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Saloon Magia
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eBook407 Seiten5 Stunden

Saloon Magia

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Über dieses E-Book

Sweet home Karolina! Eine Ranch – ein Saloon – eine Prise Magie und ein Cowgirl, hot as a whorehouse on nickel night. Das sind die Zutaten aus dem Cowgirl- und Cowboyträume sind. Karolina betreibt auf ihrer Westernranch in der Mitte Deutschlands ihren „Saloon Magia“. In diesem ungewöhnlichen Ambiente tut sie das, was ihr am Herzen liegt, daher ist nicht nur der Saloon, sondern auch ihr „Hinterzimmer“ sehr gefragt. Ihre Stammgäste bestehen aus den skurrilsten Charakteren und es geben sich eine Menge Jos die Saloontür in die Hand, die das Westernflair mit Rodeo, Oh be Joyfuls, Arbuckle und diversen Fandangos genießen. Aber nicht alles läuft reibungslos auf dieser Ranch, denn ein hinterhältiger GAF-Terrorist sorgt für Aufregung und da auch gleich mehrere "Curly Wolfs" ein Auge auf Karo geworfen haben, sind Irrungen und Wirrungen vorprogrammiert.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum24. Aug. 2015
ISBN9783739294940
Saloon Magia
Autor

Gabriele Geschwindner

Gabriele Geschwindner wohnt mit ihrer Großfamilie (vier Generationen in einem Haus) in Hessen. Sie hat vor Jahren mit dem Schreiben von humorvollen Romanen begonnen und dann auch die Liebe an Geschichten für Kinder entdeckt. Neben dem Schreiben ist sie eine große Leseratte und kocht leidenschaftlich gerne. Sie liebt die Natur, ihre EKG-Menschen und ihre Vierbeiner, die stets für Jubel, Trubel und Heiterkeit sorgen. Weiterhin ist sie sehr am Thema Gesundheit interessiert, daher beschäftigt sie sich mit Medizin, Ernährung, Bewegung und all dem, was für die Gesundheit sonst noch wertvoll ist.

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    Buchvorschau

    Saloon Magia - Gabriele Geschwindner

    Vendetta.

    Yee-haw 1

    Die Stimmung ging dem Höhepunkt des Abends entgegen und die Feier der Halloween-Nacht war noch ausgelassen und fröhlich. Ich hatte alle Hände voll zu tun, das Barbecue war ein voller Erfolg und ich kam kaum nach, um alle Gäste satt zu bekommen. Auch stand der Zapfhahn nicht still und ein Meter Bier nach dem anderen wurde an die überfüllten Tische gebracht. Auf der Veranda tummelten sich ebenfalls viele Leute und um die Heizpilze auf dem Gelände standen Menschentrauben dicht an dicht. Fröhliches Lachen durchzog die dunkle Nacht, wie Blubberbläschen ein Glas Champagner. Es war das letzte große Fandango dieses Jahres, vor der besinnlichen Weihnachtszeit und dem finalen Silvester, und jetzt würde hoffentlich für mich auch die Zeit ein wenig ruhiger und besinnlicher werden, obwohl ich daran nicht so recht glauben mochte, denn bislang war das Ranchleben keinesfalls mit Ruhe gekoppelt gewesen und noch weniger mit Besinnlichkeit.

    An diesem Abend hatte ich „Son of a Preacher Man in der Sarah-Connor-Version gesungen. Hautenge Jeans steckten wieder in meinen Cowboystiefeln, ein dunkelblaues Bustier zierte meinen Oberkörper und ich hatte so viel Sinnlichkeit in diesen Song gelegt, dass es allen unter die Haut gekrochen war und sich jeder Mann gewünscht hätte, für mich der „Son of a Preacher Man zu sein. Und gerade bei der Textstelle „How well I remember, The look that was in his eyes, Stealing kisses from me on the sly, Taking time to make time, Telling me that he’s all mine, Learning from each other knowing, Looking to see how much we’d grown"

    war die Atmosphäre mehr als knisternd gewesen, wie ein durch Reibung erzeugtes Feuer, welches sich bei Berührung in kleinen Funken entlud, prickelnd durch den erotischen Touch meiner Stimme. Leicht gestört wurde mein Gesang nur durch vereinzelte Hammerschläge, denn immer noch arbeitete ein einsamer Handwerker auf dem Dach und versuchte es an der kniffligen Stelle abzudichten, welche die Firma bei der Erbauung verschlampt hatte. Ich wünschte mir sehr, dass er bald Erfolg damit haben würde, denn einem langen Winter mit undichtem Dach wollte ich wirklich nicht entgegensehen.

    Er war sozusagen ein Dachdecker auf der Walz, der heute in der Früh auf meiner Schwelle gestanden und nach einem Bett für die Nacht begehrt hatte. Ich hatte ihn nur flüchtig gemustert, ihm Kost und Logis angeboten, wenn er mir dafür das Leck beheben würde und ihn somit unverzüglich aufs Dach geschickt. Uns schien beiden damit geholfen zu sein, allerdings hatte ich ihn bislang nur poltern hören und wusste noch nicht einmal wie er hieß, weil zwischen den Festvorbereitungen alles drunter und drüber gegangen war.

    Aber aufgefallen war mir an ihm als Erstes, dass er nur Sandalen trug, zu dieser Jahreszeit, und ich noch dachte „Hat der Mann keine Schuhe?".

    Als Zweites registrierte ich ein freundliches Gesicht, dunkelblonde verwuschelte Haare, und ich bei dem Anblick auch noch dachte „Hat der Mann keinen Kamm? und einen verschmitzten Blick aus leuchtend blauen Augen, dass ich befürchtete „Aus diesem Blau blinzelt die pure Versuchung. Zu mehr Registrierungen und gedachten Fragen hatte ich keine Zeit, und musste später genauer hinsehen und denken und gegebenenfalls nachfragen.

    Erschöpft strich ich mir meine blonden Locken aus dem Gesicht, zapfte ein weiteres Maß Bier, oder eben einige Oh-be-joyfuls, beziehungsweise Who-hit-Johns, und brachte eine große Pfanne Bohnen mit Speck an den runden Stammtisch, als es plötzlich rumpelte und pumpelte und es sich anhörte, als wenn Santa Claus schon lange vor dem Weihnachtsfest durch den Schlot gefallen war.

    Oh Bullshit, was war das?

    So wie es staubte und rauchte schien mir eine besonders eigenwillige Bescherung bevorzustehen. Fasziniert starrte ich auf den Kamin, aus dem sich mit Ächzen und Stöhnen ein Mann herausschälte, gerußt wie die Nacht, aber ohne Bart, Mantel und Geschenken … dafür aber mit unglaublich blauen Augen.

    „Meine Güte, das ist ja noch mal gut gegangen.", seufzte er und testete welche seiner Gliedmaßen Schaden genommen hatten.

    „Ach herrje, du lieber Himmel, löste ich mich aus meiner Verwunderungsstarre. „Geht es Ihnen gut? Ist alles noch dran? Warten Sie, ich helfe Ihnen., setzte ich mich zu Hilfe eilend in Bewegung. „Wie heißen Sie denn nun eigentlich?"

    „Ich bin Jonathan.", reichte er mir seine Hand, damit ich ihm aufhelfen konnte.

    So. Jonathan. Noch ein Jo also. Na genau dieser Jo hatte mir wohl zu all den vielen schon vorhandenen Jos gerade noch gefehlt. Eine wirklich schöne Bescherung. Aber gut, einer mehr oder weniger – was machte das schon…

    Yee-haw 2

    Der Saloon öffnete täglich, je nach Bedarf und Absehbarkeit zwischen 12.00 und 16.30, ohne Ruhetag, und schloss zwischen 23.00 Uhr und Mitternacht, der Geisterstunde. An den Wochenenden auch manchmal später, weil ich kein Stimmungskiller war und dichtmachte, wenn es am schönsten war.

    In den ersten Tagen lief es ein wenig schleppend an, weil eine Rodeoranch samt Saloon in einem kleinen Dorf in Hessen eher etwas befremdlich wirkte und sich die Leute erst daran gewöhnen mussten, was sie aber dann doch recht schnell getan hatten. Seit anderthalb Jahren bewirtschaftete ich die Ranch mit Erfolg und ebensolchem Erfolg mit der verborgenen Seite meiner Arbeit. Der privaten. Der intimen. Derjenigen, die meinem Wesen entsprach und die hinter verschlossenen Türen in meinem Hinterzimmer ausgeübt wurde, daher immer zu leicht angeschmuddelter Phantasie anregte.

    Es waren harte Männer, die in ihren Cowboystiefeln und mit ihren coolen Cowboyhüten an der Theke saßen, harte Typen, die nach Feierabend den Schmutz und Frust des langen Arbeitstages mit einem kühlen Blonden wegspülten, manchmal auch mit einem ebenso harten Whisky, einem Who-hit-John oder Oh-be-joyful, der ihrem Wesen entsprach. Hart, cool, ganz Mann, ganz „Curly Wolf".

    Doch es waren nicht nur Männer, die man im Saloon antraf, es waren auch genug Frauen dort. Frauen mit Cowboyhüten, Frauen mit Cowboystiefeln und engen Jeans. Frauen, die nach einem ebenso harten Arbeitstag ihn mit einem Kaffee, eben einem Arbuckle’s, aus einer Blechtasse abschließen wollten. Frauen, die auch ein kühles Blondes dem Koffeingetränk vorzogen. Frauen, die auch einen harten Whisky zur Brust nahmen, wenn es die Umstände erforderten. Frauen, die weiblich, sexy und tough waren. Und Cowgirls, die sich einen Cowboy angeln wollten.

    Es waren harte Zeiten, Zeiten, in denen man froh sein konnte einen Job zu haben, Geld zu verdienen und Zeiten, in denen man, dankbar für Job, Geld und vielleicht auch Mann, gerne darauf anstieß.

    Im Saloon-Magia.

    Es waren auch harte Zeiten für diejenigen, die weder Job noch Geld noch ranchliche Dineros besaßen und die stießen ebenso dankbar darauf an, dass sie im Saloon-Magia trotzdem einen Halt hatten und gerne gesehen wurden.

    Aber es waren nicht nur harte Zeiten, sondern auch ein fröhliches Treiben, das für Abwechslung für alle sorgte.

    Und ich, Karolina, war es, die all diesen harten Cowboys und Cowgirls diese Feierabendheimat geben wollte, sieben Tage die Woche, weil ich dort alle Facetten meines Wesens leben und geben konnte.

    Das, was die Menschen wollten. Das, was die Menschen brauchten. Das, wozu man Männer überreden musste. Das, was Frauen liebten. Das, was Männer auch liebten, wenn sie es denn nur einfach zugeben und den „Curly Wolf" mal an den Nagel hängen würden. Im Saloon-Magia stand die Welt still, egal wie es draußen aussah, welche Partei regierte, welche Arbeitsmarktsituation vorherrschte und welche Mode „In" war.

    Obwohl der Saloon noch nicht so lange bestand, und somit auch nicht wirklich viele unterschiedliche Arbeitsmarktsituationen, Modetrends oder Parteiregentschaften miterlebt hatte, so war er doch bereits zu einem wichtigen Anker geworden, der die Zeit – oder alle Zeiten - vergessen ließ. Bis auf eine.

    Hier lief zeitlose Countrymusic aus der Juke-Box, gab es Bier, Arbuckle’s, Who-hit-Johns und Speck mit Bohnen, hier wurde geschwiegen, geredet, gelacht, getratscht und getan, was getan werden musste. Hier wurde gesungen, getanzt, gelebt und gerichtet, was es zu richten gab.

    „Howdy, mach mal ein Bier für mich., rief Jo, der gerade durch die Saloontür kam. „Okey dokey, nickte ich.

    Ein neues Glas wurde gefüllt und stand nach kurzer Zeit auf der langen Theke.

    „Wie war dein Tag?", fragte ich, so wie ich jeden fragte der eintrat und so hatte jeder die Möglichkeit, sich den Schmutz der Sorgen und Nöte von der Seele zu reden und am späten Abend gereinigter nach Hause zu kommen.

    Als das konnte man meinen Saloon-Magia sehen. Als Vorwäsche für den Feierabend. „Hm, alles Bullshit.", grunzte er nur in sich hinein.

    Jo war ein lieber Kerl. Sein richtiger Name war Jonas, aber der passte nicht so zu dieser Atmosphäre und daher war aus Jonas einfach Jo geworden. Was nicht passend war, wurde passend gemacht. Er hatte seinen Cowboyhut tiefer als sonst in die Stirn gezogen, woraus man schließen konnte, dass er heute verschlossener war als gewöhnlich. Jo hatte so seine Probleme. Eher mit sich selbst. Andere mit ihm weniger. Er war ein attraktiver junger Mann, gerade 25 Jahre alt geworden. Die Mädchen liefen hinter ihm her, wie die Ratten dem Rattenfänger von Hameln, aber er war schüchtern, da konnte auch der Cowboyhut nichts ausrichten, den er wohl eher zur Tarnung trug. Er machte ihn nicht offener und forscher, sondern für die weibliche Spezies nur noch attraktiver, denn damit sah er für die Cowgirls zum Anbeißen süß aus.

    „Hey, sprich, was hat der Tag gebracht?", hakte ich nach, denn ich wollte nicht, dass jemand nur ein Bier trank und seine Probleme mit nach Hause schleppte. Und gerade bei Jo zu Hause wartete nur seine Mutter und die hatte bloß ihre eigenen Sorgen im Kopf und ein enormes Nörgelpotential.

    „Nichts.", war die einsilbige Antwort.

    „Jetzt haben die Tage auch schon nichts mehr zu bieten.", schmunzelte ich ihn an.

    „Nein, den Tagen geht das Bieten aus.", ging Jo drauf ein.

    „Schade. Ein vergeudeter Tag, so ganz ohne Gebot und mit viel Bullshit.", zwinkerte ich ihn an.

    „Ja, ein vergeudeter Tag. Es hätte ihn nicht geben brauchen."

    „Dann wäre immer noch Sonntag, oder schon Dienstag. Wahrscheinlich schon Dienstag.", sinnierte ich und zapfte vor mich hin.

    „Dienstag bräuchte es auch nicht geben.", stellte Jo klar.

    „Und Mittwoch?", setzte ich das Spiel fort.

    „Ach, scheiß auf die Woche.", nahm er einen großen Schluck.

    „Wollen wir ins Hinterzimmer?", fragte ich leise, denn vielleicht konnte ich ihm ja seinen Bullshit durch ein wenig Hilfe austreiben.

    Jo sah mir tief in die Augen, schüttelte dann aber stumm den Kopf und so musste ich warten, bis er freiwillig bereit war. Das konnte schnell gehen – das konnte dauern, oder er verweigerte meine Hilfe gänzlich.

    Da er meine Hilfe nicht wollte, schob ich ihm eine Schale mit meinen stimmungsaufhellenden, magischen Keksen hin, deren Zutaten aus Anis, Chili, Ingwer und Vanille bestanden, welche die körpereigene Opiate ausschütten und somit die Laune und das Wohlgefühl heben sollten und durch das Bier würde er sowieso gleich ein wenig entspannter sein.

    „Howdy Leute, mach gleich drei Bier, aber pony up mein Schatz. Gleich wird der Laden voll.", schwang die Tür ein weiteres Mal auf und der nächste Jo kam herein, breitbeinig, die Daumen in den Jeansbund geschoben, ganz Cowboy, ganz ganzer Kerl, obwohl er im wirklichen Leben Buchhalter war und Anzug trug. Doch sobald er bei mir auflief mutierte er zu einem Westernhelden, einem, der das Gesetz mit Kraft und Stärke in die eigene Hand nahm und das ließ ihn vergessen, dass er seine Arbeitslebenszeit mit dem Verwalten von Zahlen verbrachte. Im Saloon sprach er lauter, im Saloon ging er gerader, im Saloon war er der Mann, als der er eigentlich gedacht war und der er sein wollte. Im Saloon brauchte er meine Kekse nicht, eher wohl in seinem Büro.

    Ich füllte wieder Gläser und Jo, der eigentlich Joseph hieß, trank seins in einem Zug leer. Überhaupt waren die Jos vertreten wie Kakteen in der Wüste, denn meine männlichen Gäste, die vorwiegend aus Joachims, Jochens, Jos, Johanns, Johns, Jonasse, Joschkas, Josefs, Josuas bestanden, wurden saloonmäßig allesamt auf Jo reduziert, wobei man schon mal den Überblick über diesen und jenen „Jo" verlieren konnte. Natürlich gab es auch andere Namen, wie Torsten und Michael, aber es hatte sich durchaus eine stattliche Anzahl von Jos zusammengefunden.

    Die Tür schwang erneut auf und zwei weitere Cowboys traten ein und genehmigten sich die beiden anderen Biere. Sie waren keine Stammkunden, sondern Kollegen von Jo(seph), die hin und wieder mal nach der Arbeit auf einen Umtrunk mitkamen. Nette und gesellige Männer, immer mit einem Witz auf den Lippen und so wurde gerade mal wieder einer zum Besten gegeben.

    „Ein Toter liegt im Saloon. Der Sheriff erkundigt sich beim Zeugen: Erschossen?

    Ja!

    Warum?

    Falschspieler!

    Poker?

    Nein, Klavier!"

    Alles klopfte sich auf die Schenkel und lachte und mehrere Leutchen deuteten mit dem Daumen auf Mozart, mit dem Gedanken, dass ihn dieses Schicksal über kurz oder lang auch mal ereilen würde, aber da lagen sie daneben, denn Mozart spielte nie falsch. Er traf immer die richtigen Töne, nur nicht die richtige Musikrichtung, denn er liebte die Klassik, die auf einer Ranch nun überhaupt nichts verloren hatte. Mozart hieß eigentlich Mohrzart, aber weil er so viel mit Musik zu tun hatte, war er schon vor Jahren auf Mozart reduziert worden.

    Von Minute zu Minute füllte sich der Saloon und die Thekenplätze waren bald alle besetzt. An Montagen war der Laden nach der Arbeit immer sehr voll. Am Wochenende sowieso, weil es dann auch Programm gab. Nur mittwochs herrschte ein wenig Flaute.

    Eigentlich hätte der Mittwoch ein Ruhetag sein können, aber ich wollte keinen vor verschlossenen Türen stehen lassen, falls es doch mal Probleme geben sollte, mit was auch immer, auch wenn es nur dazu führte, dass aus einem bandscheibengefährdeten Schreibtischtäter Jo(chen) für einen Abend ein völlig gerader, zufriedener und männlicher Jo wurde.

    Ich war der Meinung, dass auch kleine Sorgen ihre Berechtigung hatten gehört zu werden und für sie nach Lösungen zu suchen. Viele kleine Sorgen konnten genauso belasten wie eine große.

    Ich fragte mich oft, wie dieser Ort ohne mich wohl sein würde. Würde auch ohne mich dieser Schein von Magie über allem schimmern? Vermengt mit dem Flair längst vergangener Wildwestzeiten? Wohl nicht. Nein, wohl ganz sicher nicht. Obwohl ich das Gelände nebst Saloon nicht allzu lange bewirtschaftete, so hatte sich doch alles verändert.Zum Besseren. Ich hatte das Gefühl, als schwebte über dem Ort ein bisschen mehr Glück.

    Ein großer Hauch Abenteuer. Die Sterne schienen heller zu funkeln, der Vollmond schien ein wenig runder zu sein, die Sonne schien häufiger zu lachen und die Menschen waren freundlicher und wohlgesinnter als zuvor, in Wildwestmanier, in der man Freude auch durch ein bisschen grobere Ausdrucksweise mitteilen konnte, in der die Männer kein Softygehabe ausstrahlen brauchten und die Frauen in dieser Atmosphäre den harten Kerl voll und ganz akzeptierten.

    „Wann singst du heute Abend?", wollte einer von Jo(seph)s Kollegen wissen, mit Begierde im Blick, die seine Augen ständig über mich gleiten ließ.

    „Wie immer, um zehn.", antwortete ich.

    „Warum singst du nicht stündlich?, fragte er, „Die Menschen würden dich noch mehr lieben.

    „Man darf die Menschheit nicht zu sehr verwöhnen.", lächelte ich ihn an.

    Yee-haw 3

    Bevor der Saloon eröffnet wurde, hatte ich mir viele Gedanken gemacht, wie es so ist, wenn man ein Projekt ins Leben rufen will, was nicht so ganz von dieser Zeit ist. Es sollte ja nicht einfach nur nach Wildem Westen aussehen, es sollte sich auch so anfühlen, echt sein, Lebensgefühl vermitteln, gefühlsecht wildwest. Nur wie fühlte sich der Wilde Westen an? Wie sollte er sich darstellen? Wie in den Western im Fernsehen? Harte Kerle, staubige Kehle, ein Pferd unterm Hintern und ein Colt an der Hüfte? So sollte es sein, denn jeder verband ja John Wayne und Richard Widmark damit und die sexy Kittys und Dollys mit ihren roten Lippen und dem Leberfleck darüber, ihren offenherzigen Dekolletees und aufgestapelten Haaren. Saloon, Bardamen, Whisky, Mieder, Schießereien mit Colts, aus der Hüfte heraus – das war das Leben á la wild wild West. Und so hatte ich mir etliche Westernfilme angeguckt, um genug Anregungen zu haben und auch kleine Details zu entdecken und mich damit für die kommende Aufgabe in Stimmung zu bringen.

    Schießereien durfte es bei mir natürlich nicht geben, obwohl ich persönlich durchaus eine echte Winchester mein ererbtes Eigen nennen konnte, die natürlich nicht zum Schießen auf meiner Ranch gedacht war. Die Zeiten waren vorbei und würden auch in Hundelshausen, einem Stadtteil von Witzenhausen, nicht neu aufleben, Saloon und Ranch hin – Saloon und Ranch her. Allerdings musste das Outfit stimmen, das war Bedingung und goldene Regel wenn man eintreten wollte, also gab es bei mir Cowboyhut- und – stiefelzwang. Jeder wusste das und so wie keiner in Straßenschuhen auf eine Kegelbahn ging, so kam auch keiner ohne Hut und Stiefel durch die Schwingtür. Fremde und Neulinge konnten sich welche borgen, die Einheimischen waren freiwillig umgestiegen.

    Und das mehr als gern, denn in diese andere Welt wollten sie gerne so echt wie möglich eintauchen.

    Am Wochenende gab es Barbecues, stilecht, auf großem Grill. Und das Essen wurde auf Blechtellern oder in gusseisernen Pfannen serviert. Arbuckle musste man ebenfalls aus Blechtassen trinken, ob das dem Geschmack zuträglich war oder nicht, aber alle genossen scheinbar den Kaffeeblechgeschmack und mich deuchte, dass kein Witz-Huler, wie ich die Einheimischen augenzwinkernd nannte, zu Hause noch gerne aus edlem Porzellan trank. Einen elektrischen Reiter hatte ich für die harten Kerle aufstellen lassen und der hatte sich zur Supergaudi entwickelt, denn jeden Samstag ritten sie um die Wette auf dem bockigen Vieh und waren mit ihren lauten „Yee-haws" übermütig wie kleine Kinder.

    Samstag sollte überhaupt der Saloonabend an sich sein. Dafür hatte ich Countrybands verpflichtet (Die einheimische Band hatte sich extra ein Countrysongrepertoire zugelegt – eigens für den Saloon hatten sie den Song „Der wilde, wilde Westen fängt gleich hinter Hamburg an in „Der wilde, wilde Westen fängt gleich hier in Hundelshausen an umgedichtet), die alte und neuere Countrysongs spielen sollten, dazu sollte getanzt werden und ein paar Cowgirls hatte ich im Vorfeld dazu angeregt, eine Linedancegruppe ins Leben zu rufen, um die Samstage mit kleinen Einlagen und Auftritten zu bereichern. Viele Mädels hatten sich darauf eingelassen und der Kern der Truppe bestand aus meiner Freundin Josy, Jessy(ca), Doris, Kristy, Annabel – die Bella gerufen wurde, Sue Ellen, Pamela, Kitty, Ann Kristin, Brenda Lee, Lucy Lane, Peggy Sue, Scarlett und Sasha.

    Natürlich waren das ebenfalls nicht die echten Namen der Ladys, aber mit dem Saloonleben hatten sich so einige Dinge eingebürgert, die ihm den gewissen Charme verliehen und so hatte sich jede einen amerikanischen Namen zugelegt und durch all solche Kleinigkeiten wurde der Wilde Westen in Hundelshausen wahrscheinlich echter als zu Zeiten des amerikanischen Ursprungs, mal abgesehen von den rauchenden Colts und womöglich des Goldrauschs, denn Gold würde hier sicher keiner schürfen, da man hier nur auf Gips stoßen würde, wobei man Gips durchaus als das Gold von Hundelshausen deklarieren konnte. Jeder Gegend eben das Seine, oder das Andere.

    Doch auch ich wollte meinen Beitrag leisten und so hatte ich mich entschlossen allabendlich um 22.00 Uhr einen Countrysong zu singen. Einen einzigen, in der Aufmachung einer verruchten Bardame. Der Echtheit wegen, denn ich persönlich war alles andere als verrucht. Ich war der ruhige Typ, ein natürliches und bodenständiges Kind der Natur, welches auch noch an die große Liebe glaubte, Idylle und Besinnlichkeit vorzog, aber trotzdem gesellig war. Und das musste ich auch sein, wenn ich eine Ranch mit dem ganzen lauten Tamtam betreiben wollte. Ohne Geselligkeit ging es da nicht.

    Doch ich hatte den Spagat zwischen Ruhe und dem alltäglichen Treiben prima geschafft. Für jedes Lied hatte ich mir ein tolles Kleid besorgt, mit engem Mieder, versteht sich von selbst. Mal trat ich auch in engen Jeans und Mieder auf, immer sexy, immer ein bisschen verrucht, wie Marilyn Monroe in „Fluss ohne Wiederkehr". Ich hatte eine gute Stimme, eine Stimme, die für diese Musik wie geschaffen war. Und mein Publikum liebte sie.

    Mein Publikum liebte auch mich. Auch ich liebte mein Publikum, jedoch nicht so, wie sich das so mancher Mann gern gewünscht hätte. Die Männer waren Kunden und mit Kunden fing man nichts an, nur eben das, was man eben mit den Kunden anfing, bei denen ich mein Gefühl auf vielfältige Art sprechen lassen konnte. Der Saloon war nicht das einzige Geschäft was ich betrieb, im Hinterzimmer gab es auch noch eine andere Welt.

    Doch an dieser herrschte zum jetzigen Zeitpunkt kein Bedarf. Jo(nas) stierte in sein Bier und wollte weder Hinterzimmer noch Stimmungskeks, Jo(seph) unterhielt sich lautstark mit seinen Kollegen. Einige Cowgirls hatten sich an einen Tisch gesetzt und warteten auf Arbuckles und Kuchen und ein Cowgirl, Jessy, stand an der Theke, weil sie auf Männerfang war. Ihr Freund hatte sie verlassen, überraschend, und sie suchte einen Nachfolger. Jessy(ca) war kein Girl von Traurigkeit und blies nie Trübsal, denn was vergangen war – war eben vergangen und aus die Maus. Allerdings hatte sie es nicht ganz einfach, denn sie war nicht der gängige, schlanke Typ Magergröße 34, dem die Männer hinterherliefen und –pfiffen, sondern besaß die etwas molligeren weiblichen Rundungen, die ihr jedoch ausnehmend gut standen. Doch sie war nicht schüchtern und fand, dass auch ein paar Kilo mehr das Recht hatten diese Welt zu besitzen. Und damit hatte sie natürlich recht, denn sie war ein wunderbar fröhlicher Mensch, der das Herz am rechten Fleck hatte, und eine Ausstrahlung besaß, von der man sich viele Scheiben abschneiden konnte. Jessy war ein Sonnenschein und der Mann, der sie mal bekommen würde, würde mit ihr ein glückliches Leben führen können.

    Sie hatte es auf den niedlichen Jo(nas) abgesehen, aber da hatte sie ihn heute auf dem falschen Cowboystiefel erwischt, denn Jo(nas) war eindeutig nicht gut drauf.

    Yee-haw 4

    Was immer Dir auch vorschwebt, wovon Du auch träumen magst, fang es an und denke nie, es sei unmöglich. Stürz Dich in das Wagnis, denk nicht an Niederlage oder Risiko, denn in dem Wunsch einen Traum in die Wirklichkeit zu holen liegt Lust, Macht und Magie.

    Von: Manu, die sich mit Feuereifer darauf stürzt, all ihre Träume mit Macht in die Wirklichkeit zu befördern, wobei manche hirnliche Seifenblase aber auch schon geplatzt ist.

    Nachdem ich meiner Tante Thea die Idee, auf dem Gelände des Grünen Sees eine Rodeoranch mit Saloon zu eröffnen, offenbart hatte, bekam ich erstmal keinen Rückenwind von ihr, denn sie war dagegen und meinte dazu nur „Schuster – bleib bei deinen Leisten. Doch Thea hatte mich stets gelehrt meiner inneren Stimme zu folgen und die sagte mir, dass es richtig war und ich ja auf diese Art, jedenfalls zum Teil, „bei meinen Leisten bleiben würde.

    Ich wollte etwas Außergewöhnliches erschaffen. Einen Ort, der Spaß und Zuflucht gleichermaßen bieten sollte und diesen Ort hatte ich direkt vor der Nase. Das Gelände des „Grünen Sees" von Hundelshausen. Hundelshausen war ein Stadtteil von Witzenhausen in Nordhessen, lag geografisch praktisch in der Mitte von Deutschland und ebenso mittig zwischen Göttingen und Kassel. Der Ort war in das schöne Gelstertal eingebettet, und erstreckte sich links- und rechtsseitig der Gelster, einem kleineren Bach, oder auch größerem Flüsschen, je nachdem, wie viel Wasser er gerade trug. Er lag absolut idyllisch, umgeben von Erhebungen von Hunsfeder, Roggenberg, Gottesberg, Schwiemel und Langenberg. Der Grüne See war aus einer früheren Sprengung der Gipswerke entstanden und hatte sich zu einem wunderbaren Freizeitgelände entwickelt, welches im Sommer viele Badefreudige und Sonnenanbeter anzog. Die vielen Bäume und Büsche spiegelten sich in ihm und im Herbst war alles eine Pracht á la Indian Summer. Der See, mit den Felsen und der terrassenförmigen Anlage, würde eine wunderbare Kulisse für eine Ranch bieten. Für meine Ranch.

    Thea hatte mich auf unendlich viele Arten gelehrt die Heilkunst aus der Natur anzuwenden und verstand nicht, was ich nun mit einer Ranch wollte und ich hatte mir die Zunge fusselig geredet, um sie zu überzeugen. Denn das wollte ich. Sie überzeugen, denn sie hatte mir so viele Lebenswege geebnet, dass ich wenigstens ihren Segen dafür haben wollte. So, wie man einen Stempel auf einen Brief macht, damit er seine Reise zum Empfänger antreten kann.

    Thea hatte mich liebevoll aufgenommen, als meine Eltern bei einem Autounfall verunglückt waren und ich keine anderen infrage kommenden Verwandten hatte. Und etwas Besseres, als bei Thea aufzuwachsen, hätte mir nicht passieren können.

    Thea war eine kleine Frau, die aber die fehlende Größe durch Resolutheit, Wissen, Liebe und Sanftmut wettmachte. Thea brachte nichts aus der Ruhe und sie akzeptierte das Leben wie es war. Man durfte sie niemals unterschätzen und sie schien alles zu sehen, zu hören, zu fühlen. Lügen hatten bei ihr sehr kurze Beine. Das Leben musste gelebt, genossen, geliebt und genutzt werden. Es gab keine Zeit für Mitleid mit sich selbst, keine Zeit für Unlust und auch keine Zeit für Krankheit. Thea brachte mir das Leben nach dem Motto „Hinfallen – Krone richten – weitergehen" bei und heute war ich dafür überaus dankbar. Sie hielt Jammern für vergeudete und nutzlose Zeit und Krankheit bekämpfte sie mit ihrem Kräuterwissen und der Zuversicht, dass jeder Mensch die Kraft hatte sich selbst zu heilen. Im Bezug auf mich trainierte sie dahingehend meine Vorstellungskraft, die darauf beruhte, dass, wenn man Gesundheit dachte und fühlte, man gesund und schnell wieder auf den eigenen Beinen war. Sie brachte mir ihr Kräuter- und Heilwissen bei, dass unterstützend angewendet wurde. Das bedeutete natürlich nicht, dass ich nie mal krank war, aber sobald Thea merkte, dass bei mir was im Anflug war, wurden alle mentalen und kräuterlichen Register gezogen und so war ich meist nach ein bis zwei Tagen wieder mitten im Leben. Thea hatte mir vermittelt, dass das Gehirn und das Bewusstsein das allmächtige Instrument für unsere Gesundheit, unser Gutgehen und unseren Erfolg war und je älter ich wurde, umso mehr erkannte ich, wie weise Thea war. Sie hatte mir einen großen Lebensspielraum eröffnet, mich unterstützt und mir geholfen, meinen optimalen Lebensweg zu gehen, mit Liebe, mit Neugier, mit Ehrgeiz und natürlich mit Wissen. Eine bessere Lehrmeisterin des Lebens hätte ich nicht finden können.

    Und so war es mir durchaus wichtig, dass ich Theas Zustimmung und Wohlwollen für mein Projekt haben wollte.

    Ich hatte ihr erklärt, dass ich einen Weg finden wollte, um Zugang zu den Menschen zu bekommen, ohne dass alles einen Praxischarakter hatte und die Leute erst kamen, wenn sie schon krank waren. Mit meinem Saloon hatte ich die Möglichkeit die Leute besser kennenzulernen und zu erfahren, welche Probleme sie belasten. Beim Bier wurden die Menschen redselig und dort konnte ich ansetzen, vorbeugend und akut. Den Menschen Zeit geben, in einem Umfeld, in dem sie sich wohlfühlten. Und im Grunde war es der Traum eines jeden Mannes, seine Wehwehchen beim Bier heilen zu lassen. Über dieses Argument musste sogar Thea lachen, auch wenn sie weiterhin alles kopfschüttelnd kommentierte.

    Thea hatte mir beigebracht, das, was ich erreichen wollte, zu visualisieren und so bat ich sie, es im Bezug auf die Ranch ebenso zu machen. Sie sollte sich in Gedanken ein Bild von meinem Projekt machen. Der See, die Felsen, die Ranch, der Saloon, Pferde, die Geselligkeit in dem westernlichen Ambiente, die trockenen Kehlen, die nach Flüssigkeit dürsteten …

    … und, sie sah es tatsächlich vor sich, wenn auch weiterhin mit gedanklichen Vorbehalten. Aber sie hatte aufgegeben es mir ausreden zu wollen, weil sie an meinem Elan gemerkt hatte, dass ich es tun musste, ob es nun gut oder schief ging, so in der Art „Reisende soll man nicht aufhalten umgemünzt in „Saloonhexen sollte man Visionen nicht austreiben.

    Jedenfalls wusste ich, dass ich mit diesem Projekt so einiges vereinigen würde. Eine neue und brandzeichenheiße Lokalität, Zuspruch und Zeit für die Gäste, Hilfe durch Heilkunst. Bewusst oder unbewusst und somit wusste sie auch, dass ich trotz Ranch und Saloon „bei meinen Leisten" bleiben würde, denn was sie mir in so vielen Jahren beigebracht hatte, konnte mir das Cowgirlleben nicht mehr austreiben.

    Mit meiner Freundin Josefine, die früher als Rufnamen Josy hatte, und heute auch von den Meisten einfach und schlicht auf Jo reduziert wurde, hatte ich lange Abende verbracht und mit ihr meine Pläne erörtert. Auch sie hatte Zweifel gehabt, konnte aber meinen Traum sehen, wie ich ihn sah. Josy war freie Fotografin und obwohl man meinen konnte, dass dies in einer Zeit, in der jeder eine Kamera im Handy hatte, eine brotlose Kunst sei, so war sie ständig ausgebucht. Täglich hatte sie Fotoshootings aller Art und sie hatte wirklich ein Auge für Details. Firmen buchten sie für diverse Events, natürlich agierte sie auf vielen Hochzeiten, Taufen, Konfirmationen und Kommunionen, aber sie war auf offen für die verrücktesten Fotosessions, jedenfalls … sie war sehr gefragt und hatte ein gutes Ein- und Auskommen. Ich legte Wert auf ihre Meinung, weil sie ein kreativer Mensch war, mit Einfühlungsvermögen und auch einer großen Portion Realitätssinn. Ihr erster Kommentar war: „Wir sind auf dem Land".

    Meine Antwort dazu: „Das schadet doch nix."

    Sie: „Du kennst die Leute hier. Entweder sie wollen es – oder sie wollen es nicht."

    Ich: „Stimmt. Sie wollen es – oder – sie wollen es.", schmunzelte ich.

    Sie: „Karo, du kennst die Leute, sie können es dir auch schwer machen. In einer Stadt könnte das der Renner sein, aber hier?"

    Ich: „Stimmt. Aber gerade weil hier so wenig an Gastronomie ist, wäre das doch ein großer Anziehungspunkt."

    Sie: „Und wie willst du das bewältigen, wenn es wirklich groß werden sollte?"

    Ich: „Es kann ja nur begrenzt groß werden."

    Sie: „Seufz"

    Ich: „Sag, dass es gut

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