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Syria Ares: Der Himmel über Syrien
Syria Ares: Der Himmel über Syrien
Syria Ares: Der Himmel über Syrien
eBook186 Seiten2 Stunden

Syria Ares: Der Himmel über Syrien

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Über dieses E-Book

Syrien ist überall... Eine junge Staubsaugervertreterin lernt über das Internet die Hölle Syriens kennen und gerät in die Folterkammer eines irren Fanatikers, der für die Erhaltung des Regimes neue Techniken entwickelt...

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum9. Nov. 2021
ISBN9783748798958
Syria Ares: Der Himmel über Syrien

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    Buchvorschau

    Syria Ares - Marinella van ten Haarlen

    Capriolen

    Marinella Charlotte van ten Haarlen

    Syria Ares

    Der Himmel über Syrien

    Kriminalroman

    Dieses Buch ist erschienen mit kasaan media publishers

    ISBN:  978-3-96593-166-4

    Nachdruck und Reproduktion, auch in Passagen, verboten

    Ausgabe Oktober 2021

    All Copyrights by Marinella Charlotte van ten Haarlen

    2011-2021

    Johannesburg, Transvaal-Gauteng, 2021

    Dies ist ein Roman. Die geschilderten Ereignisse sind frei erfunden.

    Die geschichtlichen Ereignisse sind rein zufällig. Entsprechen dem Storyboard dieses Buches. Diese haben sehr wenig oder nichts mit der Realität, schon überhaupt nicht mit lebenden oder verstorbenen Personen zu tun. Das wäre natürlich rein zufällig. Orientieren sich lediglich an den geschichtlichen Gegebenheiten.

    Achtung, dieses Buch ist erst ab dem 18. Lebensjahr zu lesen, es enthält explizite Darstellungen von Gewalt, die in der Natur der Sache liegen.

    Für A.A und J.F

    Für O.K. und M.F., T.L.,

    F.T, D.T,

    Besonders für MJ und E.

    Für meine Eltern

    Für meine Geschwister M.L.C.

    Capriolen

    Meine sonst auch bescheidene Welt war in diesen ersten Tagen des Jahres 2012 recht begrenzt, statisch und aberwitzig.

    Manchmal nur noch einfach unverständlich.

    Alle redeten über die längst überfälligen Revolten in Arabien. Assange und Fukushima waren vergessen, wie 25 Jahre zuvor Tschernobyl oder andere Geschichten, die der Atomkatastrophe folgten.

    Julian Assange war in dieser Zeit sehr still geworden, war jedoch für viele der Hoffnungsträger schlechthin.

    Aber dann, nach den systemischen Unterdrückungen der Occupy Now Bewegung, das Kapital siegte ein weiteres, vielleicht ein letztes Mal. Vernichtete die monetäre Punkerszene.

    Allenfalls erinnerte jemand an Maggie Thatcher, die Falklandkrise, 30 Jahre zuvor. An Arthur Scargill, der ihr die Stirn geboten hatte.

    In Polen, und der von seltsamen politischen Strömungen getriebenen Ukraine, bereitete man sich auf die Fußballeuropameisterschaft vor.

    Die Mafia stand Pate auf den Rängen.

    Menschenrechte in einem Land, in dem Menschen wahllos von der Straße verhaftet werden konnten, einfach die Opposition mundtot gemacht werden konnte. Im Jahr 2012 konnte ich es mir schwerlich vorstellen.

    Ich hielt alles für überzogen, so konnten Menschen doch nicht sein, der neue Machthaber in Nordkorea, die Mönche, die sich in Lhasa verbrannten.

    Irgendeine Großtante von mir hatte über die Nazis erzählt, über die Folgen für die Menschen, die Freiheit, die Olympiade von Berlin 1936. Das war lange her und weit weg.

    Mich erschreckte, dass Neonazis durch die Lande reisen konnten, unzählige Menschen in einer Demokratie ermorden konnten, ohne dass jemand einen Gesamtzusammenhang sah. Später den für Nazis typischen Abgang des erweiterten Selbstmordes wählten.

    Was war sonst noch los?

    Ich ging einmal Schlittschuhlaufen. Trollte mich nach einer halben Stunde, weil einfach zu viele Menschen um mich herum tanzten.

    Jopie Heesters war Weihnachten des letzten Jahres gestorben. Unzählige bunte Blätter berichteten darüber, über die letzten Stunden, was die Redakteure annahmen oder auch nicht, was Heesters in seinen letzten Tagen, Minuten machte.

    Gasparone wurde dreimal am Tag im Radio gespielt.

    „Ich werde jede Nacht von Ihnen träumen!", bisweilen sang ich mit Heesters und Marika Rökk mit.

    Pfeffer hatte die Ungarin ja in frühen Tagen gehabt, stellte ich fest.

    Bei E-bay verschenkten die Leute in Ungarn Häuser oder boten diese für einen Euro an.

    Die DDR war schon im 22. Jahr bundesdeutsch. Die Bilder der deutschen Revolution jedoch geisterten durch meinen Kopf. Die Tage von Leipzig, damals, heute als Tag gestorben. Immer grausamer, immer steriler. Der Fernseher brachte es ins Haus, in die Wohnzimmer.

    Es berührte mich nicht mehr, wer sich damit beschäftigte, war selbst schuld.

    Ich vermisste die Talkshows am Nachmittag, wenn ich bei meinen Kunden war. Es war einfacher, dann meine Staubsauger zu verkaufen. Die Damen im Haushalt waren abgelenkt, stellten wenig Fragen, weil sie das Schicksal einer 13-jährigen Mutter ohne Freund, einer Transsexuellen, einer dickbrüstigen Bardame, einer strippenden Go-Go-Tänzerin, eines tätowierten Strichers, eines zum tibetischen Glauben konvertierten Ex-Nazi als das reale Leben empfanden, das sie umgab.

    Nicht mich, nicht den Staubsauger, der war nur Beiwerk. Kostete etwas.

    Die letzten Jahre des Kapitalismus.

    Ich empfand mich, mein Leben, mein ganzes Dasein als besonders einfach und langweilig. Schon als monoton.

    Eine Frau, die Klinken putzte, ohne Elan, ohne Perspektive, ohne Ehrgeiz.

    Einen Freund besaß, wollte ich nicht, allenfalls einen der vielen zuckend-leuchtenden Vibratoren aus dem Erotikshop an der Ecke. Eine gealterte, faltige Dame, die diese Gerätschaften wie reife Birnen, zwischen kichernden Teenagern und lüsternen Männern in verschlossenen Kabinen verkaufte, drehte mir diesen an.

    Mir war es egal.

    An sich alles war mir egal geworden.

    Der verstaubte im Badezimmerschrank. Wie auch mein sonstiges Leben.

    Manchmal trank ich eine Flasche Wein, eher aus Langeweile und Frustration als aus Genuss.

    Wer konnte auch noch genießen?

    Neue Staubsauger, große und kleine, handliche und teure Modelle, das war mein Leben, mein Streben, meine Welt, mein Zuhause. Immer in den Häusern anderer Menschen, die neuesten Errungenschaften meiner Firma, die ich eigentlich nur so vehement wegen dem Geld vertrat, vorführte.

    Trepp auf, Trepp ab, ich lief mir in den Tagen die Hacken ab.

    Zu mehr reichte es nicht. Immerhin für die 12,95 Euro Hackenprämie.

    Die wirtschaftliche Situation gab für mich nicht mehr her. Ich war kontaktarm, menschenscheu, zudem lieblos geworden.

    Eine gewöhnliche Frau, ein Hering im Meer des Lebens.

    Jeden Abend saß ich vor dem Fernseher, strickte, träumte, sah die Bilder aus Arabien, wunderte mich über die Aufstände, die wie ein Flächenbrand erschienen. Das Internet machte es möglich, sterile Beziehungen zu den Menschen, die ein blutiges Regime nach dem anderen absetzten.

    Es war das Ende des Winters. Es war jeden Tag eine sich schneller drehende, ungewiss und ungerecht gewordene Welt der Gegensätze, die sich abzeichnete.

    Irgendwann, als mich auch das Internet unsäglich nervte, stieg ich auf Radio um. Es rauschte beständig, war ein Kofferradio von Schaub Lorenz aus der Küche einer Mutter, die viele Mirácoli-Packungen verkocht hatte. Teile der Gewürzmischung fanden sich noch an dem Gehäuse, hinten rechts.

    Ich hatte es vom Sperrmüll, als ich noch Sascha, meinen überzüchteten, verhaltensgestörten Bull Terrier hielt.

    Eines Abends, als wir Gassi gingen, war ich über das Gerät gestolpert. Ich nannte es Volksempfänger.

    Dauernd musste ich mit ihm zum Tierarzt, er war ein Simulant, ein schlechter dazu. Zwischen uns herrschte Hassliebe. Selbst seine verstörte Tochter, die er mit einem Pudel hatte, irgendwann Ende der 1990er-Jahre, biss ihn, bellte ihn nur noch an.

    Am liebsten ging er an thailändischen Clubs Gassi, schaute den freizügig gekleideten Damen bei ihrem abendlichen Geschäft zu. Einmal rückte er aus, ich fand ihn hinter der Bar, wo er Bier soff.

    Er konnte froh sein, nicht als Fertiggericht am nächsten Tag im Suppentopf zu enden.

    Später schien er wirklich erleichtert.

    Das machte ihn fast schon wieder liebenswert und menschlich. Ein tierischer Psycho, der unter einem ADHS litt.

    Am liebsten kopulierte er mit einer russischen Hundedame aus dem 6. Stock, gegenüber von der Breese aus Neubrandenburg.

    Irgendwann eiterte sein Schwanz, er war alt und grau geworden. Drei Arztrechnungen gab ich ihm, bei der vierten zögerte ich noch.

    Eine letzte Runde um den Teich, er schien um das Leben zu betteln, ich brachte es nicht übers Herz, ihn einschläfern zu lassen.

    Ein paar Tage später fraß er nichts mehr, er spürte, ich war gleichgültig geworden, streichelte ihn nur noch ungerne.

    Ich wartete auf seinen kommenden Tod wie der Teufel persönlich. Sein Schwanz roch wie verdorben. Dann, in den letzten Stunden weinte ich, versuchte mich zu erklären. Er verstand und starb, ich warf ihn lieblos wie ich war in die Biotonne.

    Immerhin, unter Mayonnaise-geschwängerten Salatblättern und geschnittenen Gurkenherzchen von der Witwe Strauss gegenüber. Sie hatte in den Tagen 75. Geburtstag.

    Ein paar Tage danach trugen sie den Sarg aus dem Haus. Sie drin.

    Die böse Zunge war endlich verstummt.

    An allen ließ sie den Frust eines ganzen beschissenen Lebens aus. Ihr bester Zuhörer war der noch immer kaisertreue 90-Jährige, der gelegentlich ihren wirren Geschichten zuhörte. Die alte, vergessene Zeit misste. Selbst er, der Realität gänzlich entrückt, wunderte sich über die multiplen Feststellungen der alten Frau. Angeblich wohnte, hauste ein Mann im Himmel, wo, konkretisierte sie nicht, der die Farben sandte - viele Farben, die ganze Palette wahrscheinlich. In diesem Fall wurde der Bock zum Anstreicher gemacht. Im Stockwerk unter ihr wähnte sie ein böses, zügelloses Bordell, stellte sie im gleichen Atemzug fest, beschimpfte die Nachbarn, wollte sie prügeln. Aber die nackten Puppen, in dem Fall eine 50-jährige Finanzbeamtin, tanzte wie von Sinnen mit ihren zahllosen Freiern auf den Tischen.

    Nächtelange, steuerfreie Gelage dichtete sie den armen Geistern an, da waren böse Russen, typische Albaner und dann noch Serben, die sie allenfalls vom benachbarten Balkangrill kannte.

    Hemmungslose Sexorgien, in denen sich die zahllosen nackten Körper gegenseitig besamten.

    Das klang mir eher wie eine lange verdrängte Wunschliste der sehnsüchtig erwarteten Realitäten.

    Zum Schluss halluzinierte sie, sah ständig irgendwelche Männer, zwei-vielleicht dreimal -hatte sich der soziale Dienst vergeblich um die alte Frau bemüht. Sie schrie ständig im Flur, dass sie vergewaltigt worden war.

    Jeder war der potenzielle Täter. Stundenlang war die Polizei bei ihr, nachdem sie eines Nachts ihre Haustür verbarrikadiert hatte. Mit Rohren und Pappkartons, Stühle, die sie auf den Gang stellte. Sie war die letzte, die die Berliner Mauer wieder aufbaute. Zumindest wehte die lange vermisste sowjetische Fahne über dem Berg Sperrmüll. Ganz oben saß sie mit einer Spielzeugpistole auf, kämmte sich die Haare, putzte sich die Zähne.

    Die Strauss halluzinierte sich das Weltbild der beschämten Finanzbeamtin solange, bis im Februar der Möbelwagen vor der Tür stand. Das Corpus Delikti, der Tisch blieb stehen, darauf tanzten dann die Jünglinge weiter. Die olle Strauss wünschte die gesamte Abordnung der Wohnungsbaugesellschaft in die Psyche nach Ost. Wenn sie einmal in Fahrt kam, wechselten die Schichten der Polizeiwache schneller, als es der eigentliche Dienstplan vorgesehen hatte. Aber sie schaukelte bei Wind und Wetter auf der alten abgewetzten, quietschenden Hollywoodschaukel von Kettler, grinste, rezitierte gesanglich mit unfassbarem Groove Roy Black „Du bist nicht allein!"

    Fast zur gleichen Zeit, als der Supermarkt an der Ecke zumachte. Der Ramschladen sollte abgerissen werden. Eine schwerfällige Mixtur zwischen Tante Emma und auslaufendem Warenlager der Delikat in der DDR.

    Die beiden Abzocker aus der Wohnung neben mir zogen in den Tagen auch aus. Sie zogen jeden ab. Anders konnten sie überhaupt nicht leben.

    Gleich wen. Zu besten Zeiten leisteten sie sich von anderer Leute Geld Urlaube. Immer in die Türkei, sechsmal im Jahr.

    Einige traurige Untermieter der beiden klingelten später bei mir, wollten Geld. Eine Blonde mit einem kläffenden Hund aus Nord randalierte vor der Tür. Auch das half nicht.

    Die Abzieherin war eine ekelhafte Person, verlogen, geistig unterbelichtet, falsch und zynisch. Lebte vom Mitleid ihrer Zeitgenossen, Typ Fliegenpilz in einer Kreuzung mit einer Spinne, die ihr Netz fein über alles zog. Klebrig war sie dazu auch noch. Sie putzte ständig, weil sie sich versprach, ihre Seele zu säubern.

    Das half dann auch nicht mehr.

    Ein alterndes It-Girl mit Falten im Gehirn.

    Er, ein drahtiges Bürschchen, ehemals erfolgloser Bademeister, machte irgendwann einen auf Taucher, zumindest sah ich die Flossen häufiger. Ihn später dann nicht mehr. Manchmal schraubte er im Dunkeln seine Nummernschilder seiner beiden Wagen um. Aalglatt, früher Kokser. Nebenbei unwissender, schlecht gebildeter Oberlehrer mit Hang zur extremen Eitelkeit. Als die Stadtwerke den beiden auf den Pelz rückten, wählten sie geschickt den nächsten Augenblick, um zu verschwinden. Der freundliche Abdreher von der Stromgesellschaft war auch schon mehrfach mit allerlei Drohungen gekommen. Wollte mir in Sippenhaft die Zufuhr gleich mitsperren.

    Es war das Ende einer besonderen Nachbarschaft.

    Jedoch, wenn ich freinahm, die Umsatzzahlen der neuen Verwirbeler machte, rückte die ganze Garnitur moderner Spediteure an, um irgendwelche Pakete zu bringen. Versandhäuser und deren Errungenschaften der modernen Zivilisation. Waren die beiden im Urlaub, stapelten sich die Briefe der deutschen Inkassoelite bis unter die schlecht isolierte, gammelige Decke.

    Nebenbei war die die Abzieherin, die mit ihrem iPhone wie siamesisch verwachsen schien, noch in einen dubiosen Verein zur Erhaltung der kurdischen Gänseblümchen verwickelt.

    Fortan litten in Tausenden von Bettelmails die sonst wenig beachteten Gewächse unter allerlei Getrampel böser Zeitgenossen, die

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