Von Fallakten und Fällarbeiten: Herr Gerichtspräsident, wie halten Sie es mit Weihnachten?
Von Tinu Sitter
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Über dieses E-Book
In einer Unfallsituation muss sich der Gerichtspräsident entscheiden, Hilfe zu leisten und wächst dabei in menschlicher Hinsicht.
Es ist kurz vor Weihnachten, und der Zauber einer Weihnachtsidylle liegt in der Luft.
Tinu Sitter
Tinu Sitter, 1968 in Bern geboren und wohnhaft in Thun. Seit seinem Jurastudium in Basel arbeitet er bei der aargauischen Kantonsverwaltung. Er ist Schlagzeuger bei der Badener Band «The Plagiators»; daneben schreibt er eigene Songs. Tinu Sitter hat sich zwischen seinem Erstlingswerk «Der kleine Copo und die Müffel-Trüffel» und der Fortsetzungsgeschichte «Copos Müffel-Trüffel-Schnüffelbande» (beide Titel erscheinen auf www.bod.ch) an den «weissen Hecht» - einer eher düsteren Geschichte - herangewagt. Vor den Arbeiten an der Fortsetzungsgeschichte hat er die vorliegende Weihnachtsgeschichte verfasst.
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Buchvorschau
Von Fallakten und Fällarbeiten - Tinu Sitter
Tinu Sitter, 1968 in Bern geboren und wohnhaft in Thun.
Seit seinem Jurastudium in Basel arbeitet er bei der aargauischen Kantonsverwaltung.
Er ist Schlagzeuger bei der Badener Band «The Plagiators»; daneben schreibt er eigene Songs.
Tinu Sitter hat sich zwischen seinem Erstlingswerk «Der kleine Copo und die Müffel-Trüffel» und der Fortsetzungsgeschichte «Copos Müffel-Trüffel-Schnüffelbande» (beide Titel erscheinen auf www.bod.ch) an den «weissen Hecht» - einer eher düsteren Geschichte - herangewagt. Vor den Arbeiten an der Fortsetzungsgeschichte hat er die vorliegende Weihnachtsgeschichte verfasst.
Band 1, Der kleine Copo und die Müffel-Trüffel.
ISBN 978-3-033-05592-6
Inhaltsverzeichnis
Der Kauf
Der Knabe
Der Kurs
Der Knabe – wieder und wieder
Der Kreuzweg
Der Kreuzbandriss
Der Kurzbesuch
Der Krankenhaus-Groove
Die (Vor-)Weihnachtsidylle
Der Kauf
Die Augen des Gerichtspräsidenten weiteten sich und wurden feucht, als er dem nett lächelnden Herrn im Rentneralter zusah, wie dieser ein Moped aus dessen Garage auf den Vorplatz des kleinen Einfamilienhauses schob. Rasch wischte er sich die Augen trocken und schaute sich um. Erleichtert stellte er fest, dass ihn niemand beobachtet hatte. Er wollte nicht, dass irgendwer – weder der Herr im Rentneralter noch dessen Nachbarn oder irgendwelche Passanten – Gedankenspiele über seine Gemütsregung anstellen würden. «Nicht auszumalen, wenn mich ein Bekannter ertappt hätte», dachte der Gerichtspräsident. Bei seinen Bekannten galt er nicht als besonders gefühlsbetonter Zeitgenosse. Er konnte ihnen nicht verübeln, dass sie so über ihn dachten. Doch er war überzeugt, dass seine Tränen aus Freude geflossen waren. Freude, hier und jetzt! Freude fehlte ihm nämlich seit geraumer Zeit des Öfteren in seinem Alltag. Er amtete als Gerichtspräsident einer ersten kantonalen Gerichtsinstanz im Bereich Verwaltungsrecht und beugte sich täglich über prall gefüllte Bundesordner von Gerichtsakten. Und die Anzahl Bundesordner pro Gerichtsfall wurde je länger je umfangreicher. Zudem wurden die Gerichtsverhandlungen im kleinen Gerichtssaal normalerweise nur durch ihn und seinen langjährigen Gerichtsschreiber geführt. «Diese Aktenprozesse sind eigentlich schon recht langweilig – auch nach all diesen Jahren», dachte er. «Das Chassis dieser Schönheit kann einen schon zu Tränen rühren, nicht wahr? Ich habe mich mehr als vier Jahrzehnte um sie gekümmert und mich an ihr erfreut. Es gibt Leute, die warten ein Leben lang vergeblich darauf, einmal auf ihr reiten zu dürfen», meinte der nette Herr verschmitzt lächelnd und brachte den Gerichtspräsidenten aus dessen Gedankenwelt zurück.
«Ja, da haben Sie wohl recht», war alles, was der Gerichtspräsident dazu sagen wollte. Wäre ihm das Bieterglück nicht hold gewesen, dann hätte er sich unweigerlich auch zu jenen Leuten zählen müssen, welche ihr ganzes Leben lang auf eine solche Gelegenheit warten mussten. Seine Eltern hatten es ihm nämlich in seinen Jugendjahren vergönnt, ein Moped zu lenken. Sie hatten die Heranwachsenden auf ihren Mopeds als Halbstarchi und fuuli Säck geschimpft. In ihren Augen hätten diese Mopedfahrer besser kräftig in die Pedalen ihrer Drahtesel getreten und geschwitzt und dabei etwas für ihre Gesundheit getan, anstatt die Umwelt mit unnötigem Lärm und Abgasen zu belasten. Der Gerichtspräsident hatte damals die Parolen seiner Eltern unreflektiert weitergetragen und dabei hie und da eine Drohung und einmal sogar eine Ohrfeige eines kritisierten Mopedfahrers kassiert. Über die Jahre hinweg hatte sich jedoch seine Sicht geändert, und nun stand das begehrenswerte Moped vor ihm aufgebockt. Er hatte es auf einer Auktionsplattform im Internet ersteigert. Das war eine neue Erfahrung für ihn gewesen. Bis dahin hatte er das Bieten für ein Gut nur von der Gant her gekannt; dort standen sich Anbieter und Bieter noch von Angesicht zu Angesicht gegenüber – sozusagen. Aber das Internet spannte auch im Bereich des Bietens den Schirm der Anonymität auf. Zwar konnten sich die Bieter mit Fragen an den Anbieter wenden, aber sie wussten ja nicht, welcher Mensch sich hinter den gelegentlich exotisch klingenden Benutzernamen, den Antworten und den Bewertungen früherer Bieter verbarg. Jede Aussage oder jeder Hinweis des Anbieters konnten letztlich fake sein. Zudem