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Im Takt des Verbrechens: Der exzellente Butler Parker 92 – Kriminalroman
Im Takt des Verbrechens: Der exzellente Butler Parker 92 – Kriminalroman
Im Takt des Verbrechens: Der exzellente Butler Parker 92 – Kriminalroman
eBook123 Seiten1 Stunde

Im Takt des Verbrechens: Der exzellente Butler Parker 92 – Kriminalroman

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Über dieses E-Book

Exzellent – das ist er im wahrsten Sinne des Wortes: einzigartig, schlagfertig und natürlich auch unangenehm schlagfähig. Wer ihn unterschätzt, hat schon verloren. Sein Regenschirm ist nicht nur sein Markenzeichen, sondern auch die beste Waffe der Welt. Seinem Charisma, Witz und Charme kann keiner widerstehen.
Der exzellente Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!

Der Bus fuhr bereits an, als sie hastig den Wagen verließ, beinahe strauchelte und dann mit schnellen Schritten die breite Fahrbahn überquerte. Auf der anderen Straßenseite angelangt, blieb sie kurz stehen und sah sich prüfend ängstlich um. Sie mochte etwa fünfundzwanzig Jahre alt sein, war schlank, mittelgroß und trug ein graues Kostüm mit einem kleinen Pelzkragen. Sie sah nicht besonders gesund aus. Unter den Augen lagen tiefe Schatten. Sie erinnerte an eine kleine graue Maus, die Angst vor der Katze hat. Als sie die Straße hinunterschritt, sah sie sich wiederholt um, als fürchte sie, verfolgt zu werden. Sie preßte die große dunkle Handtasche fest gegen ihren Körper. Sie schien einen Schatz verteidigen zu wollen. Als sie an einem Schnellimbiß vorüberkam, blieb sie jäh stehen. Ihr war ein Gedanke gekommen. Nach einem weiteren schnellen Blick betrat sie kurz entschlossen das Lokal und setzte sich auf einem Drehhocker an die Theke. Sie bestellte sich einen schwarzen Kaffee und ließ sich das Telefonbuch geben. Hastig blätterte sie die Seiten um. Sie hatte bald gefunden, wonach sie suchte. Sie schrieb die Nummer in ihr kleines Notizbuch, das sie aus der Handtasche hervorgeholt hatte. Sie nippte am frisch servierten Kaffee, nahm nur einige wenige Schlucke und ließ den Rest dann stehen. Sie zahlte und betrat eine der beiden Telefonzellen, die sich an der Rückseite des Lokals befanden. Sorgfältig wählte sie die aus dem Telefonbuch herausgesuchte Nummer. Sie blickte durch die Glasscheibe in das gut besuchte Lokal.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum9. Jan. 2024
ISBN9783989367562
Im Takt des Verbrechens: Der exzellente Butler Parker 92 – Kriminalroman

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    Buchvorschau

    Im Takt des Verbrechens - Günter Dönges

    Der exzellente Butler Parker

    – 92 –

    Im Takt des Verbrechens

    Günter Dönges

    Der Bus fuhr bereits an, als sie hastig den Wagen verließ, beinahe strauchelte und dann mit schnellen Schritten die breite Fahrbahn überquerte. Auf der anderen Straßenseite angelangt, blieb sie kurz stehen und sah sich prüfend ängstlich um.

    Sie mochte etwa fünfundzwanzig Jahre alt sein, war schlank, mittelgroß und trug ein graues Kostüm mit einem kleinen Pelzkragen. Sie sah nicht besonders gesund aus. Unter den Augen lagen tiefe Schatten. Sie erinnerte an eine kleine graue Maus, die Angst vor der Katze hat.

    Als sie die Straße hinunterschritt, sah sie sich wiederholt um, als fürchte sie, verfolgt zu werden. Sie preßte die große dunkle Handtasche fest gegen ihren Körper. Sie schien einen Schatz verteidigen zu wollen. Als sie an einem Schnellimbiß vorüberkam, blieb sie jäh stehen. Ihr war ein Gedanke gekommen. Nach einem weiteren schnellen Blick betrat sie kurz entschlossen das Lokal und setzte sich auf einem Drehhocker an die Theke. Sie bestellte sich einen schwarzen Kaffee und ließ sich das Telefonbuch geben. Hastig blätterte sie die Seiten um.

    Sie hatte bald gefunden, wonach sie suchte. Sie schrieb die Nummer in ihr kleines Notizbuch, das sie aus der Handtasche hervorgeholt hatte. Sie nippte am frisch servierten Kaffee, nahm nur einige wenige Schlucke und ließ den Rest dann stehen. Sie zahlte und betrat eine der beiden Telefonzellen, die sich an der Rückseite des Lokals befanden.

    Sorgfältig wählte sie die aus dem Telefonbuch herausgesuchte Nummer. Sie blickte durch die Glasscheibe in das gut besuchte Lokal. Selbst hier in der Zelle fühlte sie sich unsicher und beobachtet. Sie atmete schnell durch, als sich auf der Gegenseite eine Stimme meldete. Sie war so aufgeregt, daß sie nachfragen mußte.

    »Spreche ich mit dem Büro von Anwalt Rander?« fragte sie. Sie bemühte sich, eine aufsteigende Erregung zu verbergen.

    »Büro Anwalt Rander«, kam die unpersönliche, höfliche Antwort.

    »Ich möchte Mr. Rander sprechen. Es ist sehr wichtig.«

    »Wie ist Ihr Name, Madam? Erwartet Mr. Rander Ihren Anruf?«

    »Nein, nein, er kennt mich nicht. Es ist aber sehr wichtig. Bitte, verbinden Sie mich mit ihm!«

    »Ich weiß nicht, Madam, ob ich Mr. Rander jetzt stören kann.«

    »Es geht …, es geht um Leben und Tod«, antwortete die Frau eindringlich.

    »Es handelt sich um ein Verbrechen. Ich muß Mr. Rander sprechen …!«

    »Einen Moment bitte, ich verbinde.«

    Es knackte in der Leitung. Die junge Frau im grauen Kostüm atmete erleichtert auf. Sie fühlte sich plötzlich müde und abgespannt. Sie lehnte sich mit dem Rücken gegen die dünne Sperrholzwand der Zelle und wartete auf die Verbindung.

    Eine sympathische, dunkel-männliche Stimme meldete sich.

    »Spreche ich mit Mr. Rander?« fragte die junge Frau und richtete sich schnell auf.

    »Mike Rander am Apparat. Es soll sehr wichtig sein?«

    »Ich brauche Ihren Rat, Sir«, sagte die junge Frau. »Ich bin in ein Verbrechen verwickelt. Ich weiß nicht mehr aus noch ein. Sie müssen mir helfen?«

    »Um was handelt es sich?« Mike Randers Stimme blieb freundlich und gelassen.

    »Wenn Sie einen Moment Zeit haben, Sir, werde ich Ihnen …«

    Sie wollte weiterreden, doch dann sah sie den Mann, der sich vor der Glastür der Telefonzelle aufgebaut hatte. Er klopfte gegen die Scheibe und winkte ihr lächelnd zu. Er benahm sich dabei keine Spur auffällig oder drohend. Er schien ein guter Bekannter von ihr zu sein.

    Der Schein trog.

    Die junge Frau schluckte. Sie konnte plötzlich nicht mehr sprechen. Die Kehle war ihr wie zugeschnürt. Sie wurde blaß und faßte sich mit der freien Hand unwillkürlich an die Kehle.

    »Warum sprechen Sie nicht weiter?« hörte sie die Stimme des Anwalts. »So sprechen Sie doch, Madam …«

    »Susan Dalby, Belden Street 1236«, gab sie mit rauher Stimme zurück. Ihre Lippen bewegten sich kaum. Sie nickte dem vor der Telefonbox wartenden Mann zu und legte dann den Hörer auf.

    Er zog die Tür auf, sein Lächeln wurde zu einem maskenhaften Grinsen.

    Er war etwa dreißig Jahre alt, schon viel zu korpulent und hatte harte Augen.

    »Ist das ein Zufall, daß wir uns hier treffen«, meinte er. Selbst sein Grinsen erlosch.

    »Ich …, ich wollte …« Sie kam nicht weiter. Die Stimme kündigte ihr den Dienst auf. Ihre Augen weiteten sich vor Angst.

    »Gehen wir. Ich habe draußen den Wagen stehen.«

    Sie nickte langsam. Sie wagte nicht, ihm zu widersprechen. Er ließ sie vorausgehen und folgte ihr dicht auf den Fersen. Unterwegs zündete er sich eine Zigarette an.

    Susan Dalby, wie die junge Frau sich am Telefon genannt hatte, dachte nur einen kurzen Augenblick an Flucht. Sie gab diesen Gedanken schnell wieder auf. Sie wußte, daß sie keine Chancen hatte. Es gab Dinge, die sich auch mit einer Flucht nicht erledigen ließen. Sie fragte sich nur, ob ihr Begleiter wußte, daß sie am Telefon ihre Adresse genannt hatte. Davon hing alles ab. Das war vielleicht die winzig kleine Chance, um noch einmal davonzukommen …

    *

    »Komische Geschichte«, sagte Mike Rander, als er den großen Wohnraum seiner Dachgartenwohnung betrat. Sein Butler Josuah Parker hatte bereits den Abendimbiß gerichtet. Der Tisch mit den Speisen stand vor dem Kamin, in dem wegen der Schwüle des Abends nur ein Miniaturfeuer glomm. Da Parker stets sehr auf Stil hielt, zündete er selbst im Hochsommer ein Kaminfeuer an. Seiner Ansicht nach gehörte es zu einem korrekten Supper in englischer Manier.

    Am liebsten hätte er es noch gesehen, wenn Mike Rander sich dazu einen Smoking angezogen hätte, doch damit hatte er bei seinem jungen Herrn nicht landen können. Mike Rander war schließlich Amerikaner und kein englischer Landlord. Er liebte die saloppen Umgangsformen, die Parker insgeheim verabscheute.

    »Das Steak, Sir«, meldete Parker und servierte das Fleischgericht. Er stutzte leicht, als Mike Rander weder nach Messer noch Gabel griff. Mike Rander starrte in das kleine Kaminfeuer und dachte nach.

    »Entspricht irgend etwas nicht Ihren Wünschen, Sir?« erkundigte sich Parker. Hier zu Hause trug er schwarze Hose, tadellose Lackschuhe, eine gestreifte Weste und einen Eckkragen. Er war, auch äußerlich gesehen, ein Butler, wie er im Buche steht.

    »Komische Geschichte«, wiederholte Rander versonnen. »Die Frau kam nicht mehr dazu, mir ihre Story zu erzählen. Ihr muß etwas dazwischen gekommen sein.«

    »Ein neuer Fall, Sir, wenn mir diese bescheidene Frage gestattet ist?«

    »Er hört auf, bevor er überhaupt begonnen hat, Parker.«

    »Ich möchte keineswegs in den Geruch unziemlicher Neugierde kommen, Sir, aber Sie gestatten vielleicht, daß ich …«

    »Eine gewisse Susan Dalby rief an. Sie schien in Schwierigkeiten zu stecken und redete von einem Verbrechen. Plötzlich schwieg sie und legte auf.«

    »Erfreuliche Anhaltspunkte, Sir.«

    »Für Sie vielleicht, Parker, nicht für mich. Ich denke nicht daran, mich in neue Abenteuer zu stürzen.«

    »Es handelt sich, wie ich mir zu bemerken erlaube, um eine Frau«, antwortete der Butler, »um ein Wesen also, das sich durch Hilflosigkeit an sich auszeichnet.«

    »Reden Sie meinetwegen mit Engelszungen, Parker. Ich bin Anwalt und kein FBI-Beamter.«

    »Darf ich in aller Bescheidenheit fragen, Sir, ob Ihnen die Adresse der betreffenden Dame bekannt ist?«

    »Ich glaube, sie sagte Belden Street 1236, Parker.«

    Mike Rander beschäftigte sich ziemlich lustlos mit dem servierten Steak, während Parker den großen Raum verließ, um die nächsten Speisen hereinzutragen. Rander blickte nur kurz auf, als sein Butler mit einem großen silbernen Tablett erschien. Dann, mit einiger Verspätung, nahm er noch einmal den Kopf hoch.

    »Was soll das?« fragte er scharf und deutete auf das aufgeschlagene Telefonbuch, das auf dem Tablett lag.

    »Eine Miss Susan Dalby, Belden Street 1236, existiert tatsächlich«, meldete Parker höflich.

    Rander seufzte und schob den Teller zurück. Parker schien den Wunsch seines jungen Herrn bereits erraten zu haben. Er lieferte den Telefonapparat nach und wählte die Nummer der Susan Dalby. Als das Freizeichen ertönte, reichte er Rander den Hörer.

    Der Anwalt zog erstaunt die Augenbrauen hoch, als auf der Gegenseite abgehoben wurde.

    »Spreche ich mit Miss Susan Dalby?« fragte er.

    »Doch, ja …! Und wer sind Sie?«

    Um ein Haar hätte Mike Rander seinen richtigen Namen genannt.

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