SOS in der Küche: Backen & Süßspeisen: Was tun, wenn's anbrennt? Und andere überlebenswichtige Tipps beim Backen
Von Komet Verlag
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Über dieses E-Book
Wie leicht in der Küche etwas schiefgehen kann, haben wir alle schon einmal erlebt. Die Gäste stehen schon fast vor der Tür und nichts klappt: Durch die Küche wabern Rauchschwaden und der prächtige Kuchen fällt immer mehr in sich zusammen. In diesem eBook erfahren Sie, wie Sie scheinbar verlorene Gerichte doch noch retten können und, erläutert an ausgesuchten Beispielen, was genau Sie tun müssen, um solche Missgeschicke zukünftig zu vermeiden.
- Erste Hilfe in der Küche: Was tun, wenn alles schiefgeht?
- Fundierte Küchenpraxis anhand ausgesuchter Beispiele. So gelingt's perfekt!
- Zahlreiche Tipps & Tricks, die Ihnen das Backen erleichtern
- Ein Muss für alle Backanfäger, ein Retter in der Not für Fortgeschrittene
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Buchvorschau
SOS in der Küche - Komet Verlag
Genießen!
Obst
ACHTUNG
Das kann schiefgehen!
1. Das Obst ist hart
2. Das Obst schmeckt nach nichts
3. Der Obstkuchenbelag schmeckt bitter
4. Der Obstkuchenguss wird nicht fest
5. Der Aprikosenkuchen sieht grau aus
6. Das angeschnittene Obst verfärbt sich unappetitlich braun
7. Das Obst ist überreif und zu weich zum Belegen
1. Das Obst ist hart
Manche Obstsorten reifen noch nach, andere wiederum sollten nur vollreif gekauft werden. Lesen Sie hierzu mehr unter Weitere Tipps & Tricks. Falls das Obst noch nachreifen kann, legen Sie es am besten zusammen mit Äpfeln in eine Papiertüte. Nach 1–2 Tagen sollte es verzehrfertig sein. Äpfel sondern Reifegase ab, die das Nachreifen von Obst beschleunigen. Falls Sie das Obst dennoch direkt verarbeiten wollen, hilft nur eines: kurz dünsten. Am besten das in Stücke geschnittene Obst in ein wenig zerlassener Butter anschwitzen, mit etwas Zucker bestäuben, etwas abgeriebene Schale von 1 unbehandelten Zitrone hinzugeben und nach Belieben 1 Prise Zimt. Dann bei geschlossenem Deckel je nach Größe bissfest dünsten.
Sonderfall Quitte: Die Quitte ist von Natur aus steinhart. Sie muss weich gedünstet oder gekocht werden. Dafür die Quitte schälen, vierteln, in Spalten schneiden und sofort mit etwas Zitronensaft einreiben oder in Zitronenwasser legen, denn sie verfärbt sich schnell. Dann nach Belieben und Rezept Zucker, Gewürze, Wein oder Wasser hinzugeben und alles rund 40 Minuten weich garen.
2. Das Obst schmeckt nach nichts
Gründe hierfür sind entweder Unreife, nicht-saisonales Obst oder geschmacksarme Neuzüchtungen. Sie kennen sicher auch das Phänomen leuchtend roter großer Erdbeeren im Winter, die leider nach gar nichts schmecken. Daher gilt: immer am besten saisonale Freilandware beim Händler Ihres Vertrauens kaufen. Das ist im Frühsommer und Sommer kein Problem – im Herbst und Winter bisweilen schon. Greifen Sie dann im Zweifelsfall besser zu Tiefkühlware, als es mit frischen, aber geschmacksneutralen Obstsorten zu versuchen. Ansonsten bedienen Sie sich in der kalten Jahreszeit besser bei Exoten wie Mango, Ananas, Kiwi, Papaya und vielen mehr. Lesen Sie dazu jedoch unter Weitere Tipps & Tricks, was es bei einigen exotischen Obstsorten im Hinblick auf Milchprodukte und Gelatine zu beachten gilt. Doch zur eigentlichen Pannenhilfe: Wenn Geschmack fehlt, müssen Sie ihn nachträglich hinzufügen. Zuckern Sie die Früchte moderat, geben Sie etwas Zimt oder Vanillemark hinzu oder unterstützen Sie den Eigenfruchtgeschmack durch passenden Sirup. 1 Spritzer Zitronensaft, etwas abgeriebene Zitronen-, Limetten- oder Orangenschale (natürlich von unbehandelten Früchten) unterstützen ebenfalls den Fruchtgeschmack. Wenn keine Kinder mitessen: Einige Tropfen Pfirsichlikör sind ebenfalls (fast) immer passend und verbessern den Geschmack.
Falls vorrätig, können Sie auch einige Kräuter hinzugeben: Zitronenmelisse, etwas Minze, Basilikum, Estragon oder geriebener Ingwer harmonieren oft erstaunlich gut mit Obst und geben einen überraschenden Geschmack, der über den mangelnden Fruchtgeschmack hinwegtröstet.
3. Der Obstkuchenbelag schmeckt bitter
Schmecken ein Obstkuchenbelag oder eine Obstnachspeise bitter, so sind es in der Regel obsteigene Enzyme, die sich nicht mit Milchprodukten vertragen. Besonders ausgeprägt ist dies bei Ananas und Kiwi. Bereiten Sie solche Desserts oder Beläge entweder erst direkt vor dem Verzehr zu oder verwenden Sie nur gedünstetes Obst. Dabei nämlich werden die obsteigenen Enzyme zerstört, sodass sie die Proteine von Sahne, Joghurt und Co. nicht mehr zersetzen können. Wenn es doch passiert ist und die Quarkspeise bitter schmeckt, hilft nur eines: nachsüßen und mit etwas Zitronensaft geschmacklich auffrischen.
4. Der Obstkuchenguss wird nicht fest
Wird der Tortenguss nicht fest, so liegt das ebenfalls an den unter Punkt 3 genannten Enzymen, die sich auch mit Gelatine nicht vertragen. Am besten nochmals eine dünne Obstschicht auflegen – zum Beispiel Bananen-, Mangoscheiben oder Beeren, auf keinen Fall jedoch frische Kiwi- oder Ananasstücke, dann nochmals neuen Tortenguss anrühren, über den Kuchen gießen und erstarren lassen. Und beim nächsten Mal: statt Gelatine am besten Agar-Agar verwenden. Das asiatische, rein pflanzliche Algenprodukt kommt mit den Enzymen von Ananas, Papaya, Kiwi & Co. gut zurecht. Allerdings muss es im Gegensatz zu Gelatine einige Minuten gekocht werden, um seine Gelierfähigkeit voll entfalten zu können.
5. Der Aprikosenkuchen sieht grau aus
Aprikosenhaut wird beim Backen gerne grau. Die Früchte sollten daher immer gehäutet werden. Falls Sie es einmal vergessen haben sollten, hilft Überdecken. Pinseln Sie den Kuchen nach dem Backen dünn mit erhitztem und glatt gerührtem Johannisbeergelee ein. So erhält er Glanz und etwas Farbe und sieht direkt viel appetitlicher aus. Alternativ können Sie zum guten, alten Puderzucker greifen und den Kuchen dick überstäuben, eine Baiserhaube aufspritzen und diese im Backofen noch mal kurz gratinieren oder aus 125 g Mehl, 75 g Butter, 1 Eigelb und 2 Esslöffeln Zucker Streusel kneten, diese über den Kuchen krümeln und alles im Backofen weitere 15 Minuten backen.
6. Das angeschnittene Obst verfärbt sich unappetitlich braun
Angeschnittenes Obst verändert seine Farbe. Besonders schnell geht das bei Bananen, Äpfeln, Birnen und Quitten. Um das zu verhindern, darf die Anschnittstelle möglichst nicht mit Luft in Berührung kommen. Dies gelingt, indem das Obst direkt glasiert, in Creme gerührt oder mit Frischhaltefolie abgedeckt wird. Auch Zitronensaft hilft dabei, die chemische Reaktion, die zur braunen Färbung führt, zu verhindern. Ist es dennoch passiert, gilt erst einmal: Entwarnung! Die braunen Stellen sind gesundheitlich völlig unbedenklich und lediglich eine optische Schwäche. Entweder wird das Obst nochmals dünn angeschnitten und die neue Schnittfläche sofort mit Zitronensaft beträufelt, mit Flüssigkeit bedeckt oder mit Folie versiegelt – oder aber die unschönen Stellen werden mit Glasur, zum Beispiel einer Schokoladenglasur, verdeckt.
7. Das Obst ist überreif und zu weich zum Belegen
Sie möchten einen Obstkuchen belegen, aber das Obst ist zu reif und zu weich, um in Stücke geschnitten zu werden? Machen Sie stattdessen einen bunten Smoothie-Kuchen! Wie das geht, lesen Sie direkt im nächsten Abschnitt unter So gelingt’s perfekt!.
So gelingt’s perfekt!
Notfall-Smoothie-Kuchen mit Pfirsichen und Kiwi
1. Einen Tortenring um einen Tortenboden legen. Die Pfirsiche waschen, das Fruchtfleisch vom Stein lösen und mit 1 Spritzer Zitronensaft und Zucker oder Vanillezucker nach Belieben glatt pürieren. Die Menge abwiegen.
2. Das Agar-Agar mit der Hälfte des Pürees unter Rühren aufkochen und einige Minuten kochen lassen. Richten Sie sich dabei nach der Packungsanweisung, da