Die Berichte der sächsischen Truppen aus dem Feldzug 1806 (VII): Brigade Trützschler
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Die Berichte der sächsischen Truppen aus dem Feldzug 1806 (VII) - Books on Demand
Quellen
1. Einleitung
Nachdem nun mit den Heften I - VI¹ alle im bearbeiteten Aktenbestand des HStA verfügbaren Berichte der Infanterie nebst zugehöriger Batterien und Regimentsartillerie vorliegen, beginnen mit diesem Heft die Berichte der Kavallerie Regimenter.
Den Anfang macht dabei die Kavallerie-Brigade des Generalmajors und General-Inspekteurs der Kavallerie von Trützschler, die nur aus einem aber dafür dem mannschaftsstärksten Reiter-Regiment der sächsischen Armee bestand: den Husaren.
Während 1805 nur 1 Bataillon mobil gemacht wurde, war es für den Feldzug von 1806 das ganze Regiment, welches jedoch geteilt den Feldzug in verschiedenen Formationen mitmachte. Unter Oberst von Pflugk kamen 5 Eskadrons zum Avantgarden-Korps des Prinzen Ludwig von Preußen. Diese fochten bei Saalfeld. Die übrigen 3 Eskadrons unter Oberstleutnant von Ende stießen zur Abteilung des Generals von Pelet und fochten bei Jena. Am Ende des Feldzuges musste das Regiment Waffen und Pferde an die Franzosen abgeben.
Begleitend hierzu seien empfohlen:
a) die Regimentsgeschichte². Auch wenn diese zum Feldzug von 1806 im feldzugsbeschreibenden Teil eine Reihe von Fehlern aufweist, so sind die Detailangaben zum Regiment bzw. zu den Eskadrons gut zusammengefasst.
b) den Montbé³, die wohl beste gedruckte Quelle zu den sächsischen Truppen in diesem Feldzug.
c) Heft 67 dieser Reihe „Das Husaren-Regiment 1805 - 1813", in dem auf die Organisation, Uniformierung und Ausrüstung eingegangen wird.
Dem interessierten Leser wünsche ich eine spannende Lektüre.
Eilenburg im Januar 2021 Jörg Titze
¹ Heft I Brigade Bevialqua; Heft II Brigade Burgsdorff; Heft III Brigade Dyherrn; Heft IV Brigade Cerrini; Heft V Brigade Schönberg; Heft VI Ergänzungen zu den Heften I, II und IV
² M. von Süßmilch gen. Hörnig - Geschichte des 2. König. Sächs. Husaren-Regiment „Kronprinz Friedrich Wilhelm des Deutschen Reiches und von Preußen" Nr. 19 - Leipzig 1882
³ A. von Montbé - Die Chursächsischen Truppen im Feldzuge 1806 - Dresden 1860
2. Die sächsischen Truppen im Feldzug von 1806
Zum besseren Verständnis ist nachfolgend die Zuteilung sächsischer Truppen zu den preußischen Großverbänden aufgeführt:
Kombiniertes preußisch-sächsischen Korps
Preuß. Generalltn. Fürst zu Hohenlohe-Ingelfingen
Division der Avantgarde
preuß. Generalleutnant Prinz Ludwig von Preußen
Generalmajor von Bevilaqua
Generalmajor von Trützschler
2.Division des Linken Flügels
Generalleutnant von Niesemeuschel
Generalmajor von Burgsdorff
Generalleutnant von Kochtitzky
Generalleutnant von Polenz
preuß. Füsilierbataillon Boguslawski
preuß. ½ reitende Batterie Studnitz
Division der Reserve pr. Generalleutnant von Prittwitz
Generalmajor von Cerrini
pr. Generalmajor von Krafft
preuß. Dragoner-Regiment Prittwitz 5 Escadrons
preuß. Reitende Batterie Hahn
Seitenkorps preuß. Generalmajor von Tauenzien
Generalmajor von Schönberg
Allerdings ist diese Ordre de Bataille nicht mehr als eine organisatorische Momentaufnahme und keine festgefügte und erprobte Einteilung. Es trafen noch am 09.10. – als Folge der permanenten Direktionsveränderungen – Truppen bei ihren Verbänden ein. Insgesamt hatte das ganze Gebilde der preußisch-sächsischen Armee von der Führung her etwas provisorisches.
Die inneren Zustände in der sächsischen Armee waren von denen in der preußischen nicht sonderlich verschieden.
3. Die Organisation und Formierung des mobilen
Husaren Regiments
Für den Feldzug wurden vom Regiment mobil gemacht.
Beim Stab
Bei 8 Eskadrons
Gesamt 29 Offiziere 836 Mann
Zum mobilen Etat zählte ein Remontekommando von 1 Offizier und 33 Mann, welches erst nach beendigtem Feldzug wieder beim Regiment eintraf.
Vom mobilen Teil wurden darüber hinaus am 04.10.1806 4 Detachements zur Observation der Straßen von Suhl, Oberhof und Frauenwalde in einer Stärke von 2 Offizieren und 76 Mann ausgesetzt, welche gleichfalls erst nach beendigtem Feldzug wieder beim Regiment eintrafen.
Die mobilen 8 Eskadrons waren damit nicht stärker als:
26 Offiziere 727 Mann.
Das Depot bestand aus 1 Offizier, 8 Unteroffizieren und 172 Husaren inkl. Nichtkombattanten.
Das Regiment war, entgegen der für die sächsische Kavallerie üblichen Einteilung in 4 Eskadrons (zu je 2 Kompanien), in 8 Eskadrons ohne Kompanieeinteilung formiert; je 4 Eskadrons formierten 1 Bataillon unter Kommando eines Bataillonskommandanten.
Die Eskadron wurde in 4 Züge geteilt, der linke Flügelzug (4.Zug) wurde zu Detachierungen verwendet und gab die Plänkler.
Entgegen den Vorschriften des Exerzierreglements rangierten die Husaren in 2 Gliedern. Die Eskadron