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Duft von Apfelsinen
Duft von Apfelsinen
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eBook309 Seiten4 Stunden

Duft von Apfelsinen

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Über dieses E-Book

Celeste, Sohn eines Sklavenhändlers aus Spanien gerät durch seine sexuellen Triebe immer mehr in innere Bedrängnis. Vor sich selber fliehend erreicht er einen Neuanfang, der jäh endet.
Verwirrt und gepeinigt gibt er sich seiner grausamen Lust immer mehr hin und verliert jedes Gefühl für Normalität. In seiner Verzweiflung geht er den Weg seines Vaters und übertrumpft diesen mit Grausamkeit und Kälte.

Lavenia, Tochter eines einfachen Apfelsinen-Händlers ist seiner Ausstrahlung verfallen und ergibt sich ihrer Liebe.

Silvia, Tochter einer Sklavin und des Vaters von Celeste, lebt im Zwiespalt zwischen Liebe und Hass beiden gegenüber und verbringt ihr Leben an der Seite Lavenias.

Schönheit, Sinnlichkeit und Verführung lassen diese drei immer wieder Wege gehen, die sie tiefer in die Abgründe ihrer Seelen führen. Der Tod scheint einziger Ausweg zu sein und wird gegeben, wie auch genommen.

Vergebung gibt es nicht und das rätselhafte Schicksal dreier ihrer Lust verfallender Menschen, nimmt seinen Lauf.

In 51 Kapiteln entführt Sie die Autorin in eine Welt voller Gegensätze: Freude, Leid, Tragik, farbenprächtige Szenen, Sinnlichkeit, menschliche Abgründe, Hass, Zorn, Liebe.

SpracheDeutsch
HerausgeberLydia Nowottnick
Erscheinungsdatum16. Apr. 2011
ISBN9781458106797
Duft von Apfelsinen
Autor

Lydia Nowottnick

Es ist nicht leicht, über seine eigene Person zu schreiben. Doch ich will es versuchen. Ich bin 41 Jahre alt und Mutter der wunderbarsten Kinder dieser Welt. Heute in Berlin lebend, wurde ich 1970 im Harz geboren. Meine Mutter zog mit mir 1973 nach Woltersdorf, wo es ihr wohl so gut gefiel, dass sie noch heute dort wohnt. Wir bewohnten eine schöne Wohnung in einer alten Villa, die einen herrlichen Garten hatte und uns Kindern Platz und Raum für Spiele und Abenteuern aller Art gab. Meine drei Geschwister und ich tobten uns durch Kindheit und Jugend und lasen uns durch Liebes- und Abenteuerromane. Die erste Liebe, der erste Kuss ... dies alles fand unter den beiden prächtigen Kastanienbäumen unseres Hofes statt. Noch heute schaue in manchmal nach oben, spüre ich die Liebe eines Mannes und meine, die weiß-rosa Spitzen der Kastanienblüten erkennen zu können. Viel zu schnell wurde ich erwachsen und erlernte verschiedene Berufe. Warum? Weil ich mich nicht entscheiden konnte zwischen all den Wegen, die sich nun in meinem Leben auftaten. Bei all dem Suchen habe ich immer eine Zeit lang Spaß empfunden. Doch wieder kam der Moment, wo ich Abschied nahm, um einen neuen und unbekannten Weg einzuschlagen. Nicht alle waren schön. Nicht alle waren gut. Doch alle bereicherten mich und mein Leben auf ihre ganz eigene Art und machten mich zu der Frau, die ich heute bin. Suchend ... Liebend ... Sehnend ... Ich habe gefunden und wieder verloren. Habe mich neu entdeckt und bin mir doch immer treu geblieben. Bereue ich einige meiner Wege? Nein! Ich bereue nichts! Denn würde ich es tun, würde ich meine suchenden Gefühle verleugnen die mich dazu trieben. Heute lebe ich in einer sehr harmonischen Beziehung mit meinem Partner Andreas. Diese Harmonie weiß ich ab und zu stören ... und bin dem Himmel dankbar, dass er soviel Ruhe in sich trägt, um zu warten, bis ich wieder »angekommen« bin. Bei ihm, bei mir und zu Hause. Meine herrlichen Kinder leben mit uns glücklich zusammen und jedes einzelne von ihnen trägt ein Teil meiner Ruhelosigkeit in sich. Ich will ihnen helfen, diese zu leben ... und ihren Weg des Suchens und des Findens glücklich zu beschreiten ... hin zu dem, was ich für mich im Schreiben gefunden habe: Berufung!

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    Buchvorschau

    Duft von Apfelsinen - Lydia Nowottnick

    Inhaltsverzeichnis

    Kapitel 1 »Festvorbereitungen«

    Kapitel 2 »Die geheimnisvolle Schönheit«

    Kapitel 3 »Das Fest«

    Kapitel 4 »Der Gastgeber«

    Kapitel 5 »Zügellose Gier«

    Kapitel 6 »Konfrontation mit der Vergangenheit«

    Kapitel 7 »Der Knabe«

    Kapitel 8 »Das Haus im Park«

    Kapitel 9 »Erinnerungen an die Kindheit«

    Kapitel 10 »Der alte Mann«

    Kapitel 11 »Hingabe an die Dämonen«

    Kapitel 12 »Der verborgene Raum«

    Kapitel 13 »Lavenia«

    Kapitel 14 »Landleben«

    Kapitel 15 »Unerwartete Hingabe«

    Kapitel 16 »Silvia«

    Kapitel 17 »Die Schiffsreise«

    Kapitel 18 »Die Kindfrau«

    Kapitel 19 »Waldsee«

    Kapitel 20 »Flucht«

    Kapitel 21 »Kurzzeitige Rettung«

    Kapitel 22 »Die Köchin«

    Kapitel 23 »Das Ende der Flucht«

    Kapitel 24 »Tod der Mutter«

    Kapitel 25 »Bestrafung«

    Kapitel 26 »Heilkräuter«

    Kapitel 27 »Dunkle Schatten«

    Kapitel 28 »Die junge Silvia«

    Kapitel 29 »Entflammte Zuneigung«

    Kapitel 30 »Laurita«

    Kapitel 31 »Erstes Erkunden«

    Kapitel 32 »Zärtliche Begierde«

    Kapitel 33 »Das Schicksal nimmt seinen Lauf«

    Kapitel 34 »Glückseligkeit«

    Kapitel 35 »Rückkehr der Dämonen«

    Kapitel 36 »Tödlicher Ausweg«

    Kapitel 37 »Geburt und Verlust«

    Kapitel 38 »Geschäfte«

    Kapitel 39 »Erschreckendes Wiedersehen«

    Kapitel 40 »Liebesspiele«

    Kapitel 41 »Neuordnung der Geschäfte«

    Kapitel 42 »Der Anwalt«

    Kapitel 43 »Emilio«

    Kapitel 44 »Eifersucht«

    Kapitel 45 »Wiedersehen«

    Kapitel 46 »Schatten«

    Kapitel 47 »Reife Liebe«

    Kapitel 48 »Geburt«

    Kapitel 49 »Das Erbe«

    Kapitel 50 »Innerer Friede«

    Kapitel 51 »L & H«

    Kapitel 1 »Festvorbereitungen«

    ________________________________________

    Wie in den vergangenen Jahren, so waren auch in diesem Jahr die Wochen vor dem Fest damit gefüllt, Vorbereitung zu treffen für das größte Ereignis des Jahres. Flüsternd raunte man von einem besonderen Vergnügen, welches wie ein Geheimnis unter den Dorfbewohnern gehütete wurde.

    In der Luft lag der schwere Duft von Blüten, welcher dazu geschaffen war, zu vergessen und hinüber zu taumeln in eine andere Sinneswelt. Eine Welt, die jedem der Einwohner des kleinen Dorfes im Süden Spaniens durch dieses Fest zugänglich werden würde.

    Der Gastgeber blieb seit Jahren unbekannt. Viel wurde gemunkelt, noch mehr gemutmaßt, doch seine Identität hatte bisher niemand in Erfahrung bringen können. Mädchen wie Frauen ließen ihrer Fantasie freien Lauf, wenn es darum ging, unter den Anwesenden des Festes einen Blick, eine Geste oder einen anderen Hinweis zu erheischen, wer er wohl war.

    Viele Fremde kamen jedes Jahr. Die Art der Gäste war exzellent gewählt und bildete zur Einfachheit der Dorfbewohnerschaft einen scharfen, wenngleich auch anmutigen Kontrast. Wie jedes Jahr, so auch in diesem Jahr, würde das Fest und das damit verbundene bunte Getümmel drei Tage andauern.

    Das Dorf lag versteckt hinter Hainen von Apfelsinenbäumen, die ihren Blütenduft zu dieser Jahreszeit als eine Art Geschenk auf die Straßen und die Dächer der kleinen Häuser legten. Wenngleich von einfacher Bauweise, erschien ihr Äußeres liebevoll gepflegt. Dieses feine Aroma der Blüten lud zu jedweder Art von Sehnsucht ein und trieb in tiefe, traumlose Nächte, in denen die Seelen sich suchend begegneten, ohne jedoch fündig zu werden.

    Mit dem Untergang der Abendsonne wurde es still in den Straßen und Gassen. Vereinzelnd hörte man das Lachen einer jungen Frau. Hier und da bellte ein Hund den aufgehenden Mond an. In den Hainen meinte man Schatten ausmachen zu können. Schatten sich Liebender, die in der Dunkelheit einen Mantel suchten, der ihre Leidenschaft zu bedecken verstand.

    Am Ende des Dorfes schlängelte sich ein träger, müder Fluss durch die schlafende Idylle. Sein Wasser, grün vom Regen und den moosbedeckten Ufern, floss unermüdlich und gleichmäßig langsam dahin. Gleichsam als Spiegel der Zeit in diesem Dorf.

    Einzig die Schwäne, still und verträumt über die glatte Oberfläche gleitend, gaben dem dunklen Nass etwas Lebendiges. Gesäumt wurde der Fluss von hohen und mächtigen Bäumen, die das ganze Jahr Schatten spendeten und selbst in schwüler Hochsommerhitze für einen kühlenden Lufthauch sorgten.

    So kühl, dass Mädchen und Frauen sich leichte Tücher um die Schulter legten, um das Frösteln zu verbergen.

    Das Dorf war eingebettet zwischen Fluss und den Hainen und malte sich anmutig in dieses friedliche und harmonische Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur.

    Wer in diesen Tagen die Bewohner beobachtete, konnte eine Art aufkommenden Hunger in ihren Augen feststellen. Einen Hunger, der eine Sehnsucht verhieß, die niemand hier je hatte stillen können.

    Am Ende des Dorfes erhob sich die Landschaft leicht und eine enge Straße, gerahmt von uralten Zedern, bahnte sich kurvenreich ihren Weg in die Höhe. An ihrem Ende, gleichsam über dem Dorf thronend, befand sich ein Anwesen, welches sich von all der es umgebender Schönheit stark abhob.

    Dunkle Mauern erhoben sich, einem Wahrzeichen gleich, im krassen Gegensatz zu der hinreißenden und zum Träumen einladenden Landschaft. Fast bedrohlich wirkten sie in ihrem Grau und der Scharfkantigkeit, in welchem die Winkel des Hauses gesetzt waren. Auch schien es, als wäre das Haus das ganze Jahr in Schatten gehüllt. Selbst wenn die Sonne schien, blieb es dunkel in den Mauern.

    Doch so sehr es die Menschen auch schauerte in mancher Nacht, wenn der Mond dem ganzen Bild eine besonders geheimnisvolle Note verlieh, zu dem Fest, welches auf diesem Anwesen stattfinden sollte, würden wie jedes Jahr alle kommen.

    Angelockt von der machtvollen Ausstrahlung und der damit verbundenen Gefahr, die fast körperlich zu spüren war.

    Nun, da die letzten Vorbereitungen getroffen waren, hatte sich jeder nur noch um die eigene Garderobe zu kümmern, um morgen dort zu erscheinen und sich dem Genuss von Verbot und Faszination hinzugeben.

    Das Fest war eine der sichersten Einnahmequellen für das Dorf. Die Dorfbewohner waren dem unbekannten Herrn der Burg dafür dankbar, dass er die Aufträge für das Fest nur den Anwohnern übergab.

    So wurde im Vorfeld des Festes überall gebacken, gekocht, genäht und Girlanden geflochten, um die Mauern festlich zu schmücken und dem Ganzen eine besonders anmutige Note zu verleihen.

    Der Morgen dieses besonderen Tages schien die Freude über die willkommene Abwechslung zu teilen und strahlte besonders hell und warm. Er weckte die Dorfbewohner noch früher als sonst und zeichnete harte Strukturen an den Mauern der kleinen Häuser des Dorfes. Fröhliches Treiben ergoss sich bald in die Straßen und übermütiges Lachen und leises Tuscheln, in Erwartung des Kommenden, war zu hören.

    Fast schien es, als wolle der Tag nicht enden. Eine Art Aufregung durchströmte Alt wie Jung und ließ auch den kühlsten Geist nicht ruhen. Quälend langsam schob sich am Abend die Sonne an den Horizont, um dann endlich hinter den Hainen langsam zu versinken.

    Wie ein leises Aufseufzen ging es durch die Seelen der Menschen und die ersten machten sich zu Fuß auf den Weg, hinauf zu den dunklen Mauern, die das ersehnte Fest beherbergen sollten. Leise Musik wurde vom Wind bis hinunter in das Dorf getragen. Wehmütige Melodien erklangen und weckten nun auch in dem Letzten die Hoffnung auf etwas längst Vergessenes.

    Nach und nach hatte sich alles Suchende in dem großen Saal eingefunden. Niemand wagte es die vielen Kerzen zu zählen, die einen verzaubernden Schein auf jedes Gesicht legten. Eine Musikkapelle war etwas erhöht platziert und spielte auf so berückende Weise, dass Beine und Hüften sich von alleine bewegten, um dem inneren Gefühl Ausdruck zu verleihen.

    Dann fuhren die ersten fremden Gäste vor. Fast ehrfürchtig wurde die ausgewählte Mode der Damen und Herren bestaunt. Stoffe, durchscheinend und verführend, zeichneten Figuren zärtlich nach. Sie umwehten und schmeichelten und raschelten in ihrer Leichtigkeit, dass einem schwindelte, hätte man ihren Lauf verfolgen wollen.

    [zum Inhaltsverzeichnis]

    Kapitel 2 »Die geheimnisvolle Schönheit«

    ___________________________________________________

    Zwei Jahre war es nun her, seit ein Möbelwagen vor einem der größeren Häuser des Ortes vorfuhr und mit ihm ein neuer Bewohner das kleine Dörfchen bereicherte. Lange hatte dieses Haus leer gestanden. Niemand hatte darin wohnen wollen. Die Menschen im Dorf waren abergläubisch und hielten an alten Legenden und Sagen fest. Eine dieser Legenden hatte in eben diesem Haus einen tödlichen Ausgang genommen.

    So wurden das Haus und seine Nähe gemieden. Bis, Monate vor dem Einzug, Handwerker aus fernen Ländern begonnen hatten, das Haus aufs Fürstlichste zu gestalten. Von den Grundmauern bis hinauf zum Giebel wurde alles renoviert, ohne dabei seinen alten Charme zu zerstören. Als die Tapeten und Farben hineingetragen wurden, gerieten die einfachen Gemüter des Ortes in helle Aufruhr. Niemals wäre einer von ihnen auf die Idee gekommen, solche ungewöhnlichen Farben zu wählen. Doch wie es bei allem Fremdartigen ist, stieg die Neugier und Erwartung des Kommenden.

    Die Möbel, die ausgeladen wurden, standen der Exotik und Extravaganz von Tapete und Farbe in nichts nach und spielten mit der Fantasie der Menschen, die versuchten Blicke ins Innere zu erhaschen.

    An besagtem Tag vor zwei Jahren aber hielt es niemanden zu Hause. Schnell machte die Ankunft eines Möbelwagens die Runde im Dorf. Das ganze Dorf schien in Trauben an dem Haus vorbei zu strömen. Der Wagen kam gegen Mittag an und ihm entstieg eine junge Frau.

    Eiligen Schrittes lief sie über eine kleine Treppe zur Eingangstür zu. Sie schaute weder nach rechts noch nach links. Fast fliehend verschwand sie hinter der schweren Eichentür.

    Enttäuscht machten die Dorfbewohner kehrt und gingen wieder ihrem alltäglichen Treiben nach.

    In der Nacht schien durch die Fenster warmes Licht und ab und zu meinte man, die Silhouette der Frau ausmachen zu können.

    Tagelang wurde die Neugier der Menschen nicht gestillt. Bis sich eines Morgens die Tür öffnete und die junge Hausherrin die Treppenstufen herunter lief. Ihre Schritte schienen wie trunken und einem unbekannten Rhythmus zu folgen, der ihrem Gang etwas sehr Aufreizendes gab. Ihre Kleidung bestand aus einem talarähnlichen Gebilde, welches sie fließend umgab. Der Wind spielte mit dem Stoff - ab und zu einen Blick freigebend, welcher die Figur der Frau lediglich erahnen ließ.

    Schlank und hochgewachsen schritt sie, in sich selber gekehrt, die Straße entlang. Ihr Haar war mit einem seidenen Tuch im Nacken gebunden und legte sich dort in dunklen Wellen bis hinab zu der Erhebung ihres Pos. Sandalen kleideten ihre Füße und um die schlanken Fesseln lag je ein winziges goldenes Kettchen.

    Volle Lippen lächelten jeden der ihr entgegen kommenden Bewohner an, doch ihre Augen blieben davon unberührt. Augen so groß und blau, wie sie hier noch nie gesehen wurden. Schweres Parfüm umgab die junge Frau und legte sich um die Sinne der am Straßenrand verharrenden Männer.

    Sie schien dies alles nicht wahrzunehmen und gab sich ganz den Sonnenstrahlen hin, die zärtlich mit ihrem Gesicht spielten. Ihren Besorgungen nachgekommen, trat sie bald den Rückweg an und verschwand wieder in ihrem Haus.

    Sie ließ die Gemüter des Ortes aneinandergeraten. Die einen hielten sie für eine geheimnisvolle Schönheit, in anderen war sofortiger Hass geboren.

    So unterschiedlich wie die Menschen, so unterschiedlich woben sich fortan Geschichten um sie.

    Doch selten, zu selten, wurde sie gesehen und der Alltag gewann wieder Oberhand. Wochen und Monate vergingen und der Anblick der Fremden bei ihrem wöchentlichen Einkauf geriet zur Gewohnheit. Außer bei diesen Anlässen war sie nie zu sehen. Zurückgezogen lebte sie hinter verschlossenen Türen und ließ höchstens in den Herzen der Männer Fantasien aufleben.

    [zum Inhaltsverzeichnis]

    Kapitel 3 »Das Fest«

    ___________________________________

    Zu dem Fest des vorigen Jahres war sie nicht erschienen und viele Frauen atmeten wohl heimlich darüber auf. Doch die Spannung war dieses Jahr mit den letzten Stunden stetig gestiegen. Die Dorfbewohner hatten vermehrtes Treiben in ihrem Haus bemerkt, als die Bekanntgabe des diesjährigen Festes erfolgte. Und so flogen nicht nur gespannte, sondern auch ärgerliche und unfreundliche Blicke hin zu ihr, wenn sie auf der Straße das Spiel ihres Körper im Sinne von Laufen, vornahm.

    Doch noch war sie nicht da. Noch schien die kleine Welt des Dorfes in geordneten Bahnen zu laufen und Mädchen wie Frauen atmeten gleichermaßen auf. Immer mehr Menschen trafen auf der Burg ein und es wurde begonnen zu tanzen. Lachend und vergnügt gaben sich alle dem Rhythmus der Musik hin.

    Als die Saaltür sich ein weiteres Mal öffnete, schien nicht nur das Licht der Kerzen zu flackern, sondern auch die Seelen der Menschen in dem Saal. Weder die Fremden noch die Anwohner des Dorfes vermochten den Blick von der Erscheinung abzuwenden, die im Rahmen der Tür stehen geblieben war. Hochgewachsen stand sie dort. Der Stolz, den sie ausstrahlte, glich der einer Königin und alle Anwesenden waren versucht den Blick zu senken, wenn ihre Augen sich mit denen der jungen Schönheit kreuzten.

    Fast schien es, als suche sie unter den Gästen einen bestimmten. Ihr Blick war glänzend fiebrig und unruhig huschten die Schatten ihrer Seele über diesen Glanz. Lange Wimpern legten sich sanft, einen Halbmond auf ihren Wangen bildend und verbargen die Gefühle etwas. Ihr Mund, leicht geöffnet, wurde von ihrer Zunge benetzt und bei genauem Hinsehen erkannte man das leichte Beben ihrer Unterlippe.

    Doch das größte Erstaunen löste ihr Kleid aus. Dunkelrot lag es eng an ihrem Körper und entblößte mehr, als es zu verbergen vermochte. Der Stoff war transparent und ließ erahnen, dass sie unter diesem kostbaren Stoff nichts weiter trug. Gehalten wurde ihr Kleid von zwei schmalen Trägern, die in ihrem Nacken geknotet waren. Ein tiefer Ausschnitt erlaubte einen freien Blick auf den Ansatz ihrer Brüste. Ein verheißungsvolles »V« bildend, welches bei kleinster Bewegung Erregung hervorzurufen verstand. Bis zu den Knöcheln floss der blutrote Stoff und verbarg ihre Beine vollständig. Ihre Hüften schienen einem Becken, welches Einladung schenkte, zu gleichen.

    Langsam trat sie einen Schritt nach vorne ins Innere des Saales. Bei der Bewegung ihrer Beine vernahm man von einigen Gästen einen tiefen Atemzug. Ihr Kleid war an den Seiten bis zur Taille offen und ließ bei leichter Bewegung die Flanken ihre runden Pobacken erkennen. Leicht gebräunte Haut und samtiger Glanz steigerten die Erregung im Raum und ließ diese fast greifbar werden. Sicheren Schrittes kam sie nun näher. An denen, an die sie vorbei ging, hinterließ sie spürbare körperliche Reaktionen. Denn ihr Rücken war ebenso nackt wie ihre Beine. Der Stoff vermochte gerade so den Ansatz ihres Pos zu verbergen.

    Locker leicht spielte der Stoff mit ihrer Haut und es gab niemanden im Saal, der nicht gerne mit ihm getauscht hätte. Das Haar, in Locken nach oben gesteckt, ließ freien Blick auf ihren schlanken Nacken zu.

    Kein Schmuck störte dieses Bild. Keine Übertriebenheit lenkte von der Verlockung ab. Sie ging zur Mitte der Tanzfläche und schloss ihre Augen. Um ihre Lippen lag ein sinnlich trauriger Ausdruck, wie bei einem Kind, welches eines Verlustes wegen Trauer trägt. Leicht legte sie den Kopf in ihren Nacken.

    Kein Ton war zu hören.

    Dieser Moment veränderte alles. Die Streicher setzten ein und wurden von den Trommeln zu ungeahntem Ausdruck geführt.

    Sie stand noch immer dort, keine Bewegung war an ihr zu erkennen, nur ihr Busen hob und senkte sich und ließ erahnen, welche Gefühle in ihr tobten. Als die Musik anschwoll und ekstatische Formen annahm, liefen Schauer durch ihren Körper. Zärtlich legte sie sich ihre rechte Hand auf den Unterbauch, so als wolle sie ihn liebkosen. Gleichzeitig führte ihr Becken sanfte, kreisende Bewegungen aus. Die Fingerspitzen der Hand zeigten zu ihrer Körpermitte, als wolle sie einen Weg bahnend zeichnen - ihrem Wollen Ausdruck geben.

    Ihr Kopf, noch immer im Nacken liegend, neigte sich leicht zur Seite und hinter mühsam geöffneten Lidern blickte sie noch immer suchend in die Gesichter der Gäste.

    Diese waren still angesichts des sich ihnen bietenden Schauspiels und so mancher begann mit ihr zu fühlen und ihr dadurch nahe zu sein - oft mehr als gewollt. Sie führte ihr linkes Bein, es zärtlich über den Boden gleitend, nach hinten. Wie ein geübter Liebhaber glitt der Stoff des Kleides von ihren Schenkeln, nur noch das nötigste verbergend. Die Konturen ihrer Pobacken zeichneten sich durch das Licht der Kerzen anmutig ab.

    Ihr ganzer Körper schien gespannt und wartend. Der Fuß, einen Kreis zeichnend, um damit wieder die Mitte zu finden, schien jeden Millimeter des Weges zu genießen.

    Plötzlich glitten ihre Arme hoch und ihre Hände fanden hinter ihrem Kopf Halt. Mit geübter Bewegung zog sie Nadel für Nadel aus dem vollen Haar und ließ diese zu Boden fallen. Ein Schwall schwarzen Haares legte sich über die nackte Haut ihres Rückens.

    Ihre Bewegungen wurden einladender und passten sich dem Rhythmus der Musik an. Man hätte meinen können, die Musiker, ihre Augen nur auf sie gerichtet, spielten jede Note nur für sie. Neckend, fordernd, hoffend sie ergreifen zu können und verspielt ihr nahe zu sein.

    Niemand der Gäste schien diesen Augenblick stören zu wollen. Jeder genoss auf seine Weise. In einem Moment ihren Kopf nach vorne werfend um ihn im nächsten wieder weit nach hinten zu legen, gab sie sich voll und ganz der Melodie hin. Dass sie dabei ihrer Sehnsucht fast schmerzlichen Ausdruck gab, war ihr kaum noch bewusst. Zu sehr schien sie in ihrem Gefühl versunken.

    [zum Inhaltsverzeichnis]

    Kapitel 4 »Der Gastgeber«

    _______________________________________

    Niemand bemerkte den Fremden, der, hinter einem Pfeiler stehend, Zeuge des Ganzen geworden war. Nun hielt es ihn nicht mehr. Plötzlich stand er hinter ihr. Kein Luftzug störte mehr zwischen diesen beiden Körpern.

    Eng und fordernd drückte er seine Lenden an ihren Po und gab im selben Moment den Rhythmus neu an. Wo eben noch ihre Hand lag, legte sich nun seine - sie fest an sich ziehend. Seinen Kopf hatte er leicht nach vorne geneigt, so als wolle er ihr etwas ins Ohr flüstern. Doch ihre Locken verbargen dieses Geschehen.

    Nur ihr Lächeln veränderte sich und schien wilder und entschlossener zu werden. Wie ein Körper glitten beide tanzend, fast miteinander ringend durch den Saal, ungeachtet der Augen, die sie beobachteten.

    Mit einer entschlossenen und fordernden Bewegung drehte er sie zu sich um. Halt suchend fasste sie seine Schulter. Doch dieser Augenblick genügte, um durch die Bewegung des Stoffes einen Hauch ihres Venushügels preiszugeben.

    Die anderen Gäste hatten begonnen sich ebenfalls, wieder zur Musik zu bewegen. Paare, eng aneinander geschmiegt, glitten traumverloren durch den Kerzenschein.

    Die Nacht war vorgerückt und eine leichte Brise des kühlenden Abendwindes wehte durch die offenen Flügel der Fenster.

    Durchzogen vom Duft der vielen Blüten, die im angrenzenden Park zu finden waren, mischte er sich mit dem Schweiß der Menschen, die sinnestrunken sich dem Zauber dieser Nacht hingaben.

    Die junge Frau hatte begonnen, sich gegen seine Brust zu lehnen. Sein Duft war würzig und verlieh ihm eine Nuance von sinnlicher Geborgenheit. Seine Hände glitten suchend unter ihr Haar und fanden Haut. Zärtlich lockend glitten seine Finger ihren Rücken hinunter. Suchend fanden sie das Tal, welches tieferes Glück erhoffen ließ.

    Sie bog sich ihm entgegen, die Augen geschlossen haltend. Mit der anderen Hand hielt er ihre Seite, wobei seine Finger unter den Stoff glitten und sein Daumen die winzigen, gekräuselten Locken ihres Hügels erfühlten.

    Sein Atem ging stoßweise und in seinen Augen stand ein schwer zu deutender Ausdruck. In seinen Armen hielt er ein Geschöpf, welches seine Fantasie sehr erregte und welches ihn dazu gebracht hatte, aus der Sicherheit des Schattens ins Licht zu treten. Dieses Bewusstsein erfüllte ihn mit einer Mischung aus Begehren und Wut.

    Lange schon hatte er dieses verdächtige Pochen in seinen Lenden nicht mehr in solch einer Intensität verspürt. Hilflos erkannte er seine Schwäche, welche in der Sehnsucht lag, sie heute Nacht zu besitzen. Sie hatte ihre Augen geöffnet und erkannte in seiner Mimik das Chaos seiner Gefühle. Laut lachend riss sie sich von ihm los und rannte an allen Gästen vorbei hinaus in den angrenzenden Park.

    Kurz blieb sie stehen, sich orientierend, um dann, den Weg erkennend, mit schnellen Schritten in die Dunkelheit zu entfliehen.

    Mit entschlossenen Bewegungen begann er, ihr zu folgen. Wo sie nur hinwollte? Was bewog sie zu fliehen? Suchend machte er sie in der Dunkelheit aus.

    Sie hatte sich auf dem Rasen niedergelassen. Mit den Rücken lehnte sie an einen der alten Zedernbäume.

    Der Mond beschien ihr Gesicht und ließ es plötzlich verletzbar erscheinen.

    Doch dies vermochte ihn nicht aufzuhalten. Mit schweren Schritten war er bei ihr. Bemerkte sie ihn nicht oder ergab sie sich diesem Moment? Als er vor ihr in die Hocke ging, blieb ihr Gesicht völlig regungslos.

    Zärtlich, fast prüfend, nahm er eine ihrer langen dunklen Locken und wickelte sie sich um seinen Finger. Mit diesem zog er sie an sich.

    Seufzend legte er seine Lippen auf ihre. Hart stieß er seine Zunge in ihre Mundhöhle, um im nächsten Moment wieder zärtlich über ihre Lippen zu lecken.

    Wie leblos lies sie dies mit sich geschehen. Ein winziger kehliger Laut drang an sein Ohr, was sein Begehren noch mehr anstachelte. Seine Finger glitten zu ihrem Nacken - lösten geschickt den Knoten des Kleides.

    Sanft drückte er sie nach hinten.

    [zum Inhaltsverzeichnis]

    Kapitel 5 »Zügellose Gier«

    _________________________________________

    Mondlicht streichelte beide Körper. Mondlicht spielte mir ihrer Haut und Mondlicht zwang ihn magisch, sich hinunter zu ihren harten Knospen zu beugen, um sie mit seiner Zungenspitze bedächtig nachzuzeichnen. Raues Verlangen durchströmte ihn und hart zog er die Luft ein.

    Seine Finger glitten an ihren schmalen Schultern über ihr Dekolleté, um sich fest um die wunderbar gleichmäßigen Erhebungen ihrer Brüste zu legen. Vergessen begann er sie zu massieren, das Mondlicht als führendes Licht zu nutzen, welches mit ihrer samtigen Haut spielte.

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