Radtramper Erlebnisse: 14.000 Kilometer durch Europa, Skandinavien, Baltikum, USA
Von Franz Spörk
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Über dieses E-Book
2008 von Bad Blumau nach Brüssel- 1.400 km.
2009 vom Nordkap nach Bad Blumau- 3.800 km.
2010 von Los Angeles nach Blythe- 523 km.
2012 von Oceanside nach Annapolis Race Across Amerika- 4.831 km.
2013 von Oed (Stmk.) nach Medugorje- 730 km (Gruppe mit 18 Personen). 2016 vom Donaudelta nach Kittsee- 2100 km.
Mit 284 selbstgemachten Farbfotos von interessanten Orten möchte ich besonders schöne und eindrucksvolle Momente, wie ich sie in diesen Jahren erleben durfte, an Sie weitergeben.
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Buchvorschau
Radtramper Erlebnisse - Franz Spörk
Radtramper Erlebnisse
Radtramper Erlebnisse
Spörk Franz
Impressum
Copyright: Spörk Franz
Jahr: 2023
ISBN: 9789403723266
Illustrationen: Spörk Franz
Covergestaltung: Spörk Franz
Verlagsportal: bookmundo
Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verfassers unzulässig
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser!
Ich begrüße Sie herzlich zu meinem Buch Radtramper Erlebnisse
.
Beim Lesen dieses Buches können Sie in die Welt eines Fahrrad-Trampers eintauchen und mit mir auf meinen Touren in mehreren Ländern unterwegs sein. Rückblickend beschreibe ich Erlebnisse und Besonderheiten meiner Radtouren. Dabei war mir wichtig, die Touren nachvollziehbar zu beschreiben, nichts zu beschönigen oder zu dramatisieren. 2008 von Bad Blumau nach Brüssel- 1.400 km. 2009 vom Nordkap nach Bad Blumau- 3.800 km. 2010 von Los Angeles nach Blythe- 523 km. 2012 von Oceanside nach Annapolis Race Across Amerika- 4.831 km. 2013 von Oed (Stmk.) nach Medugorje- 730 km (Gruppe mit 18 Personen). 2016 vom Donaudelta nach Kittsee- 2100 km. Mit 284 selbstgemachten Farbfotos von interessanten Orten möchte ich besonders schöne und eindrucksvolle Momente, wie ich sie in diesen Jahren erleben durfte, an Sie weitergeben.
Viel Spaß beim Lesen
Wie alles begann
Silvesternacht 2006 auf 2007. Man wünscht sich gegenseitig ein gutes neues Jahr, stoßt mit Sekt an und hat natürlich wieder einen guten Vorsatz fürs künftige Jahr. Kaum einen dieser Vorsätze habe ich jemals umgesetzt. Deshalb habe ich mir für 2007 nur eine Kleinigkeit vorgenommen. Nicht weit von unserem Haus gab es die Landesstraße 438 . Gleich nach Bad Blumau in Richtung Lindegg hat sie auf einer Länge von circa 700 Metern einen Anstieg mit bis zu 14%. Vor vielen Jahren, so um 1984, hatte ich bei einer Wette mit Freunden eine Kiste Bier verloren. Ich wettete, den Anstieg der L 438 mit einem Fahrrad zu bewältigen, ohne abzusteigen. Leider habe ich es damals nicht geschafft, also nahm ich es mir 23 Jahre später nochmals vor. Kurz zurück zum Ablauf der Wette. Damals waren die Voraussetzungen schlecht, denn nach einer durchzechten Nacht frühstückte ich mit Freunden im Gasthaus Samwald. Mein Cousin Rudolf, ein sportlicher Typ, der viel mit seinem Rennrad unterwegs war, kam vorbei und spottete über uns. Er meinte, wir sollten Rad fahren, anstatt im Gasthaus zu saufen. Dies wäre besser für unsere Gesundheit. Es wurde gescherzt und groß aufgesagt, bis es nach einigem Hin und Her zu einer Wette um 1 Kiste Bier kam. Ich sollte den sogenannten Leithenberg auf der L 438, das waren 78 Höhenmeter, auf 1 Kilometer, vom Gasthaus Samwald bis zum Eichel Weg, ohne abzusteigen bewältigen. Noch betrunken und kurz nach dem Frühstück mit einer deftigen Eierspeise, sowie ohne aufzuwärmen, brauste ich, ohne mir die Kraft einzuteilen, los. Kurz vor dem ausgemachten Ziel wurde mir schwarz vor den Augen und ich fiel vom Fahrrad. Ich werde die Krämpfe und die Hilfe von Fritz, der mir die Beine massierte, nie vergessen. 23 Jahre später, also 2007 war ich im einundfünfzigsten Lebensjahr und möglicherweise etwas vernünftiger. Niemand wusste von meinem Vorhaben, daher war ich auch keinem Druck ausgesetzt. Die Voraussetzungen waren noch schlechter, denn ich war 23 Jahre älter und mein Körpergewicht mit 129 kg war um 50 kg höher als damals im Jahre 1984. Also war letztlich Abnehmen der Hauptgrund für mein Vorhaben.
Training und Vorbereitungen
Zu Weihnachten 2006 bekam ich von meiner Familie einen Heimtrainer als Geschenk. Nach den Feiertagen begann ich mit dem Training. Auch beim Essen stellte ich einiges um und konnte nach wenigen Wochen leichte Erfolge erkennen. Im Frühjahr, als es wärmer wurde, lieh ich mir das Fahrrad von meinem Sohn Johannes, das verstaubt herumstand. Es ist kaum vorstellbar, bei welch leichten Steigungen ich absteigen musste. Zum Beispiel musste ich zwischen Leitersdorf und Bad Waltersdorf, dem sogenannten Hühnerberg (Mühlenweg) mit 12 Höhenmetern, anhalten und mein Fahrrad schieben. Aber mit jedem Kilogramm, das ich abnahm, erhöhte sich mein Eifer. Ich kaufte mir Radfahrerbekleidung, Pulsmesser und andere Hilfsmittel für ein erfolgreiches Training. Meine Trainingseinheiten wurden immer länger und kleinere Hügel überwand ich, ohne vom Rad zu steigen. Den Anstieg auf der L 438, wo ich 1984 die Wette verloren hatte, bewältigte ich bereits nach 5 Monaten Training am 10. Mai 2007 . Damit hatte ich meinen Neujahrsvorsatz erfüllt. Es ging schneller als ich mir erträumt hatte und ich machte weiter. Pöllauberg, Wechsel, Ringwarte und besonders der Kulm waren meine Lieblingsberge geworden. Die Kilogramm purzelten und bei Schlechtwetter musste der Heimtrainer herhalten.
2007 Juli Tour nach Mariazell
Am 7. Juli 2007 brach ich zu einer Tour nach Mariazell auf. Von Schwarzmannshofen fuhr ich nach Weiz, über den Rechberg und entlang der Mur und der Mürz bis Kapfenberg. Danach ging es entlang des Thörlbachs bis Thörl und schließlich über die B20 nach Seewiesen. Die Nacht verbrachte ich im Seeberghof nach stolzen 140 Kilometern und 1610 Höhenmetern. Am zweiten Tag erreichte ich nach dem Überwinden des Seebergsattels mein Ziel Mariazell
Ein Bild, das Landfahrzeug, draußen, Rad, Fahrzeug enthält. Automatisch generierte Beschreibungam frühen Vormittag. Nach einem kurzen Aufenthalt machte ich mich auf die Heimfahrt über den Lahnsattel bis Alpl, wo ich nach 95 Kilometern und 1220 Höhenmeter im Sonnenhof nächtigte. Am 9. Juli waren die 72 Kilometer bis nach Hause ein Leichtes, denn ich hatte über tausend Höhenmeter Gefälle. Bereits während dieser Tour träumte ich schon von der Großglockner Hochalpenstraße und ob ich diese vielleicht auch per Fahrrad schaffen könnte.
2007 Juli Großglockner
Ich konnte vom Radfahren nicht genug kriegen und beschloss, mit meiner Frau einen Ausflug zu machen. Zu Hause machte unsere gesamte Siedlung gerade beim Steirischen Blumenschmuckwettbewerb mit. Maria Buch und Donnersbach waren für ihre Blumenpracht bekannt und ich plante diese Orte in unsere Reiseroute ein. Unsere Fahrräder hatten wir dabei und in meinem Kopf war auch ein Tag für die Großglockner Hochalpenstraße eingeplant. Am 25. Juli 2007 war es dann soweit: um 9:50 Uhr startete ich in Bruck an der Großglocknerstraße. Meine Frau begleitete mich mit dem Auto und an günstigen Ausweichstellen versorgte sie mich mit Getränken und kleinen Snacks. Auf den 29 Kilometern von Bruck bis zum Parkplatz Fuscher Törl musste ich 1660 Höhenmeter bewältigen. Noch während der Fahrt schwor ich mir, eine solche Anstrengung nie wieder zu wiederholen. Mit mehreren Trinkpausen und einer kleinen Jausenpause am Piffkar kam ich um 14:30 Uhr am Parkplatz Fuscher Törl
Ein Bild, das draußen, Rad, Landfahrzeug, Himmel enthält. Automatisch generierte Beschreibungauf 2421 Meter an. Einige unbekannte Personen, die vom Parkplatz Fuscher Törl aus beobachteten, wie ich durch die letzten Serpentinen radelte, jubelten mir zu und applaudierten. Manche fragten, von wo ich weggefahren sei, wahrscheinlich aufgrund meines damaligen Körpergewichts von 108 kg. Ich hatte diese Strecke total unterschätzt, war aber froh, es geschafft zu haben. Dass ich in 7 Monaten 21 kg abgenommen habe, ist nicht unbedingt ungewöhnlich. Als ich im Frühjahr bei einer Steigung von 5% mit nur 12 Höhenmetern absteigen musste, hätte ich niemals geglaubt, dass ich nach 5 Monaten eine nahezu durchgehende Steigung von 12% mit 1660 Höhenmetern auf der legendären Großglockner Hochalpenstraße schaffe. Auf diesen Erfahrungen konnte ich aufbauen, ich habe neben vielen anderen Touren den Großglockner bis 2012 mit Freunden noch 4-mal von allen Seiten befahren.
2008 Bad Blumau nach Brüssel
Nachdem ich einige tausend Kilometer mit dem Fahrrad meines Sohnes gefahren war, kaufte ich mir zu meinem 52. Geburtstag im April ein eigenes KTM-Fahrrad um 873.- Euro. Nach vielen Trainingskilometern in diesem Jahr startete ich am 6. Juli 2008 von Schwarzmannshofen in Richtung Brüssel. Ich wählte die Strecke über das Alpl, Lahnsattel, Mariazell, Josefsberg, Ybbs, Passau, Kelheim, Nürnberg, Zeil am Main,
Neuhütten Spessart, Mainz, Koblenz, Bornheim, Bilzen (zwei Tage Pause) nach Brüssel. Die ersten neun Tage gab es, abgesehen von einigen Regengüssen, Gewittern und natürlich Gegenwind, wie beim Radfahren üblich, nichts Besonderes. Durchschnittlich fuhr ich täglich 130 km und war abends meist fix und fertig. Am 13. Juli informierte ich meine Frau, dass ich am nächsten Tag, also am 14. Juli bei meinem Freund Roger in Bilzen
Ein Bild, das draußen, Kleidung, Gebäude, Himmel enthält. Automatisch generierte Beschreibungankommen werde. Also starteten meine Frau und mein Sohn Johannes frühmorgens am 14. von zuhause mit dem Auto, damit sie etwa zur gleichen Zeit mit mir bei Roger in Bilzen ankamen. Sie hatten eine Strecke von 1100 km zu bewältigen und ich hatte von Bornheim bis Bilzen noch 130 km. Diesen Tag habe ich noch nicht vergessen, denn ein plötzlicher Einbruch meiner körperlichen Leistung machte mir zu schaffen. Ich quälte mich den ganzen Tag und holte das Letzte aus mir raus. Circa 9 km vor Hoelbeek, Jonckholtstraße, meinem Ziel bei Bilzen wurde ich am Canal Briegden-Neerharen von meinen Gastgebern, ebenfalls mit Fahrrädern, abgeholt. Nahezu zeitgleich kamen wir mit meiner Frau und Sohn Johannes am Ziel an. Nach einem herzlichen Empfang beim gemütlichen Abendessen wurde über den Ablauf der nächsten Tage gesprochen. Mein Freund Roger wollte unbedingt am nächsten Tag einen Ausflug per Fahrrad circa 20 km zu einem Kneipp-Garten machen. Ich wollte auf keinen Fall mit dem Fahrrad dorthin, jedoch konnte das niemand verstehen, und ich ließ mich überreden. Gemütlich ging es zum Kneipp-Garten, die einen mit ihrem E-Bike und ich natürlich ohne Unterstützung, aber es war nicht sonderlich anstrengend und wir hatten einen schönen Tag. Ich hatte immer mein eigentliches Ziel das Atomium in Brüssel im Kopf, war aber überzeugt, dass ich diese circa gut 100 Kilometer niemals mit dem Fahrrad schaffen würde, so kraftlos fühlte ich mich. Heute weiß ich, dass ich mich damals in einem derart ausgepowerten Zustand befand, dass ich nicht klar denken konnte. Nach zwei Tagen spürte ich die Kraft in meinen Beinen wieder. Auch im Kopf war der Wunsch, schnellstmöglich das Atomium zu erreichen, wieder vorhanden. Bestens gelaunt und voller Eifer startete ich am frühen Morgen in Hoelbeek in Richtung Brüssel und kam um 13 Uhr beim Atomium an,
wo meine Freunde bereits auf mich warteten. Mit dem Auto ging es dann zurück nach Schwarzmannshofen, wo ich von meiner Familie mit einem Pokal und einer kleinen Feier überrascht wurde.
2008 Medugorje nach Mostar und Blace
Bei meiner Tätigkeit als Busfahrer blieb bei so manchen Reisen viel Zeit für mich. Damit mir nicht langweilig wurde, nahm ich bei solchen Touren öfters mein Fahrrad mit. So auch bei einer Reise nach Medugorje. Am 2. August machte ich eine Radtour von Medugorje entlang der R 424 nach Mostar.
Zurück radelte ich durch die Schlucht des Neretva bis Zitomislici, danach über einen steilen Anstieg wieder nach Medugorje. Viele Häuser und Objekte, die im Bosnienkrieg 1992 bis 1995 zerstört wurden,
Ein Bild, das Rad, Landfahrzeug, draußen, Fahrradreifen enthält. Automatisch generierte Beschreibungkonnte ich auf meiner rund 60 km langen Tour noch sehen. Zwei Tage später, am 4. August, reizte mich das Meer. Also radelte ich von Medugorje über Capljina entlang des Neretva bis nach Blace und wieder zurück, circa 100 km. Bei diesen Touren fuhr ich bei glühender Hitze, knapp unter 40° Celsius. Mein Körpergewicht hatte sich bei circa 110 kg eingependelt und mir war keine Strecke zu dumm. In meinem Kopf drehte sich vieles ums Radfahren und wie viel ich mit meinen 53 Jahren noch schaffen würde können. Ein Erfolg jagte den anderen, denn noch vor Vollendung einer Tour träumte ich schon von der nächsten. Nichts zu tun, außer Radfahren und der geplanten Route zu folgen, machte mich frei. Während ich allein ohne Ablenkung den Tag genoss, sprudelten die Ideen in meinen Kopf. So kam ich auch auf die Idee, die Strecke vom Nordkap bis Bad Blumau per Fahrrad zu bewältigen.
2009 Vorbereitung Nordkaptour
Längere Touren konnte ich aus beruflichen Gründen nur in den Monaten Juli und August unternehmen. Den dafür benötigten Zeitausgleich hatte ich während der Hochsaison im Vorhinein