Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Küstenhandbuch Italien: Ventimiglia – Brindisi, mit Sardinien, Sizilien und Malta
Küstenhandbuch Italien: Ventimiglia – Brindisi, mit Sardinien, Sizilien und Malta
Küstenhandbuch Italien: Ventimiglia – Brindisi, mit Sardinien, Sizilien und Malta
eBook1.607 Seiten11 Stunden

Küstenhandbuch Italien: Ventimiglia – Brindisi, mit Sardinien, Sizilien und Malta

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Segeln in Bella Italia – das Handbuch für den Segelurlaub

Strahlender Sonnenschein, faszinierende Kultur und gutes Essen – kein Wunder, dass die 7.600 Kilometer lange Küste von Ligurien bis zur Adria samt den vorgelagerten Inseln zu den Lieblingsrevieren vieler Segler gehört. Ob Segelanfänger oder erfahrener Skipper: Dieser nautische Reiseführer bietet Ihnen zuverlässig alle Informationen, die Sie für einen Törn in den beliebtesten Segelrevieren Italiens benötigen!

• Das Standardwerk für Segler in der überarbeiteten 6. Auflage
• Besser navigieren: Optimale Orientierung dank vieler Seekarten, Pläne und Tipps
• Segelurlaube planen: Versorgungsmöglichkeiten vor Ort
• Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele für Landgänge
• Informationen zu allen wichtigen Häfen, Marinas und Ankerplätzen

Alles, was Sie für Segeltörns zwischen Brindisi und Ventimiglia brauchen

Der Neuseeländer Rod Heikell hat mehrmals den Atlantik und den Indischen Ozean überquert und die Welt umrundet. Doch seine besondere Liebe gilt dem Mittelmeer, zu dem er immer wieder zurückkehrt. Im aktualisierten "Küstenhandbuch Italien" teilt er sein immenses Wissen über diese Teilreviere:

• Ligurien
• Toskana
• Tyrrhenisches Meer
• Sardinien
• Sizilien
• Golf von Tarent und Ionisches Meer
• Südliche Adria
• Malta

Die vielen Tipps und Informationen zu Häfen und Ankerplätzen, Naturschönheiten und Sehenswürdigkeiten machen sein Segel-Handbuch zu einem unverzichtbaren Törnbegleiter!
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum30. Mai 2022
ISBN9783667125385
Küstenhandbuch Italien: Ventimiglia – Brindisi, mit Sardinien, Sizilien und Malta
Autor

Rod Heikell

Rod Heikell stammt aus Neuseeland und besegelt seit vielen Jahren die Meere der Erde, wobei er sich besonders im Mittelmeer zuhause fühlt. Er hat mehrmals den Atlantik und den Indischen Ozean überquert und die Welt umrundet. Seine Erfahrungen und sein immenses Wissen teilt er in zahlreichen Segelführern und -handbüchern mit anderen Fahrtenseglern. Seine Frau Lucinda unterstützt ihn dabei.

Ähnlich wie Küstenhandbuch Italien

Ähnliche E-Books

Reisen – Europa für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Küstenhandbuch Italien

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Küstenhandbuch Italien - Rod Heikell

    EINLEITUNG

    WAS SIE ERWARTET

    Geografie

    Italien ist eine gut 800 km lange Halbinsel im Mittelmeer, die von den Alpen Richtung SE verläuft. Auf der W-Seite liegen das Ligurische und das Tyrrhenische Meer, im S das Ionische Meer und im E das Adriatische Meer, kurz Adria genannt. Ebenfalls zur Republik Italien gehören Sardinien und Sizilien, die beiden größten Inseln des Mittelmeers. Sie liegen vor der W-Küste Italiens. Das Rückgrat der Halbinsel wird vom Apennin gebildet, einem Gebirge, das bis zu den Bergen Kalabriens und Siziliens reicht.

    Die ligurische Küste (auch italienische Riviera genannt) erstreckt sich von der französischen Grenze bis zur Mündung des Magra. Dahinter erheben sich steil die Alpen. Genua, Italiens größter Handelshafen, teilt die Küste in die Riviera Ponente (N) und die Riviera Levante (E).

    Die wichtigsten toskanischen Inseln sind Capraia, Elba, Pianosa, Giglio und Montecristo. Sie sind Teil des Meeresschutzgebiets Toskanisches Archipel. Die Festlandsküste ist hier vergleichsweise flach.

    Das Tyrrhenische Meer erstreckt sich von Civitavecchia bis Reggio Calabria in der Straße von Messina. Es gibt eine Reihe vorgelagerter Inseln: Ventotene, Ponza, Ischia, Capraia, Procida und Capri. An der Küste liegen Rom und Neapel.

    Sardinien ist die zweitgrößte Insel im Mittelmeer. Sie schließt sich S-lich an Korsika an. Ganz im Norden der Insel liegen der Nationalpark des Archipels von La Maddalena und die Costa Smeralda, wo man in geringer Entfernung eine Vielzahl von Häfen und Marinas findet.

    Sizilien, die größte Insel des Mittelmeers, liegt jenseits der Straße von Messina vor der Stiefelspitze Italiens. Der rauchende Krater des Ätna, Europas aktivstem Vulkan, dominiert die E-Seite der Insel. Rund um Sizilien gibt es eine Vielzahl kleinerer Inseln: im N Ustica und die Äolischen Inseln, im W die Ägadischen Inseln, jenseits der Straße von Sizilien, nicht weit vor der tunesischen Küste, Pantelleria und die Pelagischen Inseln.

    Das Ionische Meer hat wohl die am wenigsten entwickelte Küste Italiens. Hier gibt es nur wenige Marinas und Häfen. Das ändert sich erst im Golf von Tarent und vor allem an der Rückseite des italienischen Stiefels, im Adriatischen Meer.

    Der Maltesische Archipel besteht aus den Inseln Malta, Gozo, Comino, Cominotto und Filfla. Er liegt etwa 60 sm vor der SE-lichen Spitze Siziliens und ist wegen seiner strategisch wichtigen Lage seit grauer Vorzeit begehrt.

    Kultur

    Malerei, Oper, das Kino, Architektur, die Geschichte, das Essen und die Sprache – all das zusammen wird unter dem Begriff »Bel Paese« gefasst. So nennen die Italiener ihr Land, um damit zum Ausdruck zu bringen, dass sich hier eine ganz eigene Kultur entwickelt hat, die sich von der der Nachbarn deutlich unterscheidet. Das bunte Treiben in den Straßen, die sensationelle Küche und faszinierenden Landschaften sind weitere Gründe dafür, dass die Heimat des Cappuccino bei Gästen aus aller Welt so beliebt ist.

    Marina, Marine und Häfen

    Wenn man beim Blick auf die Karte die zahllosen Einträge entdeckt, die auf »Marina« und »Marine« enden, kann man schon mal durcheinanderkommen. Das Wort »Marina« (weniger oft dessen Plural »Marine«) wird an den Namen eines Orts angehängt, wenn dieser an der Küste liegt. Meist ist es so, dass der Hauptort im Hinterland und der »Satellit« direkt am Wasser liegt. Nicht immer, aber meistens gibt es dort einen Hafen oder einen Anleger für die Boote Einheimischer. An der S-Küste Italiens finden sich beispielsweise die Orte Palizzo Marina, Brancaleone Marina und Bovalino Marina, wo es entweder keinen brauchbaren oder gar keinen Hafen gibt. Unmittelbar N-lich von Crotone liegen Ciro Marina und Cariati Marina, und dort gibt es jeweils einen Fischerhafen.

    Wer auf die Karte schaut und solche Namen entdeckt, sollte also nicht denken, dass es in Italien eine Unmenge von Häfen gibt, die in diesem Buch nicht erwähnt sind. Das Gegenteil ist der Fall: Ich habe mich bemüht, alle für Yachten interessanten Häfen aufzunehmen.

    Marinas, Häfen und Ankerplätze

    In den letzten Jahren sind an der Küste Italiens viele neue Marinas gebaut worden, die das ohnehin große Angebot ergänzen. Weitere sind im Bau oder in Planung. Die Italiener verstehen sich darauf, ein solches Projekt in kürzester Zeit auf die Beine zu stellen. Vom ersten Spatenstich bis zur Fertigstellung dauert es oft nur drei bis vier Jahre. Die meisten Yachthäfen bieten eine erstklassige Infrastruktur, zu der Duschen und Toiletten, Strom- und Wasseranschluss sowie TV und Internet gehören. Angeschlossen sind oft kleinere oder größere Werften, die Yachten aus dem Wasser heben und reparieren können, sowie Niederlassungen von namhaften Ausrüstern. Vergleiche dazu auch den Abschnitt »Aufslippen« weiter unten.

    Handelshäfen verfügen oft über einen Bereich, in dem Yachten liegen können. Das kann der gepflegte Steg eines gut organisierten Yachtclubs sein, aber auch nur ein Eckchen auf der Innenseite eines Wellenbrechers, um das man sich mit Fischern streiten muss. Einige Häfen an der W-Küste neigen zum Versanden und müssen jedes Frühjahr ausgebaggert und von den Eintragungen der Winterstürme befreit werden.

    Schöne und zugleich sichere Ankerplätze sind überall zu finden, auch wenn gelegentlich Fischaufzuchtanlagen, Muringfelder oder Naturschutzauflagen den Aufenthalt erschweren. In Italien gibt es mittlerweile 30 Meeresschutzgebiete und zwei Nationalparks, zu denen auch die angrenzenden Küstengewässer gehören. Vorschriften und Einschränkungen, die das Befahren, das Ankern, Schwimmen oder Tauchen betreffen, sind im Abschnitt »Weitere wichtige Bestimmungen« zu finden.

    Yachtklubs

    In vielen Häfen haben sich Yachtklubs angesiedelt, die einen Teil des Hafens verwalten und ihren Mitgliedern eine Infrastruktur zur Verfügung stellen. Die meisten bieten Liegeplätze auch für Gäste an und erheben dafür eine Gebühr. Man sollte aber nicht dasselbe Maß an Gastfreundschaft erwarten, wie man es von zu Hause möglicherweise gewöhnt ist. Die Klubs unterscheiden sich oft so sehr wie ihr Angebot, das von einfachster Ausstattung mit einem kargen Büro und einer kalten Dusche bis zu luxuriösen Einrichtungen mit allen erdenklichen Dienstleistungen reicht. Von solchen Klubs fühlen sich oft Menschen angezogen, die nie aufs Wasser gehen, sondern ihr Ansehen mehren und im Klubhaus einen Drink oder ein gutes Abendessen genießen wollen. Wenn ein Yachtklub Gäste willkommen heißt, sollte man das zu würdigen wissen.

    Ormeggiatori

    Hinter diesem italienischen Ausdruck verbergen sich Menschen, die man auf Deutsch wahrscheinlich Festmacher nennen würde. Ihre Funktion ist damit aber nur unzureichend beschrieben. Denn außer dass sie beim Anlegen helfen, kümmern sie sich auch noch um Treibstoff und Wasser, bei Bedarf sorgen sie auch dafür, dass eine Yacht wieder auf Hochglanz gebracht wird. In vielen italienischen Häfen verwalten Zusammenschlüsse solcher Ormeggiatori einige Liegeplätze, für deren Benutzung sie eine Gebühr erheben. Und weil sie den entsprechenden Platz offiziell gemietet oder gepachtet haben, ist das ein völlig legales Geschäft.

    Es gibt aber auch Ormeggiatori, die keine Liegeplätze verwalten und folglich auch keine vergeben können. Ein italienischer Freund von mir nennt sie »kleine Mafiosi«. Hat ein Yachteigner mit ihnen zu tun, steht er vor der Frage, ob er sie bezahlen soll oder nicht. Die Entscheidung ist nicht immer leicht, denn wenn man sich weigert, für einen Liegeplatz zu bezahlen, wird man möglicherweise beim Bunkern von Wasser zur Kasse gebeten – und zwar kräftig. Es kann aber noch schlimmer kommen, denn mitunter arbeiten diese selbst ernannten Ormeggiatori mit der Hafenpolizei zusammen, die sich am störrischen Eigner schadlos halten könnte. Rat ist hier teuer, und ein bisschen muss man seinem Gefühl für die Situation vertrauen. Zu empfehlen ist aber, sich mit diesen Menschen gut zu stellen.

    Gastliegeplätze

    Von wenigen Ausnahmen abgesehen, verfügen die in diesem Buch beschriebenen Häfen und Marinas über Gastliegeplätze – einige mehrere Hundert, andere nur eine Handvoll. In der Hauptsaison herrscht oft Unmut darüber, dass viele Häfen überlaufen sind und es keine freien Plätze gibt. Manche fragen sich bereits, ob diese Plätze möglicherweise nur auf dem Papier existieren. In diesem Buch sind daher nur solche Plätze aufgeführt, die von den Marinas selbst genannt wurden. Als Faustregel kann man davon ausgehen, dass 10 % der Liegeplätze für Gäste gedacht sind.

    Bedenken sollte man aber, dass zu den Gästen nicht nur Segler aus anderen Ländern, sondern auch Italiener gehören, die in einer anderen Region zu Hause sind. Das mag nach einer Binsenweisheit klingen, hat aber zur Folge, dass sich jede Yacht an solche Plätze legen kann, die in der fraglichen Marina keinen Dauerliegeplatz hat. Hinzu kommt, dass Italiener die Angewohnheit haben, ihre Yacht während der Hochsaison zwei bis drei Monate in einer fremden Marina liegen zu lassen. In dieser Zeit belegt der Eigner also einen der kostbaren Gastliegeplätze, während der eigene, heimische (und meist teure) ungenutzt bleibt. Es liegt auf der Hand, dass wenige solcher Eigner genügen, um einen beliebten Hafen während der Hauptsaison dichtzumachen.

    Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass die Betreiber der Marinas bestrebt sind, nach Möglichkeit alle Wünsche nach einem Liegeplatz zu erfüllen, selbst wenn es sehr eng wird und sie dafür kleine Wunder vollbringen müssen. Wer kann, sollte in Häfen, die bekanntermaßen beliebt sind, vorher einen Platz reservieren. Und wer eine Woche oder länger bleiben will, sollte das weit im Voraus tun. Viele Marinas bieten auf ihrer Internetseite ein entsprechendes Formular an, das das Verfahren erheblich erleichtert. Eine andere Möglichkeit ist es, zwischen Mitte Juni und Mitte September bestimmte Seegebiete zu meiden. Im Juli und August sind die Riviera rund um La Spezia, die toskanischen Inseln, Ponza, die Bucht von Neapel, die Liparischen Inseln und das N-liche Sardinien heillos überlaufen. Wer dort in der Hochsaison einen Liegeplatz sucht, sollte nicht den Hafenmeister dafür verantwortlich machen, wenn er keinen findet.

    Gebühren

    In allen Marinas und den meisten Häfen wird eine Liegegebühr erhoben. Die in diesem Buch genannten Preiskategorien geben die Kosten in der Hochsaison wieder, die von Anfang Juli bis Ende August reicht. Die meisten Yachthäfen haben auch Tarife für die Nebensaison, zu denen die Monate Mai und Juni sowie September und Oktober gehören. Dann fallen die Preise um etwa 30 %, in der Vor- und Nachsaison auch um 60 %. Manche Marinas verlangen aber auch während der gesamten Saison die maximale Gebühr. Vielerorts erhalten Langzeitlieger einen Rabatt (sofern sie einen Liegeplatz bekommen). Im Winter fallen die Preise drastisch. Selbst in den beliebtesten Marinas der Riviera und der Toskana kann ein Liegeplatz für den Winter erstaunlich preiswert sein. Und hier ist man allemal besser aufgehoben als in einer der kommerziellen Marinas, die im Winter wie ausgestorben sind.

    Ankern

    Fast überall, wo man ankern kann, kann man das kostenlos tun. In manchen Buchten liegen an den besten Plätzen aber gebührenpflichtige Murings aus. Wie hoch diese Gebühr ist, variiert, aber in der Hochsaison kann es sehr teuer werden. Manch geeigneter Ankerplatz leidet darunter, dass ein Teil als Badezone abgeteilt ist. Dann muss man weiter draußen ankern, wo der Schutz schlechter ist und man deutlich mehr Kette stecken muss.

    Wer ankern will, muss von Stränden mindestens 200 m Abstand halten, von der übrigen Küste mindestens 100 m. Oft und vor allem in der Hochsaison ist zu erleben, dass diese Regel nicht eingehalten wird, sie hat aber Gesetzeskraft, Zuwiderhandlungen werden zunehmend verfolgt und mit Strafen von bis zu 350 € geahndet.

    Wer ankert, sollte die Wind- und Wetterbedingungen genau einschätzen können und einen Ausweichhafen in petto haben. Die im Buch genannten vorherrschenden Windrichtungen beziehen sich auf gutes Wetter. Schon eine kleine Beule in den Isobaren für das jeweilige Seegebiet genügt, um das Windsystem durcheinanderzubringen. Wenn ein Ankerplatz zu gefährlich wird, weil der Wind zunimmt oder sich die Windrichtung ändert, muss man einen Plan parat haben und einen Hafen kennen, in den man sich in Sicherheit bringen kann. Das erfordert Vorbereitung. Wenn möglich sucht man sich mehrere Nothäfen für verschiedene Windrichtungen aus, um im Falle eines Falles nicht gegen den Wind anknüppeln zu müssen.

    Wer ankern will, braucht ein vernünftiges Ankergeschirr. Es gibt Anker in verschiedenen Formen und Gewichten. Um ein paar Beispiele zu nennen: Für meine Yacht SEVEN TENTHS (36 Fuß, 7,5 t Leergewicht) haben wir einen 16 kg schweren CQR-Anker verwendet, an dem 60 m einer 8-mm-Kette und 30 m einer 14-mm-Leine hingen. Auf der SKYLAX (46 Fuß, 14 t Leergewicht) kam ein Delta-Anker mit 80 m Kettenvorlauf (10 mm) und einer 25 m langen Trosse (16 mm) zum Einsatz. Zusätzlich habe ich stets einen Fortress-Anker an Bord, dessen Gewicht auf die Yacht abgestimmt ist: 4,5 kg waren es auf der SEVEN TENTHS, 9,5 kg sind es auf der SKYLAX. Viel Kette braucht dieser Anker nicht, ich belasse es bei 2–3 m, ergänzt um 35 m Trosse passender Stärke. Der Vorteil eines Aluminiumankers wie dem Fortress besteht darin, dass man ihn gut ins Dingi heben und an die gewünschte Stelle bringen kann. Als Hauptanker sollte man weder ihn noch einen Danforth-Anker verwenden, weil er beim Schwoien leicht durch die Ankerkette beschädigt oder ausgerissen werden kann.

    Die angegebenen Liegegebühren sind so aktuell wie möglich, trotzdem ist von einer jährlichen Teuerungsrate auszugehen. In den meisten Häfen dürfte die Liegegebühr daher um eine halbe oder eine ganze Stufe gestiegen sein. Weiterhin gilt jedoch, dass man in vielen Häfen außerhalb der Hochsaison (Juli/August) weitaus günstiger liegt.

    Die Preise verstehen sich pro Tag und für Yachten bis 12 m Lüa:

    Preiskategorie 1: keine Liegegebühr

    Preiskategorie 2: kaum Liegegebühren, unter 25 €

    Preiskategorie 3: geringe Liegegebühren, 25–40 €

    Preiskategorie 4: mittlere Liegegebühren, 41–55 €

    Preiskategorie 5: gehobene Liegegebühren, 56–70 €

    Preiskategorie 6: hohe Liegegebühren, 70–100 €

    Preiskategorie 6+: extrem hohe Liegegebühren, über 100 €

    Wer mit seiner Yacht länger in einer bestimmten Marina bleiben will, sollte per Telefon oder E-Mail Kontakt aufnehmen und nach einem Komplettpreis für den gewünschten Zeitraum fragen. Wer sich in dem Seegebiet aufhält, sollte sich bei anderen Seglern umhören, wie viel ein Liegeplatz in den Marinas, die man ansteuern will, kostet.

    Alle öffentlichen Häfen (Porto Comunale) sind dazu verpflichtet, Yachten in einem bestimmten Abschnitt des Kais einen Liegeplatz für eine Nacht anzubieten, ohne eine Gebühr zu erheben. Dieser Verpflichtung kommen sie nicht immer nach. In den letzten Jahren sind dafür einige Marinas an der ligurischen Küste dazu übergegangen, kostenlose Liegeplätze für eine Nacht anzubieten. Man sollte jedoch nicht darauf zählen und in keinem Fall darauf bestehen. Im Zweifel wird man einfach weggeschickt und steht ganz ohne Liegeplatz da. Dann hilft es auch nichts mehr, wenn man seinem Gegenüber doch noch Geld anbietet. Vergleiche dazu den Abschnitt über die Ormeggiatori.

    Teuer sind die Liegeplätze auch in der S-lichen Hälfte der Riviera, vor allem rund um Rapallo, in der Umgebung von Rom und Neapel sowie im N und NE von Sardinien. Doch auch hier kann man im Sommer oft auf preiswertere Marinas oder gar Ankerbuchten ausweichen, um sich die berühmten, aber teuren Urlaubsgegenden anzusehen, wenn die Hochsaison vorbei ist. Weniger voll ist es dort dann auch.

    TIPPS FÜR DIE SCHMALE BORDKASSE

    Allgemeines

    Im Hochsommer kann es in einigen Regionen Italiens sehr teuer werden.

    Grundsätzlich ist das Ankern bis 200 m vor dem Strand beziehungsweise bis 100 m vor der Küste verboten. Insbesondere während der Hochsaison wird diese Bestimmung von vielen Seglern ignoriert. Sie ist aber Gesetz, dessen Einhaltung zunehmend kontrolliert wird. Verstoße können mit Geldbußen bis 350 € geahndet werden.

    Die Preise in den Häfen ändern sich von Jahr zu Jahr (auch ohne Einfluss der Inflation), und auch die Festlegung des Beginns und des Endes von Neben-, Vor- und Hauptsaison variiert. Wer sichergehen will, muss sich auf den Internetseiten der Marinas erkundigen – sofern sie denn eine haben und sie regelmäßig aktualisieren. Wer etwas Italienisch spricht, kann auch zum Telefon greifen und anrufen. Manchmal kommt man auch mit Englisch oder einer anderen Fremdsprache weiter. In allen Häfen, in denen die Liegeplätze von Ormeggiatori verwaltet werden, ist es wichtig, sich telefonisch oder per E-Mail anzukündigen.

    Ich empfehle die vorherige Recherche im Internet. Dann kann man die Route nach den Preisen für die Marinas und der Anzahl der Ankerplätze festlegen. So kann man in der Vorsaison an der ligurischen Küste segeln und im Lauf der Hauptsaison Korsika und Sardinien erreichen, wo es genügend geeignete Ankerbuchten gibt, sodass man die teuren Marinas gar nicht anlaufen muss. Geht die Hauptsaison zu Ende, kann man zur Festlandsküste zurück und weiter Richtung S segeln. Wer wenig Geld zur Verfügung hat, sollte sich während der Hochsaison nicht in Revieren aufhalten, in denen es zu kommerziellen Marinas oder von Ormeggiatori verwalteten Liegeplätzen keine Alternative gibt. Das sollte man sich, wenn überhaupt, für die Neben- oder noch besser die Vor- und Nachsaison aufsparen.

    In einigen Häfen gibt es eine sogenannte Banchina di Transito. Dabei handelt es sich um Liegeplätze für »Durchreisende«, also Gäste, die nur eine Nacht bleiben wollen. Dort zahlt man entweder keine oder nur eine geringe Gebühr. Dieses Angebot gilt jedoch nicht nur für Yachten. Es kann passieren, dass der entsprechende Abschnitt des Stegs oder Kais mit Booten Einheimischer belegt ist. Die wundern sich oft, wenn ein Gast von der Existenz der Banchina di Transito weiß, und es ist schon vorgekommen, dass Yachten verjagt wurden. Über die Gründe kann man nur Vermutungen anstelle, aber es wird wohl eine Mischung aus Unwissenheit, allgemeiner Verwirrung über die Regelung und Absprachen mit den örtlichen Ormeggiatori sein.

    Lange galt die Faustregel, dass die Marinas und von Ormeggiatori betriebenen Liegeplätze umso billiger werden, je weiter man nach S kommt. Das stimmt heute nicht mehr, und auf Sizilien werden in der Hauptsaison mancherorts dieselben astronomisch hohen Preise verlangt wie auf Sardinien. An der ligurischen Küste zahlt man in manchen Marinas hingegen überraschend wenig, zumindest in der Vor- und der Nachsaison. Wenn auch mit Einschränkungen gilt unterdessen eine andere Faustregel: Ältere Marinas sind günstiger als neue. Ein Grund mag sein, dass die Kosten für den Bau der Infrastruktur einer Marina gestiegen sind. Diese Regel ist nicht in Stein gemeißelt, aber man kann sich an ihr orientieren.

    Weitere Informationen zum Segeln mit kleiner Bordkasse finden sich am Anfang eines jeden Kapitels.

    Festmachen

    In allen Häfen macht man mit dem Bug oder dem Heck an Stegen oder Molen fest. Zusätzlich bringt man den eigenen Anker aus. In den Marinas und einigen Yachtklubs liegen Murings, das Geschirr ist entweder mit Leinen zu den Liegeplätzen geführt oder es hängt an Bojen. In manchen Marinas findet man zumindest für kleinere Yachten statt Murings auch Fingerstege vor. Manchmal leisten Mitarbeiter Hilfe beim Festmachen, meist aber muss man sich selbst zurechtfinden. Mit dem Heck voraus anzulegen erfordert etwas Übung, erst recht bei seitlichem Wind und inmitten ankernder Yachten. Man sollte stets genügend Fender außenbords haben und für das letzte kleine Stück bis zum Kai oder Steg nicht den Motor, sondern Muskelkraft benutzen.

    Für Yachten bis 11 oder 12 m Länge ist es leichter, mit dem Bug anzulegen. Bei Fahrt voraus lassen sie sich leichter manövrieren, und in Fällen, in denen die Schüttung sich unter der Wasseroberfläche fortsetzt (was sie mancherorts tut), läuft man nicht Gefahr, das Ruderblatt zu beschädigen. Nicht zuletzt bleibt so die Privatsphäre bewahrt, weil man vom Kai aus nicht ins Cockpit oder in die Kabine sehen kann.

    Mit Bug oder Heck anzulegen hat gegenüber dem Längsseitsgehen den Vorteil, dass Ungeziefer, allen voran die gefürchteten Kakerlaken, nicht an Bord kommen können. Zudem wird die Yacht weniger anfällig für Schwell. Selbst wenn also genügend Platz ist, um längsseits zu gehen, empfiehlt es sich fast immer, mit dem Bug oder dem Heck festzumachen.

    Laufplanken

    Laufplanken können aufwendig verarbeitete und mit einer Reling versehene Gangways sein oder nur aus ein paar zusammengezimmerten Bohlen bestehen. So oder so sollte man unter das landseitige Ende ein kleinen Fender binden, damit die Gangway nicht über den Steg schleift und die Nachbarschaft nervt. Im Falle eines Falles gibt eine kleine Aluminiumleiter eine brauchbare Gangway ab.

    Manche Yachten haben im Bugkorb aufklappbare Leitern, die das An- und Von-Bord-Kommen erheblich erleichtern.

    Chartern

    In Italien gibt es vergleichsweise wenig Charteryachten und entsprechend wenige Charterbasen. Die meisten von ihnen liegen an der Küste oder auf den Inseln der Toskana, im N-lichen Sardinien und in der Bucht von Neapel, einige wenige auch in Sizilien und im S-lichen Sardinien. Man kann mit und ohne Skipper chartern. Die Größe der Yachten reicht von 11–15 m bis zu Superyachten mit 150 m Länge und allem erdenklichen Luxus.

    REISEN NACH UND IN ITALIEN

    Die Entstehung und Verbreitung des neuartigen Coronavirus im Jahr 2020 führte dazu, dass Millionen erkrankten und tragischerweise über zwei Millionen ihr Leben verloren.

    In Folge dessen wurde die Reisefreiheit, vor allem über Ländergrenzen hinweg, stark eingeschränkt. Viele Länder haben ihre Grenzen für den Reisetourismus dicht gemacht. Es werden Nachweise über einen negativen Coronatest oder einen vollständigen Impfschutz verlangt, erst dann wird die Einreise gestattet. Eine obligatorische Quarantäne ist vielerorts nicht unüblich. Segler müssen vor und während ihres Törns die geltenden Beschränkungen und Anforderungen in den jeweiligen Reiseländern im Blick behalten und sicherstellen, die geltenden Vorschriften einzuhalten.

    Mit dem Flugzeug

    Mit der Einführung von Billgfluglinien hat sich der Luftverkehr in Europa grundlegend gewandelt. An manche Ziele gelangt man für einen Spottpreis, den man bei rechtzeitiger Buchung im Internet noch ein bisschen drücken kann. Hier heißt die Devise: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Je näher man dem gewünschten Abflugdatum kommt, desto teurer wird das Ticket auch bei Billigfliegern. Dann kann mitunter auch das Angebot einer der traditionellen Fluggesellschaften konkurrenzfähig sein. Manche Ziele werden auch von Chartergesellschaften angeflogen. Bei denen kann es passieren, dass Hin- und Rückflug billiger sind als ein einzelner Flug. Wer nur in eine Richtung fliegen will, bucht dann trotzdem und lässt das Ticket für den Rückflug verfallen.

    In Italien gibt es zwischen den großen Städten regelmäßige Inlandsflüge, auch viele Inseln erreicht man mit dem Flugzeug.

    Mit der Fähre

    Italien hat ein vergleichsweise dichtes Netz von Fährlinien, die die großen Häfen mit Spanien, Frankreich, Tunesien, Griechenland und Malta, aber auch mit Sardinien und Sizilien verbinden. Auch die vielen kleineren Inseln werden von Fähren angelaufen. Eine Aufstellung von Verbindungen und den entsprechenden Reedereien finden Sie auf der unten angegebenen Internetseite. Die Informationen sind auch auf Deutsch, Englisch und Französisch erhältlich. Die Tickets kann man vorab im Internet buchen. Passagiere ohne Fahrzeug können aber auch kurz vor der Abfahrt ein Ticket kaufen.

    www.traghettionline.net

    Mit dem Zug

    Zugfahren in Italien ist vergleichsweise billig, die Verbindungen ins In- und Ausland sind gut. Von allen großen europäischen Städten aus kommt man nach Rom und Mailand. Zwischen Nizza und Neapel verkehrt ein Zug, der entlang der Küste fährt. Auch kleinere Städte und Ort sind meist gut mit dem Zug zu erreichen.

    www.trenitalia.com

    Mit dem Auto

    In fast allen Städten an der Küste gibt es eine oder mehrere Autovermietungen, oft auch Niederlassungen großer internationaler Anbieter. Die Preise gleichen denen in anderen westeuropäischen Ländern.

    VERSORGUNGSMÖGLICHKEITEN

    Wasser

    Das in den Häfen angebotene Wasser hat fast überall Trinkwasserqualität, gelegentlich ist aber Skepsis angebracht. Ist eine Zapfstelle mit dem Hinweis »Acqua non potabile« versehen, sollte man das Wasser in keinem Fall trinken. In manchen Marinas gibt es getrennte Zapfstellen für Trink- und Brauchwasser, letzteres vor allem, um eine Yacht waschen zu können. Weiß man nicht mit Sicherheit, welches welches ist, sollte man nachfragen. Für alle, die der Wasserqualität nicht trauen, gibt es Mittel, mit denen es sich aufbereiten lässt. Reinigungstabletten sind billig und fast überall erhältlich. Mit dem Zusatz von Chlor oder Kaliumpermanganat wird auch Wasser von zweifelhafter Qualität trinkbar.

    In Restaurants wird nur Mineralwasser aus Flaschen angeboten. Das macht zwar jeden Gedanken an die Qualität überflüssig, sollte an Bord aber nicht nachgeahmt werden. Schon jetzt verunreinigen Berge von Plastikflaschen die italienischen Küstengewässer und Strände. Um die Wassertanks füllen zu können, sollte man einen 50 m langen Schlauch und verschiedene Adapter für den Anschluss an Bord mitführen.

    Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass im gesamten Mittelmeerraum die Niederschläge aufgrund des Klimawandels weiter zurückgehen werden, die Verdunstung hingegen zunehmen wird. Wenn dem so ist, wird die Wasserknappheit rund ums Mittelmeer in naher Zukunft von einer Ausnahme zur Regel werden. Trotzdem sieht man allerorten Eigner, die das Deck ihrer Yacht mit Trinkwasser schrubben, auch wenn dies ausdrücklich verboten ist. Angesichts eines solchen Verhaltens sowohl einheimischer wie auch auswärtiger Yachties darf man sich nicht wundern, wenn irgendwann gar kein Wasser mehr zu bekommen ist. Und wer glaubt, dass ich übertreibe, dem sei gesagt, dass genau das in einigen kleineren Häfen bereits der Fall ist. Wenn sich an unserem Verhalten nichts ändert, wird in naher Zukunft eine Wasseraufbereitungsanlage zur Grundausstattung jeder Segelyacht gehören. Bis dahin kann ich nur empfehlen, die Wassertanks bei jeder Gelegenheit aufzufüllen und sparsam damit umzugehen. Das Deck zu schrubben ist in den meisten Fällen Verschwendung, erst recht dort, wo das Wasser bereits rationiert ist.

    Treibstoff

    Wenn bei den Hafenbeschreibungen und den Detailkarten von Treibstoff die Rede ist, so ist damit in der Regel Diesel gemeint. Mitunter ist auch Benzin erhältlich, das man sich aber meist an einer Autotankstelle besorgen muss. In einigen Häfen wird Diesel auch mit Tankwagen oder -schiffen angeliefert.

    Strom

    In allen Marinas und in vielen Häfen gibt es an den Stegen oder am Kai Anschlüsse für Landstrom. Das Nutzungsentgelt ist oft schon in den Liegegebühren enthalten. Um die Bordbatterien zu schonen, sollte man von der Möglichkeit Gebrauch machen. Das bedeutet aber meist auch, dass man zu den verschiedenen Anschlüssen, die in den Marinas benutzt werden, die passenden Stecker finden muss. Eine Auswahl der gängigen Adapter ist unverzichtbar. In der Regel findet man Strom mit 220 V und 50 Hz vor, in einigen Marinas zusätzlich auch 380 V. Vor allem in kommunalen Häfen, in denen Strom- und Wasseranschlüsse nachgerüstet wurden, kann die Installation unsachgemäß und deshalb gefährlich sein. Oft unterliegt die elektrische Spannung auch erheblichen Schwankungen. Deshalb sollte man alle Verbraucher, die nicht benötigt werden, ausschalten. Andernfalls riskiert man, dass sie beschädigt werden. Wer in der Schalttafel seiner Yacht keine Anzeige für die Polarität hat, sollte sich für ein paar Euro einen nachrüstbaren Polaritätsprüfer kaufen, der rechtzeitig vor Fehlern in der landseitigen Verkabelung warnt.

    Wer um die lärmenden Marinas einen Bogen macht, muss sich selbst mit Strom versorgen. Je weiter man Richtung Süditalien und vorgelagerte Inseln kommt, desto wichtiger wird es, mit dem Strom hauszuhalten. In der Regel ist es aber nötig, die Batterien zwischendurch zu laden. Auf immer mehr Yachten kommen dafür Sonnenkollektoren oder Windgeneratoren zum Einsatz. Trotzdem kann es nicht schaden, den von der Werft verbauten Regler durch einen leistungsfähigeren zu ersetzen, damit die Lichtmaschine schon bei geringer Motordrehzahl Strom an die Batterie liefern kann. Je nach Größe des Motors kann man eventuell auch eine zweite Lichtmaschine einbauen.

    Wenn irgend möglich, sollte man darauf verzichten, zum Laden der Batterien den Motor laufen zu lassen. Nichts ist ärgerlicher, als in einem ruhigen Hafen oder einer friedlichen Ankerbucht neben einer ständig lärmenden Yacht zu liegen. Wer unbedingt Luft und Wasser verpesten und Krach machen muss, um die Batterien aufzuladen, sollte sich dafür einen entsprechend lauten und dreckigen Hafen suchen.

    Gas

    In den meisten größeren Städten bekommt man Kartuschen der Firma Campingaz. Für Yachten, die mit Butan- oder Propangasflaschen ausgerüstet sind, gibt es entsprechende Adapter. Wer länger in Italien bleibt und viel Gas verbraucht, ist gut beraten, auf italienisches Gas umzurüsten, das deutlich billiger ist. Vertrieben wird es unter zahllosen Handelsnamen, die ich unter dem Sammelbegriff »Italgaz« zusammengefasst habe. Die in Griechenland erhältlichen Gasflaschen sind nicht mit Campingaz kompatibel und können nicht gegen sie eingetauscht werden.

    Schmutzwasser und Fäkalien

    Noch müssen Yachten nach italienischem Recht nicht mit Tanks für Schmutzwasser und Fäkalien ausgerüstet sein. Das heißt jedoch nicht, dass man nach Belieben die Bordtoilette spülen darf. In vielen Meeresschutzgebieten dürfen nur Yachten mit Fäkalientank über Nacht an den Murings liegen. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis entsprechende Tanks vorgeschrieben sein werden.

    Umweltverschmutzung und deren Vermeidung

    Rechtlich unterliegen Fäkalientanks nicht den geltenden Umweltschutzgesetzen. Diese müssen mit EU-Richtlinien zur Reinhaltung von Küstengewässern konform gehen und haben daher vor allem Abwasser im Blick, das von Land stammt. Wesentlicher Punkt ist, dass die Einleitung von ungeklärtem Abwasser in Küstengewässer verboten ist und Zuwiderhandlungen geahndet werden können. Yachten sind dort jedoch nicht eigens erwähnt. Es besteht also eine Diskrepanz zwischen EU-Regeln zum Umweltschutz und nationalen Bestimmungen für Yachten, die nicht von der Anlage IV des Internationalen Übereinkommens zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe (MARPOL) erfasst sind, da sie nur für Schiffe mit mehr als 400 BRT und/oder 15 Passagieren gilt.

    In Italien gibt es überall Werften, die Yachten kranen können – die meisten sind bestens ausgerüstet.

    Lokale Kontrollen

    Die italienische Küstenwache kann Strafen und Bußgelder für Umweltverschmutzungen durch Yachten verhängen, gleich ob die Verunreinigung aus dem Treibstofftank, der Bilge oder dem Schmutzwassertank stammt – erst recht, wenn man in flagranti erwischt wird, womöglich sogar in einem sauberen Hafen oder einer Badebucht. Die Behörden sind verpflichtet, allen Beschwerden über Umweltverschmutzung gleich welcher Art nachzugehen, das Vorgehen selbst kann aber von Region zu Region unterschiedlich sein. Die Höhe der Bußgelder hängt von der Schwere, dem Ort des Vergehens und davon ab, ob ihm Versehen oder Vorsatz zugrunde liegt. Mit dem Bußgeld ist der Verursacher nicht aus der Verantwortung entlassen, im Falle einer Anzeige kann es sein, dass er sich vor Gericht verantworten und mit weiteren Kosten, etwa für die Beseitigung des angerichteten Schadens, rechnen muss.

    Verhaltensregeln

    Seit jeher mache ich aus meiner Überzeugung keinen Hehl, dass es zutiefst unsozial ist, das Abwasser aus der Toilette in die Buchten und Häfen des Mittelmeers zu leiten. Und ich wundere mich, dass es immer noch Segler gibt, die diese Meinung nicht teilen und ihr großes Geschäft ungeniert in eine Badebucht leiten, in deren kristallklarem Wasser sich zur selben Zeit Schwimmer tummeln. An uns allen ist es, die Umwelt zu schützen, und wenn es dafür erforderlich ist, ein Stück weiter aufs Meer hinauszufahren oder einen Hafen mit entsprechenden Vorrichtungen anzulaufen, dann ist das nicht zu viel verlangt. Und ob diese Art von Abwasser für die Umwelt nun schädlich ist oder nicht, spielt letztlich keine Rolle – unappetitlich ist es in jedem Fall. In einem Gewässer, das so wenig Wasseraustausch hat und so viel befahren wird wie das Mittelmeer, sollte es normal sein, einen Fäkalientank an Bord zu haben und, zumindest in Küstennähe, auch zu benutzen, unabhängig davon, was die Regelungen vor Ort vorschreiben. Zweifellos ist die Wasserqualität im Mittelmeer dank der entsprechenden EU- und UN-Regelungen besser geworden ist, und auch wenn noch viel zu tun bleibt, bin ich der Ansicht, dass diese Bemühungen von uns Seglern unterstützt werden sollten.

    Schwarzwasser

    Der beste Ort, um Fäkalien zu entsorgen, ist ein Hafen mit einer entsprechenden Einrichtung. Wenn man dafür das offene Meer wählt (und vor dem Ventil hoffentlich einen Zerkleinerer hat), sollte man mindestens 6 sm von der Küste entfernt sein und mindestens 4 kn Fahrt machen.

    Grauwasser

    Bei Grauwasser stellt sich die Lage etwas anders dar. Für die Umwelt ist es sicherlich gefährlicher als Schwarzwasser, es ist aber auch schwerer an Bord aufzubewahren. Das macht den Umgang mit ihm so schwierig. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, an Bord ausschließlich umweltfreundliche Reinigungsmittel zu benutzen, sodass die Verschmutzung der Umwelt mit Phosphaten und anderen Chemikalien von vornherein sehr gering ist. Und wie auf einer kleinen bis mittelgroßen Yacht ein System für das Sammeln und Entsorgen von Grauwasser installiert werden könnte, weiß auch ich nicht.

    Weitere Informationen zu Umweltschutzregeln und -gesetzen finden Sie auf Seite 32/33.

    Ersatzteile

    Die meisten Ersatzteile für Yachten sind in Italien leicht zu beschaffen, andernfalls kann man sie bestellen. Handelt es sich um Kleinteile, beauftragt man damit am besten einen Kurier wie DHL oder Fedex. Mit der normalen Post kann es mitunter sehr lange dauern.

    Für viele Ersatzteile gibt es aber auch gleichwertigen Ersatz italienischer Fertigung, und es kann passieren, dass man sich mit einigem Aufwand ein Teil liefern lässt, das ursprünglich hier hergestellt wurde. Das gilt vor allem für Kühlgeräte und -anlagen (deren Einzelteile häufig in Italien gebaut und in anderen Ländern zusammengesetzt werden), Motorteile, elektronische Geräte (die beiden wichtigsten Anbieter von elektronischen Seekarten, C-Map und Navionics, sind italienische Firmen), Farben und Lacke sowie Decksausrüstung und Beschläge. Wer in Süditalien unterwegs ist, sollte mit dem Kauf gegebenenfalls warten, bis Malta erreicht ist. Dort gibt es viele lizenzierte Händler und Niederlassungen, die Ersatzteile führen oder in kurzer Zeit beschaffen können.

    Aufslippen

    An allen Küsten Italiens gibt es Werften, die eine Yacht aus dem Wasser nehmen können. Zum Einsatz kommen dabei Travellifts, Kräne sowie Slipanlagen. Manche Werften sind auf Fischerboote spezialisiert, andere sind in der Lage, alle erdenklichen Yachtreparaturen in höchster Qualität auszuführen. Im Falle eines Falles findet man fast überall einen Kran, der eine Yacht mittlerer Größe aus dem Wasser heben kann. Die folgende Liste nennt Werften, die auch von ausländischen Fahrtenyachten aufgesucht werden. Es handelt sich also um die beliebtesten Werften, nicht notwendigerweise um die besten oder am besten ausgestatteten.

    Ligurien

    San Remo: 30-t-Travellift, Plattformlift bis 750 t.

    Marina degli Aregai: 100-t-Travellift.

    Porto Maurizio: 50-t-Travellift, 50-t-Slipanlage; relativ wenig Stellfläche, dafür aber nahe dem Stadtzentrum.

    Amico (Loano): 550-t-Travellift.

    W-Service (Savona): Slipanlagen für sehr große Yachten.

    Marina di Varazze: 100-t-Travellift.

    MA.RI.NA Service (Genua): 40-t-Travellift, 100-t-Hydrauliktrailer.

    Cantieri Naval (Genua): 400-t-Hydrauliktrailer.

    Amico & Co (Genua): 300-/510-t-Travellifte, 200-m-Trockendock.

    Santa Margherita Ligure: Kräne für kleine und mittelgroße Yachten, Slipanlage bis 120 t.

    Lavagna: 50-t-Travellift, Slipanlage bis 300 t.

    Le Grazie: 1000-t-Slipanlage, nahezu alle Reparaturen.

    Porto Mirabella Marina: 160-t-Travellift.

    Marina Porto Lotti (La Spezia): 160-t-Travellift; weitere Werften in der Nähe.

    Toskanische Inseln und angrenzende Küste

    Esaom Cesa (Elba): 250-/50-t-Travellift; fast alle Reparaturen.

    Marina di Carrara: Kräne bis 150 t, Slipanlage; fast alle Reparaturen.

    Viareggio: Lifts und Kräne bis 1000 t; spezialisiert auf Instandsetzung großer Yachten; Werft in Stadtnähe.

    Marina Cala de’ Medici: 100-t-Travellift.

    Marina di Scarlino: 100-t-Travellift; Bootswerft der Nautor-Gruppe.

    Marina Punta Ala: 100-t-Travellift.

    Porto Santo Stefano: Die Werft Cantiere dell’Argentario kann Yachten bis 400 t aus dem Wasser nehmen; offene und überdachte Stellplätze, mehrere spezialisierte Werkstätten.

    Marina Cala Galera: 80-t-Travellift.

    Tyrrhenisches Meer

    Fiumicino: Kleine und mittelgroße Yachten können aus dem Wasser gehoben und auf einer Freifläche abgestellt werden.

    Fiumare Grande: Tecnomar kann je nach Tiefgang Yachten bis 300 t aufslippen. Wegen der Nähe zu Rom günstige Lage. Darsena Netter und Porto Romano sind Alternativen.

    Porto Turistico Porto di Roma (Ostia): 400-t-Travellift.

    Base Nautica Flavio Gioia: 100-t-Travellift; gut ausgestattete Werft.

    Sud Cantieri (Pozzuoli): 80-t-Travellift, Slipanlage für größere Boote.

    Marina di Stabia: 220-t-Travellift.

    Salerno: 150-t-Slipanlage. 50-t-Travellift.

    Marina d’Arechi: 220-t-Travellift.

    Acciaroli: 160-t-Travellift.

    Camerota: 200-t-Travellift.

    Tropea: 50-t-Travellift.

    Sardinien

    Porto Torres: 80-t-Travellift.

    Castelsardo: 50-t-Travellift.

    Porto Cervo: 40-t-Travellift, Slipanlage bis 350 t; offene und überdachte Stellplätze.

    Olbia: Mehrere Werften, die Yachten bis 150 t aus dem Wasser nehmen können; umfangreiche Reparaturmöglichkeiten.

    Porto Ottiolu: 40-t-Travellift.

    Santa Maria Navarrese: 40-t-Travellift.

    Arbatax Marina: 200-t-Travellift.

    Cagliari: 50-t-Kran, 50-t-Slipanlage für größere Yachten.

    Marina Torre Grande: 65-t-Travellift.

    Bosa Marina: 65-t-Travellift.

    Sizilien

    Marina Porto dell’Etna (Riposto): 160-t-Travellift, 45-t-Kran.

    Augusta: 40-t-Travellift.

    Catania: 40-t-Kran, Slipanlage bis 150 t.

    Porto Palo: Slipanlage für Fischtrawler. Es werden aber auch Yachten aufgeslippt.

    Pozzallo: 150-t-Travellift.

    Marina di Ragusa: 160-t-Travellift.

    Marsala: 160-t-Travellift.

    Trapani: 200-t-Travellift.

    Ionisches Meer und südliche Adria

    Sibari: 50-t-Travellift; Werkstätten.

    Marina di Policoro: 100-t-Travellift.

    Brindisi Marina: 150-t-Travellift.

    C.N. Balsamo (Brindisi): 50-t-Travellift, 200-t-Slipanlage.

    Malta

    Kalkara Werft: 40-t-Kran, Hydrauliktrailer.

    Manoel Island Yacht Yard: 50-t-Travellift und Slipanlage bis 500 t; Stellplätze für 250 kleine und mittelgroße Yachten; umfangreiche Reparaturmöglichkeiten.

    Winterliegeplätze

    Wie manche Werften bei Fahrtenseglern besonders beliebt sind, so sind es manche Häfen bei allen, die nach einem Winterquartier für ihre Yacht suchen.

    Die folgenden Häfen erfreuen sich großer Beliebtheit: San Remo, Santa Margherita, Ligure, Rapallo, Portoferraio, Marina di Varazze, Genua, Marina Cala de’ Medici, Cala Galera, Fiumicino, Porto Turistico di Roma (Ostia), Base Nautica Flavio Gioia (Gaeta), Vibo Valentia, Tropea, Fertilia (Alghero, Sardinien), Brindisi Marina, Malta.

    Angeber und Rowdys

    In den letzten Jahren hat auch in Italien die Zahl kleiner Yachten zugenommen, die von Menschen gesteuert werden, die zwar das nötige Kleingeld besitzen, aber weder etwas von Seemannschaft verstehen noch sich zu benehmen wissen. Bei den Yachten handelt es sich in den allermeisten Fällen um Motorboote, und während sich einige Skipper an geltende Regeln halten, legen es andere darauf an, sich selbst und ihren Begleitern auf Teufel komm raus etwas zu beweisen. Solange sie dabei niemanden gefährden, sollen sie das von mir aus machen, aber nicht zufällig treiben sie ihr Unwesen meist dort, wo sich möglichst viele unbeteiligte Zuschauer aufhalten. Immer wieder werden gefährliche Situationen heraufbeschworen, weil Motorboote mit zu hoher Geschwindigkeit in einen Hafen hineinfahren oder ihn verlassen. Schon der Schwell, den sie verursachen, reicht oft aus, um andere Yachten in Nöte zu bringen. Gefährlich wird es auch, wenn solche Raser Ankerbuchten heimsuchen, in denen andere Menschen baden oder in ihren Dingis vor sich hin dümpeln. Oft sind es Besitzer stark motorisierter Schlauchboote oder Jetskis, die zu derartigem Verhalten neigen. Sie sollten wissen, dass sie sich nicht nur rücksichtlos verhalten, sondern andere Menschen massiv gefährden.

    Wer meint, dass ich übertreibe, sei an das Schicksal des Schauspielers Götz George erinnert, der von einem rücksichtlosen Skipper beim Baden vor Sardinien von der Schraube eines Motorboots verletzt wurde. Die Strafen für solche Vergehen können gesalzen sein und den Schuldigen mitunter auch ins Gefängnis bringen – erst recht, wenn das Opfer zu Tode kommt und der Skipper des Motorboots als Alleinschuldiger verurteilt wird.

    Abfall

    Die zunehmende Verschmutzung der Weltmeere macht auch vor italienischen Gewässern nicht Halt. An den Stränden werden große Mengen Plastikmüll angespült. Viel davon haben die Italiener selbst ins Meer geworfen, aber auch Touristen und Segler beteiligen sich an der Unsitte. Dabei gibt es in nahezu jedem Hafen Abfallbehälter, in die man seinen Müll entsorgen kann. Das Meer ist mit Sicherheit nicht der richtige Ort dafür.

    EINREISEFORMALITÄTEN

    •Alle Yachten, die sich in italienischen Gewässern aufhalten, müssen die entsprechende Gastlandflagge zeigen. Wer will, kann zusätzlich die Flagge Sardiniens oder Siziliens setzen, die dann unter der italienischen Flagge zu führen ist.

    •Italien gehört zur EU, weshalb jede in der EU registrierte ausländische Yacht ohne weitere Formalitäten in italienisches Hoheitsgebiet einreisen kann. Selbstverständlich muss sie die üblichen Papiere mitführen und auf Nachfrage vorzeigen können.

    •Yachten aus Nicht-EU-Ländern sowie Yachten, die Bürger aus einem Nicht-EU-Land an Bord haben oder aus einem Land einreisen, das nicht zur EU gehört, müssen die Flagge Q zeigen und offiziell einklarieren. Dazu geht man in der Regel zum Hafenmeister des ersten Hafens, der angelaufen wird, und lässt sich das Costituto genannte Formblatt zur Einreise aushändigen. Unten finden Sie eine Liste der Capitanerias di Porto.

    •Küstenwache und Zoll überprüfen gelegentlich Yachten, die in italienischen Gewässern kreuzen. Dabei gehen die Beamten nicht immer mit Samthandschuhen vor, vor allem wenn man sich in Gegenden aufhält, in denen bekanntermaßen viel geschmuggelt wird. Und auch wenn man nichts dergleichen im Sinn hat, muss man die Kontrolle über sich ergehen lassen.

    Capitanerie di Porto (Zoll)

    Regionale Zentren sind kursiv gedruckt.

    Ligurien:

    Imperia

    Savona

    Genua

    La Spezia

    Toskana:

    Marina di Carrara

    Livorno

    Viareggio

    Portoferraio (Elba)

    Tyrrhenisches Meer:

    Civitavecchia

    Rom/Fiumicino

    Gaeta

    Neapel/Torre del Greco

    Torre Annunziata

    Castellamare di Stabia

    Salerno

    Vibo Valentia

    Gioia Tauro

    Reggio Calabria

    Sardinien:

    Porto Torres

    La Maddalena

    Olbia

    Cagliari

    Sizilien:

    Palermo

    Milazzo

    Messina

    Augusta

    Catania

    Siracusa

    Pozzallo

    Porto Empedocle

    Mazara del Vallo

    Trapani

    Ionisches Meer/Adria:

    Crotone

    Taranto

    Gallipoli

    Brindisi

    Bari

    Carabinieri kontrollieren ein Fischerboot. Es kann vorkommen, dass man auf See angehalten wird und die Papiere vorzeigen muss.

    Einreise- und Grenzkontrollen

    Die vorgenannten Einreisebestimmungen beziehen sich auf alle Mitglieder der Besatzung, nicht auf die Yachten selbst. Für die gelten besondere Bestimmungen, nicht zuletzt hinsichtlich der Mehrwertsteuer.

    Alle Besatzungsmitglieder müssen einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mit sich führen.

    Bürger der EU und aus Staaten des Schengen-Raums dürfen sich auf unbestimmte Zeit in jedem anderen Land, das diese Kriterien erfüllt, aufhalten. Zu beachten sind allenfalls Steuergesetze des jeweiligen Gastlands. Wer aus Ländern des EWR in die EU einreist, darf sich innerhalb von sechs Monaten 90 Tage lang dort aufhalten. Nach drei Monaten ununterbrochenen Aufenthalts muss man ausreisen und darf frühestens nach drei Monaten wieder einreisen. Gegebenenfalls ist dafür ein Visum erforderlich, das jedoch nicht mit einer Arbeitsgenehmigung verwechselt werden darf.

    Länder, deren Bürger zur Einreise in den Schengen-Raum ein Visum benötigen, sind im Anhang 1 des Schengen-Abkommens benannt. Anhang 2 führt Länder auf, die von dieser Regelung ausgenommen sind. Bürger der im Folgenden genannten Staaten benötigen kein Visum, gleichwohl gelten die oben genannten Einschränkungen der Reise- und Aufenthaltsfreiheit. Da die Liste nicht vollständig ist, sollte man sich im Zweifelsfall bei der zuständigen Botschaft erkundigen.

    Gäste, die kein Visum benötigen und mit der eigenen Yacht reisen, halten sich in der Praxis nicht immer an die Frist, nach der sie eigentlich ausreisen müssten. Viele sind länger geblieben, ohne dafür zur Verantwortung gezogen zu werden. Das bedeutet aber nicht, dass die Regeln ihre Gültigkeit verloren hätten und Verstöße nicht mit Geldbußen geahndet werden können. Grundsätzlich gilt jedoch, dass Reisende, die zwischen den Ländern wechseln, größere Freiheit genießen als solche, die sich länger im selben Land aufhalten.

    Wer ein Visum vorweisen muss (weil er beispielsweise türkischer Staatsbürger ist), sollte eines beantragen, das ihm das wiederholte Einreisen erlaubt. Spätere Änderungen sind immer schwierig.

    Wer länger als drei Monate bleiben will, muss sich gegebenenfalls um eine Aufenthaltsgenehmigung bemühen.

    Europäische Union

    Zur EU gehören derzeit noch 27 Länder, die diverse Abkommen in den Bereichen Handel, Sicherheit und Grenzkontrollen geschlossen haben.

    Belgien

    Bulgarien

    Dänemark

    Deutschland

    Estland

    Finnland

    Frankreich

    Griechenland

    Irland

    Italien

    Kroatien

    Lettland

    Litauen

    Rumänien

    Luxemburg

    Malta

    Niederlande

    Österreich

    Polen

    Portugal

    Schweden

    Slowakei

    Slowenien

    Tschechien

    Ungarn

    Zypern

    Europäischer Wirtschaftsraum

    Der Europäische Wirtschaftsraum (EWR) ist eine Freihandelszone zwischen den EU-Staaten und weiteren europäischen Ländern. Es gelten besondere Bestimmungen hinsichtlich Handel und Reisefreiheit. Gemeinsam bilden sie den sogenannten Schengen-Raum.

    Länder, die nicht zur EU, aber zum EWR gehören, sind:

    Schengener Abkommen

    Das Schengener Abkommen ist ein Übereinkommen, das die Freizügigkeit zwischen den Unterzeichnerstaaten regelt. An den Grenzen wurden die Personenkontrollen abgeschafft, sie können nur in Ausnahmefällen wieder eingeführt werden. Die Außengrenzen des Schengen-Raums werden umso intensiver überwacht. Wer also aus einem Land einreisen will, das nicht zum Schengen-Raum gehört, sollte sich auf gründliche Kontrollen einstellen. Nicht alle EU-Staaten gehören zum Schengen-Raum, dafür aber die oben aufgeführten Mitglieder des EWR.

    EU-Mitglieder, die nicht zum Schengen-Raum gehören:

    Irland

    Bulgarien

    Kroatien

    Rumänien

    Zypern

    Checkliste für ausgewählte europäische Staaten

    a)Der Euro ist zwar kein offizielles Zahlungsmittel, wird aber zumeist akzeptiert.

    b)Offiziellen Schengen-Ländern und Unterzeichnern des EU-Mehrwertsteuerabkommens gleichgestellt. In Monaco sind die französischen Behörden für die Erhebung der Mehrwertsteuer und von Strafen für die Verschmutzung der Küste zuständig.

    c)Keine Unterzeichner des Schengen-Abkommens, Anhang 1 und 2, Visaregelungen für Drittstaaten. Die Regelung, wer ein Visum benötigt, kann in diesen Ländern anders sein als in anderen Unterzeichnerstaaten.

    Bootspapiere

    Wie für die Crew, so müssen auch für die Yachten jederzeit dieselben gültigen Papiere vorgelegt werden können, die auch im Heimatland verlangt werden, also der Internationale Bootsschein für Wassersportfahrzeuge. Zudem wird der Nachweis einer Haftpflichtversicherung, die Blaue Karte, verlangt.

    Versicherungen

    Eine umfassende Versicherung für das Mittelmeer ist nicht sonderlich teuer, trotzdem sollte man die Angebote verschiedener Anbieter einholen und vergleichen. In Italien ist eine Haftpflichtversicherung vorgeschrieben, deren Abschluss in vielen Häfen überprüft wird. Die Bescheinigung sollte auf Italienisch vorliegen, andernfalls können die Behörden eine Yacht festhalten, bis die erforderlichen Dokumente nachgereicht werden. Die meisten Versicherungen bieten aber auf Nachfrage eine übersetzte Bescheinigung an.

    Zoll

    Da Italien zur EU gehört, gelten hier EU-Gesetze und die Bestimmungen des europäischen Binnenmarkts.

    In der EU registrierte Yachten

    Seit dem 1. Januar 1993 müssen alle in der EU registrierten Yachten eine Bescheinung mitführen, aus der hervorgeht, dass die Mehrwertsteuer entrichtet wurde bzw. nicht entrichtet werden muss. Davon ausgenommen sind nur Yachten, die vor dem 1. Januar 1985 vom Stapel gelaufen sind und vor dem 1. Januar 1993 in der EU registriert waren. Für alle Yachten, die nach dem 1. Januar 1985 gebaut oder nach dem 1. Januar 1993 in die EU importiert wurden, ist die gesetzliche Mehrwertsteuer zu entrichten.

    Grundsätzlich kann man dieser Pflicht in jedem EU-Land nachkommen, meist wird die Mehrwertsteuer aber in dem Land bezahlt, in das die betreffende Yacht importiert und vom Zoll taxiert wird. Gegebenenfalls kann der Wert auch anhand des Kaufvertrags ermittelt werden.

    Wird eine Yacht, für die Mehrwertsteuer entrichtet wurde, innerhalb der EU weiterverkauft, ändert sich an ihrem Status nichts. Das ist erst dann der Fall, wenn sie in ein Land außerhalb der EU verkauft wird. Soll sie später wieder in ein Land der EU eingeführt werden, wird erneut Mehrwertsteuer fällig. Umstritten ist, ob sie auch dann erhoben werden kann, wenn eine Yacht den EU-Raum für längere Zeit verlassen hat, ohne den Besitzer zu wechseln. Sofern man den Besitz und die Zahlung der Mehrwertsteuer nachweisen kann, sollte es aber bei der Wiedereinreise in den EU-Raum keine Probleme geben.

    Yachten aus Nicht-EU-Ländern

    Seit dem 1. Juli 2002 dürfen sich Yachten, die in Nicht-EU-Ländern registriert sind und sich im Besitz von Eignern aus Nicht-EU-Ländern befinden, 18 Monate lang in der EU aufhalten, ohne dass Mehrwertsteuer zu entrichten ist. Nach dieser Zeit muss die Yacht die EU verlassen, kann aber jederzeit wieder einreisen. Eine Wartefrist, die einzuhalten wäre, gibt es nicht, allerdings sollte die Ausreise nachweisbar sein. Eine offizielle Zollerklärung leistet das ebenso wie die Quittung über bezahlte Liegegebühren in einem Hafen außerhalb der EU.

    Hinweise

    1.Für Yachten, die in Steueroasen wie den Kanalinseln registriert sind, gelten die oben genannten Angaben nur dann, wenn der Eigner ebenfalls dort gemeldet ist.

    2.Yachten, die in Ländern außerhalb der EU registriert sind oder unter die Bestimmungen von Punkt 1 fallen, deren Eigner aber EU-Bürger sind, dürfen sich nur einen Monat lang in EU-Ländern aufhalten.

    3.Yachten, die in Ländern des EWR registriert sind, dürfen sechs Monate pro Jahr in der EU bleiben. In den anderen sechs Monaten müssen sie entweder die EU verlassen oder unter Zollverschluss.

    4.Die Kanalinseln, Gibraltar, Ceuta, Melilla und die Kanarischen Inseln unterliegen nicht den Mehrwertsteuerbestimmungen, die in der übrigen EU gelten.

    5.Ist eine Yacht in einem EU-Land unter Zollverschluss, zählt der entsprechende Zeitraum nicht zu den 18 Monaten, die eine Yacht aus einem Nicht-EU-Land in der EU bleiben darf. Daraus folgt, dass eine solche Yacht bis zu zwei Jahre lang in der EU bleiben darf, sofern sie ein halbes Jahr unter Zollverschluss ist. Eigner aus Nicht-EU-Ländern müssen die EU ebenfalls mindestens für sechs Monate verlassen. Es wird dringend empfohlen, sich mit den zuständigen Behörden abzusprechen, ehe man sich auf diese Regelung beruft.

    6.Die Visa-Bestimmungen für Bürger von Ländern außerhalb der EU setzen anderslautende Bestimmungen zur Mehrwertsteuer gegebenenfalls außer Kraft.

    Führerscheine

    Bootsführer müssen im Besitz eines gültigen Führerscheins sein. Es gelten die Bestimmungen des Heimatlands. Für Motoren mit geringer Leistung gibt es in der EU keine einheitlichen Regelungen. Im Zweifel sollte man die im Gastland geltenden Bedingungen erfragen.

    Funklizenzen und -zeugnisse

    Yachten, die ein Funkgerät mitführen, gleich ob UKW oder SSB, müssen eine entsprechende Lizenz besitzen. Dafür müssen sie bei der Bundesnetzagentur, Außenstelle Hamburg, angemeldet werden. Man bekommt ein Rufzeichen und eine eindeutige MMSI-Nummer (Maritime Mobile Service Identity). Zudem muss mindestens ein Crewmitglied über eine Funklizenz verfügen. In der Regel ist das das Allgemeine Sprechfunkzeugnis für den Seefunkdienst. Seit 2003 genügt auf Sportfahrzeugen aber auch das Allgemeine Funkbetriebszeugnis LRC oder das Beschränkt Gültige Funkbetriebszeugnis SRC.

    Sportbootrichtlinie der EU

    Die Sportbootrichtlinie der EU regelt die Anforderungen an den Sportbootbau hinsichtlich Ausrüstungsmerkmalen wie Rumpfkonstruktion, Gas- und Elektroinstallationen, Ruderanlage, Tanks und Kraftstoffsystem sowie Emissionen. Hier eine kurze Zusammenfassung:

    •Die Richtlinie gilt für alle Sportboote in der EU zwischen 2,5 und 24 m Lüa.

    •Jedes Sportboot, das nach dem 15. Juni 1998 gebaut wurde, muss eine CE-Kennzeichnung und die Einstufung in eine Auslegungskategorie vorweisen.

    •Sportboote, die vor dem 15. Juni 1998 gebaut wurden, sind von dieser Regelung ausgenommen, sofern sie vor diesem Datum in der EU registriert waren.

    •Wurden sie nach dem 15. Juni 1998 in die EU importiert, sollten die Eigner die CE-Kennzeichnung rückwirkend beantragen.

    •Selbst gebaute Sportboote sind von der Regelung ausgenommen, sofern sie nicht vor Ablauf von fünf Jahren verkauft werden. Auch Nachbauten historischer Schiffe sind von der Regelung ausgenommen.

    Hafenformalitäten

    Durch ein italienisches Seerecht, das nicht oft Anwendung findet, sind alle Schiffe dazu aufgefordert, sich telefonisch (in der Regel bei Guardia Costiera) die Erlaubnis einzuholen, in einen Hafen einzulaufen. Meist findet das Gesetz Anwendung, wenn Sportboote in Häfen einlaufen, in denen verstärkt Handelsschiffe manövrieren. Zu diesen Häfen zählen unter anderem Trapani, Siracusa und Reggio di Calabria. In einigen größeren Häfen kann es vorkommen, dass die Behörden die Schiffspapiere sehen wollen. Eine Übersicht über die wichtigsten Begriffe, die man bei dieser Gelegenheit brauchen könnte, folgt hier.

    Meeresschutzgebiete und Nationalparks

    Entlang der italienischen Küste und den vorgelagerten Inseln gibt es 30 Meeresschutzgebiete (Area Marina Protetta, AMP). 26 davon liegen in den in diesem Buch behandelten Gewässern. Hinzu kommen sechs Nationalparks, die teilweise auch Wasserflächen umfassen.

    Diese Gebiete dienen dem besonderen Schutz der reichhaltigen Unterwasserfauna und sollen zur Verbreitung des Wissens über sensitive Ökosysteme beitragen. Sie schützen geologische und biologische Besonderheiten, Vögel, Fische, Säugetiere und Pflanzen. Ein Beispiel für das Eingreifen der Naturschutzbehörden ist das Ankerverbot und das Auslegen von Muringbojen, wodurch die Neptungrasfelder geschont werden sollen, die vielen Fischen als Laichgebiet dienen.

    Meeresschutzgebiete AMP: Es gibt drei Arten von Verbotszonen. In der folgenden Aufstellung habe ich die wesentlichen Ge- und Verbote, wie sie aus den italienischen Bestimmungen hervorgehen, nach bestem Wissen und Gewissen zusammengefasst. Ich hoffe, ich habe nichts Wesentliches vergessen, aber zur Sicherheit sollte man sich auf der Website der italienischen Nationalparks unter www.park.it schlaumachen. Weitere Informationen finden sich in den jeweiligen Kapiteln.

    Zone A (Riserva Integrale)

    1.Befahren und Ankern verboten.

    2.Jegliches Fischen verboten.

    3.Verunreinigung verboten. Man darf also weder Tanks entleeren noch die Bilge auspumpen.

    4.Pflanzen oder Tiere dürfen nicht aus ihrem natürlichen Lebensraum genommen werden, das Gestein darf nicht beeinträchtigt werden.

    5.Das Baden ist nur in entsprechend gekennzeichneten Bereichen erlaubt.

    6.Die Grenzen der Zone sind durch gelbe Tonnen mit liegendem Kreuz als Toppzeichen gekennzeichnet.

    Zone B (Riserva Generale)

    1.Jegliche Art von Fischerei ohne AMP-Berechtigungsschein verboten.

    2.Befahren und Festmachen sind erlaubt, im jeweiligen Schutzgebiet kann es aber Einschränkungen geben.

    3.Ankern ist oft verboten.

    Zone C (Riserva Parziale)

    1.Berufsfischerei verboten.

    2.Sportfischen und Tauchen in einigen Gebieten erlaubt.

    In folgenden Gebieten wurden Meeresschutzgebiete eingerichtet. Neue können jederzeit hinzukommen. Die Grenzen der einzelnen Gebiete sind in den Detailkarten verzeichnet, die Sie in dem jeweiligen Kapitel finden.

    Ligurien: Isola di Bergeggi, Halbinsel Portofino, Cinque Terre.

    Tyrrhenisches Meer: Secche della Meloria, Secche di Tor Paterno, Isola di Ventotene und Santo Stefano, Campi Flegrei Regionalpark (Neapel), Regno di Nettuno (Procida und Ischia), Punta Campanella (Halbinsel Sorrent), Santa Maria di Castellabate, Costa degli Infreschi und della Masseta (Camerota).

    Sardinien: Isola dell’Asinara, Tavolara/Capo Coda Cavallo (Olbia), Capo Carbonara, Halbinsel Del Sinis und Isola Mal di Ventre (Oristano), Capo Caccia und Isola Piana.

    Sizilien: Capo Gallo – Isola delle Femmine, Isola di Ustica, Isole Ciclopi (Acitrezza), Plemmirio (Syrakus), Isole Pelagie, Isole Egadi.

    Ionisches Meer: Capo Rizzuto (Crotone), Porto Cesareo (Golf von Tarent).

    Südliche Adria: Torre Guaceto (N-lich von Brindisi).

    Der WWF hat Italien, Malta und Tunesien mehrfach aufgefordert, die Straße von Sizilien zum Schutzgebiet zu erklären. Bei Redaktionsschluss war nicht bekannt, ob es entsprechende Absichten gibt.

    Walschutzgebiete

    Im Ligurischen Meer und vor der Küste Siziliens gibt es einige Walschutzgebiete, Einschränkungen für Sportschifffahrt sind nicht bekannt.

    Nationalparks

    In dem in diesem Buch besprochenen Seegebiet liegen zwei Nationalparks. Einer umfasst die Inseln im Toskanischen Archipel, der andere das Maddalena-Archipel im Norden Sardiniens. Die geltenden Bestimmungen unterscheiden sich, Einzelheiten finden Sie im jeweiligen Kapitel. Die Einschränkungen für Yachten gleichen denen der Meeresschutzgebiete und betreffen das Befahren, Sport- und Berufsfischen und Tauchen in den Zonen MA und MB. Im Nationalpark La Maddalena gelten darüber hinausgehende Beschränkungen für das Befahren, Ankern und Baden in bestimmten Bereichen. Wer in den Gewässern des Maddalena-Archipels kreuzen will, benötigt eine Genehmigung, die man entweder in La Maddalena oder in Palau bekommt. Man kann ein Tagesticket lösen, aber auch eine Genehmigung für zwei Wochen oder einen Monat kaufen. Details finden Sie im entsprechenden Kapitel.

    Die Inseln im Nationalpark Toskanische Inseln

    Gorgona, Capraia, Elba (Einschränkungen gelten nur an Land), Pianosa, Montecristo, Giannutri

    Die Inseln im Nationalpark La Maddalena

    Es gibt vier Gruppen von Inseln: die Maddalena-Gruppe, Isola delle Bisce, Isole Nibani und die Isola-Mortoriotto-Gruppe.

    Hinweis: Mitunter sieht man Yachten, die in Verbotszonen fahren. Dafür kann es mehrere Gründe geben: In manchen Regionen gelten für einheimische Yachten andere Bestimmungen als für ausländische, manche Yachten haben auch eine Sondergenehmigung. In keinem Fall ist es ratsam, dem Beispiel zu folgen und selbst gesperrte Schutzzonen zu befahren.

    Informationen zu allen Nationalparks und Meeresschutzgebieten finden Sie im Internet unter www.parks.it

    In vielen Meeresschutzgebieten ändern sich außerdem die Bestimmungen häufig. Die Angaben entsprechen dem Stand bei Redaktionsschluss. Vergewissern Sie sich nach Möglichkeit aber auf der Internetseite des jeweiligen Schutzgebiets. Im Zweifel sollten Sie Gebiete der Zone A weiträumig umfahren und nur dort ankern, wo bereits Yachten liegen.

    Wichtige Begriffe auf dem Anmeldeformular

    Nome del vascello: Schiffsname

    Paese di registrazione: Registerland

    Nummero di registrazione: Registrierungsnummer

    Peso netto registrato: registrierte Tonnage

    Lunghezza: Länge

    Larghezza: Breite

    Pescaggio: Tiefgang

    Descrizione del vascello: Schiffstyp

    Nome del proprietario: Bootseigner

    Indirizzo: Anschrift

    Capitano del vascello: Bootsführer

    Numero di passaporto: Passnummer

    Nomi del equipagio e numeri di passaporti: Namen der Crew und Passnummern

    Ora e data d’arrivo porto: Uhrzeit und Datum der Ankunft

    Precedente porto: letzter Hafen

    Prossimo porto: nächster Hafen

    WEITERE WICHTIGE BESTIMMUNGEN

    Ankern

    Grundsätzlich ist das Ankern bis 200 m vor dem Strand beziehungsweise bis 100 m vor der Küste verboten. Insbesondere während der Hochsaison wird diese Bestimmung von vielen Seglern ignoriert. Sie ist aber Gesetz, dessen Einhaltung zunehmend kontrolliert wird. Verstöße können mit Geldbußen bis 350 € geahndet werden.

    Schmuggel

    Wer unerlaubt Waren, Drogen oder Menschen ins Land bringt, muss mit einer Gefängnisstrafe, hohen Geldbußen und der Beschlagnahme seiner Yacht rechnen. Eine Reihe von Seglern war in der jüngeren Vergangenheit in Drogenschmuggel und Fälle illegaler Einwanderung in die EU verwickelt. Während der Olympischen Spiele 2004 in Athen wurden vor der griechischen Küste Yachten aufgebracht, die große Mengen Kokain an Bord hatten. Sie waren direkt aus der Karibik über den Atlantik ins Mittelmeer gefahren.

    In Italien dienen die Küsten Siziliens, Pantelleria und die Pelagischen Inseln als Anlaufpunkt für Flüchtlinge, die der Armut und der politischen Verfolgung in ihren Heimatländern entkommen wollen. Mit Booten, die alles andere als seetüchtig sind, machen sie sich auf den allzu weiten, sehr gefährlichen Weg über das Mittelmeer. Jedes Jahr finden Hunderte dabei den Tod, weil die Boote sinken oder die Flüchtlinge von skrupellosen Schleppern über Bord geworfen werden. Für die EU ist das ein sehr konkretes und sehr großes Problem. Eine der Antworten darauf besteht darin, die Südküste Italiens und die vorgelagerten Gewässer strenger zu kontrollieren. Kriegsschiffe der NATO und die italienische Küstenwache patrouillieren Tag und Nacht und stehen in engem Kontakt zu Handelsschiffen, die das Seegebiet passieren. Yachten werden selten angerufen, aber man sollte das Funkgerät auf Kanal 16 eingeschaltet lassen und hörbereit sein.

    Antiquitäten

    Die Ausfuhr von Antiquitäten ist verboten, es sei denn, man kann eine Genehmigung des italienischen Bildungsministeriums vorlegen. Je nach Wert der Antiquität ist vor der Ausfuhr eine Steuer zu entrichten.

    Speerfischen

    In italienischen Gewässern ist das Fischen mit Tauchermaske und Schnorchel erlaubt, mit Sauerstoffgeräten hingegen verboten. Sie dürfen nur zum Vergnügen oder für Filmaufnahmen verwendet werden. Das Mindestalter beträgt in beiden Fällen 16 Jahre. Zum Ufer, zu Schiffen und zu Fischzuchtanlagen ist in jedem Fall ein Mindestabstand von 500 m einzuhalten.

    Jeder Taucher (gleich ob mit Sauerstoffflasche oder Schnorchel) muss mittels einer Boje und der Signalflagge A auf sich aufmerksam machen. Yachten sollten den entsprechenden Bereich weiträumig umfahren.

    Haustiere

    Haustiere, die in der EU zu Hause sind und einen Heimtierausweis besitzen, in dem alle relevanten Impfungen aufgeführt sind, dürfen innerhalb der EU alle Grenzen überschreiten. Empfehlenswert ist die Implantation eines Mikrochips, mit dem die Identität des Tiers belegt werden kann. Für Haustiere, die aus Nicht-EU-Ländern kommen, ist eine Tollwutimpfung vorgeschrieben, die bei der Einreise in die EU höchstens drei Monate zurückliegen darf.

    Hinweis: Finnland, Großbritannien, Irland und Malta verlangen zusätzlich eine Behandlung der Haustiere gegen Zecken und Bandwürmer. Darüber hinaus sind strenge Quarantänebestimmungen einzuhalten.

    Weitere Informationen finden Sie im Internet auf der Website der EU: http://europa.eu/youreurope/citizens/travel/carry/animal-plant/index_de.htm

    ALLGEMEINE INFORMATIONEN

    Fremdenverkehrsämter

    In allen größeren Städten Italiens gibt es Fremdenverkehrsämter bzw. Touristenbüros, die »Ente Provinciale Turismo« heißen. Hier bekommt man gratis Auskünfte, Broschüren und Karten zu Sehenswürdigkeiten vor Ort, aber auch Adressen, an die man sich mit kleineren und größeren Problemen wenden kann.

    Die beste Quelle für lokale Informationen

    Banken und Geldautomaten

    In Italien sind die Banken montags bis freitags von 08.30 bis 13.30 sowie 15.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. Kreditkarten aller großen Anbieter werden anstandslos akzeptiert und können zum Bezahlen auch in Geschäften und Restaurants verwendet werden, gegebenenfalls wird ein Ausweis benötigt. An den meisten Geldautomaten bekommt man mit der Kredit- oder Girokarte auch Bargeld. Noch gibt es einige wenige Geldautomaten, die nur italienische Karten akzeptieren, aber im Großen und Ganzen sollte man nahezu immer und überall an Bargeld kommen.

    Nationale Feiertage

    In Italien sind an den folgenden Feiertagen alle Büros, Schulen und Geschäfte geschlossen:

    1. Januar (Neujahr), Ostermontag, 25. April (Tag der Befreiung), 15. August (Mariä Himmelfahrt), 1. November (Allerheiligen), 8. Dezember (Mariä Empfängnis), 25. und 26. Dezember (1. und 2. Weihnachtsfeiertag).

    Darüber hinaus gibt es eine Reihe regionaler Feste und Feiertage, an denen Geschäfte und öffentliche Einrichtungen geschlossen sind. Oft werden solche Tage mit Umzügen und einem Feuerwerk begangen, das meist spektakulär ausfällt. In Küstenorten hat man vom Hafen aus oft die beste Sicht. Allerdings ist es mir mehr als nur einmal passiert, dass die Raketen bei entsprechender Windrichtung mir und meiner Yacht bedrohlich nahe gekommen sind.

    Medizinische Versorgung

    In allen größeren Städten gibt es ein Krankenhaus, wo man mit einer kompetenten Behandlung rechnen darf. In kleineren Städten und Urlaubsgebieten gibt es oft Gesundheitszentren, wo kleinere Verletzungen behandelt werden und gegebenenfalls veranlasst werden kann, dass der Patient in ein Krankenhaus gebracht wird. Man sollte unbedingt die Europäische Krankenversicherungskarte dabeihaben.

    Die Dienstleistungen des italienischen Gesundheitswesens Servizio Sanitario Nationale (SSN) sind damit in der Regel kostenlos. Notfälle regelt die Guardia Medica. Wer für eine ärztliche Behandlung bezahlen muss, sollte die Quittung aufbewahren und sich das Geld von der Azienda Unita Sanitaria Locale (ASL) erstatten lassen. Die meisten Zahnärzte stellen eine Privatrechnung. Wer Rezepte einzulösen will, sollte seine Europäische Krankenversicherungskarte vorlegen können. Manche Medikamente bekommt man gratis, für andere zahlt man eine Gebühr, die nicht erstattet wird.

    Weitere Informationen finden sich auf der Website der EU: http://europa.eu/youreurope/citizens/health/unplanned-healthcare/going-to-hospital-abroad/index_de.htm

    Im Notfall wählt man wie in Deutschland die Telefonnummer 112.

    Wer einen längeren Törn plant, sollte den Abschluss einer privaten Auslandskrankenversicherung in Erwägung ziehen. Ohne eine solche Versicherung muss man in den meisten Ländern des EWR für medizinische Behandlungen einen Eigenanteil bezahlen.

    Wichtige Medikamente sollten sich in ausreichender Menge in der Bordapotheke befinden. Viele Medikamente, die in Deutschland verschreibungspflichtig sind, bekommt man in Italien auch ohne Rezept, wenn auch gelegentlich unter einem anderen Handelsnamen.

    Drogen

    Yachten sollten keinerlei illegale Drogen an Bord haben, und zwar weder sogenannte weiche wie Marihuana und Amphetamine noch harte Drogen wie Heroin oder Kokain. Bei Zuwiderhandlung kann die Yacht von der Guardia di Financia beschlagnahmt werden. Schmuggel ist in Italien weit verbreitet. Sportboote werden zwar nicht allzu oft kontrolliert, trotzdem sollte man das Risiko, erwischt zu werden, gar nicht erst eingehen.

    Sicherheit

    Segler werden in Italien deutlich seltener Opfer von Dieben als Touristen, die über Land reisen. Trotzdem sollte man gewisse Vorsichtsregeln beachten. In den großen Städten, allen voran Genua, Rom, Neapel und Palermo, muss man sich vor Taschendieben hüten, die sich ihren Opfern auf Motorrollern oder Fahrrädern nähern. Wer zu Fuß in der Stadt unterwegs ist oder einen Wochenmarkt besucht, sollte sein Portemonnaie gut festhalten, und wer meint, seinen Fotoapparat über der Schulter tragen zu müssen, sollte dafür die der Straße abgewandte Seite wählen. Wer seine Yacht verlässt, sollte sie abschließen. Dingis einfach nur an der Reling anzubinden, ist ebenso leichtsinnig wie Ausrüstungsgegenstände an Deck oder im Cockpit liegen zu lassen.

    Den Warnungen hinzufügen möchte ich, dass mir in Italien noch nie etwas gestohlen wurde. Von anderen Seglern weiß ich, dass ihnen mitunter (meist nicht sonderlich wertvolle) Dinge abhandengekommen sind. Auf einen Trick möchte ich aber noch hinweisen. Er besteht darin, dass ein Fischer behauptet, eine Yacht vor größerem Schaden bewahrt oder gar gerettet zu haben. Vom Eigner fordert er dafür einen Bergelohn. Ein Freund von mir musste sich in Brindisi sechs Monate lang mit dem natürlich völlig unberechtigten Anspruch eines Fischers auseinandersetzen. Dessen »Rettungstat« hatte sich darin erschöpft, die Yacht meines Freundes von einem Steg zum anderen zu verholen.

    Waschsalons

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1