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DIE MÖRDERISCHE LADY: Der klassische Noir-Krimi
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eBook207 Seiten2 Stunden

DIE MÖRDERISCHE LADY: Der klassische Noir-Krimi

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Über dieses E-Book

In den verrufensten Kneipen der Unterwelt wird Connie Stone von den Kollegen ihres Mannes gesehen. Alle wissen, dass Mrs. Stone ihren Mann betrügt, nur einer ahnt nichts davon: Herman Stone, der unbestechlichste und am rücksichtslosesten durchgreifende Kriminalbeamte im Morddezernat. Er erfährt es erst, als er seine Frau in der Wohnung ihres ermordeten Liebhabers findet. Natürlich leugnet sie die Tat, und ihr Mann glaubt ihr als einziger. Er will nicht wahrhaben, was andere mit ihren eigenen Augen gesehen haben. Er vertraut seiner Frau und macht sich daran, Vergangenes zu rekonstruieren und die Zusammenhänge zu untersuchen...

 

Der Roman Die mörderische Lady des US-amerikanischen Kriminal-Schriftstellers Day Keene (eigtl. Gunard R. Hjertstedt - * 28. März 1904 in Chicago; † 09. Januar 1969 in Los Angeles) erschien erstmals im Jahr 1954; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1979 (unter dem Titel Herzliches Beileid).

Der Signum-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum18. Dez. 2022
ISBN9783755427933
DIE MÖRDERISCHE LADY: Der klassische Noir-Krimi

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    Buchvorschau

    DIE MÖRDERISCHE LADY - Day Keene

    Das Buch

    In den verrufensten Kneipen der Unterwelt wird Connie Stone von den Kollegen ihres Mannes gesehen. Alle wissen, dass Mrs. Stone ihren Mann betrügt, nur einer ahnt nichts davon: Herman Stone, der unbestechlichste und am rücksichtslosesten durchgreifende Kriminalbeamte im Morddezernat. Er erfährt es erst, als er seine Frau in der Wohnung ihres ermordeten Liebhabers findet. Natürlich leugnet sie die Tat, und ihr Mann glaubt ihr als einziger. Er will nicht wahrhaben, was andere mit ihren eigenen Augen gesehen haben. Er vertraut seiner Frau und macht sich daran, Vergangenes zu rekonstruieren und die Zusammenhänge zu untersuchen...

    Der Roman Die mörderische Lady des US-amerikanischen Kriminal-Schriftstellers Day Keene (eigtl. Gunard R. Hjertstedt - * 28. März 1904 in Chicago; † 09. Januar 1969 in Los Angeles) erschien erstmals im Jahr 1954; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1979 (unter dem Titel Herzliches Beileid).

    Der Signum-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur.

    DIE MÖRDERISCHE LADY

    Erstes Kapitel

    Wenn es einem selbst geschieht, ist es etwas ganz anderes.

    Connie saß ganz still, die Hände im Schoß gefaltet. Nur ihre Augen bewegten sich. Von Zeit zu Zeit sah sie mich an und an mir vorbei, hinaus in die Nacht jenseits der vergitterten Fenster des Reviers. Sie hatte mich betrogen. Man sah es ihr nicht an. Ihr Haar war noch ebenso rot. Ihre Augen ebenso blau. Und wir atmeten weiter. Sie war noch immer das gutgebaute, hübsche Mädchen, das ich im Walzertakt aus einer Bar, wo sie als Taxigirl arbeitete, entführt hatte. Damals war sie achtzehn gewesen und ich ein einfacher Streifenpolizist.

    Für immer und ewig, hatten wir einander gelobt.

    Jetzt war ihr Lippenstift verschmiert. Ihre Lippen zuckten. Ihr rotes Haar war zerzaust. Ihre Augen waren verquollen vom Weinen.

    Du Luder, ich sollte dich ins Gesicht schlagen, dachte ich.

    Captain Carvers Büro füllte sich mit Menschen. Polizisten, Kriminalbeamte in Zivil, Leute von der Staatsanwaltschaft. Die meisten bedauerten mich. Auf einigen Gesichtern lag ein Grinsen der Schadenfreude. Ich konnte es hinnehmen, dass ein Mensch ums Leben gekommen war. Das gehörte zu meinem Beruf. Doch der Gedanke, dass Connie mich hintergangen hatte, machte mich krank. Ich drehte mich um und blickte zum Fenster hinaus.

    Sogar um ein Uhr morgens schlenderten noch verliebte Pärchen durch die enge Charles Street. Manche saßen eng umschlungen auf den ausgetretenen Steintreppen. Wie Connie und ich früher. Auf einem Treppenabsatz in Brooklyn. Hier und dort drang Licht aus einem Fenster. Männer zogen ihre Wecker auf, nahmen ihre Frauen in die Arme, holten ihren Kindern etwas zu trinken. Allein oder in Rudeln schlichen düstere Gestalten vorbei. Ein Betrunkener. Für ein paar Dollars konnte man sich ein Mädchen kaufen oder einen Rausch oder vielleicht ein paar Kapseln weißes Pulver.

    Ich sah einem jungen Paar zu, das sich küsste, und dachte, wie deprimierend es ist, sich sein Brot als Beamter bei der Mordkommission verdienen zu müssen. Überhaupt als Polizist. Man verbrachte sein Leben damit, in Abgründe zu blicken. Jahr für Jahr hatte man nur die Kehrseite des Lebens vor Augen. Die netten Leute lernte man immer erst kennen, wenn ihnen das Wasser bis zum Hals stand. Man wandelte in einer Welt, die von Betrügern und Huren, von Perversen und Süchtigen, von Zuhältern und Mördern bevölkert war. Frauen boten einem ihren Körper. Männer boten ihre Schwestern und ihre Töchter. Für eine Chance.

    Geben Sie mir eine Chance. Nur dies eine Mal.

    Also ließ man sich breitschlagen. Und was geschah dann? Sie nützten die Gutmütigkeit schamlos aus. Und allmählich wurde man hart und glaubte niemand mehr. Weiß war weiß. Schwarz war schwarz.

    Ich atmete tief. Und dann, gerade wenn das einzige, woran einem im Leben lag, auf dem Spiel stand, fand man sich einer Situation gegenüber, in der nur noch der Glaube, genau das, wovon einem nichts geblieben war, helfen konnte.

    Ich setzte mich aufs Fensterbrett. Staatsanwalt Hayers, ein adretter ehemaliger Harvard-Student mit rosigen Wangen und einer randlosen Brille auf der aristokratischen Nase, sah aus wie ein wichtigtuerischer kleiner Gernegroß. Und so redete er auch.

    »Sie müssen unsere Lage verstehen, Mrs. Stone«, sagte er. »Unser Büro empfindet die tiefste Teilnahme.«

    Das war ein Witz. Ich wusste es. Hayers rastete und ruhte nicht. Er war auf der Jagd nach seinem großen Fall. Er war ehrlich, klar. Er würde mit offenen Karten spielen. Aber er würde seine eigene Mutter ins Zuchthaus schicken, wenn das seiner Beweisführung helfen sollte.

    »Wir wissen, wie das ja bei den New Yorker Behörden allgemein bekannt ist«, fuhr Hayers fort, »dass Lyle Cary sich seinen Lebensunterhalt damit verdiente, dass er mit verheirateten Frauen Verhältnisse anfing und sie dann erpresste.« Hayers polierte die Gläser seiner Brille. »Wenn Sie daher eine Erklärung unterzeichnen, in der Sie zugeben, ihn erschossen zu haben, so glaube ich, Ihnen im Namen der Staatsanwaltschaft versichern zu können, dass wir auf die Todesstrafe verzichten und lediglich Bestrafung wegen Totschlags beantragen werden.«

    Connie schüttelte den Kopf. »Nein.«

    »Was, nein?«, fragte Hayers.

    Connie wiederholte ihre frühere Aussage.

    »Ich habe Cary nicht erschossen. Ich hatte kein Verhältnis mit ihm. Und ich weiß auch nicht, wie ich in seine Wohnung gekommen bin.«

    Über ihren Kopf hinweg warf Hayers Captain Carver einen Blick zu.

    »Captain, wissen Sie zufällig, ob die beiden Funkstreifenbeamten, die die Verhaftung vorgenommen haben, noch im Haus sind?«

    Jim Purvis antwortete für Carver. »Ja. Ich hab’ ihnen gesagt, sie sollen hierbleiben.« Er schickte Monte hinaus, um Gilly und Mack zu holen.

    Mit tränenerfüllten Augen blickte Connie mich an. Ich erwiderte den Blick. Kalt. Gefühllos. Und wünschte mir dabei, dass ich doch wenigstens irgendetwas empfinden könnte. Gleichgültig, was. Sie war nicht mehr meine Frau. Sie war einfach eine hübsche Puppe, die in der Klemme steckte. Ein rothaariges Mädchen, das einmal vor langer, langer Zeit in meinen Armen geschlafen hatte - in der vergangenen Nacht. Ich heuchelte übertriebenes Interesse für den Revolver, den Jim untersuchte. Ein billiges, vernickeltes Ding, das offenbar aus einem Versandhaus stammte.

    Jim steckte einen Bleistift in den Lauf. »Es müsste ein Gesetz geben«, meinte er.

    »Soweit ich mich erinnere, gibt es eines«, erwiderte ich.

    Ich steckte mir eine Zigarette an. Connie hatte mit Cary ein Verhältnis unterhalten. Er hatte versucht, sie zu erpressen. Warum hatte sie sich mir nicht anvertraut? Warum hatte sie es nicht Jim erzählt? Ich war ihr Mann. Jim war ihr Freund. Aber gleichzeitig war ich beim Morddezernat. Und Jim war Chef der Mordkommission Manhattan West. Es war eine hoffnungslose Lage, ganz gleichgültig, von welchem Gesichtspunkt aus ich sie betrachtete.

    Abe Fietzel, der Reporter vom Daily Mirror, der mir als erster den Spitznamen Herman, der Große verliehen hatte, weil ich angeblich die Mörder abschoss wie die Spatzen, kam zu mir und Jim herüber.

    »Was halten Sie davon, Herman?«, fragte er mich.

    Ich zog an meiner Zigarette. »Was soll ich davon halten?«

    »Werden Sie Connie die Stange halten?«

    »Weiß ich noch nicht«, erklärte ich.

    Ich streifte Connie mit einem verstohlenen Blick. Sie hatte inzwischen ihr Haar gekämmt. In langen, schimmernden Wellen hing es ihr auf die Schultern, fast wie ein Pagenkopf. Wie immer auch Connie ihr Haar tragen mochte, es würde stets hübsch anzusehen sein. Aber ihr Gesicht wirkte verquollen. Rote Ränder lagen um die Augen, und der Lippenstift war verwischt. Ihr schickes Kleid saß nicht mehr richtig. Der Busen war nicht mehr so straff und voll, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Irgendwie wirkte sie, als sei sie in sich zusammengefallen. Sie sah aus wie das hungrige, verängstigte junge Mädchen, das ich in der Bar kennengelernt hatte.

    »Hallo, Dornröschen«, hatte ich gesagt.

    »Oh, der Hüter des Gesetzes«, hatte sie erwidert. »Der Streifenpolizist in Zivil.«

    Komisch. An was für Dinge man sich erinnerte. Kleine Dinge. Ein Spaziergang über den Washington Square. Die Schaufenster in der Fifth Avenue. Käsekuchen und Kaffee bei Lindy. Eine schallende Ohrfeige am ersten Abend, als ich ihr zu nahe gekommen war. Dann hatte Connie geweint, weil sie mich gekränkt hatte und geglaubt hatte, ich würde nicht mehr mit ihr ausgehen wollen.

    Ich konnte mir vorstellen, was sie empfand. Sie war allein unter Menschen. Unter fremden Menschen, die sie beim Vornamen nannte, Männer, mit denen sie während der Jahre unserer Ehe hundertmal gelacht, mit denen sie sich unterhalten und geneckt hatte. Männer, die an ihrem Tisch gegessen hatten. Und jetzt waren sie Fremde. Jetzt wartete sie voller Angst, allein, mit dem Gesetz in Konflikt, in demselben Büro, in dem sie mich so oft angerufen hatte.

    Monte kam mit Gilly und Made zurück. Hayers blickte auf den Stapel Berichte in seiner Hand. »Sind Sie die Beamten Gilly und Mack?«

    Gilly antwortete für beide. »Ja, Sir.«

    »Sie sind einer Anzeige nachgegangen, der zufolge eine Frau um 22 Uhr 05 laut schrie?«

    »Ja, Sir.«

    »Im Obergeschoss eines dreistöckigen Wohnhauses hinter dem Buccaneer Club in der Grove Street?«

    »Das stimmt, Sir«, bestätigte Gilly.

    »Wo Sie Mrs. Herman Stone antrafen?«

    Gillys Blick wanderte zum Fenster, dann auf den Boden. Er vermied es beharrlich, mich anzusehen. »Ja, Sir.«

    »Sie war die Frau, die schrie?«

    »Ja, Sir.«

    »In was für einem Zustand befand sie sich?«

    Gilly blickte mich an.

    »Der Herr Staatsanwalt hat Ihnen eine Frage gestellt, Gilly«, ermahnte ich ihn.

    »Sie war unbekleidet und in einem Rauschzustand.«

    »War sie nackt? War sie betrunken?«

    »Ja, Sir.«

    Hayers blickte auf die Berichte. »Hier steht, dass Sie die Tür einbrechen mussten.«

    »Das stimmt, Sir. Die Tür war von innen verschlossen und verriegelt.« Gilly wies auf seinen Kollegen. »Pete und ich haben die Sache besprochen und uns entschlossen, die Tür aufzubrechen, um nachzusehen, weshalb die Frau schrie.«

    »Was sagte Mrs. Stone, als Sie die Tür aufbrachen? Wie reagierte sie?«

    Gilly drehte seine Mütze in den Händen. »Ich würde sagen, Sie war hysterisch, Sir. Sie hat dauernd nach Herman geschrien. Herman, bitte hilf mir!, rief sie. Bitte, hol mich hier raus! Dann wollte sie die Treppe runterrennen, nackt wie sie war.«

    »Und?«

    »Da hat Pete seine Jacke ausgezogen und ihr umgehängt. Er hat sie festgehalten, während ich rasch die Wohnung durchsuchte. Und bei der Gelegenheit fand ich dann den Toten im Schlafzimmer.«

    »In was für einem Zustand war die Wohnung?«

    Gilly würde einen guten Kriminalbeamten abgeben. Lange würde er nicht mehr Streife fahren. Er hatte nichts übersehen.

    »Na ja, es sah nach einer Party aus. Einer Party für zwei. Auf dem Couchtisch standen eine leere Whiskyflasche und zwei Gläser. Die Couch war ein bisschen in Unordnung. Und obwohl es sonst im Wohnzimmer ganz aufgeräumt aussah, lagen Mrs. Stones Schlüpfer, ihr Strumpfgürtel, einer ihrer Schuhe und ihr Kleid über den Boden verstreut. Aber nicht zerrissen. Es machte eher den Eindruck, als hätte sie sich in aller Eile ausgezogen.«

    »Das ist eine Lüge.« Connie schrie die Worte laut heraus. »Das würde ich nie tun. Das könnte ich Herman nicht antun.« Sie sah mich an. »Das weißt du doch, Herman?«

    Ich sagte gar nichts. Mrs. Anders, die Kriminalbeamtin, tätschelte Connies Schulter und reichte ihr ein frisches Taschentuch. »Immer ruhig Blut, Herzchen«, bemerkte sie. Als sei Connie eine billige Eintagsfliege, die man aufgegriffen hatte.

    »In welchem Zustand befand sich das Schlafzimmer?«, wandte sich Hayers an Gilly.

    »Es war ein einziges Tohuwabohu«, erklärte Gilly. »Das ganze Bett war voll Blut, und das Bettzeug war völlig durcheinander. Der Tote trug nichts als seine Socken. Er hing mit dem Oberkörper aus dem Bett. Auf dem Fußboden beim Fenster lag ein Silberfuchs. Und die Bettwand war auf der Innenseite vollkommen bespritzt mit - na ja, es sah aus, als hätte sich jemand übergeben.«

    »Das war ich«, schluchzte Connie. »Mir wurde übel, als ich zu mir kam. Mir war sterbensübel.«

    »Haben Sie davon eine Probe genommen?«, fragte Hayers Purvis.

    »Ja. Sie ist jetzt im Labor.«

    Hayers nahm ein gerahmtes Bild Connies von Captain Carvers Schreibtisch. Es gehörte zu der Serie, die sie zu meinem Geburtstag bei Macy’s hatte machen lassen.

    Für Lyle...

    Immer und ewig...

    In Liebe,

    Connie

    stand darauf.

    »Nein«, sagte Connie scharf. »Nein.«

    Hayers ignorierte sie. »Wo fanden Sie das Foto?«

    »Es stand auf dem Kaminsims«, gab Gilly Auskunft. »Aber ich habe es nicht berührt, und auch sonst nichts in der Wohnung. Gleich als ich den Toten entdeckt hatte, ging ich eine Etage tiefer und rief im Revier an. Der Sergeant sagte mir, er würde die Mordkommission benachrichtigen.«

    »Haben Sie mit einem der Nachbarn gesprochen, während Sie warteten?«

    »Ja, Sir. Mit dem Mann, dem das Telefon gehörte.« Gilly zog sein Notizbuch aus der Tasche. »Ein älterer Mann namens Charles A. Swanson. Ich habe mich mit ihm unterhalten und auch mit seiner Frau.«

    »Was sagten die beiden?«

    »Sie behaupteten, sie hätten es kommen sehen, dass so etwas über kurz oder lang passieren würde.«

    »Warum?«

    »Er meinte, weil sie beide, er und seine Frau, sich gedacht hätten, dass das rothaarige Mädchen verheiratet sei, das seit sechs Monaten zwei- bis dreimal in der Woche so verstohlen in Carys Wohnung geschlichen sei.«

    »Dieser Swanson hat erklärt, Mrs. Stone und das Mädchen seien identisch?«

    »Er wusste ihren Namen nicht. Aber ich forderte ihn auf, mit mir hinaufzugehen, wo Pete Mrs. Stone festhielt, die noch immer aus vollem Hals schrie, und er identifizierte sie. Er sagte, das sei das Mädchen, das er und seine Frau unzählige Male zu Carys Wohnung hätten hinaufgehen sehen.«

    Hayers blickte Connie an.

    »Was sagen Sie dazu, Mrs. Stone?«

    »Er lügt«, erklärte Connie »Er muss lügen.« Sie hielt weiter an ihrer Aussage fest. »Ich kenne diesen Lyle Cary überhaupt nicht. Ich habe den Mann zum ersten Mal in meinem Leben gesehen, als ich wieder zu Bewusstsein kam.«

    »Sie behaupten das also, obwohl alle Beweise dagegen sprechen?«

    »Ja.«

    Wieder sah mich Connie durch einen Tränenschleier hindurch an. Ich wusste einfach nicht, was ich denken sollte. Alle Beweise

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