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DER KRIEGSHERR DES MARS: Dritter Band des MARS-Zyklus
DER KRIEGSHERR DES MARS: Dritter Band des MARS-Zyklus
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eBook273 Seiten3 Stunden

DER KRIEGSHERR DES MARS: Dritter Band des MARS-Zyklus

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Über dieses E-Book

John Carter riskiert alles, um seine Frau - Prinzessin Dejah Thoris - aus den Fängen seiner bösartigen Feinde zu retten, doch diese sind ihm stets einen Schritt voraus!

Seine Suche führt ihn schließlich zum mysteriösen Nordpol des Roten Planeten. Wird diese im Eis versunkene Zivilisation für ihn zum Verhängnis werden?

Der Roman Der Kriegsherr des Mars erschien erstmals im Jahre 1913 (unter dem Titel The Warlord Of Mars) als Fortsetzungsgeschichte im The-All-Story-Magazin.

Der Apex-Verlag macht Der Kriegsherr des Mars zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder als deutschsprachige Ausgabe verfügbar, neu ins Deutsche übersetzt von Gabriele C. Woiwode.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum14. Okt. 2019
ISBN9783748717782
DER KRIEGSHERR DES MARS: Dritter Band des MARS-Zyklus
Autor

Edgar Rice Burroughs

Edgar Rice Burroughs (1875-1950) had various jobs before getting his first fiction published at the age of 37. He established himself with wildly imaginative, swashbuckling romances about Tarzan of the Apes, John Carter of Mars and other heroes, all at large in exotic environments of perpetual adventure. Tarzan was particularly successful, appearing in silent film as early as 1918 and making the author famous. Burroughs wrote science fiction, westerns and historical adventure, all charged with his propulsive prose and often startling inventiveness. Although he claimed he sought only to provide entertainment, his work has been credited as inspirational by many authors and scientists.

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    Buchvorschau

    DER KRIEGSHERR DES MARS - Edgar Rice Burroughs

    Das Buch

    John Carter riskiert alles, um seine Frau - Prinzessin Dejah Thoris - aus den Fängen seiner bösartigen Feinde zu retten, doch diese sind ihm stets einen Schritt voraus!

    Seine Suche führt ihn schließlich zum mysteriösen Nordpol des Roten Planeten. Wird diese im Eis versunkene Zivilisation für ihn zum Verhängnis werden?

    Der Roman Der Kriegsherr des Mars erschien erstmals im Jahre 1913 (unter dem Titel The Warlord Of Mars) als Fortsetzungsgeschichte im The-All-Story-Magazin.

    Der Apex-Verlag macht Der Kriegsherr des Mars zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder als deutschsprachige Ausgabe verfügbar, neu ins Deutsche übersetzt von Gabriele C. Woiwode.

    Der Autor

    Edgar Rice Burroughs - * 01. September 1875, † 19. März 1950.

    Edgar Rice Burroughs war ein US-amerikanischer Schriftsteller, der bekannt wurde als Erzähler diverser Abenteuergeschichten, die sich vor allem dem frühen Fantasy- und Science-Fiction-Genre zuordnen lassen. Die bekanntesten von ihm eingeführten - und in der Folge von anderen in zahlreichen Filmen und Comics etablierten -  Heldencharaktere sind Tarzan, John Carter, Carson Napier.

    Der Sohn des Fabrikanten und Bürgerkriegsveteranen Major George Tyler Burroughs (1833–1913) und der Lehrerin Mary Evaline Zieger (1840–1920) verlebte nach dem Besuch mehrerer Privatschulen den Großteil seiner Jugend auf der Ranch seiner Brüder in Idaho.

    Nach seinem Abschluss auf der Michigan Military Academy im Jahr 1895 trat Burroughs in die 7. US-Kavallerie ein. Als ein Armeearzt bei ihm einen Herzfehler diagnostizierte und er deshalb nicht Offizier werden konnte, verließ Burroughs die Armee vorzeitig im Jahr 1897 und arbeitete bis 1899 wieder auf der Ranch seines Bruders. Danach ging er zurück nach Chicago und arbeitete in der Firma seines Vaters.

    Am 1. Januar 1900 heiratete Burroughs seine Jugendliebe Emma Centennia Hulbert. Das Paar bekam drei Kinder: Joan Burroughs Pierce (1908–1972), Hulbert Burroughs (1909–1991) und John Coleman Burroughs (1913–1979). Da die tägliche Routine in der Fabrik seines Vaters Burroughs nicht zufriedenstellte, verließ das Ehepaar 1904 Chicago, um abermals in Idaho zu leben. Mit seinen Brüdern, die inzwischen ihre Ranch aufgegeben hatten, versuchte er sich erfolglos als Goldgräber. Kurze Zeit später arbeitete er als Eisenbahnpolizist in Salt Lake City. Auch diesen Job gab Burroughs auf und zog mit seiner Frau wieder zurück nach Chicago, wo er eine Reihe Jobs annahm, unter anderem als Vertreter. 1911 investierte er sein letztes Geld in einer Handelsagentur für Bleistiftanspitzer und scheiterte.

    Burroughs, der zu dieser Zeit an schweren Depressionen litt und, nach einigen seiner Biographen, an Selbstmord dachte, kam auf die Idee, eine Geschichte für ein Magazin zu schreiben, in dem er zuvor Anzeigen für seine Bleistiftanspitzer geschaltet hatte. Seine erste Erzählung Dejah Thoris, Princess of Mars (unter dem Pseudonym Normal Bean für das All-Story-Magazin von Thomas Metcalf geschrieben) wurde zwischen Februar und Juli 1912 als Fortsetzung veröffentlicht.

    Metcalf hatte sein Pseudonym in Norman Bean geändert, und auch der Titel seiner Geschichte wurde zu Under the Moon of Mars abgewandelt. Auf Burroughs Beschwerde bezüglich der Änderungen, lenkte Metcalf ein und bot an, Burroughs nächste Geschichte unter seinem richtigen Namen zu drucken. Eine weitere Beschwerde Burroughs betraf den Zusatz For all Rights auf seinem Honorarscheck. Nach längerem Briefwechsel erreichte er, dass die 400 Dollar nur für den Erstabdruck galten.

    Burroughs zweite Geschichte, The Outlaw of Torn, wurde jedoch von All-Story abgelehnt. Der große Erfolg kam mit Burroughs drittem Anlauf, Tarzan of the Apes.

    Die Geschichte von Tarzan wurde ebenfalls 1912 von All-Story veröffentlicht. Burroughs schrieb in der Folgezeit immer wieder neue Tarzan-Geschichten und konnte sich - kaum zehn Jahre nach der Veröffentlichung von Tarzan of the Apes - ein riesiges Stück Land in der Nähe von Los Angeles kaufen. Selbst nach Burroughs Tod im Jahr 1950 erschienen weitere Tarzan-Geschichten. Das Landstück bei Los Angeles ist heute die Gemeinde Tarzana.

    In den frühen 1930er Jahren wurde sein schriftstellerischer Erfolg allerdings immer mehr von privaten Problemen überschattet. 1934 ließ er sich scheiden und heiratete ein Jahr später Florence Dearholt. Doch schon 1942 wurde auch diese Ehe geschieden. Nach der Bombardierung von Pearl Harbor begab sich Burroughs 1941 als Kriegsreporter nach Hawaii. Nach dem Krieg kehrte er nach Kalifornien zurück, wo er, nach vielen gesundheitlichen Problemen, 1950 einem Herzanfall erlag.

     In Burroughs Werk vermischen sich Science Fiction und Fantasy. Er etablierte Geschichten vor einem planetarischen Hintergrund in der Science Fiction. Dabei war Burroughs bewusst, dass seine Literatur bei den Kritikern nicht ankam. Er machte auch nie ein Hehl daraus, dass er schrieb, um Geld zu verdienen.

    Die Helden seiner Romane und Erzählungen haben keine Alltagsprobleme. Bei den Charakterzeichnungen schwach, sprudeln Burroughs Geschichten über vor Ideen und Action. Die Helden seiner Romane haben verschiedene Merkmale gemeinsam, beispielsweise das Geheimnis um ihre Herkunft. Entweder haben die Helden nie eine Kindheit erlebt, oder können sich nicht daran erinnern, oder aber sie sind wie Tarzan und The Cave Girl Waisen. Ein weiteres Merkmal von Burroughs Geschichten ist der, wie Brian W. Aldiss es nennt, ausgeprägte sexuelle Dimorphismus. Das jeweils dominante Geschlecht ist hässlich.

    Obwohl es in den Romanen und Geschichten Burroughs von schönen, nackten Frauen nur so wimmelt, werden sexuelle Beziehungen weder angedeutet noch erwähnt. Burroughs Welt scheint eine präpubertäre zu sein. Doch ist die Jungfräulichkeit immer in Gefahr (vgl. Aldiss). Fast schon zwanghaft mutet an, dass es in den Geschichten Burroughs, die zwischen 1911 und 1915 geschrieben wurden, nicht weniger als 76 Mal zu Vergewaltigungsdrohungen kommt, die natürlich alle abgewendet werden können. Zu den Bedrohern der weiblichen Unschuld gehören verschiedene Marsianer, Sultane, Höhlenmenschen, japanische Kopfjäger und Affen.

    E. F. Bleiler schreibt über Burroughs, seine Texte seien „Fantasien von Erotik und Macht."

    Der Apex-Verlag veröffentlicht Burroughs' Venus-Romane (in der deutschen Übersetzung von Thomas Schlück), Neu-Übersetzungen des Tarzan- und des John Carter-Zyklus sowie als deutsche Erstveröffentlichung die Pellucidar-Serie.

    DER KRIEGSHERR DES MARS

    Was bisher geschah...

    Nach langem Exil auf der Erde ist John Carter endlich zurück auf dem Mars. Aber er ist nicht in Helium, sondern zusammen mit seinem Freund Tars Tarkas, Jeddak von Thark, im legendären Garten Eden des Mars, dem Dor-Tal gefangen, von dem noch nie jemand lebend zurückgekehrt ist.

    Tars Tarkas und John Carter entkommen den Pflanzenmenschen und mit Hilfe des roten Mädchen Thuvia auch den wilden Banth in der mystischen Unterwelt der Heiligen Thern. Als die Thern von den schwarzen Piraten angegriffen werden, können Tars Tarkas und Thuvia sich in einem Luftschiff retten, John Carter bleibt freiwillig zurück, da der kleine Flieger sein Gewicht nicht mehr tragen kann. Zusammen mit Phaidor, der Tochter des Obersten der Heiligen Thern, wird er von den schwarzen Piraten gefangen genommen und vor die Göttin Issus gebracht. Phaidor wird zu einem Jahr Sklavendienst verurteilt, John Carter zusammen mit dem schwarzen Piraten Xodar, einem Erstgeborenen, in ein Gefängnis auf einer Insel im Omean-Meer gesperrt, das verborgen unter der Oberfläche des Mars liegt. In einer anderen Gefängniszelle entdeckt John Carter einen jungen roten Mars-Jungen, der sich viel später als sein eigener Sohn Carthoris herausstellt. Gemeinsam gelingt ihnen die Flucht zurück in die Außenwelt.

    Bei einer Rast in den Hügeln treffen sie auf Thuvia, aber Tars Tarkas wurde von den Warhoon gefangen genommen. Nachdem John Carter ihn aus dem Gefängnis befreit hat, setzen sie ihre Flucht in Richtung Helium fort.

    Unterwegs treffen sie auf Luftschiffe aus Helium und John Carters Freund Kantos Kan. Von diesem erfahren sie, dass Dejah Thoris, Prinzessin von Helium zusammen mit Sola verschwunden ist und vermutet wird, sie hätte aus Trauer um den Verlust ihres Sohnes Carthoris die freiwillige Pilgerreise zum Dor-Tal angetreten. Ihr Großvater, Jeddak von Helium, und ihr Vater sind von der Suche nach Dejah Thoris nicht mehr zurückgekehrt, Gerüchten zufolge ist die gesamte Expedition verunglückt.

    Die Regierungsgeschäfte in Helium wurde vom Stellvertreter des Jeddak, Zat Arras übernommen, der aus Zodanga stammt. So wie es die Tradition für all jene vorsieht, die aus dem Dor-Tal zurückkehren, lässt Zat Arras John Carter zum Tode verurteilen, aber die Vollstreckung wird bis zu einer noch möglichen Rückkehr des alten Jeddak von Helium für längstens ein Jahr ausgesetzt.

    In seinem Palast erfährt John Carter von Sola, die wieder zurückgekommen ist, dass Dejah Thoris in die Gefangenschaft von Issus geraten ist und in einem Jahr sterben wird. Zusammen mit seinen Freunden heckt John Carter einen Plan aus, Dejah Thoris zu befreien. Aber dann lässt Zat Arras John Carter ins Gefängnis werfen, wo ihm erst nach knapp einem Jahr die Flucht gelingt.

    In der Zwischenzeit haben die Freunde und Verbündete von John Carter die Pläne zur Befreiung von Dejah Thoris umgesetzt und sofort nach der Rückkehr von John Carter bricht eine gigantische Kriegsflotte auf, an der auch wieder die grünen Krieger unter der Führung von Tars Tarkas beteiligt sind.

    In der Unterwelt vom Tempel von Issus stößt John Carter auf Dejah Thoris, aber dennoch gelingt es Issus, sie wieder gefangen zu nehmen. Diesmal sperrt sie die Prinzessin von Helium vor den Augen John Carters zusammen mit Phaidor und Thuvia in eine Gefängniszelle unterhalb des Tempels der Sonne. Das letzte was er von Dejah Thoris noch sieht ist, wie Phaidor aus Eifersucht auf seine Prinzessin den Dolch erhebt, um Dejah Thoris zu töten und wie Thuvia versucht, sich dazwischen zu werfen.

    Dann verschließt ein Drehmechanismus die Zelle und ein Feuer bricht im Tempel aus, so dass John Carter und seine Verbündeten ihn verlassen müssen, um sich selbst noch retten zu können.

    Erst in einem Jahr wird der Drehmechanismus die Zelle wieder freigeben.

    Kapitel 1: Auf dem Iss

    In den Schatten der Wälder, welche die purpurfarbene Ebene neben dem Verlorenen See von Korus im Dor-Tal säumen, unter den rasenden Monden des Mars, die ihren meteoritengleichen Pfad dicht über dem Schoß des sterbenden Planeten entlang sausen, kroch ich vorsichtig einer schattenhaften Gestalt hinterher, die mit einer Beharrlichkeit durch diesen Ort lief, die von der finsteren Natur ihrer Erledigungen zeugte.

    Sechs lange Mars-Monate lang war ich in der Umgebung des Tempels der Sonne umher gegeistert, wo tief unter der Oberfläche des Mars, innerhalb eines sich langsam drehenden Schachtes, meine Prinzessin verschüttet lag - aber ob lebend oder tot wusste ich nicht. Hatte Phaidors schmale Klinge das geliebte Herz gefunden? Nur die Zeit würde die Wahrheit ans Licht bringen.

    Sechshundertsiebenundachtzig Mars-Tage müssen kommen und gehen, bevor die Zellentür sich wieder bis zur gegenüberliegende Seite des Tunnels gedreht haben würde, wo ich meine wunderschöne Dejah Thoris zuletzt gesehen hatte.

    Die Hälfte dieser Zeit war verstrichen, oder würde es am folgenden Morgen sein - und doch war die Erinnerung daran noch so lebendig in mir, dass sie jedes Ereignis, dass sich davor oder danach ereignet hatte, völlig ausgelöscht hatte. Nur die letzte Szene war mir noch vor Augen, bevor eine Rauchschwade den schmalen Spalt, durch den man noch in das Innere ihrer Zelle blicken konnte, völlig vernebelt hatte. Danach hatte sich der Spalt geschlossen und mich für ein langes Mars-Jahr erneut von der Prinzessin von Helium getrennt.

    Als wäre es gestern erst gewesen, hatte ich noch immer das schöne Gesicht von Phaidor, Tochter von Matai Shang vor Augen, vor eifersüchtiger Wut und Hass völlig verzerrt, als sie nach vorne mit erhobenem Dolch auf die Frau zusprang, die ich liebe. Und ich sah, wie das rote Mädchen Thuvia von Ptarth sich dazwischen werfen wollte, um die scheußliche Tat zu verhindern.

    Der Rauch des brennenden Tempels hatte die Tragödie ausgeblendet, aber in meinen Ohren klang immer noch Thuvias schriller Schrei, als Phaidor die Klinge erhoben hatte. Dann war es still geworden, und als sich der Rauch verzogen hatte, hielt der sich drehende Tempel jeden Blick und jedes Geräusch aus der Kammer verborgen, in der diese drei schönen Frauen nun für ein Jahr gefangen waren.

    Seit diesem schrecklichen Moment hatte es vieles gegeben, was meine Aufmerksamkeit hätte fesseln können, aber die Erinnerung daran war nicht einen Augenblick lang verblasst. Jede freie Minute, die von meinen zahlreichen Pflichten erübrigen konnte, die mir für den Wiederaufbau der Regierung der Erstgeborenen übertragen worden waren, nachdem unsere Flucht geglückt war und unsere Landstreitkräfte sie überwältigt hatten, hatte ich in der Nähe des furchtbaren Schachtes verbracht, der die Mutter meines Jungen, Carthoris von Helium, gefangen hielt.

    Die Rasse der schwarzen Mars-Menschen, die schon seit Urzeiten Issus, die falsche Göttin des Mars angebetet hatten, war in einem völlig Chaos zurückgeblieben, nachdem ich Issus als zerstörerische, bösartige alte Frau enttarnt und die Schwarzen sie in ihrer unbändigen Wut in Stücke zerrissen hatten.

    Vom höchsten Turm des Egoismus waren die Erstgeborenen in die Tiefe der Erniedrigung gestürzt. Ihre Göttin war weg und mit ihr auch all die falschen Märchen ihrer Religion. Ihre vielgepriesene Marine hatte durch die überragenden Schiffe und die kämpfenden Männer von Helium eine bittere Niederlage erlitten. Wilde grüne Krieger vom ockerfarbenen Meeresboden der Außenwelt des Mars hatten ihre wilden Thoat über die heiligen Gärten des Tempels von Issus getrieben und Tars Tarkas, Jeddak der Thark, der wildeste von allen grünen Kriegern, hatte sich auf den Thron von Issus gesetzt und die Erstgebornen regiert, während seine Verbündeten über das weitere Schicksal des besiegten Volkes entschieden.

    Fast einhellig war die Forderung ergangen, dass ich den antiken Thron der schwarzen Menschen besteigen sollte, sogar die Schwarzen selbst hatten dafür gestimmt - aber ich habe nichts dergleichen getan. Mein Herz könnte niemals auf der Seite dieser Rasse sein, die so viel Unglück über meine Prinzessin und meinen Sohn gebracht hatte.

    Auf meinen Vorschlag hin war Xodar der Jeddak der Erstgeborenen geworden. Bis Issus ihn degradiert hatte, war er ohnehin ein Dator, also ein Prinz gewesen, so dass seine Eignung für dieses hohe Amt außer Frage stand.

    Nachdem der Frieden im Dor-Tal so wiederhergestellt worden war, zerstreuten sich die grünen Krieger wieder zurück zu ihrem trostlosen toten Meeresboden, während wir aus Helium in unser eigenes Land zurückkehrten. Hier wurde mir erneut ein Thron angeboten, denn vom vermissten Jeddak von Helium, Tardos Mors, dem Großvater von Dejah Thoris oder seinem Sohn Mors Kaja, Jed von Helium, ihrem Vater, hatte man nichts mehr gehört.

    Über ein Jahr war vergangen, seit sie sich auf den Weg in die nördliche Hemisphäre gemacht hatten, um nach Carthoris zu suchen. Am Ende hatte das mutlos gewordene Volk die vagen Gerüchte, die aus der eisigen Region des Pols zu ihnen durchgedrungen waren und besagten, dass beide tot waren, als die Wahrheit akzeptiert.

    Wieder schlug ich einen Thron aus, denn ich konnte nicht glauben, dass der mächtige Tardos Mors und sein ebenso respektierter Sohn tatsächlich tot wären.

    »Lasst jemanden ihres eigenen Blutes regieren, bis sie wieder zurück sind«, sagte ich den versammelten Adligen von Helium, als ich zu ihnen vom Podest der Wahrheit neben dem Thron der Rechtschaffenheit im Tempel des Lohns sprach - von derselben Stelle, wo ich vor einem Jahr gestanden hatte, als Zat Arras das Todesurteil über mich gefällt hatte.

    Während ich gesprochen hatte, war ich nach vorne getreten und hatte meine Hand auf die Schultern von Carthoris gelegt, der in der vordersten Reihe der Adligen stand, die in einem Kreis um mich herum standen.

    Die Adligen und die anderen Leute erhoben in einem langen Jubel der Zustimmung ihre Stimmen wie eine einzige. Zehntausend Schwerter wurden aus ebenso vielen Scheiden gezogen und nach oben gehalten, und die ruhmreichen kämpfenden Männer des antiken Helium bejubelten Carthoris, Jeddak von Helium.

    Die Amtszeit war auf Lebenszeit bestimmt oder bis sein großartiger Urgroßvater oder sein Großvater zurückkommen würde. Nachdem ich diese wichtige Aufgabe für Helium zur Zufriedenheit aller geregelt hatte, machte ich mich am nächsten Tag auf den Weg zum Dor-Tal, damit ich bis zu jenem schicksalhaften Tag in der Nähe des Tempels der Sonne bleiben könnte, am dem sich die Gefängniszelle öffnen würde, in der meine verlorene Liebe gefangen lag. Hor Vastus und Kantos Kan hatte ich zusammen mit meinen anderen edlen Lieutenants bei Carthoris in Helium zurückgelassen, damit er ihre Erfahrung, ihren Mut und ihre Treue bei der Ausübung der ihm auferlegten, anstrengenden Pflichten zur Seite hätte. Nur Woola, mein Mars-Hund¹ hatte mich begleitet.

    Still trottete das treue Tier in dieser Nacht im Wald hinter mir her. Mit der Größe eines Shetland-Pony, dem hässlichen Kopf und den furchterregenden Fangzähnen war er tatsächlich ein bemerkenswerter Anblick, wie er auf seinen zehn kurzen, aber muskulösen Beinen hinter mir lief - aber für mich war er die reinste Verkörperung von Zuneigung und Treue.

    Die Gestalt vor mir war die von Thurid, dem schwarzen Dator² der Erstgeborenen, dessen unsterbliche Feindschaft ich mir bei jener Gelegenheit verdient hatte, bei der ich ihn mit bloßen Händen im Hof des Tempels von Issus niedergestreckt und mit seinem eigenen Harnisch vor den Augen der adligen Männer und Frauen gefesselt hatte, die noch wenige Augenblicke zuvor seine kämpferischen Fähigkeit gepriesen hatten.

    Wie so viele seiner Kameraden, hatte er anscheinend die neue Ordnung der Dinge bereitwillig akzeptiert und Xodar, seinem neuen Herrscher die Treue geschworen. Aber ich wusste, dass er mich hasste und war mir sicher, dass er tief in seinem Herzen auch Xodar hasste und beneidete. Deshalb hatte ich stets ein Auge auf sein Kommen und Gehen gehabt und war seit kurzem davon überzeugt, dass er eine Art Intrige ausheckte.

    Mehrere Male hatte ihn dabei beobachtet, wie er die Mauern der Stadt der Erstgeborenen nach Einbruch der Dunkelheit verlassen hatte und den Weg ins grauenvolle Dor-Tal genommen hatte, wohin kein ehrenvolles Geschäft einen aufrechten Mann je führen würde. Heute Nacht bewegte er sich schnell am Waldrand entlang, bis er außer Sicht- und Hörweite der Stadt war. Dann lief er über den purpurfarbenen Rasen zum Ufer des Verlorenen Sees von Korus.

    Die Strahlen des Nahen Mondes warfen ihre Schatten tief über das Tal, berührten seinen mit Juwelen besetzten Harnisch mit tausenden funkelnden Lichtern und glitzerten im glänzenden Ebenholz seiner Haut. Zwei Mal drehte er seinen Kopf zurück zum Wald, so wie jemand, der auf einem üblen Pfad unterwegs ist, obwohl er sich vor Verfolgung relativ sicher gewähnt haben konnte. Ich wagte es nicht, ihm im hellen Mondlicht direkt zu folgen, denn es kam meinen Plänen am besten zugute, wenn ich ihn nicht aufscheuchte. Ich wollte, dass er sein Ziel ohne Argwohn erreichte, so dass ich erfahren konnte, worin dieses Ziel lag und welche Angelegenheit den nächtlichen Herumtreiber dorthin führte.

    Deshalb hielt ich mich versteckt, bis Thurid etwa eine Viertel Meile von mir entfernt, über der Kante des steilen Ufers neben dem See

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