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New Orleans Hure: Western
New Orleans Hure: Western
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eBook135 Seiten1 Stunde

New Orleans Hure: Western

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Über dieses E-Book

Eine ausgekochte Hure und ein skrupelloser Gambler ziehen gemeinsam eine Blutspur durch New Orleans. Wird der Arm des Gesetzes sie greifen können, bevor es zum großen Knall kommt?

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum20. Juni 2020
ISBN9783748746515
New Orleans Hure: Western

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    Buchvorschau

    New Orleans Hure - Carrie Bliss

    1

    Eric Stenner zog das Messer aus dem Körper seines sterbenden Opfers. Der Gambler hatte in New Orleans eine Pechsträhne. Und deshalb beschaffte er sich durch einen feigen Mord frisches Geld.

    Röchelnd sank der reiche Baumwollfarmer aus Missouri in den Dreck der dunklen Seitengasse. Sam Higgins hatte den Fehler gemacht, mit Eric Stenner zu trinken und ihm zu vertrauen. Der Gambler hatte eine schleimige und gefällige Art, auf die schon so mancher Mann und manche Frau hereingefallen war.

    Doch der Berufsspieler konnte auch zum eiskalten Killer werden, wenn er es für richtig hielt. Stenner würdigte den sterbenden Higgins keines Blickes mehr. Er hatte dessen Brieftasche, mehr interessierte ihn an dem Mann nicht.

    Stenner schlenderte zurück ins Gaslaternenlicht der Bourbon Street. Der Gambler wollte jetzt eine neue Pokerrunde suchen, denn Geld hatte er ja inzwischen wieder. Und dann würde er die Nacht in den Armen der schönsten Hure des French Quarters ausklingen lassen.

    ***

    Am nächsten Morgen war die üppige Nachtschöne verschwunden, aber Stenner besaß immerhin noch die Hälfte seines erbeuteten Blutgeldes. Die Glücksgöttin war ihm beim Kartenspiel wieder nicht hold gewesen. Aber dafür hatte er später durch die süße Spalte einer kurvigen Hure mit französischem Akzent pflügen dürfen. Nicht nur ihre Sprache war französisch, wie sie Stenner mit ihren vollen Lippen und ihrer flinken Zunge eindrucksvoll bewiesen hatte. Dieses süße Biest war seiner Meinung nach jeden Dollar wert gewesen, den sie ihm abgeknöpft hatte.

    Stenner betrachtete sich selbst im Spiegel, während er sich rasierte. Er wusste, dass sein Gesicht neben seinen flinken Pokerspielerhänden sein wichtigstes Kapital war. Der Gambler war mit männlicher Schönheit gesegnet. Besonders sein sorgfältig gestutzter schwarzer Schnurrbart hatte es den Ladies angetan. Und auch mit Männern konnte sich Stenner schnell anfreunden. Nicht jeder bemerkte sofort, was für ein ausgekochter Schurke sich hinter dieser angenehmen Fassade verbarg.

    Nach dem Frühstück schlenderte Stenner zum Hafen hinunter. New Orleans besaß immerhin den zweitgrößten Seehafen der Staaten. Wo so viel Reichtum umgesetzt wurde, fiel auch für einen Verbrecher wie Stenner immer noch etwas ab. Das war jedenfalls seine Erfahrung.

    Der Gambler drängte sich zwischen schwitzenden schwarzen Arbeitern hindurch, die Zuckersäcke von einem Mississippi-Steamer abluden. Die Lagerhäuser waren gefüllt mit Baumwolle und Zucker, schwer beladene Frachtwagen brachten Tabak und Mais in die Stadt.

    Stenner schaute einem auf seinen Händen laufenden Akrobaten zu, der sich inmitten der Menschenmenge mit seinen Kunststücken ein paar Cent verdienen wollte. Dabei wäre der Gambler beinahe von einer wutschnaubenden jungen Lady umgerannt worden.

    Die blonde Schönheit mit den Korkenzieherlocken war aus dem Zollbüro gestürmt gekommen. Sie hatte einen nicht sehr damenhaften Fluch in Richtung der Zollbeamten losgelassen, während sie über die Schulter nach hinten blickte. Daher hatte sie Stenner natürlich nicht gesehen.

    Nach dem Zusammenprall war der Gambler gestrauchelt, hatte sich aber sofort wieder gefangen. Stenner musterte sein Gegenüber von Kopf bis Fuß. Es war, als ob ein Wolf seine Beute wittern würde.

    Er hatte bisher noch keine Pläne für diesen Tag geschmiedet. Aber jetzt wusste Stenner, was er wollte. Diese bildhübsche junge Grazie musste unbedingt flachgelegt werden, und zwar von ihm!

    Der Gambler hatte sofort erkannt, dass diese Blonde reiche Eltern haben musste. Sie war nach dem neuesten Pariser Chic gekleidet, wie es bei der Oberschicht von Louisiana üblich war. Solche Leute waren für Stenner immer interessant. Er hätte sich auch an die Kleine herangemacht, wenn sie hässlich wie die Nacht gewesen wäre.

    Aber das war sie nicht, bei allen Teufeln der Hölle!

    Ihr Gesicht war schön wie das einer Madonna, und unter dem malvenfarbenen Seidenkleid verbarg sich gewiss eine atemberaubende Figur. Das Dekolleté enthüllte jedenfalls so viel von ihren großen Brüsten, dass es gerade noch als sittlich durchgehen konnte. Die Blonde war selbst für New-Orleans-Verhältnisse freizügig gekleidet.

    Stenner zweifelte nicht daran, dass sie leichtlebig und abenteuerlustig war. Solche Frauen schätzte er, sie waren immer besonders leicht herumzukriegen.

    Momentan zog er höflich vor ihr den Hut und deutete eine Verbeugung an.

    „Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Miss. Hoffentlich habe ich Sie nicht ernsthaft verletzt."

    Die Schönheit setzte eine arrogante Miene auf, sie war offensichtlich immer noch zornig. Doch es entging Stenner nicht, dass sie ihn trotzdem neugierig anblinzelte. Er kannte dieses Verhalten von Frauen, ob sie nun jung oder alt waren. Und es setzte alles daran, diese junge Lady um den kleinen Finger zu wickeln. So wie er es schon mit vielen anderen Schönheiten vor ihr getan hatte …

    „Verletzt, Mister? Nach dieser Demütigung durch die Affen vom Zoll ist wohl keine größere Katastrophe mehr möglich. Nein, mir fehlt rein äußerlich nichts."

    „Das beruhigt mich sehr, sagte Stenner mit einschmeichelnder Stimme. „Darf ich fragen, was für Probleme Sie mit der Zollbehörde hatten, Miss?

    Die Blonde rümpfte die Nase.

    „Mein neuer Hut, den Daddy in Paris für mich bestellt hat, ist immer noch nicht eingetroffen. Und deshalb muss ich herumlaufen wie ein Bauerntrampel."

    Stenner verneigte sich noch tiefer.

    „Sie sehen ganz entzückend aus, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Ich werde diese Angelegenheit für Sie klären, wenn Sie gestatten."

    Und bevor das reiche Töchterchen etwas entgegnen konnte, betrat Stenner nun seinerseits das Zollgebäude. Der uniformierte Beamte hinter dem Schalter verdrehte die Augen.

    „Wollen Sie mir jetzt auch noch auf die Nerven gehen, so wie Miss Masters es gerade getan hat? Ihr dämlicher Hut ist noch nicht da, weil der Frachtsegler noch nicht in New Orleans eingetroffen ist! Und daran trägt der amerikanische Zoll nun wirklich keine Schuld. Das sollte die kleine Masters eigentlich wissen, ihr Vater ist schließlich einer der reichsten Reeder von New Orleans. Aber er hat seine verwöhnte Göre wahrscheinlich völlig weltfremd erzogen."

    „Wahrscheinlich", wiederholte Stenner, während vor seinem inneren Auge sich bereits die Dollarbündel zu türmen begannen. Wenn er seine Karten richtig ausspielte, dann konnte dieses arrogante Biest ihn über Nacht zum reichen Mann machen. Und im Bett würde er auch noch seinen Spaß mit ihr haben …

    Er nickte dem Zollbeamten zu und verließ das Office wieder. Befriedigt stellte Stenner fest, dass die Blonde draußen auf ihn gewartet hatte. Das war schon mal der erste Schritt zu ihrer Eroberung.

    „Ich habe meine Verbindungen spielen lassen, log er. „Diese Zoll-Affen haben mir hoch und heilig versprochen, dass der Hut morgen in New Orleans eintreffen wird.

    „Wirklich? Die Miene der jungen Schönheit hellte sich sofort auf. „Das ist sehr freundlich von Ihnen, Mister …

    „Mein Name ist Eric Stenner, ich bin Geschäftsmann. Und mit wem habe ich das Vergnügen?"

    „Ich heiße Gina Masters."

    Stenner lächelte sie gewinnend an.

    „Wenn schon Ihr Hut aus Paris nicht eingetroffen ist, Miss Masters – darf ich Sie dann wenigstens zu einem Glas französischen Champagners einladen? Es wäre mir eine Ehre."

    „Ich weiß nicht", murmelte Gina Masters, die ihre Hochnäsigkeit so plötzlich verloren zu haben schien wie ein Taschentuch, das in die Gosse fällt. Stenner wusste, wie er auf Frauen wirkte. Und er war sicher, dass diese Schönheit ihm keinen größeren Widerstand leisten würde.

    *

    Gina Masters vertrug nicht viel Alkohol. Sie war zwar die Tochter eines durchsetzungsstarken und trinkfesten Reeders. Aber William Masters war der Meinung, dass eine junge Lady höchstens mal gelegentlich bei Familienfeiern ein Glas Likör zu sich nehmen durfte. Und die Ansichten des reichen Witwers waren in seinem Haus Gesetz.

    William Masters war der einzige Mann, dem Gina nicht aus Prinzip widersprach. Sie liebte ihren Dad, obwohl er sie streng hielt und ihr kaum eine Freiheit gönnte. Zu ihrem Glück musste er hart arbeiten und hielt sich oft in seinem Kontor auf.

    Wenn er gewusst hätte, wie offenherzig sich seine Tochter kleidete, hätte ihn wahrscheinlich sofort der Schlag getroffen. Beim gemeinsamen Essen und anderen Zusammenkünften trug Gina stets ein hochgeschlossenes dunkles Kleid mit langen Ärmeln, an dem selbst die scheinheiligste Betschwester keinen Anstoß genommen hätte.

    Doch hinter dem Rücken ihres Vaters genoss Gina ihre kleinen Abenteuer. Und so blühte sie förmlich auf, als sie von diesem umwerfenden Fremden mit den schönen Augen und dem hübschen Schnurrbart in eine elegante Bar geführt wurde.

    Der Champagner stieg Gina sofort zu Kopf. Trotzdem entging es ihr nicht, dass Stenner nur noch Augen für sie hatte.

    „Ich komme als Geschäftsmann viel herum in der Welt. Aber ich habe noch niemals eine so schöne Frau wie Sie gesehen, Miss Masters."

    Die Komplimente des sehr männlich wirkenden Gentlemans gingen der jungen Frau herunter wie Öl. Gewiss, sie traf gelegentlich auf Tanzveranstaltungen die Söhne von Geschäftsfreunden ihres Vaters. Doch da war William Masters stets anwesend und wachte streng über seine Tochter. So kam es, dass die Zwanzigjährige nicht viel

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