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Gefangene des Panthers - Teil 2: Monden-Feinde
Gefangene des Panthers - Teil 2: Monden-Feinde
Gefangene des Panthers - Teil 2: Monden-Feinde
eBook453 Seiten5 Stunden

Gefangene des Panthers - Teil 2: Monden-Feinde

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Über dieses E-Book

Es gibt kein schlimmeres Verbrechen in Trurien, als magisch begabt zu sein. Magie steht als Machtmonopol ausschließlich dem "Kerend" zu ‑ und seiner willenlos hörigen Einsatztruppe aus "Unerwählten". Sie sind seine Jägerinnen und Henkerinnen – seine Inquisition. Magie ist hier das Instrument für Gedankenkontrolle, Gewalt, Verhindern jeglicher Individualität, Informationsbeschränkung und unausweichliche Prägung: das alles als Grundstock für die Schaffung eines quasi religiösen Unfehlbarkeitsmythos eines gnadenlosen Herrschers.
Aënahya ist auf der Flucht. Der "Kerend" hat die Unerwählten und die Ritter nach ihr ausgesandt. Den Grauwärlen, jenen grimmen Werpanthern ist sie entkommen, doch auch die verfolgen sie bereits. Dem fahrenden Händlervolk der Gopten hat sie sich angeschlossen, und hier sind ebenfalls viele der Ansicht, man sollte sie besser töten, bevor sie Kerend, Unerwählte, Werpanther und sonstiges Unheil über das Handelsvolk bringt, zu dem auch Magiebegabte der Geheimen Gilde gehören.
Dennoch ist sie nun unterwegs mit einer kleinen Goptengruppe und einem Beratungsstein. In ihm sind die Seelen ihrer ermordeten Erzieherin und der Mutter Meriurs, eines der Gopten, gespeichert, der als einziger auf ihrer Seite zu sein scheint. Ihre eigene Magie verbindet die verschiedenen Magieformen. Das macht sie zur Hoffnung jener, die das Regime nach tausend Jahren zu stürzen hoffen.

SpracheDeutsch
HerausgeberJu Honisch
Erscheinungsdatum17. Mai 2024
ISBN9798224072743
Gefangene des Panthers - Teil 2: Monden-Feinde
Autor

Ju Honisch

Ju Honisch started writing at the age of twelve much to her parents' chagrin who thought she should apply her time to more useful endeavours. Decades later, useful endeavours still do not seem to be entirely her forte. She has lived in Germany and Ireland and currently abides in Hesse with too many books, too many musical instruments but only one husband. She has an MA in literary studies and history which explains her love for stories with an historical background. For her first novel "Obsidian Secrets" (the German version: “Das Obsidianherz”) she received the German fantasy award (Deutscher Phantastik Preis) in 2009. The last book in the same series was awarded the SERAPH, the award for speculative literature given out by the Phantastische Akademie at the Leipzig Book Fair 2014. She writes in both English and German. www.juhonisch.de

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    Buchvorschau

    Gefangene des Panthers - Teil 2 - Ju Honisch

    Was bisher geschah

    MIT ‚STEINERNER FAUST‘ regieren seit einem Jahrtausend in Trurien unangefochten die Kerende, fünf gnadenlose Tyrannen.

    Aënahya, Kerend-Tochter dritten Ranges, versagt in der Erwählungszeremonie, einer Prüfung zur Aufnahme in die Riege der erwachsenen adligen Kerendey. Versagen bei der Erwählung heißt, sich als magisch begabt zu erweisen. Magie steht jedoch allein dem Kerend zu und ist bei Todes­strafe jedem anderen verboten.

    Wer bei der Erwählung versagt, wird der Identität be­raubt und zur Unerwählten gewandelt. Aënahya scheitert. Nun soll sie selbst zur Unerwählten werden, beraubt ihres Wesens und ihres freien Willens. Diese Unerwählten sind grausame Magierinnen, direkt geführt vom Wollen des Kerends wie Marionetten. Sie dienen dem Kerend als willenloses Instrument, sind absolut hörige magische Streitmacht und „Inquisition": Zusammen mit den Rittern sie bilden seinen Machtapparat.

    Das Macht- und Magiemonopol erhält den Kerenden des Reiches die uneingeschränkte Herrschaft. Eine rigide Indoktrinierungs- und Bestrafungspolitik halten alle in ihrer Unfreiheit gefangen, jeden in seinem Rang: Niedere, Kerendey und Unerwählte.

    Aënahyas „Werdung" zur Unerwählten ist jedoch noch nicht abgeschlossen, als das Kerendat von Grau­wärlen, einem wilden Volk aus intelligenten Panthern und pantherartigen Werwesen angegriffen wird. In den Wirr­nissen der Schlacht gelingt es Aënahya, zu entkommen: schon von der Macht des Kerends gezeichnet, aber noch in Besitz ihres freien Willens.

    Die Werpanther schleppen Aënahya als Gefangene da­von. Die unbändigen Krieger stehen kurz vor dem Aus­sterben und haben sich entschlossen, sich noch einmal gegen die herrschenden Kerende zu erheben.

    Graar, der Heerführer, beansprucht die gefangene Unerwählte für sich und stellt sie so indirekt unter seinen persönlichen Schutz, denn die Pantherschamanen unter Bylfrr dringen auf ihren Tod. Diese Pantherschamanen betreiben Erdmagie, die jedoch der Steinmagie der Kerende und seiner Unerwählten unterlegen ist.

    Im Besitz der Wärlen befindet sich außerdem ein Kris­tall mit Geist und Wissen der jungen Maenia, die ihnen durch das Reich helfen soll. Den Stein haben sie als Pfand dafür erhalten, dass sie Maenias Sippe unbehelligt lassen.

    Maenia gehört zum fahrenden Handelsvolk der Gopten. Auch sie betreiben in Trurien heimlich Magie. Ihre Mondmagie ist der brutalen Macht der Kerende je­doch ebenfalls nicht gewachsen. Sie überleben, weil nie­mand ihre Fähigkeiten erahnt.

    Es war eine Goptin, Peredine, die zehn Jahre zuvor in der Geschlossenen Stadt Dintulon gefangen wurde. Es gelang ihr, ihr Wesen und ihre Erinnerung im Sinn Krorwens, der Erzieherin Aënahyas, zu verbergen und so zu retten. Als Krorwen ermordet und ihr Wissen und Sein in einen Kristall geflößt wird, die übliche Methode des Kerends, Wissen ohne die störenden lebenden Menschen dazu zu speichern, teilt Peredine sich diesen Stein mit dem Wesen Krorwens.

    Auf ihrer Flucht vor den Unerwählten nimmt Aënahya jenen Kristall an sich. Sie erhält dadurch nun auch Zugriff auf die Mondmagie der Gopten.

    Als sie erneut flieht - diesmal vor den furchterregenden Grauwärlen - findet sie sich bei den Gopten wieder. Dort lernt sie den attraktiven, jungen Händler Meriur und seine Sippe kennen. Auch das fahrende Goptenvolk ist der Meinung, eine Unerwählte müsste schnell getötet und tief verscharrt werden, und nur Aënahyas Goptenstein verhin­dert ihre Ermordung, denn Peredine ist Meriurs und Maenias Mutter.

    Um die Karawane nicht zu gefährden, begibt sich eine kleine Gruppe aus Meriur, Flya und Perrel mit Aënahya auf den Weg, um fern ab von der Sippe eine Lösung zu finden.

    Aënahya lernt, auf die verbotene Steinmagie der Un­erwählten zuzugreifen, ohne dabei dem Willen des Kerends unterworfen zu sein. Doch ein Trupp Ritter mit der magischen Verstärkung der Unerwählten verfolgt sie bereits. Auch die Grauwärlen, denen sie entkommen ist, jagen sie schon.

    Dann jedoch unterbricht ein katastrophales Ereignis alles: es kommt zur Eklipse, einer Konstellation der Monde, die alle paar Jahrzehnte auftritt und die Welt mit Magnetis­mus, Blitzen und Orkanen überzieht. Wer sich draußen befindet, fällt den Feuer- und Wasserstürmen zum Opfer, wenn er nicht das beherrscht, was verboten ist: Magie.

    Die Goptenkarawane unter dem Gildenmeister Rigu­rut, die Grauwärlen mit ihren Pantherschamanen, die Ritter zusammen mit den mächtigen Unerwählten und die kleine Gruppe Flüchtender mit Aënahya: sie alle brauchen magi­sches Können, um fernab von Mauern und Befestigungen die erbarmungslosen Stürme überleben zu können. Mond­magie, Erdmagie, Steinmagie. Doch Aënahya greift zur falschen Kraft.

    GEHEIMES GEBET

    FÜNF

    sind eins

    und eins

    macht fünf.

    Fliehe und lebe,

    kämpfe und gebe,

    geh durch die Nacht,

    flieh vor der Macht.

    Den Tod sie lehren

    wird der, den sie ehren.

    Opfer und Mut,

    Seele und Blut

    wirken zusammen,

    um jetzt zu bannen

    die Feinde der Seelen,

    die das Leben selbst stehlen.

    Zerstört den Gesalbten in seinen Hallen,

    den obersten Henker, Beherrscher von allen:

    Versagt ihm Gehorsam, damit er soll fallen!

    56 - TOT

    AËNAHYA SAH DEN KEREND. Der Kerend sah Aënahya.

    Sein Gesicht war aus Gold, und seine metallenen Augen blickten ihr ins grausam nackte Antlitz.

    Panisch versuchte sie, ihre eigene Maske zu heben, um sich zu schützen und abzuschotten, doch die war zerbro­chen: sie war ausgeliefert. Er würde sie erkennen und die Gopten sehen, die sie doch keinesfalls verraten wollte. Auch die Wärlen, mit denen sie fortgegangen war, weil die Mörder mit den Krallen und den langen Zähnen weniger erbarmungslos waren als der Kerend, der ihr Vater war, und die Unerwählten, zu denen sie gehörte.

    „Wen liebst du?"

    „Ich liebe den Vater, den Kerend, den Schöpfer meines Seins ..."

    Sie log. Die Welt bog sich unter ihren Lügen. Alle lo­gen. Die ganze Welt war verbogen und verworfen. Sie konnte die Bögen sehen. Eine Welt voller kristallsteinerner Bögen. Sie hörte die Worte noch in sich hallen. Einstudiert und eingehämmert. Wiederholt wiederholt. Sie hörte noch die Frage, die sie nie hätte hören dürfen, weil sie nicht zu hören war.

    Wen liebte sie?

    Vielleicht würde sie ja Meriur lieben? Es schien einfach zu sein. Er war so geradeheraus. So unkompliziert. Oder war das nur Peredine, die ihr ihre Liebe zusammen mit ih­rer Weisheit vermittelte? Die ihren Sohn mit so viel Liebe im Blick sah?

    Das goldene Gesicht vor ihr blieb ausdruckslos, und Aënahya merkte mit einem Mal, dass sie den Boden unter ihren Füßen nicht spürte. Sie schwebte, sie flog, hing frei irgendwo in der Luft. Es glitzerte, und sie erkannte die glei­ßende Kristallsäule aus dem Raum, in dem Krorwen ge­storben war. Der Kerend war da, stand vor der Säule, hinter ihr, neben ihr und in ihr. Überall zugleich.

    Das bedeutete etwas. Nur was?

    „Niemand liebt dich", sagte sie trotzig, um wenigstens ein wenig Wahrheit in die Welt zu bringen. Sie erwartete den Zorn des Vaters, doch das goldene Gesicht blieb aus­druckslos. Ihre Behauptung bedeutete ihm nichts.

    Dafür stand er nicht mehr allein, der Kerend. Lange Reihen an goldmaskierten Kerenden standen aufgereiht, alle identisch. Spiegelbilder, gleich und einstimmig. Alle Kerende.

    Und doch nur einer. Nur einer. Der Gedanke war un­geheuerlich, aber er verblasste bereits wieder.

    Das bedeutete etwas. Nur was?

    Aënahya versuchte sich zu sammeln. Was war gesche­hen? Warum war sie hier?

    Etwas wie ein kalter Regenbogen spannte sich von die­ser Säule durch die Welt, und sie schwebte atemlos in der gleißenden Verbindung. Die Säule im Innersten war der Fuß des Bogens. Und das andere Ende?

    Nur einen Augenblick lang sah sie fünf graue Frauen in einem nebelverhangenen Tal. Hügel umgaben es, an man­chen Stellen schwarz und grau verbrannt, an anderen selt­sam unberührt. Rauch stieg hier und da von der Welt auf.

    Im Fünfeck hockten die Unerwählten beieinander und speisten das andere Ende dieses Bogens – oder wurden sie durch ihn gespeist? Aënahya vermochte es nicht zu sagen. Sie blickte zu ihnen hinunter. Die Tätowierten blickten zu ihr hinauf, wie sie da hing, zugehörig und zugleich gänzlich fremd, über sie erhoben wie die Monde, im Zenit einer steinernen Macht so ungeheuer wie der Sternenhimmel und wie alles, was von dort kam.

    Das bedeutete etwas. Nur was?

    Nun versuchte sie einzuatmen. Doch der Kerend hatte sich von ihr abgewandt, und sie blieb atemlos, denn der Himmel jenseits der Welt war luftleer.

    Der Kerend blickte in die andere Richtung, an der Kristallsäule hinunter, tief in die Erde. Sie verstand, dass sie nur einen Teil des Bogens sah, der gleich einer Welle an der Kristallsäule tief in die Erde hinabfuhr um weit im Inneren des Reiches aus totem Boden wieder hervorbrach und – das bedeutete etwas. Nur was?

    Immer noch versuchte sie einzuatmen, doch keine Luft wollte in ihren Mund dringen, denn er war voller Worte, die nichts bedeuteten. All das Un-Sinnige, das sie verinnerlicht hatte, all die Bekenntnisse, die sie sich gezwungen hatte zu glauben, all die Lügen, die sie sich selbst eingetrichtert hatte, um sie immer und immer wieder aufzusagen. All die Angst, die sie von einem Entsetzen zum nächsten fliehen ließ, ohne dass sie je ein wirkliches Ziel hatte.

    Sie bekam keine Luft, hing im Strahlenbogen wie in einem Spinnennetz, zappelte wie eine Fliege darin und machte damit doch nur die grauen Kutten auf sich auf­merksam. Ihre Kopfhaut brannte. Jede tätowierte Linie, eingegraben bis zur Nasenwurzel, sandte feurige Glut in ihr Gehirn. Dort würde diese alles verbrennen, anstatt nach außen zu dringen als die Waffe, die sie hätte sein sollen – die sie für die Grauen war.

    Das bedeutete etwas. Nur was?

    Sie erstickte. War fast schon erstickt. Mit letzter Kraft fasste sie in die kristallenen Stränge des Bogens und riss. Sie sandte den Schmerz aus den tätowierten Zeichen zurück dahin, woher er gekommen war, durchlitt ihn erneut auf dem Weg nach draußen.

    Euer Schmerz. Nicht meiner.

    Die Stränge zerbarsten und faserten sich auf wie schlecht gesponnene Wolle. Ein Zucken ging durch einen Ring an Menschenkörpern. Am einen Ende fielen fünf Un­erwählte wie tot zu Boden. Sie hätte gern mehr gesehen, doch ihr Blick ging in die andere Richtung, wo der Kerend sich zu ihr umwandte, und metallene Maskenaugen sie mit plötzlich erwachtem Interesse erfassten.

    „Abtrünnige!"

    Seine Stimme war glockenhart und so ganz anders, als sie sie in Erinnerung hatte. Die Welt vibrierte im Abgrund seines Klanges.

    „Stirb. Jetzt!"

    Dann waren die Bogenstränge verschwunden, und sie fiel, blind und tot. Fiel und fiel ohne Halt und ohne Luft, erstickt und zerschlagen. Er hatte obsiegt. Er siegte stets. Stein siegte durch die Zeit und blieb, wenn Leben längst vergangen war.

    Im Nichts verebbte die Welt, nach der kein sterbender Gedanke griff, die ohnehin nichts mehr war, nur ein Wort ohne jede Bedeutung: Welt? Aënahyas letztes Sehnen galt einer Antwort, die sich ihr, wie ihr altes Leben, entzog, ge­rade so viel zeigte, dass sie wusste, sie hatte existiert.

    Dann war da nichts mehr.

    Warme Luft wurde ihr in die Lungen gestoßen. Jemand hielt sie an der Nase fest. An der Nase?

    Wieder ein Schwall Luft, der sich in ihren Brustkorb Bahn suchte, von außen hineingestoßen.

    Sie spürte eine Hand an ihrer Schulter und Lippen auf den ihren. Es waren weiche Lippen. Um sie herum sta­chelte fremde Haut.

    Wieder ein Luftstoß, der in ihre Brust drang.

    „Nun atme schon!, befahl die Männerstimme. Und wieder waren da diese Lippen. Luft. Und wieder: „Atme!

    „Ich glaube, sie atmet, sagte eine Frauenstimme. „Du kannst jetzt aufhören. Sie klang sachlich. Nicht begeistert. Nicht erleichtert.

    „Schade. Das hätte ein Problem gelöst", sagte eine an­dere Männerstimme.

    Aënahya schlug die Augen auf. Meriur.

    Und Flya.

    Und natürlich Perrel.

    „Ich war tot", flüsterte sie und hustete.

    Flya nickte.

    „Der Kerend hat mich getötet!, fuhr sie keuchend fort. „Er selbst! Auf verdrehte Weise war es beinahe eine Ehre. „Er selbst hat mich getötet!"

    „Dann hat er es wohl nicht ganz richtig gemacht", grinste Meriur und strich ihr mit der Hand über die braune Wange.

    „Aber der Kerend macht keine Fehler", spuckte sie aus, als wäre es der letzte Teil einer unverdaulichen Mahlzeit.

    „Offenbar doch. Du lebst."

    „Das bedeutet sicher etwas, meinte Flya nachdenklich. „Nur was?

    57 - PLÄNE

    GRAAR UND SEINE GRUPPE hatten sich blitzschnell aus der Kuhle gerobbt und standen nun kampfbereit da, zum Sprung gespannt, den breiten Baumstamm, unter dem sie sich verkrochen hatten, im Rücken. Ihre Krallen hatten sie aus­gefahren, ihre Zähne gefletscht.

    Andere Waffen hatten sie nicht. Diese lagen irgendwo auf einem Haufen, wo sie sie zurückgelassen hatten. Viel­leicht war dies ein Fehler gewesen, doch es war keiner, der sich jetzt und hier korrigieren ließ.

    Auch sich zu verstecken schien im Moment keine gangbare Lösung. Zwar war beileibe nicht alles abgebrannt – der sintflutartige Regen hatte das verhindert – aber das Gelände war trügerisch und unwegsam geworden. Breiige Asche bedeckte die Landschaft, hatte sich mit der Feuch­tigkeit zu einer klumpigen Masse vereinigt, die etwaige Hindernisse und Bodenunebenheiten verdeckte. Manche der schwarz verkohlten Bäume standen noch, doch man tat sicher gut daran, ihnen nicht zu nahe zu kommen, wenn man nicht herunterfallende Teile auf den Kopf bekommen wollte.

    Wer immer da kam, versuchte flink und eilig zu sein. Ritter, dachte sich Graar, würden möglicherweise mehr Lärm machen in ihrer Rüstung. Dann kam ihm der Ge­danke, dass sie während der Eklipse diese Rüstung vielleicht genauso abgelegt hatten, wie die Wärlengruppe ihre Waf­fen. – Wenn sie klug gewesen waren.

    Und dumm waren sie nicht.

    Doch was da kam, waren keine Ritter.

    „Morr!, rief Graar freudig aus. „Raerurr, Drurr, Varru! Der Erde sei Dank! Ihr lebt!

    „Ihr auch!, gab Raerurr zurück. „Das Glück ist mit uns gewesen!

    Die beiden Gruppen blickten einander an. Graars klei­ner Trupp war bei weitem verdreckter und übersäht von kleineren Wunden. Deruar wirkte zerschlagen und müde. Sein Fell so wie auch das Haar der Krieger war zerzaust, voller Asche und an manchen Stellen mit Brandspuren ver­sehen. Alle hatten sie kleinere Verbrennungen davon­getragen.

    Die Truppe um Morr hatte dreckige Stiefel. Ansonsten schienen sie ausnehmend gut durch die Eklipse gekommen zu sein. Sie starrten einander eine kurze Weile an.

    „Recht viel Glück muss es gewesen sein", konstatierte Graar, als er sie so sah. Sie hatten sogar noch ihre Waffen.

    Raerurr schnaubte verächtlich. Drurr grinste vielzahnig.

    „Die Unerwählten des Kerends waren so großzügig, uns zu schützen, sagte er. „Höchstpersönlich!

    Varru begann zu lachen, fasste sich in den Schritt und machte eine höchst unanständige Geste in die Richtung, aus der sie gekommen waren.

    Graar starrte sie an. Dann gebot er ihnen, sich alle nie­derzusetzen; genug umgestürzte Bäume gab es dafür. Es waren Morr und Raerurr, die ihr Erlebnis mit der Eklipse erzählten. Die müden und abgekämpften Gefährten Graars blickten an ihren geschundenen Körpern herunter und zischten unzufrieden.

    „Glaubt mir, sagte Morr schließlich. „Es war auch nicht weniger unheimlich unter dem Schutzschirm der Un­erwählten. Sie haben uns vielleicht sogar wahrgenommen, doch als ich mich als Kerendu zu erkennen gab, haben sie uns in unserer Ecke wohl für zugehörig oder zumindest im Augenblick der Eklipse für unwichtig erachtet.

    „Und danach?", fragte Graar.

    Morr kratzte sich nachdenklich am Kopf.

    „Das war merkwürdig. Als der Nebel sich lichtete und es wirklich gefährlich für uns wurde, begannen die Frauen plötzlich zu kreischen. ‚Findet sie!‘, schrien sie. ‚Ihr müsst sie finden! Ihr müsst sie töten! Schnell!‘ – Wir dachten, es ginge uns jetzt an den Kragen. Uns zu finden, war nicht schwer, und wir rannten bereits – mit wirklich wenig Deckung – am Rand des Tales entlang und aufwärts. Dabei wussten wir stets, dass keine Geschwindigkeit – schon gar nicht meine, Morr grinste etwas betreten, „uns vor der Macht der Unerwählten retten würde. Dann hörten sie auf zu schreien.

    Er verstummte und hob seine Hände in einer ohn­mächtigen Geste. Graar konnte sich gut vorstellen, was für Gefühle seine stolzen Wärlen bei dieser Flucht gehabt ha­ben mussten. Vor dem Feind zu fliehen war jedoch bei einer solchen Übermacht keine Schande.

    „Drurr und Varru haben mich den Berg hochgezogen, fuhr Morr fort. „Wir haben versucht im Schatten des Ge­sträuchs zu bleiben, doch je höher wir kamen, desto weni­ger Gesträuch hatte diese Nacht unbeschadet überstanden. Man konnte genau erkennen, bis zu welcher Stelle die Un­erwählten das Tal geschützt hatten. Jenseits dieses Schutzes sah es so aus wie hier. Er blickte sich um und zuckte mit den Schultern.

    Raerurr fuhr nach kurzem Schweigen fort.

    „Wir erwarteten jeden Augenblick einen Angriff. Doch der kam nicht. Vielleicht sahen sie uns nicht, achteten auf etwas anderes. Die meisten blickten immer noch zur Mitte ihrer Truppe, dort wo sich die Unerwählten befanden. Ir­gendwann kauerten wir in der Deckung und sahen uns das Ganze von oben an. Etwas Merkwürdiges war geschehen."

    Wieder machte er eine kurze Pause, als wüsste er nicht so recht, wie er seine Geschichte ohne eine schlüssige Deutung von sich geben sollte.

    „Die Frauen im Zentrum der Armee lagen darnieder. Aus ihrer Mitte stieg Nebel. Man kümmerte sich um sie, doch sie rührten sich nicht mehr. Tot oder bewusstlos. Von uns aus war das nicht zu erkennen."

    „Tot, hoffentlich, brummte Zrann. „Tot, tot, tot!

    „Darauf würde ich mich nicht verlassen", zischte Tergo zurück.

    „Kann es sein, dass sie sich übernommen haben?", fragte Deruar, der sich das aufgrund seiner eigenen Erfah­rung gut vorstellen konnte.

    „Möglich, antwortete Raerurr. „Aber vielleicht war es auch etwas anderes. Es hatte sich angefühlt, als sei der Zauber – die Verbindung – ganz plötzlich abgerissen. Er machte eine etwas hilflose Geste mit seiner Vordertatze. „Wenn ich die Kräfte verwende, so verbindet mich das mit dem Boden, der Erde, dem Grund, auf dem ich stehe. Ich greife mit dem Geist in den Grund und leihe mir dessen Macht. Ich denke, die Unerwählten erhalten ihre Kraft aus anderer Quelle."

    „Vom Kerend?", schlug Graar vor.

    Raerurr nickte, während seine Schnurrhaare gleichzeitig skeptisch zuckten. Er wusste es so wenig wie Graar und konnte auch nur raten.

    „Wir hätten unsere eigene Unerwählte fragen sollen", sagte er. Ein gewisser Vorwurf schwang in seiner Aussage mit.

    „Das werden wir, wenn wir sie wiederhaben." Graar war sich nicht sicher, ob die junge Frau die Fragen würde beantworten können. Doch jetzt mehr denn je würde sie es versuchen müssen.

    „Jedenfalls werden ihr ihre ach so hilflosen Blicke nun nichts mehr nützen."

    Graar ging nicht weiter darauf ein. Sie war nicht da. Auch war es seine Entscheidung und nicht die Raerurrs. Dennoch würde sie antworten müssen, denn wenn sie Antworten schuldig blieb, würde das auf ihn zurückfallen.

    „Weiter, befahl er nur. „Was geschah dann?

    „Die Ritter besprachen sich. Es dauerte eine ganze Weile. Dann bewaffneten sie sich wieder. Auch das ging nicht schnell. Sie begannen, ihre Truppe wieder zu formie­ren. Es sah so aus, als würden sie die leblosen Frauen mit einer Wacheinheit aus Rittern und Bediensteten zurück­lassen wollen. Die Knappen beschäftigten sich mit ihren verstörten Reittieren. Da haben wir verstanden. Sie würden ihre Jagd wieder aufnehmen. Sie schienen wild entschlossen – so schwierig sich ihr Unterfangen auch gestaltete. – Die Pferde waren unruhig und verschreckt. Der Boden ..." Er zeigte auf den aufgewühlten Matsch, auf dem sie standen.

    Graar starrte Raerurr an.

    „Sie suchten nicht nach euch?"

    „Nein. Sie ritten in Richtung der Gopten. Langsam. Aber beharrlich."

    „Verdammte Kralle!, zischte Graar wütend. „Sie waren gar nicht hinter euch her!

    „So sieht es aus."

    „Sie sind hinter der Frau her! Meiner Frau!"

    „Die ist bei den Gopten. Die Gopten waren unterwegs in diese Richtung – auf die Höhlen zu."

    Graar nickte. So viel hatte er aus dem Bericht ver­standen.

    „Wir können nicht wissen, ob die Gopten noch leben, sagte er. „Die Eklipse mag sie ausgelöscht haben. Er hoffte, das Mädchen lebte noch. Es war eine fadenscheinige Hoffnung.

    „Wir haben überlebt, gab Morr zu bedenken. „Die Ritter haben überlebt. Warum nicht auch die Gopten?

    „Ein Haufen Händler in Planwagen?, fragte Zrann verächtlich. „Keine Krieger! Keine Streiter!

    „Ein Haufen Händler, die ihre eigene Magie wirken", gab Graar zurück. Er war nicht bereit, irgendjemanden in diesem verworrenen Spiel zu unterschätzen.

    Er holte seinen Stein hervor und befragte ihn.

    „Sie haben Mondmagie, sagte er dann. „Maenia glaubt, Gopten können Eklipsen überleben. Genaues weiß sie nicht.

    „Wenn sie so mächtig wären wie die Unerwählten, wa­rum haben sie den Kerenden und seinen Unerwählten nicht längst das Handwerk gelegt? Sie sind überall im Reich un­terwegs", meinte Raerurr skeptisch.

    „Niemand weiß, dass sie Magie können!, gab Morr zu bedenken. „Man hätte sie längst ausgerottet, wenn das be­kannt wäre. Auch können sie nicht so mächtig sein wie die Kerende, sonst hätten sie ihr Talent nicht nur im Verbor­genen gepflegt.

    „Jedenfalls wissen wir nicht, ob sie überlebt haben. Und wir wissen nicht, ob Aënahya, es war das erste Mal, dass er sie beim Namen nannte, „überlebt hat. Aber wir können ziemlich sichergehen, dass sie einen Angriff des Ritter­heeres nicht überleben. Die Gopten nicht – und das Mäd­chen auch nicht.

    „Und was nun?"

    Graar lächelte mit vielen Zähnen.

    „Darniederliegende Unerwählte sind ein schönes Ziel. Ein geteiltes Ritterheer ohne magische Unterstützung ist ebenfalls ein schönes Ziel. Und ganz nebenbei können wir vielleicht den Gopten helfen."

    „Wozu?"

    „Ich will meine Unerwählte zurück. Und ich will wis­sen, auf welcher Seite die Fahrenden stehen. Es ist Krieg. Neutral sein können sie im Frieden."

    „Falls sie noch leben."

    Graar nickte. Wenn sie noch lebten, dann vielleicht nicht mehr lange.

    „Ihr, er deutete auf Drurr, und Tergo, „holt Bylfrr und unser Heer. Deruar, Raerurr, Zrann, Varru und Morr blei­ben bei mir.

    „Und was machen wir dann?"

    „Als erstes holen wir uns unsere Waffen wieder. Wir werden sie brauchen." Er fletschte seine Zähne zu einem Grinsen.

    „Was, wenn unser Heer nicht mehr lebt?", fragte Drurr.

    Graar sah ihn nur an. Dann würden sie allein weiter­kämpfen.

    „Und was ist, wenn die Unerwählten wieder aufwa­chen?", fragte Morr.

    58 - LEBENDIG

    PERREL WAR BEREITS dabei, die nasse Erde über den Waffen wegzuräumen. Flya reckte sich in den grauen Morgen und ließ dabei Aënahya keinen Augenblick aus den Augen.

    Meriur streckte Aënahya die Hand entgegen und zog sie als letzte aus dem Unterschlupf. Sie war wackelig auf den Beinen, stolperte, knickte ein. Die Welt drehte sich. Der Boden schien seltsam unstet, doch sie wusste, er war stabil, und nur sie selbst war wie ein Blatt im Wind.

    Meriur legte seine Arme um sie und hielt sie fest. Sie spürte seinen Körper an dem ihren und seine Kraft darin.

    „Geht’s?", fragte er besorgt.

    Sie schüttelte den Kopf, versteckte ihr Gesicht an sei­ner Brust.

    „Ich fühle mich wie durchgekaut und ausgespien. Fast konnte Aënahya Krorwens Unmut über ihre allzu boden­ständige Ausdrucksweise spüren. „Ich bitte um Verzeihung für die Wahl meiner Worte, fügte sie deshalb hinzu. Sie wollte diesen Mann nicht verärgern.

    Sein Atem blies ihr über die Kopfhaut. „Schon gut, sagte er. „Du warst tot. Da darf man sich schlecht fühlen. Und es auch sagen.

    „Unpässlichkeit ist keine Tugend, zitierte Aënahya eine der vielen Verhaltensregeln, die sie gelernt hatte und die vollständig nutzlos geworden waren. „Schwäche ist kein höfliches Gesprächsthema, fügte sie noch – etwas bissig – hinzu. „Sie missfällt dem Kerend." Vielleicht beruhigte es Krorwen, dass ihr Schützling diese Dinge wenigstens noch wusste.

    „Müsst ihr immer gefallen, ihr Kerendey?", fragte Me­riur, der sie immer noch in seinen Armen hielt, wogegen sich Aënahya nicht wehrte. Es war schön da. Der Morgen war kalt, wohingegen der Mann Wärme ausstrahlte.

    „Wir müssen immer – passend – angepasst – sein. Es gibt zu jedem einzigen Anlass das einzig adäquate Verhal­ten. Die Sequenzen sind festgeschrieben. Man lernt sie auswendig, bis man sie verinnerlicht hat. Dann füllen sie einen aus."

    Er lachte.

    „Und wie verhält man sich, wenn man gerade tot war und nach einer Mondeklipse aus einem Loch gekrabbelt kommt? Gibt es dafür einen Verhaltenskodex?"

    Ihr war nicht zum Lachen zumute.

    „Seit ich Dintulon verlassen habe, ist nichts mehr so wie es war."

    „Wie war es denn? Wie war es in Dintulon?"

    „Vorgegeben. Für alles, was geschehen konnte, gab es ein Prozedere. Man musste es nur richtig machen. Dann war alles gut. Und schön. Jetzt ist nichts mehr vorgegeben. Alles ist neu und grausam. Und die Welt ist hässlich."

    Sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen, und weigerte sich, sie zuzulassen. Die Welt vor ihrer Flucht war auch hässlich gewesen und grausam. Man hatte es nur nicht so sehen dürfen. Die perfekte Ästhetik des Ortes hatte einen immer abgelenkt, und was an Gefühlen übriggeblie­ben war, steckte hinter Masken.

    „Dintulon war ... schön. Bunt und prächtig und kunst­voll, fügte sie hinzu, als würde ihr das erst jetzt klar. „Alles hatte dort schön zu sein. Auch die Kerendey. Wir waren – Teil des Kunstwerks. Jeder für sich ein einzelnes, genau platziertes Mosaiksteinchen in einem Großen und Ganzen.

    Er strich ihr mit einer Hand über den Kopf und passte dabei auf, ihre nackte Kopfhaut nicht zu berühren. Ob er ihre Tätowierungen eklig fand?

    Eine harte Hand griff sie an der Schulter und zog sie von Meriur fort.

    „Wie müssen reden, sagte Flya und blickte dabei nicht sie, sondern Meriur an. „Es ist viel geschehen, und wir müssen entscheiden, was zu tun ist. Du sagst, die Uner­wählten des Heeres sind gefallen?

    Das hatte Aënahya ihnen erzählt. Alles, was sie gesehen hatte, hatte sie den Gopten erzählt.

    Sie nickte.

    „Und du weißt wirklich nicht, ob sie tot sind?"

    „Ich habe sie nicht mehr gefühlt. Doch dann habe ich mich selbst nicht mehr gefühlt. Ich war tot." Sie sagte es etwas trotzig.

    „Ja. Und jetzt lebst du wieder", gab Flya trocken zu­rück. Es freute sie offenkundig nicht.

    Perrel teilte die ausgegrabenen Waffen aus, und die Gopten fingen an, daran herumzuputzen, um sie dann wie­der unsichtbar in ihrer Kleidung verschwinden zu lassen.

    „Überleben kann sie richtig gut!, murmelte Perrel ein wenig giftig. „Sterben ist offenbar auch keine Tugend des Kerends. Er blickte zu Flya, die wiederum Meriur an­starrte. Aënahya begann zu begreifen, dass in dieser Reihen­folge nichts Zufälliges war. Perrel mochte die kratzbürstige Flya.

    Flya jedoch mochte Meriur. Mit einem Mal war Aënahya das klar. Und Meriur? Wen mochte der rothaarige Gopte?

    Einen Augenblick lang krallte Aënahya sich an seinen Arm. Dann ließ sie ihn los und trat noch einen Schritt zu­rück, als hätte Krorwen sie um Abstand ermahnt.

    „Sei dankbar!, mahnte Meriur Perrel. „Ohne Aënahya hätten wir die Eklipse nicht überlebt. Ohne sie und Peredi­nes Wissen.

    „Ohne sie wären wir gar nicht hier!, sagte Flya tro­cken. „Ohne sie wären wir bei der Karawane und hätten mit Rigurut gemeinsam die Monde beschworen, uns zu ver­schonen. Und er hätte sich entscheiden müssen, ob er dir oder mir – oder uns beiden gemeinsam – die Aufgabe überträgt, ihn zu unterstützen. Nun hatte er nicht unsere Hilfe – und wir nicht die seine.

    „Wir müssen zurück!, zischte Perrel. „Wir müssen nachsehen, was mit der Familie ist.

    „Es gibt einen Grund, warum wir nicht bei der Kara­wane geblieben sind! Meriur blickte Aënahya an. „Der Grund hat sich nicht geändert.

    „Hat er wohl!, fuhr Perrel wütend auf. „Wir wissen jetzt, dass wir eine Zauberin dabeihaben, die den Kerend kontaktieren kann! Du hättest sie tot in diesem Loch lassen sollen!

    „Sie hat uns gerettet!"

    „Deine Mutter hat uns gerettet!"

    Aënahya stellte fest, dass sie Perrel bislang immer nur verärgert gesehen hatte. Wenn er nicht immer so eine wü­tende Grimasse schneiden würde, wäre er vermutlich ganz ansehnlich. Doch vielleicht mochte Flya ja keine schwarz­haarigen Hünen, die fast ausschließlich aus Muskeln zu be­stehen schienen – und keine Magie konnten.

    „Das hätte sie ohne Aënahya nicht vermocht."

    Flya unterbrach. „Gopten!", sprach sie die beiden an. „Hätte – wäre ...

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