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Best of Jürgen Müller: SF-Erzählungen
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Best of Jürgen Müller: SF-Erzählungen
eBook426 Seiten5 Stunden

Best of Jürgen Müller: SF-Erzählungen

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Über dieses E-Book

„Best of Jürgen Müller“ – das sind die laut Lesermeinung besten SF-Storys und -Erzählungen des Autors aus folgenden Büchern:

 

„Gedanken sind frei“

„Das Bbk-P“

„Das erste Mal“

„Drei Augen im Hyperraum“

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum13. Dez. 2020
ISBN9783739683690
Best of Jürgen Müller: SF-Erzählungen

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    Buchvorschau

    Best of Jürgen Müller - Jürgen Müller

    Zum Buch

    „Best of Jürgen Müller" – das sind die laut Lesermeinung besten SF-Storys und -Erzählungen des Autors aus folgenden Büchern:

    „Gedanken sind frei"

    „Das Bbk-P"

    „Das erste Mal"

    „Drei Augen im Hyperraum"

    Korrektur gelesen und in neuer deutscher Rechtschreibung.

    Durchgangszimmer

    Er war überall, hier wie da, und alles zur gleichen Zeit. Und überall, hier wie da, zwickte es ihn, flogen gelbe Klumpen und blaue Kugeln an ihm vorbei oder mitten durch ihn hindurch. Zum Glück nur, dass er sie nicht hörte! Ein ständiges Zischen und Brausen, Summen und Brummen, das hätte ihm noch gefehlt!

    Er hatte es satt. So etwas hatte es zur Zeit der Alten nicht gegeben! Nicht einmal in Ruhe schlafen konnte man mehr, von nachdenken gar nicht zu reden.

    Mer Lybal richtete sich auf und schaute zornig nach vorn und hinten, links und rechts. Und da waren sie: Seltsame Schemen und Funken, diffuse Farbkleckse und Lichtschweife nahten von allen Seiten, unwirklich, wie nicht von dieser Welt, und änderten ständig Form und Farbe.

    Es schienen immer mehr zu werden. Manche glitten mitten durch ihn hindurch, ohne dass er Schmerz verspürte oder auch nur den kleinsten Ruck. Sehr selten nur war ihm, als streifte ihn ein Hauch. Aber das war nur Einbildung. Und dennoch störten sie, konnte man wahnsinnig werden.

    Das muss anders werden, sagte er sich. Wir müssen etwas dagegen unternehmen.

    Über Gedanken verständigte er sich mit allen, die er kannte. Ihnen ging es ähnlich, alle waren sie am Ende ihrer Geduld. Jeder befragte jeden, und bald wussten sie, woher die Störenfriede kamen: Von draußen.

    Nun – draußen war von ihnen noch niemand gewesen. Dieses Draußen brauchte keiner. Man konnte gut und gerne darauf verzichten, wenn es Schuld an der Misere war. Man konnte es abdichten.

    Sie dichteten den Übergang nach draußen ab.

    ***

    Buntgewürfelt waren die Insassen des Hyperraumbusses. Vom Rigel kamen sie und von der Wega, menschenähnlich oder völlig anders geartet, hatten sich wie er in Capellas Disco-Stadt amüsiert und wollten nun ins irdische Sonnensystem zur Mondausstellung. Auf ihn jedoch wartete morgen früh das Gymnasium. Aber wenigstens hatte er zuvor richtig abgetanzt.

    Noch fünf Minuten bis zum Start. Utz Biernacki freute sich auf die Rückreise. Vom Hyperraum war er schon als Kind fasziniert gewesen. Seine Mutter hatte ihn oft mitgenommen, wenn sie Freunde oder Verwandte in anderen Sternsystemen besuchte. Schon mit vier hatte er sämtliche Typen von Hyperraumfahrzeugen anhand ihrer Erscheinungsformen in der fünften Dimension zu unterscheiden gelernt. Ohne sich je zu täuschen erkannte er in den gelblichen Klumpen, den blauen Kugeln und sonstige Formen den Typ bereits von fern, und wenn sie näher herankamen sogar den Hersteller und selbst das Baujahr. Nicht einmal diffuseste Farbkleckse und Lichtschweife vermochten ihn zu beirren, da konnten sie Form und Farbe wechseln, so oft sie nur wollten – er kannte sie alle. Kein Gefährt, dass die Abkürzung durch die höheren Dimensionen benutzte, war ihm unbekannt, nicht einmal die erst geplanten.

    Noch zwei Minuten. Utz schnallte sich an. Von der hintersten Sitzbank aus betrachtete er versonnen all die verschiedenen Aliens vor ihm. Manche hätte man eher für einen Strauch gehalten oder einen Fels.

    Noch drei Sekunden. Zwei. Null. Der Andruck presste ihn in die Lehne.

    Ein Warnschrei des Piloten ertönte. Doch kam er zu spät. Im nächsten Augenblick wurden die Insassen in die Gurte geschleudert, als sei der Hyperraumbus gegen eine Mauer gerast. Alles fluchte, peitschte mit den Tentakeln, glomm feurig auf oder stöhnte.

    Als Utz wieder Atem bekam, fuhr er mit den Händen unter den Sicherheitsgurt und massierte die schmerzende Brust. Ein Fehler des Piloten konnte es nicht gewesen sein – zu viele Systeme des Gefährts waren automatisiert. Also eine Panne. Und zwar eine gehörige: Sie waren noch draußen, im Einsteinschen Raum, der vierdimensionalen Raumzeit. Das war noch nie passiert. Utz glaubte kaum, dass der Pilot sie beheben konnte.

    Und richtig: Schon strebte der Bus mit Unterlichtgeschwindigkeit zum nächsten Dock.

    Nicht ein Platz war frei. Wie aufgefädelt schwebten vor ihnen Dutzende und Aberdutzende Raumbusse und -taxis. Und noch mehr nahten. Mit Unter-, Licht- und Überlichtgeschwindigkeit, so zuckelten sie heran. Utz sah alle Typen, die er kannte, und sogar noch ein paar neue, derzeit noch in Erprobung. Der Werkstattbesitzer schlug die Hände über dem Kopf zusammen.

    Bald wusste man: Allen war das Gleiche passiert, keiner war in den Hyperraum gelangt, nicht mit dem stärksten Antrieb und nicht mit der unübertrefflichsten Form. Jeder wollte der Erste sein, bestand auf Dringlichkeit oder versuchte den Werkstattbesitzer zu bestechen. Es herrschte Chaos.

    „Sicher ein Herstellerfehler, sagte der Pilot. „Er wird gleich gefunden sein. Entschuldigen Sie die kurze Verzögerung, verehrte Passagiere. Ein Modulaustausch, wahrscheinlich der String-Kupplung, und schon geht es los. Sie kommen rechtzeitig ins Sol-System.

    Ein Herstellerfehler? Utz schüttelte ungläubig den Kopf. Aber doch nicht überall zur gleichen Zeit, und schon gar nicht bei verschiedenen Herstellerfirmen – bei allen Herstellerfirmen, so weit er sehen konnte. Nein, der Pilot versuchte nur, sie zu beruhigen, glaubte selber nicht an das, was er sagte – so war das!

    Vor Morgen kam er hier nicht weg, selbst wenn es nur an der String-Kupplung liegen sollte.

    Utz legte die Hände in den Nacken und versuchte zu schlafen. Was weder er noch der Pilot noch der Werkstattleiter zu dieser Zeit wussten – überall in der Galaxis herrschte das gleiche Bild, war jedes Weltraumdock belagert, der Weg in den Hyperraum versperrt ... und blieb es auch.

    ***

    Nichts zwickte ihn noch, flog an ihm vorbei oder mitten durch ihn hindurch. Einige Zeit spürte Mer Lybal Erschütterungen, als wollte jemand von draußen herein, dann wurde es ruhiger und ruhiger. Schließlich hörten sie ganz auf. Befriedigt versank er in Sinnen und Dösen. Endlich war die Welt wieder, wie von alters her gewohnt: ruhig und still

    Kollision

    Vor 750 Millionen Jahren bricht der Superkontinent Rodinia auseinander.

    Nach 150 Millionen Jahren Drift über die Weltmeere treffen die Landmassen wieder aufeinander, formen Pannotia.

    Vor 500 Millionen Jahren bricht dessen Nordteil ab und versinkt. Aus dem Rest, Gondwana genannt, bilden sich die ersten Kontinente: Laurentia (Nordamerika), Baltica (Nordeuropa) und Avalonia (Großbritannien).

    Vor 300 Millionen Jahren vereinen sich diese drei Kontinente zum Superkontinent Pangäa.

    Vor 100 Millionen Jahren bricht auch dieser auseinander und spaltet sich in Eurasien, das bald in Asien und Europa zerbricht, in Nordamerika und Afrika, in Südamerika und Antarktika, in Australien und Indien.

    Vor 50 Millionen Jahren rammt Afrika Europa, und Indien prallt auf Asien, die heutige Welt entsteht, in der sich die Kontinente aufeinander zu bewegen.

    Das heißt: In 200 Millionen Jahren wird der nächste Superkontinent entstanden sein; alles Land findet wieder zusammen.

    Und so wird es bleiben – Zusammenprall und Zerbrechen – bis ans Ende der Welt, denn die Erde ist rund. Auf ihr gibt es kein Entkommen einzelner Teile.

    ***

    Peter Paul Prym verharrte mitten im Schritt, schnüffelte, zog die Nase kraus. Er schnäuzte sich, hustete, hielt den Atem an. Nichts half – es roch weiterhin durchdringend nach Parfüm. Fremdem Parfüm.

    Komisch, dachte er, den Duft kenne ich. Doch woher?

    Von Sandra stammte der ,Wohlgeruch‘ nicht, das war ihm klar – seine Frau setzte auf Dezenteres.

    Dann kam ihm die Erleuchtung. Carmen, seine Jugendliebe! Sie hatte immer diesen Duft aufgelegt, wenn sie ins Kino gingen oder zum Tanz. War sie etwa hier gewesen, kürzlich und ohne dass er etwas davon wusste?

    Wenn sie erneut vorbeischaute!

    Der Gedanke durchfuhr Prym wie ein Blitz. Was würde, was musste Sandra unausweichlich denken; wie sollte er ihr erklären ...

    Hastig öffnete er ein Fenster und die Tür, schaffte Durchzug, griff nach einer Zeitung, wedelte den Duft hinaus.

    Die Luft wurde wieder besser. Prym schloss die Tür, ließ aber das Fenster gekippt, spähte aus nach Carmen. Man wusste nie; vielleicht kam sie zurück? Ihr war alles zuzutrauen, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Vielleicht wollte sie ihn nur besuchen, von alten Zeiten quatschen; vielleicht wollte sie seine Ehe zerstören, wollte ihn zurück. Sollte er Sandra von ihr erzählen oder abwarten, ob sich alles als harmlos herausstellte? Er konnte sich nicht entscheiden. Und harmlos war es schon jetzt nicht mehr: Wie nur war Carmen in seine Wohnung gelangt?

    Was war das? Trotz der frischen Luft fühlte er sich auf einmal beengt; es war, als hielte ihn ein Catcher fest im Schwitzkasten, presste ihm die Kehle zu.

    Sichtlich erschrocken rang Prym nach Atem. Was war nur los? War er krank, litt er gar an Platzangst?

    Noch nie hatte ihn ein derartiges Gefühl übermannt, stets hatte er nur über die Leute gespottet, die es betraf, und jetzt war ihm, als sei das ganze Wohnzimmer prall gefüllt, drängten sich unsichtbare Geister um ihn, schoben und drückten.

    Es wurde immer schlimmer – jetzt sah er die Geister bereits, durchscheinend und doch so schrecklich real! Und was das Allerschlimmste war – sie waren er!

    Dutzendfach, hundertfach, so stand und lief und saß und lag und schwebte er, Peter Paul Prym, im Raum! Und alle starrten ihn ebenso geschockt an wie er sie, so als seien sie normal und er wäre der Geist!

    Nun hörte er sie auch noch! So sehr er sich auch die Ohren rieb, mit den Fingern in den Gehörgängen bohrte – das vielfache gespenstige Murmeln um ihn blieb und ließ sich nicht verscheuchen. Oh – wie gern hätte er jetzt einen Hörsturz erfahren. Tinnitus konnte nicht schlimmer sein. Hatte ihm jemand Stoff ins Essen gemischt, oder was war los?

    Als ginge es um sein Leben, schaltete Prym die Kompaktanlage ein, nur um diese Geräusche in seinem Hirn zu übertönen. Sein Lieblingssender vermeldete soeben:

    „Sie haben noch nichts von Paralleluniversen gehört, lieber Zuhörer? Nun: Mit jeder Entscheidung, zu jeder Sekunde, spalten sich unzählige Parallelwelten von unserer Welt ab. Welten, in denen Sie einen anderen Beruf ergriffen haben, eine andere Frau geheiratet, im Lotto gewonnen, sich kürzlich nicht nur eine Schramme geholt, sondern das Bein gebrochen haben und so weiter. Wenn Sie jetzt zum Beispiel ein Buch zuschlagen, erschaffen Sie damit eine Welt mit einer Kopie von Ihnen, die es weiterliest, eine Parallelwelt. Und das geht so:

    Das Universum, unser Universum, besteht aus zahllosen schwingenden Strings, die eine kosmische Symphonie spielen. Die Strings jedes Paralleluniversums aber spielen eine Variation dieser Symphonie; jedes Paralleluniversum kommt einem Instrument im kosmischen Orchester des Multiversums gleich.

    Sekündlich trifften Millionen und Abermillionen dieser Parallelwelten durch den Hyperraum davon, den Raum, in dem unser Universum samt allen Paralleluniversen, Multiversum genannt, existiert –"

    „So ein Scheiß, knurrte Prym gereizt, „was geht das mich an, und wer zum Teufel glaubt so was? Wissenschaftler ... Und dafür bekommen die auch noch Geld, ein Schweinegeld. Es ist zum –

    Bis ins Innerste erschrocken brach er ab. Lag da drüben nicht seine Jugendliebe Carmen auf der Couch, als durchscheinender Geist zwar, aber doch nicht zu übersehen? Und wurde sie nicht von Sekunde zu Sekunde realer, so real und entsprechend gealtert, dass er jetzt tatsächlich glaubte, mit ihr verheiratet zu sein statt mit Sandra? Auch ihr durchdringendes Parfüm schwebte wieder im Raum. Allerdings mischte es sich mit einem anderen Duft. Und auch diesen kannte Prym nur allzu gut – so roch seine Kollegin Antonia, mit der er einmal ein Verhältnis gehabt hatte. Und saß Antonia nicht plötzlich als durchscheinender Geist in seinem Fernsehsessel, starrte verdutzt auf ihn und Carmen?

    Halluzinationen, dachte er, ich muss sie bekämpfen, sie nicht ernst nehmen, mich ablenken.

    Mit zittrigen Händen stellte er einen anderen Sender ein, einen mit Musik. Erleichtert atmete er auf, als der neuste Hit ertönte, und summte leise mit.

    Es klang alles andere als fröhlich oder beschwingt. Doch zwei Lieder später waren fast alle Geister samt Antonia verschwunden, nur noch Carmen ruhte auf der Couch, und die sah völlig ungewohnt aus, irgendwie verformt. Aber wenigstens war das Engegefühl weg. Dafür aber war sein Körper unsagbar schwer geworden und noch schwerer zu handhaben. Er schaffte es kaum, einen Arm zu heben, so starr und fühllos war dieser. Auch die Beine schienen wie eingeschlafen. Es war, als gehörten die Gliedmaßen nicht zu ihm.

    Als wäre er ein Golem, so stelzte Prym die paar Schritte zur Kompaktanlage und drehte mit Mühe das Multi-Jog-Rad die zwei Teilstriche zurück auf seinen Lieblingssender.

    „Der Physiker Dr. Gutzeit nun, sagte der Sprecher eben, „behauptet allen Ernstes, der Hyperraum sei endlich und wahrscheinlich rund und, obwohl Hort unseres Universums und unzähliger Paralleluniversen, seinerseits nur ein Teil eines übergeordneten Ganzen ...

    Hört das Gefasel denn niemals auf!, dachte Prym und suchte im nächsten Moment verzweifelt nach einem Halt.

    Denn sein Körper vollführte nunmehr in einer Tour Bewegungen, die er sich so nicht vorgenommen hatte, unkoordiniert und abrupt.

    Konnte man von einem Moment zum andern Spastiker werden?

    Und erst die Bilder in seinem Kopf, die Bilder ...!

    Es war nicht zum Aushalten: Frauenantlitze huschten durch seinen Geist, Hunderte, Tausende, sehr gut oder nur flüchtig bekannte, und doch wusste er von allen die Namen – Sandra Prym, Carmen Prym, Antonia Prym, Richarda Prym, Wibke Prym – ausnahmslos alle waren sie in dieser seiner Vorstellung seine Ehefrau.

    Nun – bei Sandra stimmte das. Oder etwa bei wirklich allen? Es kam ihm jedenfalls so vor.

    Und wie viele Kinder hatte er? Zwei? Oder Vier? Zweihundert mal vier? Oder vierhundert mal zwei? Er wusste es nicht. Es wurden nur immer mehr, an die er sich erinnerte; an ihre Geburt, ihren ersten Zahn, das erste Wort, als wäre er erst gestern dabei gewesen.

    Verdammt noch mal: War er denn Vater von allen Kindern auf der Welt?

    Er verlor den Verstand!

    Nein! Nein! Nein! So leicht gab ein Peter Paul Prym nicht auf! Er rekapitulierte noch einmal in Gedanken das Wichtigste, das er über sich und die Frauen und über seine Kinder wusste:

    Sandra war seine Frau! Nur sie! Und ihre Kinder hießen Maximilian und Marie und waren jetzt in der Schule. Carmen aber war seine Jugendliebe (und ihr Abbild auf der Couch nicht real). Und Antonia war eine Kollegin, mit der er vor Jahren ein flüchtiges Verhältnis gehabt hatte. Sie wohnte in Bonn – wie sollte sie hierher zu ihm in den Sessel kommen?

    Weiter: Weder mit Carmen noch mit Antonia hatte er irgendwelche Kinder, auch wenn ihm dieser Wahnsinnsanfall jetzt etwas anderes vorgaukelte.

    Den Tausenden anderen Frauen aber war er niemals näher gekommen, mehr als ein Gruß im Vorbeigehen war da nicht gewesen – im realen Leben.

    In seiner Erinnerung jedoch hatte er sie alle geehelicht, war er noch mit ihnen verheiratet, gleichzeitig, jetzt, hatte mit jeder Kinder, eine unüberschaubare Anzahl Kinder – Laura und Leon mit Carmen, die eineiigen Zwillinge Jonas und Lukas mit Antonia, das verwöhnte Einzelkind Tobias mit Richarda ...

    Er drehte durch, musste dringend zu einem Arzt, am besten zu einem Psychiater!

    Zu welchem? Allein in seinem Viertel lebten 74 Stück!

    Und 69 Bäcker, 47 Zahnärzte, 138 Lehrer ... Und alle kannte er mit Namen und von Angesicht zu Angesicht! Er war bei allen 47 Zahnärzten in Behandlung, und allein 56 der Lehrer waren seine Klassenlehrer gewesen!

    Verrückt. So viele Häuser gab es hier doch gar nicht!

    Dennoch musste er jetzt zu einem der Ärzte, es nutzte alles nichts. Er wusste nicht mehr, was gestern war, wusste nicht, ob er sich von Helen getrennt hatte oder sie sich von ihm, und wer zum Teufel Helen überhaupt war! Waren sie geschieden oder glücklich vereint und würden übernächstes Jahr Silberhochzeit feiern? Sollte er Caroline von der Kur abholen oder Eileen frische Blumen auf das Grab stellen? War er Witwer, Junggeselle oder doch verheiratet, und wenn ja, mit wem? In seinen Erinnerungen war er alles gleichzeitig, und das konnte beim besten Willen nicht stimmen, und doch schien ihm jede einzelne dieser falschen Erinnerungen so schrecklich echt! War er gestern mit seinen Söhnen im Kino gewesen oder mit seinen Töchtern im Eiscafé, und wenn, mit welchen Töchtern, mit welchen Söhnen? Er wusste nicht mehr, was es heute zu Mittag gegeben hatte, ob Kalbsbraten oder Wiener Schnitzel oder Spinat. Er wusste, dass er heute alle möglichen Gerichte gegessen hatte, und gleichzeitig war ihm klar, dass er heute nur einmal zu Mittag gespeist hat! Aber was? Welches Gericht nur von all den unzähligen, die er in Erinnerung hatte! Jetzt klingelte auch noch das Telefon. Sein Chef rief an, fragte, wo er bliebe, ob der Bericht fertig sei.

    Welcher Bericht? Und wieso hatte sich sein Chef mit Künzel gemeldet und nicht mit Meiner? Oder Schubert. Oder Henßen? Wie viele Chefs hatte er denn? Fünfhundert? Fünfhunderttausend? Und welcher war der richtige? Und hatte er heute nicht eigentlich Urlaub?

    Prym wusste gar nichts mehr.

    Verrückt! Er war mit Sicherheit verrückt. Wo hatte er gleich hingewollt? Ach ja, zu einem Psychiater. Sein linkes Bein aber wollte da hin und sein rechtes dorthin ... Es war kein Vorwärtskommen, war so, als hätten mehrere Leute in seinem Hirn das Sagen!

    Aufhören! Hörte das denn niemals auf?

    Nichts Alkoholisches hatte er heute getrunken, und dennoch sah er sich nicht nur doppelt, nicht dreifach oder vierfach, sondern dreihundertfach, vierhundertfach ...

    Und nicht nur bei ihm war das der Fall. Sämtliche Konturen verschwammen. Die Tapeten an den Wänden wechselten mit zwanzig Hertz Farbe und Muster; es schien nichts Beständiges mehr zu geben auf dieser Welt, die ihm mit einem Schlag so unfassbar geworden war.

    Dem Fernsehsessel wuchsen halbmeterbreite Lehnen, der Kugelschreiber glich einem Brett, so viele identische Schreibgeräte schienen aneinander gereiht.

    Auch Prym wurde immer breiter. Es schien schier unmöglich, dass er noch durch eine Tür passte, dennoch war die Passage kein Problem. Mit Mühe stellte er sich auf die Waage, und wog kein Kilo mehr als sonst. Wer sollte das begreifen?

    Er kniff die Augen zusammen, er riss sie wieder auf, wischte sie verzweifelt aus, als hoffte er, dadurch endlich klar zu sehen.

    Und endlich hatte er Erfolg, gab es ihn nur noch einmal!

    Dafür lag drüben auf der Couch wirklich eine Frau, und es war nicht seine Frau, auch wenn sie ihre Nase hatte und den altbekannten Ehering am Finger trug. Im Übrigen hatte sie von vielen der ,Ehefrauen‘, an die er sich eben ,erinnert‘ hatte, etwas: von dieser die Ohrläppchen, von jener den Blick ...

    Es war doch seine Frau; plötzlich wusste er es! Und sie hatte schon immer so ausgesehen, so und nicht anders! Wie hatte er sie nur nicht sofort erkennen können ...?

    Was machte er hier? Worüber dachte er nach, verwunderte er sich? Weshalb nur hatte er zu Dr. Metz, dem einzigen Psychiater der Stadt, gewollt; er wusste den Grund nicht mehr. Und es war auch nicht wichtig – sein Verstand war sonnenklar: Sie hieß Sara, und sie hatten zusammen drei Kinder: Maximilian und Lukas und das Nesthäkchen Jonas.

    Das Engegefühl war verschwunden, die wispernden Stimmen und das Mehrfachsehen; der Raum gehörte wieder ihm allein. Nichts bedrückte ihn noch, kein eingebildeter Geist und keine widersprüchlichen Erinnerungen. Alles in der Wohnung war ihm wohlbekannt. So hatte er sie einst eingerichtet, diese Tapete ausgewählt, diese Möbel gekauft.

    Kurz stutzte er, als er in einen Spiegel sah – seine Gesichtszüge kamen ihm für einen Moment viel zu kantig vor, und war er nicht einen halben Kopf kleiner und nicht so muskulös? –, dann tat er es als Einbildung ab. Natürlich war das Spiegelbild, das ihm entgegenblickte, er. Wer denn sonst!

    „Peer, rief Sara aus. „Oh Gott, hatte ich eben einen scheußlichen Traum!

    Peer? Seit wann hieß er Peer? Ach ja, seit immer.

    „Ist ja gut, mein Schatz, sagte er. „Ich bin ja bei dir.

    Zärtlich nahm er sie in die Arme, tupfte ihr den kalten Angstschweiß ab und wusste nichts mehr von Antonia und Richarda und Wibke. Sandra allerdings war einmal seine Jugendliebe gewesen. Wieso dachte er an sie?

    „Was ist passiert?", fragte Sara.

    „Ein Albtraum, wie du schon sagtest. Vergiss ihn; es ist vorbei. Warte, ich stelle dir deinen Lieblingssender ein; gleich geht es dir besser."

    Erneut drehte er am Multi-Jog-Rad. Ein kurzes Rauschen, und sanfte, beruhigende Laute erfüllten den Raum, wie sie seine Frau so sehr liebte. Seine Welt war es nicht, aber nun gut: Wenn sie auf Entspannungsmusik stand ... Hin und wieder tat er ihr den Gefallen, und stellte so einen Sender ein.

    Welchen Sender Peer Prym in Zukunft aber auch hörte: Ein gewisser Dr. Gutzeit war nie wieder zu hören; es schien ihn nie gegeben zu haben. Falls er doch noch existierte, so hatte er gewiss einen anderen Beruf ergriffen, und falls er wider Erwarten doch Physiker geworden war, arbeitete er jetzt mit Sicherheit an einem anderen Thema. Und dennoch hatte er Recht gehabt, denn all die Myriaden Parallelwelten hatten im endlichen, runden Hyperraum, den er vorausgesagt hatte, ,eine Runde gedreht‘, waren aufeinander getroffen und hatten sich miteinander verbunden, vermischt, waren ineinander aufgegangen zu einem einzigen großen Ganzen: Milliarden Jahre hatten die Strings der Parallelwelten für sich musiziert, nun aber spielten alle ,Instrumente‘ des kosmischen Orchesters eine Melodie, waren all die unzähligen Variationen verstummt. Zur Zeit gab es nur eine Welt, ein einziges Universum.

    Wieder einmal.

    Schreib-Maschinen

    Der Vorführsaal des Computerherstellers ROTHAUPT besaß die Ausmaße einer Kathedrale, die Inneneinrichtung eines Raumkreuzers aus einem Science-Fiction-Film, der frühestens in fünf Jahren gedreht würde, und an Stelle der blattgoldumrahmten Orgelpfeifen einen kolossalen Flachmonitor der Marke BRILLANT. Einige Meter vor diesem stand statt eines Spieltisches mit Manualen, Registerzügen und Pedalen ein Rednerpult und darauf eine Computertastatur aus Marmor.

    Trotz der Größe des Raums herrschte Gedränge: Aufgeregte Firmenangehörige, hektische TV-Teams und wuselige Journalisten kollidierten untereinander oder mit den Teleobjektiven der aufdringlichen Fotografenschar. Ein Teil der Schaulustigen, die sich den Zutritt zum Medienspektakel der diesjährigen Nominierungen der Anwärter für den Nobelpreis für Literatur leisten konnten, hatte die Absperrung rings ums opulente Kalte Büfett überwunden und schaffte zusätzliches Chaos. Seit die Computer-Riesen am Zuge waren, hatte dieser Literaturwettstreit auf höchster Ebene Kultstatus erlangt.

    Das Stimmengewirr brach ab, als Dolf Rothaupt, agiler Seniorchef seiner marktdominierenden Firma, mit gewohnt forschem Schritt ans Rednerpult trat, dabei die Liste mit den Nominierungen schwenkend, die ihm als vorjährigem Gewinner eben vom Sprecher der achtzehn Juroren überreicht worden war. Seine Töchter Isolda, Isalda und Isotta – unzertrennliche Drillinge, wie es hieß, die bereits vor Jahren das Management des Familienunternehmens übernommen hatten – blieben wie immer unsichtbar im Hintergrund; wahrscheinlich waren sie abstoßend hässlich und scheuten aus diesem Grund das Licht der Öffentlichkeit.

    „Nominiert wurden, hob er mit rauer, energischer Stimme an, während zeitgleich die Namen mannshoch auf dem aufgehängten Flachmonitor erschienen, „erstens: TJOST – ein historischer Roman aus meiner Wunderschmiede. Zweitens: SIEBEN MASKEN UND KEIN GESICHT – ein Spionage-Thriller, erstellt von SEVENTEEN-CLICK-STORIES, dem nicht üblen Schreibcomputer meines ärgsten Kontrahenten EASYWRITER. Glückwunsch, Roy, auch wenn er nicht von Herzen kommt! Gelächter brandete auf und wieder ab. „Drittens: MUSKARIN UND WOHL BEKOMMS – ein Kriminalroman von FAROLT... – Pardauz, wer kennt einen Schreibcomputer FAROLT EHRENSING? Oder ist das die Herstellerfirma?"

    „Hier ist jemand umgekippt!", schallte es aus den Reihen der Zuschauer.

    Ein Arzt öffnete dem schmächtigen, bleichen Burschen, der mit ungläubiger Miene dalag, den Hemdkragen und verabreichte ihm einige leichte Ohrfeigen. „Aufgewacht, junger Mann!"

    „Was ...?"

    „Und da sind wir wieder! Hm, auf den Hinterkopf gefallen, ja? Wo befinden Sie sich, wie heißen Sie?"

    „Rothaupt-Anwesen ... Farolt Ehrensing. Warum fragen Sie?"

    „Glück gehabt. Stehen Sie au... Der Arzt erstarrte. „Sie heißen wie ...? Dann wurde er beiseite gerissen und der junge Mann von der Journalistenmeute umzingelt. Die Fotografenschar bereitete in punkto Helligkeit minutenlang einem ausgewachsenen Tropengewitter Konkurrenz. Dolf Rothaupt indes musste von seinen Leibwächtern gestützt werden. Es schien, als hätte die Sensation, dass ein Mensch die Phalanx der Schreibcomputer in den TOP-TEN-BOOKS sprengte, dem Seniorchef einen Herzanfall beschert.

    Farolt aber wurde gefeiert wie Georg Friedrich Händel bei der Aufführung der Feuerwerksmusik im Londoner Green Park.

    Zwei Stunden später befand er sich in einem Park, mit zerschlagenem Gesicht im Gras, und zwei maskierte Frauen in Lederkluft traten ihm, bevor sie zwischen angrenzenden Büschen verschwanden, zum Abschied kräftig in den ungeschützten Leib.

    „Sind Sie okay?" Eine junge Frau, die in der Nähe am Rand eines Springbrunnens gesessen und Vanilleeis geschleckt hatte, war zu ihm geeilt und versuchte ihm aufzuhelfen.

    Eine Frau? Ein Traum von Frau! Vamp, männermordende Sirene und unschuldiges Gör zugleich. Aphrodite, Kleopatra und Helena samt Loreley waren Dreck dagegen! Die Tritte in seinen Solarplexus waren nicht nötig gewesen, damit er atemlos vor ihr auf die Knie fiel!

    „Danke, es geht schon wieder." Er fühlte sich ihr gegenüber schon nichtig genug; sie musste ihm nicht noch hoch helfen.

    „Soll ich Sie nicht lieber zur Polizei fahren?"

    „Ach wo, das war sicherlich nur eine Verwechslung, ein Einschüchterungsversuch an die falsche Adresse; ich habe weder Schulden noch Feinde."

    „Nun, besonders ernst scheinen die beiden es auch nicht gemeint haben, sonst wären Sie jetzt reif für die Intensivstation", erwiderte sie so trocken, wie er nass war ... vom Blut, das noch immer von den aufgeplatzten Brauen über die Wangen lief.

    Sie lief davon, und er hätte sie so gerne bis ans Ende seiner Tage an seiner Seite gehabt!

    An seinen Seiten hatte er jetzt zwei bullige Türstehertypen, die ihn für eine Art „sehr unerwünschter Gast" zu halten schienen. Weit und breit war keine Tür zu sehen, durch die sie ihn schmeißen konnten, trotzdem schmissen sie ihn wiederholt durch die Gegend und zwar konsequent einem schwarzen Lieferwagen mit dunklen Scheiben entgegen.

    Die beiden Maskierten sprangen aus den Büschen hervor und schlugen die beiden Männer mit Pistolenknäufen nieder.

    Eine seltsam anmutende Nobelkarosse hielt mit kreischenden Bremsen neben ihm. „Rein mit dir! Schnell, Mann! Eine schmalgliedrige Hand zog ihn auf den Beifahrersitz. „Scheint doch ernst zu sein. Nichts wie weg! Der Vamp, die Traumfrau, das unschuldige Gör – sein Schutzengel! – ließ den fremdartig wirkenden Luxuswagen davon preschen. Vereinzelte Schüsse knallten wirkungslos hinter ihnen her.

    Farolt, der glaubte, in einen schlechten Film geraten zu sein, brauchte eine Weile, um wieder klar denken zu können – wenn solch rationales Tun neben dieser göttlichen Person überhaupt möglich war.

    „Das ist Ihr Schlitten?", brachte er endlich hervor, als er erkannte, worin er saß.

    Hätte sie ihn in eine Rikscha gesetzt und diese selbst gezogen, wäre er nicht verblüffter gewesen als in dem Moment, da er bemerkte, dass sie einen robusten Porsche 911 Turbo fuhr, der sicherlich seine 80.000 gekostet hatte, aber vor vier Jahrzehnten, als er hergestellt wurde, und den sie eigenhändig steuerte! Ihrem Erscheinungsbild angemessen hatte er eine gepanzerte tauch- und kurzflugfähige Mercedes- oder BMW-Limousine mit dem neuesten elektronischen Schnickschnack erwartet. Ebenso standen ihr seiner Meinung nach zumindest drei Chauffeure zu, die sich im Dienst ablösten und dafür bezahlten, diese Engelsgleiche fahren zu dürfen. Bewegungslos saß er neben ihr. Ewig hätte er so mit ihr fahren können. Nie hätte er sich getraut, sie anzusprechen oder gar zu berühren. Diese Frau war dreitausend Nummern zu groß für ihn, konnte jeden haben. Jeden Adligen, jeden Prinzen dieser Welt. Wäre er ein Scheich – bedenkenlos würde er seine restlichen sechshundert Haupt- und Nebenfrauen köpfen lassen, sollte sie das leiseste Anzeichen eines diesbezüglichen Wunsches äußern.

    „Warum sind die hinter dir her?"

    „Keine Ahnung. Hab nichts ausgefressen ... aber vielleicht ein Doppelgänger von mir? Mhm ..."

    „Und was machst du so? Erzähl mal!"

    Und er erzählte.

    „Du schreibst ...? Warum denn nur? Dafür gibts doch Programme!"

    „Jetzt reden Sie wie Netti! Such dir eine anständige Arbeit ..."

    „Netti? Deine Frau?"

    „Nee, große Schwester. Bin solo. – Davon kann man nicht leben! Ein Glück, dass das unsere Eltern nicht erleben mussten – wir sind Waisen, müssen Sie wissen. Und erst mein Schwager, Burkhart Suck, den müssten Sie mal hören: Ibotensäure! Das Hauptgift des Fliegenpilzes ist die I – bo – ten – säu – re, nicht das Muskarin, wie früher fälschlicherweise angenommen! IBOTENSÄURE UND WOHL BEKOMMS muss es heißen! Schon zu dumm zum Recherchieren, aber will es mit Schreibcomputern aufnehmen. So ein Pragmatiker! Wäre nicht meine Schwester dazwischengegangen, er hätte mich aus dem Haus geworfen, meine Sachen zum Fenster raus und mich gleich hinterher, als er erfuhr, dass ich die Eintrittskarte zu den Rothaupts auf dem Schwarzmarkt erstanden habe. Kann sich keine eigene Bleibe leisten, aber achthundert Kröten für ein Scheiß-Billett ausgeben! Nichtsnutziger Schmarotzer! Ich! Tut so, als wäre die ausgebaute Bodenkammer, in der ich hausen darf, ein Appartement. Und ohne Karte oder Einladung kommt man ins streng bewachte Rothaupt-Anwesen nun mal nicht

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