Zur Geschichte der Sächsischen Leib-Grenadier-Garde (I): 14.08.1813 - 14.11.1813
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Rezensionen für Zur Geschichte der Sächsischen Leib-Grenadier-Garde (I)
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Zur Geschichte der Sächsischen Leib-Grenadier-Garde (I) - Books on Demand
Beiträge zur sächsischen Militärgeschichte zwischen 1793 und 1815
Heft 47
Abb.01 Deckblatt Originalakte
Vorwort
Unter der Signatur 11 339 Generalstab Nr. 279 befindet sich im Hauptstaatsarchiv Dresden eine handschriftliche Akte mit dem Titel:
„Das Sächsische Garde-Bataillon unter Kommando des Capitaines nachherigen Majors von Dreßler¹ vom 14. August bis 5. November 1813".
Die Akte enthält außer dem Stempel „Leib-Infanterie-Brigade Stab D." keinerlei Hinweise auf den Autor und das Verfassungsdatum.
In der Akte offenbarte Details lassen darauf schließen, dass der Verfasser entweder Feldzugsteilnehmer im Stab des Bataillons oder aber über das Tagebuch bzw. die Tagebücher des Bataillons und/oder der Stabspersonen verfügte. Die Akte selbst ist eine Reinschrift, die keine Schlüsse, auf die Anzahl der an der Entstehung beteiligten Personen zulässt.
Die vom Verfasser zur Erläuterung aufgeführten Operationen der alliierten Heere in genannten Zeitabschnitt lassen unterstellen, dass er über ein entsprechendes Werk verfügte. Sollte dieses Werk der 2te Band von Plotho² gewesen sein, so dürfte das
früheste Verfassungsdatum der vorliegenden Schrift auf bzw. kurz nach 1817 liegen. Rein gefühlsmäßig tippe ich – ohne dies beweisen zu können – auf den Zeitraum zwischen 1830 und 1850.
Die im Text der Akte enthaltenen Erläuterungen zu den Bewegungen und Operationen der französischen und alliierten Heere sind bei der Wiedergabe weggelassen worden, das sie dem Bataillon im genannten Zeitabschnitt nicht bekannt gewesen sein dürften, auch für den eigentlichen Zweck – die Geschichte der Leib-Grenadier-Garde – ohne Belang sowie im Plotho, Aster, Quistorp bzw. dem Preußischen oder Österreichischen Generalstabswerk sowie einschlägigen französischen Werken weit ausführlicher nachlesbar sind.
Die Kopie der Akte wurde mir dankenswerter Weise von Herrn Dr. Reinhard Münch zur Verfügung gestellt.
Natürlich möchte ich mich auch bei Ihnen, verehrter Leser, dafür bedanken, dass Sie sich zum Kauf dieses Buches entschlossen haben. Insofern Sie Anregungen und Kritiken haben oder mir einfach nur mitteilen wollen, ob Ihnen das Buch gefallen hat, so können Sie mich via email unter sachsen-titze@t-online.de erreichen.
Ihr
Jörg Titze
03.09.1838.
² Carl v. Plotho, Der Krieg in Deutschland und Frankreich in den Jahren 1813 und 1814, 2ter Teil – 10.08.1813 bis Ende Dezember 1813
Nach allen kriegerischen Anstalten und Rüstungen, so wie zufolge der sich verbreitenden Gerüchte von den neuen Ausbruch der Feindseligkeiten, war fast nicht mehr an der Erneuerung des Krieges zu zweifeln, ohngeachtet dem 7ten Korps, welches die Königl. Sächs. Truppen und eine Division Franzosen ausmachten, nichts offizielles über diesen Gegenstand bekannt gemacht wurde. Der plötzliche Abmarsch dieses Korps, nach der brandenburgischen Grenze bestärkte die Vermutungen, und die am 17ten August bei Luckau erfolgte Bekanntmachung der Aufhebung des Waffenstillstandes, drückte ihnen den Stempel der Gewissheit auf. Leider! war die Wiedereröffnung des Krieges für das arme, schon durch den früheren Feldzug, und durch so viele während des Waffenstillstandes aufgestellte Truppen-Läger, immerwährende Durchmärsche, erpresste Lieferungen usw. ausgesogene Vaterland, eine traurige Aussicht für die Zukunft, und nur die ungewöhnlich reichhaltige Ernte, bot dem Landmann einen geringen Ersatz für den erlittenen großen Verlust dar. Die ergiebigen Kartoffeln wurden späterhin das fast einzige Rettungs- und Nahrungsmittel von vielen tausend Einwohnern und Soldaten, welche des täglichen Brotes beraubt, zu diesen wohltätigen Surrogat ihre immerwährende Zuflucht nehmen mussten. Etwas besser befand sich der Einwohner und Bürger in größeren Städten, wo die Truppen zu mehr Ordnung und einer etwas strengeren Disziplin angehalten wurden, und besonders der Handwerksmann manchen Verdienst hatte.
Die Sächsischen Truppen, welche während des Waffenstillstandes in und um Görlitz teils im Lager /: bei Nieder-Mois :/ standen, teils kantonnierten und bei welchen alle Ergänzungsmannschaften eingetroffen waren, erhielten am 12ten August 1813 eine neue Einteilung in zwei Divisionen, 4 Brigaden und eine leichte Reiter-Brigade. Den Oberbefehl derselben übernahm der bereits am 7ten dieses Monats von Torgau, wo die Rekruten-Bataillons gebildet worden waren, angekommenen Generalleutnant von Lecoq, und insbesondere das Kommando der 1sten Division. Die Einteilung war folgende:
Iste Division Generalleutnant von Lecoq
1ste Brigade Oberst von Brause
1 Bon Leib-Grenadier-Garde
2 Bne 1tes leichtes Inf.-Rgt. von Lecoq
1 Bon des Linien-Rgt.s Prinz Maximilian
1 Bon des Linien-Rgt.s von Rechten
1 Kpn Feldjäger
2te Brigade Generalmajor von Mellentin
1 komb. Grenadier-Bon von Spiegel
2 Bne Inf.-Rgt. Prinz Friedrich
2 Bne Inf.-Rgt. von Steindel
1 Kpn Sappeurs
IIte Division Generalleutnant von Sahr
3te Brigade Oberst von Bose
1 komb Grenadier-Bon von Sperl
2 Bne 2tes leichtes Inf.-Rgt. von Sahr
1 Bon des Linien-Rgt.s König
1 Bon des Linien-Rgt.s von Niesemeuschel
4te Brigade Oberst von Ryssel
2 Bne Inf.-Rgt. Prinz Anton
2 Bne Inf.-Rgt. von Low
Leichte Reiter-Brigade Generalmajor von Gablenz
8 Schwadronen Husaren
5 Schwadronen Ulanen
Artillerie
vier 6pfd.ge Batterien, jede zu 8 Geschützen
zwei reitende Batterien, jede zu 6 Geschützen
In Reserve
eine 12pfd.ge Batterie zu 8 Geschützen
und den Hauptpark
Das Bataillon Niesemeuschel /: Major von Troski :/ war als Bedeckung des Hauptparks dahin kommandiert.
Der Major von Holleufer vom Garde-Regiment kommandierte provisorisch das Infanterie-Regiment Prinz Anton und der Major von Metzradt, ebenfalls vom Garde-Regiment, das Bataillon des Linien-Infanterie-Regiments des Königs.
Die Sächs. Truppen konnten beim Abmarsch aus Görlitz wenig über 15.000 Man betragen, worunter an 1.200 Mann Reiterei mit 52 Geschützen. Sie bildeten wie vor dem Waffenstillstand, mit der Französischen Division Durutte /: 8.000 Mann Infanterie mit 16 Geschützen :/ wobei sich ein Würzburgisches Regiment befand, und welche auch bei Görlitz, ohnfern Hermsdorf im Lager stand, das 7te Armeekorps unter den Befehlen