Mir wurde mein Leben geschenkt, um es zu leben
Von Kerstin Schwarz
()
Über dieses E-Book
Mit fünfundvierzig Jahren erhält die Autorin die Diagnose:
Morbus Parkinson.
Damit zählt sie zu den jung beziehungsweise frühzeitig Erkrankten.
Unvermittelt herauskatapultiert aus ihren gewohnten Abläufen muss sie ihre Vorhaben neu planen und ihr Leben völlig umstrukturieren. Hinzu kommt eine stetig wachsende psychische und je nach Schweregrad der aktuellen Symptome auch physische Belastung für sie und ihre Liebsten.
Am schwierigsten jedoch gestaltet sich die Annahme des Selbst, dieses fremden Selbst. Die Autorin beschreibt auf sehr persönliche Weise, wie sie ihren Weg bis heute bewältigte. Sie erzählt von den ganz alltäglichen Momenten, aber auch von Phasen der Stille, um den schwierigen Weg der Akzeptanz sichtbar zu machen.
Es ist ein Buch für Betroffene, für Angehörige und für alle anderen interessierten Menschen.
Kerstin Schwarz
Kerstin Schwarz, geboren 1969 in Berlin, arbeitet und lebt in Leipzig und Berlin. Nach Zäsuren in ihrem Leben fand sie in Gedichten und Erzählungen ihre Ausdrucksform, Gedanken und Emotionen einen Raum zu geben. Erste Gedichte veröffentlichte sie bereits in einer Anthologie. Im März 2024 erschien ihr Gedichtband: Ich kann dich in den Worten spüren.
Ähnlich wie Mir wurde mein Leben geschenkt, um es zu leben
Ähnliche E-Books
Slow down your life: Vom Glück der Gelassenheit Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Selbstwert ist Geld wert! Doch was bist Du Dir wert?: Eine Anleitung, um von innen heraus zu leuchten. Mit großem Selbstwert-Lexikon. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDiagnose Nierenkrebs: -Leben bis zum letzten Tag- Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenES ist die Depression: Diagnose F XX.X Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBurnout - Das größte Geschenk meines Lebens: Autobiographie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpielregeln des Lebens: Wer sie kennt, lebt gesünder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLass mich mit einem Kamel Lambada tanzen: Vom Brustkrebs zu mir selbst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWunder&Schön: Das Mutmachbuch für Frauen mit Brustkrebs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWarum normal sein gar nicht so normal ist: ... und warum reden hilft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParkinson: ... oder was?! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch bin nicht komisch, mein Kopf funktioniert nur anders: Mein offener Umgang mit psychischer Gesundheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDeine Zeit zu leben: Wertvolle Tipps und Übungen, um Stress zu reduzieren, Pausen zuzulassen und das Leben zu entdecken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRevolution der Seelenkraft: das Geheimnis des Offensichtlichen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwischen Ingwertee und Knie OP: Mein Weg zur psychologischen Kinesiologie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLANGSAM GEHEN: der gesang der seele Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchicksal reicht mir nicht: Als die Ärzte nicht mehr weiter wußten, nahm ich meine Tabletten selbst in die Hand und zog mich raus. Tränen tropften leise. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSprich mich an: Ich habe alle Zeit der Welt oder so ähnlich ... sprechen Sie mich an und Ihnen kann geholfen werden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Kunst es leichtzunehmen: Aufräumen im Unterbewusstsein für ein glückliches Leben in Balance Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchonungslos mit Herz: Mein Erwachensprozess mit Nahizji Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHinter den Wolken ist es hell: Von Krankheit und Abschied und dem Glück des Neubeginns Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFelsenblume: Ein Leben in Zeitraffer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGelassenheit im Alltag: Ein nicht alltäglicher Weg zur inneren Ruhe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBe brave: Wenn der einzige Ausweg leben heisst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDankbarkeit ändert alles: 7 Regeln für ein beglücktes Leben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefühlsrevolution: Deine Gefühle, die unterschätzten Erschaffer deiner Wirklichkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie andere Sicht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDürfen Sie glücklich sein?: Eine unerlässliche Lebenshilfe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Trennungsalphabet Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTagebuch eines Depressiven: Ein autobiografischer Ratgeber für Betroffene, Gefährdete und ihre Angehörigen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer stirbt denn nicht?: Wie die Aussicht auf den Tod mein Leben veränderte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Sozialwissenschaften für Sie
Psychologie der Massen Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Lexikon der Symbole und Archetypen für die Traumdeutung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Systemische Fragetechniken für Fach- und Führungskräfte, Berater und Coaches: Die Bedeutung von Fragen im Beruf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnverfügbarkeit Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Warum lernst du kein Deutsch ?! Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Theorien der Sozialen Arbeit: Eine Einführung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas ist Deutschland!: Eine Landeskunde für alle Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Schlagfertigkeitstechniken für Anfänger: Grundlagen und Techniken der Schlagfertigkeit lernen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Münchner Parkhausmord: Ein spektakulärer und umstrittener Indizienprozess Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOrganisationsentwicklung und Konfliktmanagement: Innovative Konzepte und Methoden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPsychologie der Massen (Grundlagenwerk der Sozialpsychologie) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGriechische Mythologie für Anfänger: Gesamtausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Anglizismen und andere "Fremdwords" deutsch erklärt: Über 1000 aktuelle Begriffe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Vagina-Monologe Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Zusammenfassung: Gefühle lesen: Wie Sie Emotionen erkennen und richtig interpretieren: Kernaussagen und Analyse des Buchs von Paul Ekman: Zusammenfassung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Zufall, das Universum und du: Die Wissenschaft des Glücks Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSand Talk: Das Wissen der Aborigines und die Krisen der modernen Welt Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Welt der Commons: Muster gemeinsamen Handelns Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Erfindung der Hausfrau – Geschichte einer Entwertung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGender: Eine neue Ideologie zerstört die Familie Bewertung: 2 von 5 Sternen2/5Krypto-Kunst: Digitale Bildkulturen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGregory Bateson - Eine Einführung in sein Denken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFleischmarkt: Weibliche Körper im Kapitalismus Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Nachgelassene Schriften / Philosophie und Psychoanalyse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Erotik Bewertung: 2 von 5 Sternen2/5Alles über Liebe. Neue Sichtweisen: New York Times-BESTSELLER | Deutsche Erstausgabe von TikTok-Liebling »All About Love« Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenResonanzen und Dissonanzen: Hartmut Rosas kritische Theorie in der Diskussion Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWir informieren uns zu Tode: Ein Befreiungsversuch für verwickelte Gehirne Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Mir wurde mein Leben geschenkt, um es zu leben
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Mir wurde mein Leben geschenkt, um es zu leben - Kerstin Schwarz
1 Heute [1]
Der Strand ist beinahe menschenleer, ich sitze allein im Sand. Die Sonne zieht glutrot am Horizont auf. Ich liebe die frühen Morgenstunden. Ich liebe die Ruhe, die mir Kraft gibt. Ich liebe die Stille, bevor der Tag erwacht. Es ist für mich die schönste Zeit des Tages.
Hier, im Urlaub und am Strand, beginnt der Tag mit seinem Trubel später. Bald spazieren ein paar Frühaufsteher die Uferpromenade entlang. Erste ehrgeizige Sportler joggen oder gleiten im Wasser ruhig dahin. Die Bistrobesitzer stellen Tische und Stühle für die Urlauber heraus. Die Ladenbesitzer ziehen die Eisengitter nach oben und öffnen ihre Geschäfte.
Ohne Eile steigt die Sonne auf. Ihre Strahlen streicheln meine Haut und wärmen sie langsam. Der Himmel ist klar, keine Wolken. Still, fast glatt, liegt das Meer vor mir. Kleine Wellen kräuseln sich Richtung Strand und laufen ruhig aus.
Jetzt kommen allmählich die Sonnenanbeter. Zeitig am Strand zu sein, sichert den besten Platz für den gesamten Tag. Ein Badetuch ist schnell hingelegt. Den Spieß des Sonnenschirms derb in den Sand zu rammen, damit er bei Wind weiterhin stabil steht und den angenehmen Schatten spendet, ist Routine für viele.
Jeden Morgen beobachte ich ein älteres Pärchen bei der Ausübung. Es dauerte nicht länger als zehn Minuten und beide sitzen sodann auf ihren ausgeklappten Stühlen unter ihrem Sonnenschirm, jeweils ein Buch in den Händen haltend, lesend am Strand.
Stetig kommen mehr Sonnenliebhaber und der Strand füllt sich. Es wird nun Zeit, dass ich gehe. Ich mag es nicht, wenn so viele Menschen um mich herum sind, und ich mag auch nicht die Lautstärke, die damit einhergeht. Mittlerweile ist es oft anstrengend, wenn ich mehreren Personen, zum Beispiel bei einer Diskussion, zuhören muss.
Etwas behäbig stehe ich auf, strecke langsam meine Arme nach oben, mal die Handflächen einfach aufeinandergelegt, mal die Finger ineinander verschränkt, auf jeden Fall so, dass beide Arme gleichermaßen gefordert werden.
Danach beuge ich mich vorsichtig nach vorn und lasse die Arme nach unten hängen, damit sich der Lendenwirbelbereich entspannt. Zum Schluss lege ich die Hände auf meine Hüften und drehe den Oberkörper mehrere Male nach rechts und nach links. Alle Übungen führe ich in meinem sehr gemächlichen Tempo aus. Zu Bekannten und Freunden sage ich oft spaßeshalber, ich müsse mich erst einmal entfalten. Es ist Schwerstarbeit für mich. Bis jetzt bemerkt noch keiner, dass mir das alles nicht leichtfällt, dass es schmerzt.
Ich beuge mich vorsichtig nach unten, um mein Handtuch aufzuheben. Stets versucht, in jede Bewegung die linke Hand, den linken Arm, das linke Bein einzubeziehen, benötige ich mehr Zeit als früher. Für Außenstehende sieht es gelassen, wenn nicht sogar gemütlich aus. Eine Urlauberin. Im Alltag habe ich diese Zeit nicht, muss ein schnelleres, jedoch möglichst stressfreies Tempo finden, sodass meine Krankheit nicht offensichtlich ist und die Schmerzen gering bleiben. Es ist sehr kraftraubend.
Heute und in den nächsten Wochen habe ich alle Zeit der Welt, beruhige ich mich selbst. Oftmals passiert es mir, dass ich ungeduldig und schneller werde. Es ist nicht gut. Jedoch fällt es mir erst auf, wenn die linke Hand auffällig zittert, mein linker
Arm sichtbar zuckt und krampft und ebenso in meinem linken Bein unkontrollierte Zuckungen einsetzen und es sich bis zu den Zehen hinunter verkrampft.
Bevor der Tag richtig anfängt, stehen meine Übungen auf dem Urlaubsplan. Ein Spaziergang, der das Gehen mit ausladenden Schritten und das Mitschwingen der Arme sowie deren Koordination trainiert. Dazu kommen Gymnastikübungen, Fahrradfahren und Schwimmen, wenn die körperliche Verfassung es zulässt. Tagsüber muss ich ebenfalls Zeit für Bewegung aufbringen und ich beende den Tag auch so. Mein Leben unterliegt diesem Takt. Bewegung besitzt oberste Priorität, damit ich in den Gelenken nicht steif werde, damit ich weniger Schmerzen habe, damit ich es vielleicht schaffe, auf dem derzeitigen Level der Erkrankung zu verbleiben und die Symptomatik weiterhin für lange Zeit wenig sichtbar ist, denn:
Müde
Schlaflos.
Gedanken wandern.
Halten an.
Verweilen.
Spinnen fleißig jetzt ihr Netz
nehmen mich endlos lang gefangen.
Schläfrig.
Schwere Augenlider
senken sich hinab.
Mein Körper kraftlos
innen angespannt.
Komme nicht zur Ruhe
Schmerzen, bis