Die Berichte der sächsischen Truppen aus dem Feldzug 1806 (XIII): Ergänzungen (III)
Von Jörg Titze
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Rezensionen für Die Berichte der sächsischen Truppen aus dem Feldzug 1806 (XIII)
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Die Berichte der sächsischen Truppen aus dem Feldzug 1806 (XIII) - Jörg Titze
Beiträge zur sächsischen Militärgeschichte zwischen 1793 und 1815
Heft 85
Abb. 01 Faksimile Brief Premierleutnant v.Bose an Major v.Egidy vom 13.11.1806Abb. 01 Faksimile Brief Premierleutnant v.Bose an Major v.Egidy vom 13.11.1806
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die sächsischen Truppen im Feldzug von 1806
3. Die Berichte
Teil I Infanterie
Fragment Regiment Churfürst
Premierleutnant v.Bose, Regiment Prinz Max
Capitan v.Low, Regiment Prinz Friedrich
Premierleutnant v.Spiegel, Regiment v.Rechten
Premierleutnant v.Vieth, Regiment v.Rechten
Teil II Kavallerie
Rittmeister v.Nehrhoff, Regiment Kochtitzky
Premierleutnant v.Roeder, Regiment Prinz Clemens
Sousleutnant v.Watzdorf, Regiment Prinz Johann
Teil III Generalität und Generalstab
General von Zezschwitz
Generalmajor von Cerrini
Hauptmann v.Gersdorff, Brigadeadjutant
Hauptmann v.Bose, General-Wagenmeister
4. Find-Register der Bände I bis XIII
5. Quellen
Abb. 02 Einband Akte Bestand 11339 Nr.250Abb. 02 Einband Akte Bestand 11339 Nr.250
1. Einleitung
In diesem Heft werden hauptsächlich Briefe und Berichte von Regiments- und Bataillons-Adjutanten wiedergegeben, die mittels Privatschreiben an den Major von Egidy¹ gegangen sind. Major von Egidy hatte persönlich um diese Berichte gebeten und scheint mit den Verfassern in Freundschaft verbunden gewesen zu sein. Der Ursprung dieser Freundschaften ist wohl in dem dienstlichen Verkehr zwischen dem Chef des Quartiermeisterstabes und den Adjutanten zu suchen.
Zwar werden die Adjutanten einen Großteil der Arbeiten an den Berichten der Regimenter und Bataillons geleistet haben. Sie hatten aber, da sie im Feldzug keine eigenen Kommandos führten, keine offiziellen Berichte an den kommandierenden General von Zezschwitz einzureichen.
Diese Privatschreiben enthalten auch so freimütige Äußerungen - etwa zur Kommandoführung des Generalleutnants von Zezschwitz durch den Rittmeister von Nehrhoff - wie sie in einem offiziellen Bericht nie getätigt worden wären.
Drüber hinaus werden in diesem Heft offizielle Berichte wiedergegeben, die erst aufgefunden wurden, wie der Bericht des kommandierenden Generals über das lobensbzw. tadelnswerte Verhalten einzelner Offiziere oder der Bericht des General-Wagenmeisters.
Unterstellend, dass es weitere Briefe und Berichte besonders privater Natur geben muss, bin ich dennoch bei einer erneuten Suche im online-Katalog des HStA Dresden nicht fündig geworden. Aber wer weiß, in welchen Akten sich noch welche Dokumente verbergen.
Begleitend hierzu seien wie immer empfohlen:
a) der Montbé ² , die wohl beste gedruckte Quelle zu den sächsischen Truppen in diesem Feldzug.
b) der Bericht eines Augenzeugen³
Dem interessierten Leser wünsche ich eine interessante Lektüre.
Eilenburg im Januar 2024
Jörg Titze
¹ George August von Egidy (1773 - 1807) wurde im Zuge der Mobilmachung am 25.10.1805 zum Capitain und Quartiermeister im Quartiermeisterstab ernannt. In gleicher Funktion war er in den Feldzügen von 1806 und 1807 tätig. Mit Wirkung vom 12.03.1806 war er zum ersten Direktor der zum gleichen Datum neuerrichteten militärischen Plankammer ernannt worden. Er starb am 16.03.1807 bei der Belagerung von Danzig.
² A. von Montbé - Die Chursächsischen Truppen im Feldzuge 1806 - Dresden 1860
³ R.v.L - Bericht eines Augenzeugen von dem Feldzuge der während den Monaten September und Oktober 1806 unter dem Kommando des Fürsten von Hohenlohe-Ingelfingen gestandenen Königl: preußischen und Kurfürst: sächsischen Truppen -Tübingen 1807
2. Die sächsischen Truppen im Feldzug von 1806
Zum besseren Verständnis ist nachfolgend die Zuteilung sächsischer Truppen zu den preußischen Großverbänden aufgeführt:
Kombiniertes preußisch-sächsischen Korps Preuß. Generalltn. Fürst zu Hohenlohe-Ingelfingen
Division der Avantgarde preuß. Generalleutnant Prinz Ludwig von Preußen
Generalmajor von Bevilaqua
2.Division des Linken Flügels Generalleutnant von Niesemeuschel
Division der Reserve pr. Generalleutnant von Prittwitz
Seitenkorps preuß. Generalmajor von Tauenzien
3. Die Berichte
Teil I
Infanterie
Teil I Infanterie
Fragment eines Berichts Regiment Churfürst Fortsetzung
Brief und Tagebuch Premierleutnant von Bose, Regiment Prinz Maximilian
Bericht Capitain von Low, Regiment Prinz Friedrich
Bericht Premierleutnant von Spiegel, Regiment von Rechten
Brief Premierleutnant von Vieth, Regiment von Rechten
Fragment⁴ eines Berichts Regiment Churfürst - Fortsetzung
Den 14ten früh um 7 Uhr als die Kanonade so wie das kleine Gewehrfeuer immer lebhafter wurde, nahm das Regiment Churfürst, wel- ... ches sich wegen seines Verlustes in ein Bataillon formiert hatte, worin auch das Regiment Prinz Clemens seinem Beispiel gefolgt war, ohne dazu erfolgten Befehl das Gewehr in die Hand, ein Gleiches geschah hierauf von den Regimentern Prinz Clemens und Prinz Xavier. Gegen 8 Uhr erhielt die Brigade den Befehl, mit halben Divisionen links abzumarschieren, als nun die Tete den oberen Rand der auf den linken Flügel befindlichen Anhöhe erreicht hatte, wurde die Kolonne geschlossen, und nach der Tete aufmarschiert, sodann rückte die Brigade etwas vor und es wurde vor der Front derselben Geschütz aufgefahren. Links der Brigade von Dyherrn stand das Regiment Müffling, rechts derselben marschierten einige Eskadrons sächs: Husaren unter dem Oberstleutnant v.Ende auf. Kaum war das Geschütz aufgefahren, nahm auch hier von beiden Seiten die Kanonade ihren Anfang. Nach einiger Zeit avancierte die uns links stehende Division des Generalleutnant von Grawert und um die nämliche Zeit griff ein preuß: Füslierbataillon das rechts vor unserer Front liegende Dorf /: vermutlich Isserstedt :/ an und nahm solches. Hierauf avancierte die Brigade von Dyherrn mit klingendem Spiel und unter fortwährender Kanonade von beiden Teilen ins Tal hinab, hatte jedoch nicht lange halt gemacht, als der Feind gedachtes Füsilierbataillon aus dem Dorfe zurückdrängte, und solches auf seinem Rückzuge lebhaft verfolgte. Das Bataillon Churfürst setzte sich hierauf erhaltenen Befehl zu Folge nach der Achten halben Division in die Flanke so viel als ⅛ Schwenkung beträgt, und bekam dadurch vorerwähntes Dorf gerade vor seiner Front. Die Kanonade wurde nunmehr lebhafter, feindliche Tirailleurs breiteten sich in großer Menge vor unserer Front aus und beschossen uns, ohngeachtet wir ihnen unsere Schützen, mit nicht zu großen Erfolg entgegen stellten, und die Regimenter Prinz Xavier und Prinz Clemens wichen hierauf plötzlich aus der Linie. Beinahe hätte das böse Beispiel das Regiment Churfürst mit fortgerissen, durch angestrengte Bemühungen ward solches aber in der Linie erhalten, rückte durch linksum an das Regiment Müffling heran, welches sich demselben durch rechtsum näherte, und dadurch ward die entstandene Lücke wieder zugemacht, zugleich aber zufällig die erste Front wieder genommen. Es war indessen eine feindliche reitende Batterie nebst einer starken Bedeckung von Kavallerie gegen uns vorgerückt, da wir aber keine Truppen mehr in unserer Nähe, sondern alles im Rückzuge begriffen sahen, so wurd mit dem Regiment Müffling die Verabredung genommen, uns mit selbigen en echiquier zurückzuziehen, dies geschah von 40 zu 40 Schritt mit der größten Gelassenheit und Ruhe bis wir uns einem Dorfe /: vermutlich Hohlstädt :/ näherten, an welchen 2 preuß: Eskadrons Kürassiers standen, die aber bei unserer Annäherung, uns zu erwarten, nicht für gut fanden. Hier trennte sich das Regiment Müffling von uns und stieß vermutlich zum Rüchelschen Korps, wir hingegen fanden in dem Tale an gedachten Dorf das 2te Bataillon Rechten, und einen kleinen Teil vom Regiment Prinz Maximilian untern Kommando des Major von Winkelmann. Das Bataillon Churfürst machte hier einen kurzen Halt, um die Rotten wieder voll zu machen, marschierte hierauf mit Sektions rechts ab, auf der Chaussee nach Weimar, wo dasselbe auf der Höhe vorgedachter Stadt einige preuß: Regimenter und das Bataillon Prinz Clemens unter den Major von Kändler antraf und neben letztern rechts der Chaussee aufmarschierte, bis es von dem Herrn Generalmajor von Cerrini den Befehl zum Abmarsch erhielt.
Anmerk: Als die Regimenter Xavier und Clemens aus der Linie wichen, schloss sich von letztern der Hauptmann v.Mandelsloh, Adjutant v.Pfaff und Fähndrich v.Stutterheim, nebst ohngefähr 20 Mann, an das Regiment Churfürst an, und blieb bei selbigem, bis sie bei Weimar das Regiment wieder fanden. Ebenso kann vom Batl: Lecoq, 3 Offiziere und einige Grenadiers zu uns, und hier wurden dem Leutnant v.Salza beide Beine weggeschossen; der 2te Offizier war der Leutnant v.Zerbst, den 3ten kannte ich nicht. Ein Schützen Unteroffizier von einem obbenannter beider Regimenter, der sich ebenfalls an unsere Schützen anschloss, wurd der Kopf weggeschossen.
⁴ Der erste Teil von diesem Fragment ist abgedruckt in Heft 2 Brigade Bevlaqua ab Seite 75.
Brief und Tagebuch Premierleutnant von Bose⁵, Regiment Prinz Maximilian
Chemnitz den 13ten Novbr: 1806
Teuerster Freund!
Vielen Dank für die gute Abwartung meines Pferdes. Ich bin dem guten Tier Dank schuldig, und habe ihm