Perry Rhodan 2455: Sieg der Moral: Perry Rhodan-Zyklus "Negasphäre"
Von Uwe Anton
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Die Lage für Perry Rhodan und die Menschheit ist verzweifelt: Eine gigantische Raumflotte, die Terminale Kolonne TRAITOR, hat die Planeten der Milchstraße besetzt. Sie wirkt im Auftrag der Chaotarchen, und ihr Ziel ist kompromisslose Ausbeutung. Die Milchstraße mit all ihren Sonnen und Planeten soll als Ressource genutzt werden, um die Existenz einer Negasphäre abzusichern. Dieses kosmische Gebilde entsteht in der nahen Galaxis Hangay - ein Ort, an dem gewöhnliche Lebewesen nicht existieren können und herkömmliche Naturgesetze enden.
Mit verzweifelten Aktionen gelingt es den Menschen auf Terra und den Planeten des Sonnensystems, dem Zugriff der Terminalen Kolonne standzuhalten. Sie verschanzen sich hinter dem TERRANOVA-Schirm und versuchen, die Terminale Kolonne zumindest zu stören.
Um dem drohenden Untergang der menschlichen Zivilisation etwas Massives entgegensetzen zu können, greift Rhodan zu einem wagemutigen Plan: Mit dem Raumschiff JULES VERNE reist er in die Vergangenheit rund zwanzig Millionen Jahre vor Beginn der Zeitrechnung, um zu beobachten, auf welche Weise damals die Entstehung einer Negasphäre verhindert wurde.
Nachdem die Mission erfüllt ist, kehrt die JULES VERNE wieder zurück in ihre Gegenwart - aufgrund einer Beschädigung landet sie jedoch nicht in der heimatlichen Milchstraße, sondern bleibt viele Millionen Lichtjahre entfernt in der Galaxis Tare-Scharm. Dort gerät Perry Rhodan in Konflikt mit den Prinzipien kosmokratischer Effizienz - um nach Hause zu gelangen, setzt er voll auf einen SIEG DER MORAL...
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Buchvorschau
Perry Rhodan 2455 - Uwe Anton
Nr. 2455
Sieg der Moral
Perry Rhodan macht eine Entdeckung – die Karten werden neu gemischt
Uwe Anton
Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt
img2.jpgDie Lage für Perry Rhodan und die Menschheit ist verzweifelt: Eine gigantische Raumflotte, die Terminale Kolonne TRAITOR, hat die Planeten der Milchstraße besetzt. Sie wirkt im Auftrag der Chaotarchen, und ihr Ziel ist kompromisslose Ausbeutung. Die Milchstraße mit all ihren Sonnen und Planeten soll als Ressource genutzt werden, um die Existenz einer Negasphäre abzusichern. Dieses kosmische Gebilde entsteht in der nahen Galaxis Hangay – ein Ort, an dem gewöhnliche Lebewesen nicht existieren können und herkömmliche Naturgesetze enden.
Mit verzweifelten Aktionen gelingt es den Menschen auf Terra und den Planeten des Sonnensystems, dem Zugriff der Terminalen Kolonne standzuhalten. Sie verschanzen sich hinter dem TERRANOVA-Schirm und versuchen, die Terminale Kolonne zumindest zu stören.
Um dem drohenden Untergang der menschlichen Zivilisation etwas Massives entgegensetzen zu können, greift Rhodan zu einem wagemutigen Plan: Mit dem Raumschiff JULES VERNE reist er in die Vergangenheit rund zwanzig Millionen Jahre vor Beginn der Zeitrechnung, um zu beobachten, auf welche Weise damals die Entstehung einer Negasphäre verhindert wurde.
Nachdem die Mission erfüllt ist, kehrt die JULES VERNE wieder zurück in ihre Gegenwart – aufgrund einer Beschädigung landet sie jedoch nicht in der heimatlichen Milchstraße, sondern bleibt viele Millionen Lichtjahre entfernt in der Galaxis Tare-Scharm. Dort gerät Perry Rhodan in Konflikt mit den Prinzipien kosmokratischer Effizienz – um nach Hause zu gelangen, setzt er voll auf einen SIEG DER MORAL …
Die Hauptpersonen des Romans
Perry Rhodan – Der Ritter der Tiefe versucht einen letzten Vorstoß.
Dyramesch – Der Kosmofekt spielt seinen letzten Trumpf tatsächlich aus.
Mondra Diamond – Selten hat sie sich so machtlos gesehen.
Wan Ahriman – Der alte Ratsherr bringt sich in Szene.
Prolog:
Der Pfau
»So ein Mistkerl! Seht euch das an!«
Mondra Diamond hatte Gucky nie zuvor derartig wütend gesehen. Sein Fell sträubte sich, die feinen Haare um seine Nase zitterten heftig.
»Reg dich ab, Kleiner«, versuchte sie ihn zu beruhigen. Sie musste eine Eskalation unbedingt vermeiden. Wenn der Ilt durchdrehte, würde nicht er allein der Leidtragende sein; jede Reaktion von ihm würde nur ein weiteres Beispiel dafür abgeben, wie unzureichend die Gefolgsleute des Ritters der Tiefe Perry Rhodan waren. Und damit auch wie die hehre Moral, der sie allesamt nachhingen, die aber längst hinfällig war, seit die Kosmokraten den Primat der Effizienz verkündet hatten.
Gucky trat einen Schritt zurück und hob den Kopf, um das Holo besser betrachten zu können. Ekatus Atimoss reagierte gerade noch rechtzeitig und wich mit seinem schwebenden, mattschwarzen Schmiegstuhl zur Seite aus, sonst wäre der Ilt mit ihm zusammengeprallt.
Mondra legte dem Mausbiber eine Hand auf die Schulter und flüsterte ihm beruhigend ins Ohr, während sie das Holo betrachtete. Es zeigte sie selbst und einige ihrer Begleiter im Magazin der Qualitätskontrolle im Segment Beliosa. Sie erkannte die Oberstleutnants Pinkor und Canella, beide in Kampfanzügen Typ SERUN im POST-HI-Modus, beide bis an die Belastungsgrenze mit Ausrüstung bepackt. Die Darstellung war gestochen scharf, und so leid es Mondra tat, es handelte sich nicht um eine Fälschung. Sie wusste genau, wann die Bilder aufgenommen worden waren.
Sie war dabei gewesen.
Es war vor vier Tagen gewesen, als sie mit insgesamt 90 Personen die Eroberung der PENDULUM vorbereitet hatten, des funktionsfähigen blauen Walzenraumers der kosmokratischen Riesenwerft Evolux.
Das Bild wechselte, zeigte nun, wie 25 Gleiter der Qualitätskontrolle die Steile Stadt erreichten, das Regierungszentrum des Werftplaneten, und in dem herrschenden Verkehr hoch aufstiegen. Die Steile Stadt war identisch mit einer 45 Kilometer hohen Umschließungsmauer, und darin lag auch die Zentrumswerft eins mit einem Innendurchmesser von dreißig Kilometern.
In den umgebenden Bezirken befand sich der Pforten-Transmitter der Sinanit, der einzige bekannte Zugang zu einer uralten Robotstation – deren Position innerhalb der Millionen Gebäude im Verlauf von Ewigkeiten vergessen wurde.
Mondra spürte, dass sie zu zittern begann.
Dieses Schwein, dachte sie. Sie verstand Guckys Zorn, kam sich ebenfalls erniedrigt vor, gedemütigt. Er hat uns auflaufen lassen!
Das war ihr längst bekannt, aber dass er diese Bilder nun über ganz Evolux verbreitete …
Uns kennt kaum jemand hier, dachte Mondra in einem Anflug von Ironie. Es muss uns nicht peinlich sein.
Weitere Bilder, alle gestochen scharf, alle echt: Do Taptargo, wie er den Transmitter aktiviert, im Hintergrund Captain Linbyr Uy, Chef der 29 Missionsspezialisten von der JULES VERNE. 89 Eindringlinge in einer leeren, auf mehreren Ebenen gegliederten Halle von einiger Ausdehnung, alle gehen in Deckung, die Waffen im Anschlag …
Mondra konnte es nicht mehr ertragen und wandte den Blick ab. Nun gut, sie hatte Mist gebaut. Sie hatte in der Tat gehofft und geplant, eine Blaue Walze der Kosmokraten zu stehlen. Vielleicht war das naiv gewesen; aber es war allemal besser, als die Hände in den Schoß zu legen und ein Schicksal zu akzeptieren, das ihr von einem dermaßen arroganten Vertreter der Hohen Mächte aufgezwungen wurde, wie Dyramesch einer war.
Dyramesch … Sie dachte bewusst daran, wie der Oberste Sequenz-Inspektor und Kosmofekt von Evolux in Personalunion bei einem seiner ersten Besuche die Zentrale der JULES VERNE verlassen wollte und sie an seine Seite geglitten war, von seiner Leibgarde, den Sathox-Objektschützern, kaum beachtet. Und wie sie kurz entschlossen die Faust hochgerammt hatte, dem Inspektor der Kosmokraten direkt unter das Nasenbein. Die Blutung hörte gar nicht mehr auf, ein klarer Trümmerbruch.
Natürlich war sie sich längst darüber im Klaren, dass es sich bei dieser Aktion um einen sinnlosen, primitiven, im Grunde hilflosen Ausbruch gehandelt hatte. Doch sie hatte wohl den meisten Besatzungsmitgliedern der VERNE aus tiefster Seele gesprochen.
Und es war ein Zeichen gewesen. Wenn auch vielleicht ein bedenkliches. Zuschlagen, wenn Worte nicht weiterhelfen …?
Sie sah sich um in dem »Gemeinschaftsraum«, der ihnen zur Verfügung stand und einen wunderbaren Blick über das Segment Beliosa bot. Man konnte diesen Raum über zahlreiche Flure erreichen, und über diese wiederum 71 Einzelzimmer, die zwar keinen Luxus, aber alle Notwendigkeiten boten.
Alle 71 überlebenden Teilnehmer des »Projekts PENDULUM« saßen in der Kaserne der Sathox fest. Alle, ohne Ausnahme: Gucky, Ekatus Atimoss, die Wissenschafter, Techniker und Missionsspezialisten der JULES VERNE und die Laosoor. Sie waren Gefangene, unter spartanischen, aber zugegeben korrekten Bedingungen, im obersten Stockwerk des Gebäudes im Bezirk Beliosa, der einen Gesamtdurchmesser von etwa 235 Kilometern hatte.
»Ich lasse mir das nicht gefallen«, murmelte der Ilt vor ihr. »Das ist … entwürdigend …«
Mondra verstärkte den Druck auf seinen Halsansatz. Sie hätte ihm liebend gern das Rückenfell gekrault, um ihn zu entspannen, doch der SERUN verhinderte das.
»Tu nichts Unüberlegtes«, sagte sie so leise, dass nur er sie verstand. »Keiner von uns weiß, was die sich alles für unsere Inhaftierung haben einfallen lassen, aber sicher ist, dass Psikräfte uns nicht helfen werden zu entkommen. Ich sage nur … Kosmokratentechnik!«
Gucky murmelte etwas Unverständliches.
»Wir sitzen bombensicher fest«, bekräftigte Mondra.
»Aber muss er uns dermaßen demütigen?«, entgegnete der Ilt leise. Aus ihm sprach nicht der großspurige Retter des Universums, das ewig gut gelaunte Maskottchen, sondern ein empfindsames Wesen, das bis in die Grundfesten seines Daseins erschüttert worden war. Sie hatten eine typisch terranische Taktik angewendet – und verloren! Wie oft war das schon vorgekommen in den letzten viertausend Jahren? Gucky fiel spontan kein einziger Fall ein. »Fehlschlag« und »Misserfolg« gehörten in den Wortschatz anderer Leute, nicht in seinen.
Dabei ging es weniger um den Einsatz an sich als um die Einstellung der Kosmokraten, oder zumindest derjenigen ihrer Helfer, die auf