen, konnte ich sehen, wie alte Männer sich junge Mädchen kauften, sie waren zum Teil noch minderjährig. Ich sah Männer, wie sie sich Frauen mieteten, um für 3 Wochen eine Sexsklavin zu haben. Als ich dann über das Thema Aids schrieb, habe ich den Entschluss gefasst, über dieses Land keinen Reiseführer zu veröffentlichen, obwohl ich bereits damit angefangen hatte und mir sehr viel Arbeit damit gemacht hatte, denn viele Kapitel waren bereits geschrieben. Ich konnte es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, Menschen unter diesen Voraussetzungen in dieses Land zu schicken, obwohl es traumhaft schön ist. Es passiert so viel Unrecht in Thailand. Frauen sitzen in Bangkok nummeriert hinter Schaufensterscheiben und werden von Männern ausgewählt und für Sex gemietet. Ich fand es furchtbar, der Mensch wird wie ein Objekt gehandelt. Ich sah junge Thai-Frauen in Begleitung von alten Männern aus Europa, sah, wie sie voller Ekel in die andere Richtung schauten, wenn sie sich unbeobachtet fühlten. Bereits damals fragte ich mich, „wie lange schaut Gott noch zu?" Frauen werden gekauft, wie man Brot beim Bäcker oder Fleisch beim Metzger kaufen kann. Hatte Gott genug ertragen und gesehen? Musste er uns dieses Leid schicken, damit wir unsere Augen vor dem Elend der dritten Welt öffnen? Denn Prostitution kann das Elend nicht lindern, sondern nur noch verstärken.

    Leider traf dieses Inferno viele Unschuldige, vor allem Kinder, alte Menschen, Schwache und Kranke. Diese Katastrophe hat sicher viele Menschen zum Nachdenken veranlasst. Aber auch dieses Mal geschahen viele Wunder. Ein Mann hatte eine Woche auf dem Ozean überlebt, festgeklammert an einem Ast. Auch ein kleines Kind wurde Tage später auf einer Luftmatratze an Land geschwemmt. Ein kleines Kind, das seine ganze Familie verloren hatte, fand man am Straßenrand sitzend. Eine Mutter, die entscheiden musste, welches ihrer zwei Kinder sie nun loslassen müsse, um wenigstens einem der beiden das Leben zu retten, fand auch das andere Kind lebend, ein paar Meter von sich entfernt. Alle waren gerettet.

    In der Bibel steht bei Hiob 12.15: Siehe! Er hält das Wasser zurück und sie trocknen aus.

    Und er sendet sie und sie verändern die Erde.

    Bedeutet „sie" die Flutwellen und die Erdbeben? Ich habe mir über diese Aussage sehr viele Gedanken gemacht.

    Wir beuten unsere Erde aus, ohne uns der Folgen bewusst zu sein, nur aus finanziellen Gründen. Die meisten Überschwemmungen wurden durch die Begradigung der Flüsse und den permanenten Waldrodungen verursacht. Wann werden wir endlich wach? Die meisten Orkane und Unwetter sind auf die Erwärmung des Erdklimas zurückzuführen. Die größten Mächte der Welt fühlen sich bei den Weltklimakonferenzen nicht angesprochen. Sie weigern sich aus Eigeninteresse unsere Erde, die Menschen, die Tiere und die Natur zu schützen. Falls sich das Erdklima weiterhin erwärmt, wird der Meeresspiegel ansteigen und viele Paradiese werden vernichtet, denn das Meer wird sie überfluten.

    Diese furchtbare Sintflut hat die ganze Welt wieder näher zusammen geführt. Unsere Herzen haben sich geöffnet für die Menschen, die in Not sind und unserer Hilfe bedürfen. Wir sind wieder füreinander da. Nach dieser Tragödie startete die größte humanitäre Hilfsaktion, die es jemals auf unserer Welt gegeben hat. Mehr als vierzig Nationen haben sich daran beteiligt.

    Gott hat durch unsere Fürsorge für andere wieder Freude an unserem Tun und Handeln gefunden. Er möge den Helfern vor Ort die Kraft geben um das Leid, dass sie täglich sehen, ertragen zu können. Was sie leisten müssen kann man nicht in Worte fassen.

    Ich weiß nicht, was es für eine Bedeutung hat, trotzdem möchte ich Ihnen berichten, was mir in diesem Zusammenhang passiert ist. Voller Schmerz sah ich in den Nachrichten von diesem unsagbaren Leid in Asien. Als erste Reaktion nahm ich meine Medaille von der heiligen Gottesmutter in die Hand und betete zur heiligen Mutter. Ich bat sie, die Menschen, die bei dieser Flut ihr Leben verloren haben, im Paradies aufzunehmen und den Angehörigen Trost zu spenden. Nach meinem Gebet klingelte das Telefon. Ich nahm den Hörer ab und ich konnte ganz viele Menschen reden hören. Es waren Asiaten, ich konnte es am Klang der Sprache hören. Ich versuchte mit ihnen Englisch zu reden aber niemand nahm auch nur Notiz von mir. Sie machten keinen unglücklichen Eindruck, sie unterhielten sich fröhlich weiter. Ich wagte nicht aufzulegen, denn es musste doch eine Bedeutung haben. Nach einigen Minuten war das Gespräch beendet, aber es hörte sich nicht an, als hätte jemand den Hörer aufgelegt. Ich war erstaunt, wie so etwas möglich ist, denn diese Rufnummer hatte ich erst ein paar Tage vorher erhalten. Niemand hatte sie gekannt, noch nicht einmal ich selbst. Da ich einen ISDN-Anschluss bekommen hatte, wollte ich nachsehen, wer mich angerufen hatte, aber es war keine Rufnummer ersichtlich. Wie kann man das erklären?

    Hinter einem einzigen verstorbenen Menschen stehen mindestens 100 Menschen, die mit dem Schmerz des Verlassenwerdens fertig werden müssen. Mütter, Väter, Kinder, Frauen, Männer, Freunde, Nachbarn und Arbeitskollegen. Deshalb möchte ich Ihnen berichten, was mir und nicht nur mir, sondern auch vielen anderen Menschen nach dem Tod eines geliebten Menschen widerfahren ist. Vielleicht nimmt es Ihnen ein wenig den Schmerz, der nach dem Tod eines geliebten Menschen so enorm groß ist, dass man glaubt, das Leben kann so nicht mehr weitergehen. Aber unseren Verstorbenen geht es gut. Und wenn wir mehr darauf achten und es nicht als Zufall abtun würden, könnten viel mehr Menschen auch mit ihren Verstorbenen Kontakt aufnehmen. Denn sie warten sogar darauf!

    Sie warten auch auf uns und nehmen uns in Empfang an dem Tag an dem wir sterben. Ich hoffe und bete, Gott und mein Engel geben mir die Fähigkeit und die Kraft, das Buch in ihrem Namen an Sie so weiter zu geben, dass Sie es verstehen. Denn alles, was man nicht sehen, fühlen oder greifen kann, ist sehr schwer zu übermitteln. Ich hoffe aber, die richtigen Worte zu finden.

    Was bin ich für ein Mensch?

    Da kommt nun jemand und möchte Ihnen in einem Buch glaubhaft machen, dass die Engel und die Seelen der Verstorbenen Menschen, all derer, die wir immer geliebt haben, mitten unter uns sind. Am 28.08.2002 ist mir mein Schutzengel zum zweiten Mal erschienen und ich muss sagen, dieser Moment war einer der schönsten Momente in meinem Leben. Deshalb möchte oder muss ich diese Erfahrung an Sie weitergeben. Nun wusste ich, dass alles was ich glaube und bereits erlebt habe richtig ist. Es gibt einen Gott, es gibt die Auferstehung der Toten und es gibt Engel und das ewige Leben! Ich bin ein Mensch wie jeder andere, nicht besser und nicht schlechter als Sie, die dieses Buch nun lesen. Ich bin ein Mensch mit Gefühlen und Emotionen, vor allem aber glaube ich nicht alles, was man mir erzählt. Ich bin ein sehr realistisch denkender Mensch.

    Meine Eltern ließen sich scheiden, als ich gerade 6 und mein Bruder 3 Jahre alt waren. Wir wurden „ehrlich aufgeteilt. Mein Bruder durfte bei meinem Vater in Frankreich leben und ich bei meiner Mutter in Deutschland. Da wir an der französischen Grenze wohnten, konnten wir uns öfters sehen, aber wenn wir uns sahen, flogen die Fetzen. Mein Bruder sagte immer „deine Mutter und ich sagte immer „dein Vater". Ich sah uns nie als eine Einheit und ein Wir-Gefühl war bei uns nie vorhanden. Mein Vater kämpfte immer um meine Liebe, die ich ihm zu dem damaligen Zeitpunkt aber nicht geben konnte oder wollte. Für mich war er damals der Böse, der meine gute Mutter verlassen und unsere Familie durch seine Untreue zerstört hatte. Ich ließ es nicht zu, dass Gefühle für ihn aufkamen und machte ihn allein dafür verantwortlich, dass sich unsere Familie in so einem erbärmlichen Zustand befand. Meine Mutter musste jeden Tag arbeiten, weil er keinen Unterhalt zahlen wollte, denn er wollte uns zurück haben, und mein Bruder wurde von einem Kindermädchen großgezogen. Da mein Vater als selbstständiger Unternehmer sehr viel geschäftlich unterwegs war, schickte er meinen Bruder oft gar nicht zur Schule, sondern nahm ihn mit auf Montage. Das stieß bei mir mit zunehmendem Alter auf immer mehr Unverständnis. Mein Vater war damals jedoch der Meinung, das sei gut so, denn mein Bruder müsse später einmal das Geschäft übernehmen und mit dem Geschäftsablauf vertraut werden, damit er später seine Firma leiten könne.

    Die Tatsache, dass meine Mutter täglich arbeiten musste und ich zum Schlüsselkind wurde, beunruhigte meine Großeltern. Sie wollten ab sofort für mich sorgen und boten mir an, von montags bis freitags bei ihnen zu leben und nur die Wochenenden mit meiner Mutter zu verbringen. Diese Entscheidung war nicht einfach für mich und ich tat mir nun selbst leid. Kein Vater, kein Bruder und nun die Mutter nur noch an den Wochenenden. Ich weinte viele Tränen. Aber man versuchte mir zu erklären, wie wichtig eine warme und regelmäßige Mahlzeit für ein Kind sei und dass es mir nur schaden würde, wenn ich Tag für Tag bis zum Abend alleine für mich sorgen müsse. Diese Tatsache und alle geführten Gespräche überzeugten mich dann letztendlich.

    Meine Großeltern, die ich beide sehr liebte, waren sehr glücklich wieder gebraucht zu werden und eine verantwortungsvolle Aufgabe gefunden zu haben. Beide hatten großen Einfluss auf mein neues Leben. Sie waren beide sehr religiöse Menschen und ich lebte ab sofort ein anderes, christlicheres Leben. Jeder neue Tag begann zuerst mit einem Gebet zu Gott und der Mutter Maria. Meine Großmutter ging täglich zur heiligen Messe und ich ging mit, so oft ich konnte, ohne zu murren. Mein Leben war von nun an ausgefüllt mit dem Glauben an Gott und meine Großeltern erzogen mich in dem Sinn immer Gutes zu tun und niemandem Schmerz zuzufügen. Sie sagten oft zu mir, nur durch die Kraft der Gebete kann man die Welt zum Guten verändern. Noch heute kann ich meine Großmutter sagen hören: „Wenn dir jemand auf die rechte Wange schlägt, so halte ihm auch die linke Wange hin." Als ihre Lieblingsenkelin sollte ich außerdem eines Tages Ordensschwester werden.

    Dann schmiedeten meine Eltern hinter meinem Rükken ein Komplott. Ab sofort sollte ich auf ein Gymnasium in eine Klosterschule nach Frankreich. Diese Klosterschule veränderte meine Einstellung zu meinem Glauben. Nachdem alle Formalitäten zur Aufnahme in die Klosterschule abgeschlossen waren, musste ich mich von meinen geliebten Großeltern und meinen Eltern verabschieden, um in Frankreich ein neues Leben zu beginnen. Die Tage vor meiner Abreise waren eine ganz schlimme Erfahrung für mich, ich habe nur geweint. Hätte ich allerdings gewusst, was noch auf mich zukommen würde, wäre ich sicherlich weggelaufen. Ich hätte nie gedacht, dass es unter dem Deckmantel Kloster so viele unmenschliche Menschen gibt. Ein Ort an dem man Liebe, Kraft und Mitgefühl erhofft, war voller Neid, Hass und Missgunst und ich verbrachte dort die schlimmste Zeit meines Lebens. Ich musste dort ohne Liebe und Verständnis aufwachsen. Diese göttliche Institution hat mich sicherlich von meinem tiefen Glauben zu Gott und der Kirche um viele Jahre entfernt. Das Paket, das mir meine Oma zum Eingewöhnen liebevoll verpackt und mitgegeben hatte, wurde mir gleich weggenommen. Der Inhalt wurde aufgeteilt. Sicher keine schlechte Sache, aber für mich war es eine Erinnerung an die Liebe meiner Großeltern die man mir da weggenommen hatte.

    Man zeigte mir mein Zimmer. Es war ein Großschlafraum, mit Vorhang, den ich mit 20 Schülerinnen und einer Nachtschwester teilen musste. Waschen durften wir uns an den 8 Waschbecken, die sich ebenfalls im Schlafraum befanden. Ab 21 Uhr war Nachtruhe, das Licht wurde ausgemacht und die Nachtschwester sorgte dann für Ruhe und Ordnung. Die erste Nacht weinte ich mich in den Schlaf. Ich hatte den ganzen Tag weder Nächstenliebe noch Herzlichkeit erfahren. Morgens um 5:30 Uhr wurden wir von der Schwester mit einer grausamen Trillerpfeife geweckt. Es war schlimmer als jeder Wecker. Nun hieß es waschen und Betten machen. Um 6 Uhr hörte ich die Trillerpfeife abermals, das hieß fertig sein und es ging zum Frühstück. Man zeigte mir meinen Platz im Speisesaal. In einer Schublade vor mir befand sich das Besteck und eine Serviette. Ich wollte es auf den Tisch legen, aber die Schwester schüttelte den Kopf und sagte, ich müsse es wieder in die Schublade legen. Komisch, dachte ich noch. Nun wurde wieder getrillert und ich sah wie alle Schülerinnen nun die Schublade öffneten und ihr Besteck und eine Serviette herausnahmen. Kaffee, Milch, Weißbrot, Butter und Marmelade standen bereits auf dem Tisch. Kaffee au Lait tranken wir aus den großen Tassen, wie dies bei den Franzosen üblich ist. Es wollte mir am ersten Tag nicht so richtig schmecken und ich erschrak, als eine Ordensschwester ihre Trillerpfeife nahm und zum Ende des Frühstücks ermahnte. Alle die bis jetzt noch nicht mit dem Essen fertig waren, hatten damit aufzuhören. Ist das christlich, wenn man das Essen jetzt wegwerfen muss, um es an die Schweine zu verfüttern, fragte ich mich damals. Anschließend gingen wir zur Messe und um 8 Uhr fing die Schule an. So ging es auch mittags und am Abend. Ich kam mir vor wie in einem Gefängnis. Als ich mit einer anderen Schülerin über meine Gefühle reden wollte, sagte diese im Flüsterton „Sei ruhig, oder wir bekommen Punkte! „Was soll das heißen, wir bekommen Punkte? „Das erkläre ich dir in der Pause", war ihre Antwort und sie machte auf mich eher einen ängstlichen Eindruck. Ich war wieder den Tränen nahe, als ich zur Schwester Oberin gerufen wurde. Sie gab mir meine neue Uniform, die ich ab sofort während des Unterrichts und bei unseren Ausflügen durch den Ort zu tragen hatte.

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