Kriegsverletzung Traumaerbe. "Gut, dass es ein Mädchen ist.": Erinnerungen
Von Dr. Marion Meier
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Über dieses E-Book
Die Autorin sucht Ursachen und Erklärungen.
Sie nimmt uns mit auf eine lange Reise zur Geschichte ihrer Seefahrerfamilie. Diese führt uns durch Europa, Afrika, Lateinamerika und die USA - zu Kaisers Zeiten - über die Ozeane und an Land. Und in die Todeszelle eines norwegischen Nazi-Gefängnisses 1944/45.
Eine Familie, drei Generationen, drei Leben. Von 1890 bis heute.
Spannend erzählt, mal dokumentarisch, analysierend und kühl, mal verstörend und tief berührend.
Ein Buch für alle, die eine ähnliche Geschichte in sich tragen aber ihren Namen nicht kennen. Für alle Kinder und Enkel, deren Leben durch die Traumata ihrer Eltern und Großeltern als Folge von Krieg, Flucht und Vertreibung beeinträchtigt ist.
Sie will motivieren, auf Spurensuche zu gehen; die Gedankensplitter zu einem heilsamen Ganzen zu formen. Es lohnt sich.
Ähnlich wie Kriegsverletzung Traumaerbe. "Gut, dass es ein Mädchen ist."
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Rezensionen für Kriegsverletzung Traumaerbe. "Gut, dass es ein Mädchen ist."
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Buchvorschau
Kriegsverletzung Traumaerbe. "Gut, dass es ein Mädchen ist." - Dr. Marion Meier
Teil 1
„1945 geboren zu sein, nachdem Städte zerstört und ganze Bevölkerungen verschwunden waren, muss mich, wie andere meines Alters, sensibler für die Themen Erinnerung und Vergessen machen."
(Patrick Modiano, Nobelpreis für Literatur 2014)
Für Tino
Für alle Kinder und Enkel, deren Leben durch die Traumata ihrer Eltern und Großeltern als Folge von Krieg, Flucht und Vertreibung beeinträchtigt ist.
In Deutschland und überall.
Vorwort
Gut, dass es ein Mädchen ist, soll mein Vater bei meiner Geburt zwei Jahre nach Kriegsende gesagt haben, sie muss nicht Soldat werden.
Soldatin war ich nie. Und trotzdem: Der Krieg hat auch mich schwer verletzt.
Krieg macht krank.
Den Körper und die Seele.
Verletzt und krank werden nicht nur unmittelbar Betroffene - Kämpfende, Flüchtende, Vertriebene, Ohnmächtige, Geschundene – sondern oft auch diejenigen Generationen, die danach kommen, die Kinder und die Enkel. Darüber ist in den vergangenen 10 Jahren viel geforscht, erzählt und geschrieben worden. Über Gefühle wie Angst und Schrecken, Schuld und Scham, Schmerz und Einsamkeit, Leere und die Unfähigkeit zu lieben, zu leben und zu trauern: intensive und das Leben stark beeinträchtigende Gefühle, deren Ursache die Betroffenen in ihrem eigenen Leben nicht finden können. Es sind möglicherweise die traumatischen Erlebnisse, Erfahrungen, Erinnerungen unserer Eltern und Großeltern, die an uns, ihre Kinder und Enkel, weitergegeben werden. Dieser Prozess und dessen Wirkung hat einen kompliziert klingenden Namen: Transgenerationale Übernahme von Traumata als Folge von Krieg, Flucht und Vertreibung. Wie ist das möglich? Was hab ich mit meinem Soldatenvater und dessen Erlebnissen als Täter oder Opfer zu tun? Was mit den Erfahrungen meiner BDM-Mutter? Was mit den Vergewaltigungen meiner Großmutter durch die Sieger?
Es ist die uns allen innewohnende Kraft der Resonanz, die uns mitfühlen lässt, z.B. mit dem Leid als Folge von verstörendem Ohnmachtserleben unserer Eltern und Großeltern, das lange her, aber immer noch wirksam ist. Und dies gilt vor allem für solche Erfahrungen, die ein Leben lang verschwiegen werden, für Geheimnisse, für Unaussprechliches.
Wenn Sie eine Traumafolge an Ihre Kinder weitergeben wollen, dann verschweigen Sie diese. Sie erreichen dadurch, dass die Kinder besonders neugierig werden und besonders empfänglich für das, woran Sie leiden. Das wollen Sie natürlich nicht, aber Ihre Eltern und Großeltern, die diese Konsequenz höchstwahrscheinlich auch nicht wollten, haben so gelebt und so gehandelt (Baer/Frick-Baer, 2015).
Es lohnt sich also, auf Spurensuche zu gehen. Eltern und Verwandte zu fragen, solange sie noch leben. Das kostet manchmal Überwindung und manchmal ist die Antwort Schweigen. Immer noch. Trotzdem: Es lohnt sich. Dieses biografisch-dokumentatische Buch soll Mut machen.
„Ich danke euch für eure Fragen, sagt der 80jährige weinende Zeitzeuge Martin Goldstein in einer Düsseldorfer Schule,
das ist meine Heilung... ich habe ja 50 Jahre nichts erzählt." (Meier, 2013)
„Erzähl!, raten Traumaexperten. Das hilft, die Erinnerungssplitter zu einem Ganzen zusammenzufügen, die Ganzheit zu rekonstruieren. Mach aus dir einen erzählenden Zeitzeugen. Bedingungslose Offenheit schafft Verbundenheit mit anderen, hilft dir und anderen, sich zu erinnern; motiviert sie, ebenfalls von ihren Erlebnissen zu berichten. Solche Erzählungen helfen, „vergessene
Erinnerungen ins Leben zurückzuholen.
Und wenn die traumatisierten Kriegsopfer nicht selbst erzählen können und das Ungesagte „vererbt wird, dann hilft das Erzählen den „Erben.
Mein langer Weg
Der dicke Leitz-Ordner hieß Oslo. 33 Jahre lang stand er ganz unten im Regal zwischen Finanzamtsangelegenheiten und Rente. Mehr als 10 Umzüge hat er überlebt. Jetzt ist er nur noch ein Haufen Asche.
33 Jahre lang habe ich recherchiert, notiert, telefoniert; Briefe, Dokumente und E-Mails ausgetauscht. Ich habe geweint, gewütet, getrauert, gehofft und war verzweifelt, habe aber nicht davon lassen können. Auch wenn es immer wieder Pausen von mehreren Jahren gegeben hat, in welchen mir der Ordner egal war.
Ich wollte wissen, warum mein immer gut gelaunter, fremder und mir doch so naher Vater so traurige Augen hatte. Und warum er so viel Alkohol trank. Was ihn letztendlich auch umgebracht hat. Er ist als Radfahrer mit viel Alkohol im Blut tödlich verunglückt.
Es musste mit dem Krieg zu tun haben. Das war sicher. Aber das war lange Zeit die einzige diffuse Sicherheit. Da war was mit Nazis, Norwegen, Todeszelle, Selbsttötungsversuch... Ich wollte es genau wissen. Ihn zu fragen war nicht mehr möglich. Und zu Lebzeiten hat er kaum darüber gesprochen.
Aus anfänglich politischem Interesse und aus Mitgefühl für meinen Vater wurde bald eine sehr persönliche Motivation zur Erforschung meiner (Familien-) Geschichte; denn ich erlebe seit einigen Jahren scheinbar todbringende Panikattacken: Ich fühle mich dann bedroht von Menschen und Krankheit, von Enge und