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EINE PRINZESSIN VOM MARS: Erster Band des MARS-Zyklus
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eBook311 Seiten4 Stunden

EINE PRINZESSIN VOM MARS: Erster Band des MARS-Zyklus

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Über dieses E-Book

John Carter, ein abenteuerlustiger Gentleman aus den Südstaaten der USA, erwartet sein letztes Stündlein. Schon rücken die rebellierenden Apachen heran, vor denen er sich in einer Felsenhöhle verborgen hat.

Doch da geschieht das Unglaubliche: John Carter verlässt seinen irdischen Körper und findet sich auf den Mars versetzt, jenen Roten Planeten, dem schon immer seine Sehnsucht galt.

Doch der Mars ist ein sterbender Planet. Seine Bewohner, die grausamen Thark und die hochentwickelten Zivilisatoren von Helium, stehen in einem tödlichen Kampf ums Überleben.

John Carter gewinnt die Zuneigung der schönen Dejah Thoris und greift ein in das Ringen um eine sterbende Kultur...

Der Roman Eine Prinzessin vom Mars erschien erstmals im Jahre 1912 (unter dem Titel Under The Moons Of Mars) als Fortsetzungsgeschichte im The-All-Story-Magazin und ist mit bisher vier Übersetzungen (Alfred Dieck – 1925, Magdalena Sobez – 1972, Franziska Willnow – 1996, Gabriele C. Woiwode – 2019) der bis heute meistpublizierte Mars-Roman des Autors in Deutschland. Überdies wurde der Roman – der Auftakt zu Burroughs' legendärem Mars- resp. Barsoom-Zyklus – bereits zweimal verfilmt: 2009 von Mark Atkins (für The Asylum) und 2012 von Andrew Stanton (für Walt Disneys Pixar-Studios).

Der Apex-Verlag macht Eine Prinzessin vom Mars erstmals seit über zwanzig Jahren wieder als deutschsprachige Ausgabe verfügbar, neu ins Deutsche übersetzt von Gabriele C. Woiwode.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum24. Juli 2019
ISBN9783748710578
EINE PRINZESSIN VOM MARS: Erster Band des MARS-Zyklus
Autor

Edgar Rice Burroughs

Edgar Rice Burroughs (1875-1950) had various jobs before getting his first fiction published at the age of 37. He established himself with wildly imaginative, swashbuckling romances about Tarzan of the Apes, John Carter of Mars and other heroes, all at large in exotic environments of perpetual adventure. Tarzan was particularly successful, appearing in silent film as early as 1918 and making the author famous. Burroughs wrote science fiction, westerns and historical adventure, all charged with his propulsive prose and often startling inventiveness. Although he claimed he sought only to provide entertainment, his work has been credited as inspirational by many authors and scientists.

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    Buchvorschau

    EINE PRINZESSIN VOM MARS - Edgar Rice Burroughs

    Das Buch

    John Carter, ein abenteuerlustiger Gentleman aus den Südstaaten der USA, erwartet sein letztes Stündlein. Schon rücken die rebellierenden Apachen heran, vor denen er sich in einer Felsenhöhle verborgen hat.

    Doch da geschieht das Unglaubliche: John Carter verlässt seinen irdischen Körper und findet sich auf den Mars versetzt, jenen Roten Planeten, dem schon immer seine Sehnsucht galt.

    Doch der Mars ist ein sterbender Planet. Seine Bewohner, die grausamen Thark und die hochentwickelten Zivilisatoren von Helium, stehen in einem tödlichen Kampf ums Überleben.

    John Carter gewinnt die Zuneigung der schönen Dejah Thoris und greift ein in das Ringen um eine sterbende Kultur...

    Der Roman Eine Prinzessin vom Mars erschien erstmals im Jahre 1912 (unter dem Titel Under The Moons Of Mars) als Fortsetzungsgeschichte im The-All-Story-Magazin und ist mit bisher vier Übersetzungen (Alfred Dieck – 1925, Magdalena Sobez – 1972, Franziska Willnow – 1996, Gabriele C. Woiwode – 2019) der bis heute meistpublizierte Mars-Roman des Autors in Deutschland. Überdies wurde der Roman – der Auftakt zu Burroughs' legendärem Mars- resp. Barsoom-Zyklus – bereits zweimal verfilmt: 2009 von Mark Atkins (für The Asylum) und 2012 von Andrew Stanton (für Walt Disneys Pixar-Studios).

    Der Apex-Verlag macht Eine Prinzessin vom Mars erstmals seit über zwanzig Jahren wieder als deutschsprachige Ausgabe verfügbar, neu ins Deutsche übersetzt von Gabriele C. Woiwode.

    Der Autor

    Edgar Rice Burroughs - * 01. September 1875, † 19. März 1950.

    Edgar Rice Burroughs war ein US-amerikanischer Schriftsteller, der bekannt wurde als Erzähler diverser Abenteuergeschichten, die sich vor allem dem frühen Fantasy- und Science-Fiction-Genre zuordnen lassen. Die bekanntesten von ihm eingeführten - und in der Folge von anderen in zahlreichen Filmen und Comics etablierten -  Heldencharaktere sind Tarzan, John Carter, Carson Napier.

    Der Sohn des Fabrikanten und Bürgerkriegsveteranen Major George Tyler Burroughs (1833–1913) und der Lehrerin Mary Evaline Zieger (1840–1920) verlebte nach dem Besuch mehrerer Privatschulen den Großteil seiner Jugend auf der Ranch seiner Brüder in Idaho.

    Nach seinem Abschluss auf der Michigan Military Academy im Jahr 1895 trat Burroughs in die 7. US-Kavallerie ein. Als ein Armeearzt bei ihm einen Herzfehler diagnostizierte und er deshalb nicht Offizier werden konnte, verließ Burroughs die Armee vorzeitig im Jahr 1897 und arbeitete bis 1899 wieder auf der Ranch seines Bruders. Danach ging er zurück nach Chicago und arbeitete in der Firma seines Vaters.

    Am 1. Januar 1900 heiratete Burroughs seine Jugendliebe Emma Centennia Hulbert. Das Paar bekam drei Kinder: Joan Burroughs Pierce (1908–1972), Hulbert Burroughs (1909–1991) und John Coleman Burroughs (1913–1979). Da die tägliche Routine in der Fabrik seines Vaters Burroughs nicht zufriedenstellte, verließ das Ehepaar 1904 Chicago, um abermals in Idaho zu leben. Mit seinen Brüdern, die inzwischen ihre Ranch aufgegeben hatten, versuchte er sich erfolglos als Goldgräber. Kurze Zeit später arbeitete er als Eisenbahnpolizist in Salt Lake City. Auch diesen Job gab Burroughs auf und zog mit seiner Frau wieder zurück nach Chicago, wo er eine Reihe Jobs annahm, unter anderem als Vertreter. 1911 investierte er sein letztes Geld in einer Handelsagentur für Bleistiftanspitzer und scheiterte.

    Burroughs, der zu dieser Zeit an schweren Depressionen litt und, nach einigen seiner Biographen, an Selbstmord dachte, kam auf die Idee, eine Geschichte für ein Magazin zu schreiben, in dem er zuvor Anzeigen für seine Bleistiftanspitzer geschaltet hatte. Seine erste Erzählung Dejah Thoris, Princess of Mars (unter dem Pseudonym Normal Bean für das All-Story-Magazin von Thomas Metcalf geschrieben) wurde zwischen Februar und Juli 1912 als Fortsetzung veröffentlicht.

    Metcalf hatte sein Pseudonym in Norman Bean geändert, und auch der Titel seiner Geschichte wurde zu Under the Moon of Mars abgewandelt. Auf Burroughs Beschwerde bezüglich der Änderungen, lenkte Metcalf ein und bot an, Burroughs nächste Geschichte unter seinem richtigen Namen zu drucken. Eine weitere Beschwerde Burroughs betraf den Zusatz For all Rights auf seinem Honorarscheck. Nach längerem Briefwechsel erreichte er, dass die 400 Dollar nur für den Erstabdruck galten.

    Burroughs zweite Geschichte, The Outlaw of Torn, wurde jedoch von All-Story abgelehnt. Der große Erfolg kam mit Burroughs drittem Anlauf, Tarzan of the Apes.

    Die Geschichte von Tarzan wurde ebenfalls 1912 von All-Story veröffentlicht. Burroughs schrieb in der Folgezeit immer wieder neue Tarzan-Geschichten und konnte sich - kaum zehn Jahre nach der Veröffentlichung von Tarzan of the Apes - ein riesiges Stück Land in der Nähe von Los Angeles kaufen. Selbst nach Burroughs Tod im Jahr 1950 erschienen weitere Tarzan-Geschichten. Das Landstück bei Los Angeles ist heute die Gemeinde Tarzana.

    In den frühen 1930er Jahren wurde sein schriftstellerischer Erfolg allerdings immer mehr von privaten Problemen überschattet. 1934 ließ er sich scheiden und heiratete ein Jahr später Florence Dearholt. Doch schon 1942 wurde auch diese Ehe geschieden. Nach der Bombardierung von Pearl Harbor begab sich Burroughs 1941 als Kriegsreporter nach Hawaii. Nach dem Krieg kehrte er nach Kalifornien zurück, wo er, nach vielen gesundheitlichen Problemen, 1950 einem Herzanfall erlag.

     In Burroughs Werk vermischen sich Science Fiction und Fantasy. Er etablierte Geschichten vor einem planetarischen Hintergrund in der Science Fiction. Dabei war Burroughs bewusst, dass seine Literatur bei den Kritikern nicht ankam. Er machte auch nie ein Hehl daraus, dass er schrieb, um Geld zu verdienen.

    Die Helden seiner Romane und Erzählungen haben keine Alltagsprobleme. Bei den Charakterzeichnungen schwach, sprudeln Burroughs Geschichten über vor Ideen und Action. Die Helden seiner Romane haben verschiedene Merkmale gemeinsam, beispielsweise das Geheimnis um ihre Herkunft. Entweder haben die Helden nie eine Kindheit erlebt, oder können sich nicht daran erinnern, oder aber sie sind wie Tarzan und The Cave Girl Waisen. Ein weiteres Merkmal von Burroughs Geschichten ist der, wie Brian W. Aldiss es nennt, ausgeprägte sexuelle Dimorphismus. Das jeweils dominante Geschlecht ist hässlich.

    Obwohl es in den Romanen und Geschichten Burroughs von schönen, nackten Frauen nur so wimmelt, werden sexuelle Beziehungen weder angedeutet noch erwähnt. Burroughs Welt scheint eine präpubertäre zu sein. Doch ist die Jungfräulichkeit immer in Gefahr (vgl. Aldiss). Fast schon zwanghaft mutet an, dass es in den Geschichten Burroughs, die zwischen 1911 und 1915 geschrieben wurden, nicht weniger als 76 Mal zu Vergewaltigungsdrohungen kommt, die natürlich alle abgewendet werden können. Zu den Bedrohern der weiblichen Unschuld gehören verschiedene Marsianer, Sultane, Höhlenmenschen, japanische Kopfjäger und Affen.

    E. F. Bleiler schreibt über Burroughs, seine Texte seien „Fantasien von Erotik und Macht."

    Der Apex-Verlag veröffentlicht Burroughs' Venus-Romane (in der deutschen Übersetzung von Thomas Schlück), Neu-Übersetzungen des Tarzan- und des John Carter-Zyklus sowie als deutsche Erstveröffentlichung die Pellucidar-Serie.

    EINE PRINZESSIN VOM MARS

    Vorwort - Für die Leser dieses Buches

    Mit dem Überreichen des seltsamen Manuskriptes von Captain Carter in Buchform, denke ich, dass ein paar Informationen über diese bemerkenswerte Persönlichkeit für Sie von Interesse sein könnten.

    Meine ersten Erinnerungen an Captain Carter rühren aus den wenigen Monaten her, die er kurz vor Beginn des Bürgerkriegs im Haus meines Vaters in Virginia verbrachte. Ich war damals noch ein Kind von nicht einmal fünf Jahren, und doch erinnere ich mich gut an den großen, dunklen, glattgesichtigen und athletisch gebauten Mann, den ich Onkel Jack nannte.

    Er schien immerzu zu lachen und beteiligte sich mit der gleichen herzlichen Kameradschaft an den Aktivitäten der Kinder, die er auch bei allen Formen des Zeitvertreibs an den Tag legte, wie sie von Männern und Frauen seines Alters betrieben werden. Manchmal unterhielt er meine alte Großmutter stundenlang mit Geschichten seines merkwürdigen, wilden Lebens in allen Teilen der Welt. Wir liebten ihn alle, und unsere Sklaven beteten förmlich den Boden an, auf dem er lief.

    Er war ein wirklich großartiges Beispiel für Männlichkeit: gute 1,80 m groß, breite Schultern, schmale Hüften und die Körperhaltung eines durchtrainierten kämpfendes Mannes. Seine Gesichtszüge waren gleichmäßig und klar, sein schwarzes Haar sorgfältig geschnitten, und seine stahlgrauen Augen ließen einen sowohl starken und loyalen Charakter als auch Feuer und Entschlusskraft erkennen. Er hatte ein perfektes Benehmen und seine Höflichkeit war die eines typischen Gentleman aus dem Süden von höchstem Stand.

    Seine Reitkunst grenzte nahezu an Wunder und war selbst in einem Land hervorragender Reiter, besonders bei Jagdveranstaltungen, eine wahre Freude. Ich habe oft gehört, wie mein Vater ihn vor seiner ausgelassenen Sorglosigkeit warnte, aber er hatte immer nur gelacht und gesagt, dass der Sturz, der ihn töten würde, nur vom Rücken eines Pferdes erfolgen könne, das noch nicht gefohlt hätte.

    Als der Krieg ausbrach, verließ er uns, und während der nächsten fünfzehn oder sechszehn Jahre sah ich ihn nicht wieder. Als er zurückkehrte, geschah es ohne Vorwarnung, und ich war sehr überrascht, als ich feststellte, dass er offensichtlich kein bisschen gealtert war und sich auch sonst in seinem Äußeren überhaupt nicht verändert hatte. Wenn er sich in Gesellschaft befand, war er der gleiche fröhliche Bursche, wie wir ihn von früher kannten. Aber wenn er sich alleine glaubte, sah ich ihn stundenlang sitzen und in den Himmel starren, mit einem sehnsuchtsvollen, zugleich aber auch hoffnungslosen Ausdruck im Gesicht; selbst nachts saß er so und blickte nach oben in den Himmel auf etwas, von dem ich nicht wusste was es war - bis ich Jahre später sein Manuskript gelesen hatte.

    Er sagte uns, dass er nach dem Krieg zeitweise in Arizona nach Gold geschürft und auch einiges abgebaut hätte. Dass er dabei sehr erfolgreich gewesen sein muss, wurde durch die unbegrenzten Summen Geldes über die er verfügte, auch sehr offensichtlich. Über genauere Details seines Lebens während dieser Jahre schwieg er sich allerdings aus, tatsächlich sprach er eigentlich überhaupt nicht darüber.

    Ein paar Jahre blieb er bei uns in Virginia; dann ging er nach New York, wo er ein kleines Haus am Hudson kaufte. Einmal im Jahr, anlässlich meiner Reisen zum New Yorker Markt, besuchte ich ihn dort – mein Vater und ich führten zu dieser Zeit eine Reihe von Gemischtwarenläden in Virginia, die uns auch gehörten. Captain Carter hatte ein kleines, aber hübsches Landhaus, das an einem Steilufer lag, von dem aus man über den Fluss sehen konnte. Während einem meiner letzten Besuche im Winter 1885, beobachtete ich, dass er sehr mit Schreiben beschäftigt war, mit – wie ich nun vermute – eben diesem Manuskript.

    Bei diesem Besuch sagte er mir, dass wenn ihm etwas passieren sollte, es sein Wunsch sei, dass ich mich um sein Anwesen kümmern sollte, und er gab mir den Schlüssel zu einem Fach in seinem Safe, der in seinem Studierzimmer stand. Er sagte mir, ich würde dort seinen letzten Willen und ein paar persönliche Anweisungen finden, zu denen er mir das Versprechen abnahm, sie mit absoluter Treue zu befolgen. Nachdem ich mich für die Nacht zurückgezogen hatte, sah ich von meinem Fenster aus, wie er im Mondlicht am Rand des Steilufers stand und auf den Hudson hinaussah. Seine Arme waren wie in einer Anrufung zum Himmel ausgestreckt. Obwohl ich ihn nie als religiösen Mann im eigentlichen Sinn eingeschätzt hatte, dachte ich damals, er würde beten.

    Einige Monate nachdem ich von diesem letzten Besuch nach Hause zurückgekommen war, erhielt ich, ich glaube es war der 1. März 1886, ein Telegramm von ihm, in dem er mich bat, sofort zu ihm zu kommen. In der jüngeren Generation der Carters war ich stets sein Liebling gewesen und so beeilte ich mich, seinem Wunsch nachzukommen.

    Am Morgen des 4. März 1886 kam ich an dem kleinen Bahnhof an, der ungefähr eine Meile von seinem Anwesen entfernt liegt. Als ich den Mann in Livrée bat, mich zu Captain Carters Haus zu fahren, antwortete er, dass wenn ich ein Freund Captain Carters sei, er eine sehr schlechte Nachricht für mich hätte – der Captain war am gleichen Morgen kurz nach Tagesanbruch durch einen Wächter des angrenzenden Grundstücks tot aufgefunden worden.

    Aus unerfindlichen Gründen überraschte mich diese Nachricht nicht, aber ich beeilte mich, so schnell wie möglich zu seinem Haus zu kommen, damit ich mich um seine Leiche und seine Angelegenheit kümmern könnte. Ich fand den Wächter zusammen mit dem lokalen Polizeichef und einigen Bürgern der Stadt vor, die sich in seinem Studierzimmer versammelt hatten.

    Der Wächter berichtete die Details im Zusammenhang mit dem Auffinden seiner Leiche, die, wie er sagte, noch warm gewesen sei, als er sie fand. Sie lag, erzählte er, lang ausgestreckt im Schnee, mit über dem Kopf ausgebreiteten Armen in Richtung der Kante des Steilufers. Als er mir die Stelle zeigte, fiel mir sofort ein, dass es dieselbe war, an der ich ihn in jener Nacht mit flehentlich zum Himmel ausgestreckten Armen gesehen hatte

    Sein Körper wies keine Spuren der Gewalt auf, und mit Hilfe eines ortsansässigen Arztes befand der Gerichtsmediziner rasch auf das Vorliegen von Herzversagen. Nachdem ich wieder alleine im Studierzimmer war, öffnete ich den Safe und zog den Inhalt der Schublade heraus, in der ich meine Anweisungen finden würde, wie er mir gesagt hatte. Sie waren, zumindest teilweise, wirklich sonderbar, aber ich habe sie, so gut ich es vermochte, bis ins letzte Detail erfüllt.

    Er hatte mich angewiesen, seine Leiche zurück nach Virginia bringen zu lassen, ohne eine Einbalsamierung vorzunehmen. Dort sollte er in einem offenen Sarg in einer Gruft liegen, die er zuvor hatte konstruieren lassen, und die, wie ich später erfahren sollte, gut belüftet wird. In seinen Anweisungen hatte er mich dazu verpflichtet, mich persönlich zu vergewissern, dass alles genauso ausgeführt würde, wie er es angeordnet hatte, selbst wenn dies nur im Geheimen geschehen könnte.

    Sein Vermögen hatte er so hinterlassen, dass ich fünfundzwanzig Jahre lang das gesamte Einkommen bekommen sollte, bis der Hauptteil auf mich übergehen würde. Seine weiteren Anweisungen bezogen sich auf dieses Manuskript, das ich elf Jahre lang so versiegelt und ungelesen lassen sollte, wie ich es gefunden hatte, und dessen Inhalt ich bis einundzwanzig Jahre nach seinem Tod nicht offenlegen durfte.

    Ein seltsames Detail dieser Gruft, in der sein Körper noch immer liegt, ist, dass die massive Tür mit einem einzigen, riesigen Federschloss mit Goldauflage gesichert ist, das nur von innen geöffnet werden kann.

    Ihr sehr ergebener

    Edgar Rice Burroughs

      Kapitel 1: Auf den Hügeln Arizonas

    Ich bin ein sehr alter Mann; wie alt genau, weiß ich gar nicht. Vielleicht bin ich hundert Jahre alt, vielleicht auch älter. Ich kann es selbst nicht genau sagen, denn ich bin nie gealtert wie andere Menschen, und ich erinnere mich auch an keine Kindheit. Soweit ich mich erinnern kann, bin ich immer ein erwachsener Mann von ungefähr dreißig Jahren gewesen. Heute wirke ich genauso wie vor vierzig oder noch mehr Jahren, und doch merke ich, dass ich nicht ewig weiterleben werde, und dass ich eines Tages einen realen Tod sterben werde, von dem es keine Wiederkehr mehr geben wird. Ich weiß auch gar nicht, warum ich den Tod überhaupt fürchten sollte, ich, der bereits zweimal gestorben, und doch immer noch am Leben ist. Und trotzdem habe ich dieselbe Angst davor wie Sie, die Sie noch nie gestorben sind. Aber ich glaube, dass es gerade meine Furcht vor dem Tod ist, weshalb ich von meiner Sterblichkeit so überzeugt bin.

    Und wegen dieser Überzeugung habe ich mich dazu entschlossen, die Geschichte dieser bemerkenswerten Phase in meinem Leben und die meines Todes niederzuschreiben. Das Phänomen selbst kann ich nicht erklären. Ich kann hier nur mit den Worten eines einfachen Glücksritters die Chronik der merkwürdigen Ereignisse beschreiben, die sich während der zehn Jahre ereigneten, in denen mein toter Körper unentdeckt in einer Höhle in Arizona lag.

    Ich habe diese Geschichte noch nie zuvor erzählt, und bevor ich nicht in die Ewigkeit gegangen sein werde, wird dieses Manuskript auch kein Sterblicher zu sehen bekommen. Mir ist durchaus bewusst, dass der durchschnittliche menschliche Verstand nichts glauben wird, dass er nicht begreifen kann, und so ist es nicht mein Ziel, von der Öffentlichkeit und der Presse als Schuldiger an den Pranger und als Lügner hingestellt zu werden, obwohl ich nichts außer der einfachen Wahrheit erzähle, die eines Tages durch die Wissenschaft auch belegt werden wird. Vielleicht können die Erkenntnisse und das Wissen, das ich auf dem Mars gewonnen habe und in dieser Chronik niederschreibe, eines Tages dabei helfen, ein frühes Verständnis der Mysterien unseres Schwester-Planeten zu erlangen – Mysterien für Sie, aber schon längst keine Geheimnisse mehr für mich.

    Mein Name ist John Carter, besser bekannt als Captain Jack Carter von Virginia. Bei Ende des Bürgerkriegs sah ich mich im Besitz einiger hunderttausend Konföderierten-Dollar sowie des Salärs eines Rittmeisters der Kavallerie einer nicht mehr existierenden Armee – der Diener eines Staates, der zusammen mit den Hoffnungen des Südens verschwunden war¹ . Herren- und mittellos, und des einzigen Mittels zum Bestreiten meines Auskommens, dem Kämpfen, verlustig, fasste ich den Entschluss mich in den Südwesten durchzuschlagen, um dort zu versuchen, mein verlorenes Vermögen bei der Goldsuche wieder erlangen zu können.

    Fast ein Jahr verbrachte ich mit dem Schürfen in Gesellschaft eines anderen konföderierten Offiziers, Captain James K. Powell aus Richmond. Wir waren außerordentlich erfolgreich, denn im späten Winter des Jahres 1865, nach einer langen Zeit des Elends und der Not, entdeckten wir die eine so bemerkenswert goldhaltige Quarzader, wie wir sie uns selbst in unseren kühnsten Träumen nicht hätten vorstellen können. Powell, der eine Ausbildung als Bergbau-Ingenieur hatte, errechnete, dass wir in weniger als drei Monaten, Erz im Wert von über einer Million Dollar schürfen könnten.

    Da unsere Ausrüstung sehr einfach war, beschlossen wir, dass einer von uns in die Zivilisation zurückkehren sollte, um die notwendigen Maschinen zu kaufen und dann mit genügend Männern zurückkehren sollte, die ausreichen würden, um die Mine bearbeiten zu können. Da Powell sowohl mit dem Land als auch mit den technischen Erfordernissen der Minenarbeit vertraut war, kamen wir überein, dass es das Beste wäre, wenn er die Reise antreten würde. Wir vereinbarten, dass ich unseren Anspruch auch für den unwahrscheinlichen Fall aufrechterhalten sollte, dass ein umherziehender Goldsucher ihn uns streitig machen sollte.

    Am 3. März 1866 packten Powell und ich seinen Proviant auf zwei Packesel, und nachdem er mir seinen Abschied entboten hatte, stieg er auf sein Pferd und ritt bergab hinunter ins Tal, über das ihn die erste Etappe seiner Reise führte.

    Der Morgen von Powells Abreise war, wie fast alle Morgen in Arizona, klar und schön. Ich konnte sehen, wie er und seine kleinen Packesel ihren Weg bergab zum Tal nahmen, und während des ganzen Morgens erhaschte ich immer wieder einen gelegentlichen Blick auf sie, wenn sie auf einem Gebirgskamm oder einem Hochplateau auftauchten. Mein letzter Blick auf Powell war um etwa drei Uhr nachmittags, als er in die Schatten auf der gegenüberliegenden Seite des Tales tauchte.

    Etwa eine halbe Stunden später warf ich zufällig einen Blick über das Tal und war sehr überrascht, als ich an etwa derselben Stelle, an der ich meinen Freund und seine zwei Packtiere zuletzt gesehen hatte, drei kleine Punkte bemerkte. Ich bin nicht der Typ, der sich grundlos Sorgen macht, aber je mehr ich versuchte, mir einzureden, dass mit Powell alles in Ordnung war, und dass die Punkte die ich auf seinem Pfad gesehen hatte, Antilopen oder Wildpferde gewesen waren, desto weniger war ich davon überzeugt.

    Seit wir in die Gegend gekommen waren, hatten wir keinen einzigen feindlichen Indianer gesehen. Wir waren deshalb ausnehmend leichtsinnig geworden und machten uns für gewöhnlich lustig über die Geschichten, die wir zu Hauf gehört hatten – von diesen bösartigen Marodeuren, welche die Wege heimsuchten und ihren Tribut an Leben und Folter von jeder weißen Gesellschaft forderten, die sie in ihre gnadenlosen Klauen bekamen. Ich wusste, dass Powell gut bewaffnet und zudem erfahren im Kampf gegen die Indianer war, aber ich hatte ebenfalls jahrelang unter den Sioux im Norden gelebt und gekämpft und wusste daher, dass seine Chance gegen eine Horde durchtriebener Apachen auf Verfolgungsjagd durchaus gering waren.

    Schließlich hielt ich die Spannung nicht länger aus: ich bewaffnete mich mit meinen beiden Colt-Revolvern und einem Karabiner, schnallte mir zwei Munitionsgürtel um, schnappte mir meinen Sattel und mein Pferd und machte mich auf den Weg, den Powell am Morgen genommen hatte.

    Sobald ich relativ festen Boden unter den Füßen hatte, ließ ich mein Reittier in einen leichten Galopp fallen und behielt diesen bei, wann immer der Weg es ermöglichte. Bald schon, kurz vor der Dämmerung, entdeckte ich die Stelle, wo andere Spuren die von Powell kreuzten – die Spuren dreier unbeschlagener Ponys im Galopp. Rasch folgte ich den Spuren bis die Dunkelheit hereinbrach und ich gezwungen war, das Aufgehen des Mondes abzuwarten und dadurch reichlich Gelegenheit hatte, über die Klugheit meiner Verfolgung nachzudenken.

    Vielleicht hatte ich wie eine nervöse alte Hausfrau mögliche Gefahren herauf beschworen, und Powell würde meine Sorgen mit einem herzhaften Lachen quittieren, wenn ich zu ihm aufgeschlossen hätte. Allerdings bin ich wenig anfällig für derartige Empfindlichkeiten, und die Erfüllung meines Pflichtbewusstseins war im Laufe meines Lebens stets oberstes Gebot für mich gewesen. Dies mag auch zu den Ehren beigetragen haben, die mir von drei Staaten zuteil geworden waren, ebenso wie die Auszeichnungen und Freundschaften eines alten und mächtigen Herrschers und ein paar weniger hochstehenden Persönlichkeiten, in deren Diensten sich mein Schwert viele Male rot gefärbt hatte.

    Gegen etwa neun Uhr war der Mond hell genug geworden, um meinen Weg fortsetzen zu können. Ich hatte keine Schwierigkeiten der Spur in schnellem Schritt, zeitweise auch in einem flotten Trab, folgen zu können, bis ich ungefähr um Mitternacht das Wasserloch erreichte, an dem Powell hatte lagern wollen. Als ich ganz unerwartet an diese Stelle kam, fand ich sie völlig verlassen und

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