Perry Rhodan 2732: Der Hetork Tesser: Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"
Von Uwe Anton
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Über dieses E-Book
Seit die Menschheit ins All aufgebrochen ist, hat sie eine wechselvolle Geschichte hinter sich: Die Terraner - wie sich die Angehörigen der geeinten Menschheit nennen - sind längst in ferne Sterneninseln vorgestoßen. Immer wieder treffen Perry Rhodan und seine Gefährten auf raumfahrende Zivilisationen und auf die Spur kosmischer Mächte, die das Geschehen im Universum beeinflussen.
Im Jahr 1516 Neuer Galaktischer Zeitrechnung steht die Milchstraße seit nunmehr zwei Jahren unter dem Einfluss des Atopischen Tribunals, einer noch immer weitgehend rätselhaften Organisation, die vorgibt, im Rahmen der "Atopischen Ordo" für Frieden und Sicherheit zu sorgen.
Ihre Macht haben die Atopen mehrfach bewiesen, unter anderem, indem sie Perry Rhodan und Imperator Bostich zu einer 500-jährigen Isolationshaft verurteilten.
Auf einer Welt, deren Position im Universum dem Terraner vollkommen fremd ist, muss er sich auf lange Jahre der Buße einstellen. Doch wer ist DER HETORK TESSER ...?
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Rezensionen für Perry Rhodan 2732
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Perry Rhodan 2732 - Uwe Anton
Nr. 2732
Der Hetork Tesser
Er ist der Zerstörer – gehasst von einer ganzen Galaxis
Uwe Anton
Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt
img2.jpgSeit die Menschheit ins All aufgebrochen ist, hat sie eine wechselvolle Geschichte hinter sich: Die Terraner – wie sich die Angehörigen der geeinten Menschheit nennen – sind längst in ferne Sterneninseln vorgestoßen. Immer wieder treffen Perry Rhodan und seine Gefährten auf raumfahrende Zivilisationen und auf die Spur kosmischer Mächte, die das Geschehen im Universum beeinflussen.
Im Jahr 1516 Neuer Galaktischer Zeitrechnung steht die Milchstraße seit nunmehr zwei Jahren unter dem Einfluss des Atopischen Tribunals, einer noch immer weitgehend rätselhaften Organisation, die vorgibt, im Rahmen der »Atopischen Ordo« für Frieden und Sicherheit zu sorgen.
Ihre Macht haben die Atopen mehrfach bewiesen, unter anderem, indem sie Perry Rhodan und Imperator Bostich zu einer 500-jährigen Isolationshaft verurteilten.
Auf einer Welt, deren Position im Universum dem Terraner vollkommen fremd ist, muss er sich auf lange Jahre der Buße einstellen. Doch wer ist DER HETORK TESSER ...?
Die Hauptpersonen des Romans
Perry Rhodan – Der Unsterbliche begegnet einem Löwen.
Bostich – Der Arkonide sitzt in einer Bußklause.
Soroloyn Tevvcer – Der Onryone versucht, seine Anvertrauten zur Reue zu führen.
Avestry-Pasik – Ein weiterer Insasse der Bußklausen.
Neacue – Ein Langlebiger amüsiert sich.
1.
»Der Schlaf ist das Bild des Todes.«
Marcus Tullius Cicero,
106 bis 43 v. Chr.,
römischer Politiker, Anwalt,
Schriftsteller und Philosoph
Irgendwann erwachte er.
Es war dunkel um ihn, und er wusste nicht, wo er war.
Auch nicht, wann er war. Er hatte jedes Zeitgefühl verloren.
Ein Tag hätte vergangen sein können, ein Jahr ... oder 500 Jahre.
500 Jahre ... Diese Zahl hatte eine gewisse Bedeutung für ihn. Sie war wichtig, doch ihm wollte nicht einfallen, wieso. Nur verschwommen stellte sich eine erste Erinnerung ein.
Er war verurteilt worden. Zu 500 Jahren Haft? Musste er nun seine Gefängnisstrafe antreten?
Oder war sie etwa abgelaufen?
Er versuchte, die Augen zu öffnen, aber sie fielen ihm sofort wieder zu. Er war müde, furchtbar müde.
Blindlings tastete er um sich.
Er spürte ein glattes, straffes Laken. Ein Wohlgeruch drang in seine Nase. Zumindest empfand er es so. Es war der Geruch von Waschpulver ... oder vielleicht sogar von Stärke? Wann hatte er zum letzten Mal auf gestärktem Bettzeug geschlafen? Wann hatte er zum letzten Mal diesen eigentümlichen Geruch wahrgenommen? Vor 3000 Jahren?
Eigentlich war der Geruch unnatürlich und durchdringend, aber er verband angenehme Erinnerungen damit, wunderschöne Erinnerungen. Er war jung, noch ein Kind. Ma hatte die Bettwäsche immer gestärkt und das Laken ganz straff gespannt.
Das Kissen war eine weiße Wolke gewesen, weich und fest zugleich. Er hatte es hin und her schieben können, zusammendrücken und flach ziehen, und es war nie unbequem gewesen. Es hatte seinem Kopf immer die genau richtige Unterlage geboten. Ob er nun mit der Taschenlampe unter der Bettdecke gelesen oder geschlafen hatte wie ein Bewusstloser, nachdem er tagsüber gespielt und getobt hatte und gerannt war wie ein Verrückter, es war immer bequem gewesen, und er hatte sich immer wohl und geborgen gefühlt.
Das war nun irgendwie anders.
Der Schlaf von damals hatte kaum etwas mit dem von heute gemein.
Damals hatte nichts seinen Schlaf gestört. Er hatte keine Träume gehabt. Jedenfalls keine, an die er sich erinnern konnte. Zumindest bildete er sich das ein. Der Schlaf war immer ungestört gewesen, nicht jenes seltsame Schweben zwischen Traum und Wachen, das er nun erlebte. Ein zeitloses Schweben, in dem er sich für alle Ewigkeit verlieren konnte, wenn er nicht auf der Hut war.
Nun hatte er Träume, die in jenem qualvollen Schweben verharrten, die bestehen blieben. Er konnte sie nicht abschütteln. Dazu hätte er erwachen müssen, doch das konnte er nicht. Sie griffen nach ihm, wann immer er aufwachte, und zerrten ihn zurück in die Gefilde zwischen den beiden Zuständen.
Im Traum sah er ein seltsames Wesen. Er verband sogar einen konkreten Namen damit, ein Hinweis darauf, dass die Erscheinung kein bloßer Traum war, sondern eine Erinnerung, mit der er sich im Schlaf beschäftigte. Er versuchte, sie im Traum zu verarbeiten, weil er es in Wirklichkeit nicht konnte.
Matan Addaru Dannoer.
Der Richter.
Dannoer ...
Er versuchte, sich die Gestalt bildlich vorzustellen. Es gelang ihm nicht. Sie entzog sich ihm wieder. Er war müde. So furchtbar müde.
Ich bin auf dem Weg zu meinem Gefängnis, dachte er. Oder vielleicht schon dort angekommen.
Aber warum musste er ins Gefängnis?
Das Gefängnis gab es nur im Spiel. Er hatte es mit seinen Eltern gespielt, aber nie mit Deborah, seiner Schwester.
Monopoly.
Als sie zum ersten Mal Monopoly gespielt hatten, war Deborah schon tot gewesen.
Gehen Sie in das Gefängnis. Wenn Sie auf dem Weg dorthin über LOS gekommen sind, erhalten Sie kein Gehalt. Ihr Zug ist damit beendet.
Er kämpfte gegen die Müdigkeit an, doch sie war so überwältigend, und es war so dunkel um ihn.
Er schlief wieder ein, sank zurück in die zeitlosen Gefilde zwischen Traum und Wirklichkeit, aus denen er sich einfach nicht befreien konnte.
*
Als er sich das nächste Mal dem Erwachen näherte, sah er erneut den Richter vor sich. Matan Addaru Dannoer. Er sah aus wie ein Mensch und gleichzeitig ganz anders. Er erinnerte ihn an einen uralten Indianer mit kupferfarbener, extrem runzliger Haut und zerfurchtem Gesicht. Das Haar war schwarz, doch als er näher hinschaute, bestand es aus Federn. Einige standen einzeln vom Hinterkopf ab. Er lächelte gütig und weise. Der Blick aus den dunklen Augen war bestimmt. Die Nase war flach, und er hatte keine Ohren.
Dannoer hat mich verurteilt, erinnerte er sich. Verurteilt zu 500 Jahren Gefängnis.
Und er hatte die Strafe freiwillig angetreten.
Hatte er das wirklich? Hatte er aus freien Stücken ein Raumschiff der Onryonen betreten? Er wusste es nicht mehr genau. Ja, doch, es konnte sein. Aber an den Flug zum Gefängnisplaneten sind nicht einmal verschwommene Erinnerungen oder zumindest sinnlose, surreale, sich widersprechende Bilder geblieben, wie die eines Traums.
Vielleicht träumte er einfach weiter?
Plötzlich verspürte er Angst.
Ich muss aufwachen, dachte er. Sonst bin ich verloren. Wenn ich nicht aufwache, werde ich vielleicht 500 Jahre im Schlaf verbringen.
500 Jahre, die für ihn verloren waren. Die Vorstellung war entsetzlich. Er musste erwachen.
Aber er war so furchtbar müde.
Obwohl er einen Zellaktivator trug.
Der Richter ... ihm war, als hätte er irgendwann noch einmal mit Matan Addaru Dannoer gesprochen. In welchem Zusammenhang? War es ein Verhör gewesen? Er hatte nur eine vage Ahnung, dass der Atope ihm mit ... Wohlwollen begegnet war. Mit Respekt? Ja ... aber auch mit einer untergründigen, namenlosen Furcht.
Und der Stab des Richters, der Glivtor ... Plötzlich sah er ihn vor sich. Er spielte ebenfalls eine bedeutende Rolle. Aber welche? Warum war dieser Stab so wichtig? Der Richter hatte ihn in der linken Hand gehalten, und er hatte irgendwie unnatürlich gewirkt, schlank und organisch. Wie ein Ast oder eine Schlange war er ihm vorgekommen.
Er kam trotz aller Bemühungen nicht gegen die bleierne Müdigkeit an. Sie wurde immer stärker und zog ihn schließlich zurück in den Schlaf.
Oder in den Traum.
Das war ein gewisser Trost für ihn. Wenn er träumte, war sein Verstand aktiv. Dann würde er nicht irgendwann aufwachen und feststellen, dass 500 Jahre vergangen waren wie ... im Schlaf.
*
Er kam wieder zu sich, trieb hilflos in jenen Gefilden zwischen Halbschlaf, Wachsein und Traum, in denen ein Mensch sich eine subjektive Ewigkeit verlieren konnte. Dann drohten ihn verworrene Erinnerungen an einen Flug zu überwältigen. Aber nur Erinnerungen, keine Träume.
Das war ein sehr wichtiger Unterschied.
Erinnerungen an einen Flug, den er schlafend verbracht hatte.
Erinnerungen an den Richter Matan Addaru Dannoer und seinen Stab, den Glivtor.
Schon wieder ...
Wenn ich jetzt nicht erwache, dachte er, werde ich noch lange schlafen. Sehr lange.
War das vielleicht seine Bestrafung? Sollte er 500 Jahre schlafend verbringen?
Nein, das konnte nicht sein. Er sollte doch Buße tun. Buße für eine Tat, die er noch nicht begangen hatte.
Langsam klärte sich sein Verstand. Fast gegen seinen Willen stieg er aus diesen so verlockend angenehmen, bequemen Gefilden zwischen Schlaf und Wachsein empor, in denen er sich verloren hatte.
Er hätte gern behauptet, dass er die verworrenen Gedanken abgeschüttelt und umgeschaltet hätte – wie früher, als man ihn den Sofortumschalter nannte. Aber so war es nicht. Er befreite sich nicht aus eigener Kraft aus dem todesähnlichen Schlaf, der trotz allem von schrecklichen Träumen und Visionen durchsetzt gewesen war.
Man erlaubte ihm, sich daraus zu befreien.
Man erlaubte ihm, nun zu erwachen, weil man es für richtig hielt.
Wer war man? Seine Kerkerwächter? Jene Wesen, die ihn 500 Jahre lang anhalten würden, Buße zu tun? Oder die Atopen? Hatten sie eine solche Gewalt über ihn, dass sie sogar seinen Schlaf und seine Erinnerungen beherrschten?
Undeutlich erinnerte er sich an Gespräche, die er mit ihnen geführt hatte.
Oder bildete er sich diese Gespräche bloß ein? Hatte er sie nur im Traum geführt, auf dem Flug zu seinem Gefängnis? Waren sie ein verzweifelter Versuch seines Verstands gewesen, dem Unausweichlichen zu entkommen, das Geschehene zu verarbeiten?
Er zwang sich, die Augen zu öffnen, und diesmal gelang es ihm. Wenn sich Wirklichkeit und Traum miteinander verbunden hatten, lösten sie sich nun voneinander, und er erwachte, kehrte in die Realität zurück.
Wieder tastete er um sich, und wie zuvor lag er in einem Bett. Die Bettwäsche war blütenweiß, und der Geruch von Stärke drang in seine Nase.
Ein Geruch, den er seit 3000 Jahren nicht mehr wahrgenommen hatte.
2.
»Die Dinge sind nicht immer das,
was sie zu sein scheinen.«
– Gaius Iulius Phaedrus, 15 v. Chr.
bis 50 n. Chr., römischer Fabel-
dichter, in seiner Fabelsammlung
Fabularum Liber Quartus
Perry Rhodan erkannte den Geruch sofort, auch nach 3000 Jahren. Manches vergaß man niemals. Er hatte ihn in seiner Kindheit wahrgenommen und oft daran gedacht, und irgendwann hatte er sich in sein Gedächtnis eingebrannt.
Seine Mutter hatte die Bettwäsche immer gestärkt.
Wäschesteife, hatte sie dazu gesagt. Damit hatte sie Wäsche- und Kleidungsstücke aus Leinen und Baumwolle nach dem Waschen behandelt, um sie zu festigen und in Form zu bringen. Sie hatte viel gestärkt, nicht nur Bettwäsche, sondern auch die Kragen und Manschetten der Hemden seines Dads, die Rüschen an ihren Blusen und ihre Schürzen.
Er sah sich um. Ja, er lag in der Tat in