Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Signs of Love: Im Zeichen der Liebe
Signs of Love: Im Zeichen der Liebe
Signs of Love: Im Zeichen der Liebe
eBook271 Seiten3 Stunden

Signs of Love: Im Zeichen der Liebe

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Bastian muss auf schmerzlichste Art und Weise erfahren, was es bedeutet, einen geliebten Menschen von heute auf morgen zu verlieren. Er zieht sich aus dem Leben zurück und will von nichts und niemandem mehr etwas wissen. Einzig und allein sein bester Freund Noah schafft es, wieder einigermaßen an ihn heranzukommen und ihn wieder zurück ins Leben zu holen.
Auf dem Weg dorthin entdecken die beiden ihre Gefühle für einander und ein Kampf gegen die eigenen Gefühle beginnt, der letztendlich in einem Kampf um die große Liebe endet. Noah steht plötzlich vor der schwersten Aufgabe seines ganzen Lebens. Werden es beide schaffen, ihre Liebe zueinander zu gestehen und eine neue kleine Familie aufzubauen?
SpracheDeutsch
HerausgeberHimmelstürmer
Erscheinungsdatum25. Aug. 2014
ISBN9783863614102
Signs of Love: Im Zeichen der Liebe

Mehr von Sam Nolan lesen

Ähnlich wie Signs of Love

Ähnliche E-Books

Allgemeine Belletristik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Signs of Love

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Signs of Love - Sam Nolan

    Signs of Love -

    Im Zeichen der Liebe

    von

    Sam Nolan

    Bisher von Sam Nolan erschiene:

    Luca – Im Sturm ans andere Ufer Herbst 2014

    ISBN print: 978-3-86361-394-5 Auch als E-book

    Himmelstürmer Verlag, Kirchenweg 12, 20099 Hamburg,

    Himmelstürmer is part of Production House GmbH

    www.himmelstuermer.de

    E-mail: info@himmelstuermer.de

    Originalausgabe, Juli 2014

    Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages

    Coverfoto: 123rf.com, Bearbeitung: Caro Sodar

    Umschlaggestaltung: Olaf Welling, Grafik-Designer AGD, Hamburg.

    www.olafwelling.de

    ISBN print 978-3-86361-409-6

          ISBN epub 978-3-86361-410-2

    ISBN pdf: 978-3-86361-411-9

    Die Handlung und alle Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeiten mit

    realen Personen wären rein zufällig.

    Kapitel 1

    Bastian

    Noch eine Woche, dann sollte es endlich so weit sein. Ich würde die Frau meines Lebens heiraten, die Frau, die ich seit fünf Jahren liebte. Und was noch viel schöner war, in etwa zwei Wochen, würden wir die Eltern eines wunderschönen, kleinen Mädchens sein. Auf einen Namen hatten wir uns nach langer Zeit dann auch endlich geeinigt, auch wenn ich anfangs nicht wirklich damit einverstanden war. Hannah war total fasziniert von dem englischen Namen Scarlett. Allerdings konnte ich mit englischen Namen mal überhaupt nichts anfangen. Doch sie hat es nach langen Überredungskünsten dann doch geschafft, mich zu überzeugen. Und irgendwann hatte ich mich sogar schon richtig in den Namen verliebt. Er würde bestimmt super zu unserer süßen Maus passen.

    Hannah und ich haben uns während des Abiturs kennengelernt, damals war sie siebzehn und ich achtzehn Jahre alt. Ich musste sehr lange um ihre Liebe kämpfen, aber der Kampf hatte sich gelohnt und irgendwann konnte sie mir einfach nicht mehr widerstehen. Sie war damals schon, wie heute, wunderschön. Ca. 1,75 m, schlank, lange blonde Haare, strahlend blaue Augen. Sie war einfach meine absolute Traumfrau.

    Ja und jetzt, vielleicht noch ein paar Worte zu mir. Ich heiße Bastian und bin, wie ihr euch wahrscheinlich schon selbst ausgerechnet habt, dreiundzwanzig Jahre alt. Meine Größe würde ich so auf ca. 1,90 m schätzen, 80 Kilo, sportlich, schwarze Haare bis zu den Ohren und blaue Augen. Ich studiere Medizin im zweiten Semester und möchte dann irgendwann einmal Kinderarzt werden. Vorausgesetzt, alles klappt so, wie ich es mir vorstelle. Aber ich muss sagen, bisher lief mein Leben genauso, wie ich es mir gewünscht habe. Ja, und neben dem Studium tanze ich auch noch ein bisschen. Hip Hop, Jumpstyle, und so weiter. Je nachdem, wo nach mir gerade ist.

    „Schatz? Ich bin gleich weg, Training ruft."

    „Wie? Heute auch noch einmal? Ich dachte, wir verbringen den Abend heute miteinander?" Hannah klang ziemlich enttäuscht.

    „Aber das können wir doch auch, so spät werde ich nicht zu Hause sein."

    „Ja, das sagst du jedes Mal und dann sitze ich hier und warte und schlafe irgendwann vor lauter Langeweile ein."

    „Hey, Schatz. Ich ging zu ihr und nahm ihr Gesicht in meine Hände. „Heute ist noch einmal sehr wichtig, morgen ist doch die deutsche Meisterschaft, aber wenn die vorbei ist, konzentriere ich mich nur noch auf euch beide und auf unsere Hochzeit. Das verspreche ich dir.

    „Ich weiß doch, wie wichtig dir das ist und du sollst es ja auch machen. Im Moment ist einfach nur ..."

    „Die Hormone, ich weiß." Ich lächelte sie an, ich konnte ihr ja sowieso nicht böse sein.

    „Na los, mach, dass du weg kommst." Jetzt musste auch sie lächeln.

    „Bis später." Ich gab ihr einen Kuss und verließ die Wohnung.

    Ich machte mich also auf den Weg zum Training, die anderen warteten bestimmt schon auf mich. In letzter Zeit kam ich auch einfach viel zu oft zu spät. Aber was will man schon machen, wenn die hochschwangere Freundin vor einem sitzt und mal wieder total am Boden zerstört ist? Man kann sie ja wohl kaum zu Hause alleine lassen. Und das habe ich auch nie getan, deshalb kam das Training in den letzten Wochen und Monaten auch manchmal einfach viel zu kurz. Aber das würde sich ja auch bald wieder ändern.

    „Hey Bastian, da bist du ja endlich, rief mir Noah schon von weitem zu. „Die anderen sind schon hinten. Noah war seit Kindertagen mein bester Freund, wir wussten wirklich alles voneinander und ich hätte wohl oft nicht gewusst, was ich ohne ihn hätten tun sollen Denn er verpasste mir auch oft genug den nötigen Arschtritt, wenn ich einen brauchte.

    „Hi Noah, na, alles klar?"

    „Ja, alles bestens. Bei euch auch?"

    „So wie immer eben, die üblichen Nebenwirkungen der Schwangerschaft." Ich musste grinsen.

    „Sei froh, wenn das endlich mal ein Ende hat. Ist ja grausam, mit welchen Stimmungsschwankungen man da so zu kämpfen hat. Bin ich froh, dass ich keine Frau bin." Er lachte.

    „Ja, ich bin auch froh, wenn das alles endlich vorbei ist, aber ich hoffe, dir ist klar, was dann auf dich zukommt."

    „Jaja, der Patenonkel wechselt dann die Windeln, wenn die geschafften Eltern auch einmal Zeit für sich brauchen. Wieder lachte er. „Mache ich doch gerne.

    „Ja, das weiß ich, deshalb ist die Wahl des Patenonkels ja auch auf dich gefallen."

    „So, jetzt genug der netten Worte, lass uns nach hinten gehen, bevor das noch Ärger gibt."

    „Ja, du hast recht, lass uns gehen."

    Die anderen waren natürlich schon fleißig beim Training, als wir dazu kamen. Auch wenn wir alles Einzeltänzer waren, hatte es immer einen Vorteil, wenn wir zusammen trainierten. So konnte man sich gegenseitig ab und zu den ein oder anderen guten Tipp geben. Die ganzen Jahre, die wir schon zusammen trainierten, hatten uns mittlerweile auch zu ziemlich guten Freunden werden lassen. Wenn wir irgendwas zusammen unternahmen, dann meistens nur mit der Clique. Da waren Eric und Selena, die ich schon als Pärchen kennengelernt hatte, Sven und Katrin, unsere Oberzicke Steffi, ja und Noah und ich natürlich.

    „Und Bastian? Bereit für morgen?", fragte mich Steffi.

    „Aber sicher doch. Ich werde die alle umhauen." Ich musste lachen, manchmal war ich wirklich zu sehr von mir überzeugt.

    „Ja, das werden wir ja dann sehen."

    Als wir mit dem Training fertig waren, zeigte die Uhr bereits 21 Uhr. Oh Mann, Hannah würde mir den Hals umdrehen.

    „Was ist, Bastian? Kommst du noch mit ins Dragon?", fragte mich Noah.

    Das Dragon war unsere Stammkneipe, in der trafen wir uns regelmäßig, fast jedes Wochenende. Allerdings war ich nicht mehr ganz so oft dabei gewesen.

    „Nee, lass mal. Hannah ist bestimmt eh schon total sauer auf mich, weil es heute wieder so spät geworden ist. Ich möchte sie nicht noch länger warten lassen."

    „Na gut, dann kümmere dich mal gut um deine Zukünftige."

    „Werde ich machen. Bis morgen zusammen."

    „Tschau, Bastian", riefen sie alle wie aus einem Mund.

    Ich machte mich also auf den Weg nach Hause. Allerdings fuhr ich einen kleinen Umweg und hielt kurz an der Tankstelle, um Hannah einen kleinen Blumenstrauß mit zu bringen. Vielleicht konnte ich sie so ein bisschen versöhnlich stimmen. Zuhause angekommen, schloss ich langsam und leise die Tür auf, vielleicht schlief sie ja doch schon. Und das tat sie, sie lag eingemummelt in ihrer Kuscheldecke auf der Couch. Die Arme hatte wirklich wieder versucht, auf mich zu warten. Ich kniete mich vor sie und gab ihr einen Kuss auf die Lippen, um sie zu wecken und sie öffnete auch sofort ihre Augen.

    „Da bist du ja endlich wieder."

    „Es tut mir leid, Schatz, ich wollte dich nicht so lange warten lassen." Ich hielt ihr die Blumen vor die Nase und sie setzte sich hin.

    „Die sind wirklich wunderschön."

    „Bist du mir sehr böse?"

    „Nein, gar nicht. Komm her."

    Sie zog mich zu sich und küsste mich voller Leidenschaft, fordernd. Während der Schwangerschaft schliefen wir nicht wirklich oft miteinander, was mir aber nicht sonderlich viel ausmachte, immerhin wusste ich, warum es so war und dafür hatte ich vollstes Verständnis. Doch heute war es anders, wir schliefen miteinander und es war unglaublich schön. Ich kann gar nicht beschreiben, wie unendlich glücklich ich mit dieser Frau war, sie war die große Liebe meines Lebens.

    Kapitel 2

    Bastian

    Am nächsten Morgen mussten wir schon sehr früh aufstehen, der Wecker klingelte bereits um 6 Uhr, da ich mich noch duschen und für den Auftritt fertig machen musste. Hinzu kam noch, dass wir eine Anfahrtszeit von knapp zweieinhalb Stunden hatten und man ja auch nicht genau wusste, wie der Verkehr auf den Straßen heute aussehen würde.

    „Geht es dir gut, Hannah? Du siehst blass aus", fragte ich sie besorgt.

    „Mir ist nur ein bisschen schlecht, aber das ist ja nichts Ungewöhnliches mehr."

    „Möchtest du vielleicht lieber zu Hause bleiben? Ich kann auch alleine fahren."

    „Nein, ich möchte mitfahren und dabei sein, wenn du denen zeigst, wer der deutsche Meister ist."

    „Du bist süß, aber ich mache mir Sorgen."

    „Das musst du nicht, wirklich nicht."

    „Dann lass uns losfahren, sonst kommen wir noch zu spät."

    Die Fahrt war ganz okay und wir kamen auch ziemlich gut durch, bis auf ein paar kleinere Staus war nicht wirklich viel los gewesen. Also waren wir knapp drei Stunden später auch schon in Hamburg angekommen. Hannah ging schon mal in die Halle, während ich noch die anderen suchte, um zu fragen, wann genau wir dran waren.

    „Bastian, begrüßte mich Noah mit einem Lächeln. „Heute sogar mal pünktlich.

    „Jaja, verarsch mich noch. Alles klar?"

    „Wie immer. Wir beide sind in fünfundvierzig Minuten dran, vielleicht sollten wir uns schon mal aufwärmen gehen."

    „Wo ist der Rest?"

    „Die sind auch schon am Trainieren."

    „Ja, dann lass uns mal los legen.

    Dass Noah und ich zu demselben Song tanzten, war ja eigentlich ganz praktisch, allerdings war er auch mein größter Konkurrent. Er war wirklich gut und manchmal beneidete ich ihn wirklich dafür, wie gut er sich bewegen konnte. Aber um über so etwas nachzudenken, hatte ich jetzt keine Zeit mehr. Wir gingen raus auf den Flur und kurze Zeit später standen wir auch schon das erste Mal oben auf der Bühne. Wir legten beide einen super Auftritt hin, wie uns später auch unser Tanzlehrer mitteilte, und qualifizierten uns auch direkt für das Finale. Ebenfalls war auch Selena mit dabei, der Rest von uns hatte es leider nicht geschafft. Aber wie heißt es doch auch so schön? Es kann nur einen Gewinner geben.

    „Na dann wollen wir doch gleich mal sehen, wer von uns dreien der oder die Beste ist."

    „Also ich tippe ja auf Bastian", sagte Selena.

    „Ach was, Noah ist viel besser."

    „Gut, damit es gerecht bleibt, tippe ich auf Selena." Noah lachte laut.

    „Ihr seid doof. Auch Selena lachte jetzt. „Lasst uns zur Bühne gehen, wir sind sicherlich gleich dran.

    „Ich komm gleich nach, ich will nur noch einmal kurz nach Hannah sehen."

    „Okay, mach das, aber komm nicht zu spät", ermahnte er mich. Er kannte mich einfach zu gut.

    „Nein, keine Sorge. Bis gleich."

    Ich ging also rüber zu Hannah, wo ich mit Erschrecken feststellte, dass sie noch viel blasser war, als sie es heute Morgen schon gewesen war. So langsam fing ich wirklich an, mir ernsthafte Sorgen zu machen.

    „Hannah?"

    „Bastian. Schön, dass du da bist. Wann bist du dran?"

    „In etwa zehn Minuten. Aber wenn ich mir dich so ansehe, bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich da wirklich hochgehen sollte. Vielleicht sollte ich dich besser zu einem Arzt bringen."

    „Nein, das ist nicht nötig. Mir geht es gut, geh du jetzt da hoch und gewinne für uns."

    „Bist du dir sicher?"

    „Ganz sicher." Sie beugte sich zu mir und gab mir einen Kuss.

    Ganz von meinen Zweifeln beruhigt hatte sie mich allerdings damit noch nicht.

    „Gut, aber sobald wir hier fertig sind, fahren wir nach Hause und du legst dich hin."

    „Einverstanden."

    Ich drehte mich um und lief zur Bühne, ich wollte es jetzt allen zeigen, allen beweisen. Für meine zukünftige Frau und meine kleine ungeborene Scarlett.

    Kurze Zeit später stand ich nun auf der Bühne, tanzte, als ginge es um mein Leben und ich möchte behaupten, es war der beste Auftritt, den ich je hingelegt hatte. Aber da ich auch nicht einschätzen konnte, wie Noah und die anderen getanzt hatten, wusste ich natürlich noch nicht, wie das Ganze für mich ausgehen würde.

    Zwanzig Minuten später rief der Moderator dann zur Siegerehrung und ich war total nervös. Ich hoffte so sehr, hier gewonnen zu haben, denn der Sieger qualifizierte sich direkt für die Europameisterschaft in der Schweiz. Und soweit hatte ich es bisher noch nie geschafft.

    Alle Plätze hatten sie bisher schon bekannt gegeben und jetzt standen nur noch Noah und ich hier oben. Einer von uns hatte es also geschafft. Einer von uns durfte unser Land vertreten und ich gönnte es Noah mindestens genau so sehr, wie mir selbst.

    „Du kannst stolz auf dich sein, Bastian", sagte Noah plötzlich.

    „Warum? Noch wissen wir nicht einmal, wer gewonnen hat."

    „Doch, ich weiß es." Er lächelte mich an.

    Warum musste so etwas eigentlich immer so lange dauern?

    „Und der erste Platz und somit der Titel des deutschen Meisters, geht an ... Bastian Aumann. Herzlichen Glückwunsch, Bastian."

    Ich konnte nicht glauben, dass der Typ gerade wirklich meinen Namen genannt hatte. Wenn Noah mir nicht um den Hals gefallen wäre, hätte ich es wahrscheinlich nicht einmal wirklich registriert, dass ich gewonnen hatte.

    „Siehst du, ich habe es dir doch gesagt. Du hast es wirklich verdient, Bastian."

    „Danke, Noah."

    Ich bekam meinen Pokal und die Urkunde und anschließend mussten wir auch sofort die Bühne verlassen, damit die Veranstaltung weiter ihren Lauf nehmen konnte.

    Natürlich kamen alle zu mir, gratulierten mir, ich hatte kaum eine Chance zum Luft holen. Doch das störte mich ganz und gar nicht, viel zu sehr genoss ich die Situation und natürlich auch meinen Sieg.

    „Bastian! Bastian!, hörte ich plötzlich Selena schreien. „Du musst sofort kommen, Hannah, sie ...

    „Was ist mit Hannah?, fragte ich panisch. „Los, sag schon, was ist passiert.

    „Die Wehen haben eingesetzt. Du musst sie ins Krankenhaus bringen."

    „Scheiße."

    Ich drückte Noah meinen Pokal und die Urkunde in die Hand und rannte sofort los.

    „Wo ist sie?", fragte ich Selena, die hinter mir herlief.

    „Sie steht draußen."

    Ich war unendlich froh, als ich endlich bei ihr war und mich um sie kümmern konnte.

    „Hannah! Alles in Ordnung?"

    „Unsere Tochter hat es wohl ziemlich eilig."

    „Warte, ich frage nach, wo hier das nächste Krankenhaus ist."

    „Nein, Bastian, ich möchte nach Hause, in das Krankenhaus, welches wir uns zusammen angeschaut haben."

    „Hannah, wir müssen mindestens zweieinhalb Stunden zurück fahren!"

    „Ich weiß, Bastian, aber sie wird so lange warten. Da bin ich mir sicher."

    „Aber ..."

    „Bitte, Bastian, zur Not können wir immer noch woanders hinfahren."

    „Ja, ist gut, dann komm, wir fahren."

    Wir liefen sofort zum Auto und machten uns auf den Weg. Allerdings konnte ich nicht verstehen, wieso sie unbedingt nach Hause fahren wollte, wir hätten genauso gut in ein umliegendes Krankenhaus fahren können, aber nein, sie wollte es nicht. Aber streiten wollte ich mich auch nicht mit ihr, das hätte sie nur zu sehr aufgeregt. Und das wollte ich auf keinen Fall.

    Es ging ihr auch die ersten zwei Stunden relativ gut, die Wehen kamen alle zehn bis zwölf Minuten und sie meinte, sie könne sie noch gut aushalten. Und bald hatten wir es ja auch geschafft, es würde also gut gehen, hoffte ich. Und auch Hannah sprach mir gut zu und sagte, dass wir es auf jeden Fall bis zum Krankenhaus schaffen würden. Doch sie hatte sich getäuscht. Ihre Schmerzen wurden stärker, die Wehen kamen nun schon in vier Minuten Abständen.

    „Verdammt, Hannah, ich habe doch gesagt, wir sollen direkt ins Krankenhaus fahren, aber nein, du musstest ja unbedingt zurück."

    „Jetzt hör auf, mit mir herum zu meckern. Jetzt ist es eh nicht mehr zu ändern und wir sind ja gleich da."

    Wieder schrie sie auf vor Schmerzen und es tat mir in der Seele weh, dass ich nichts für sie tun konnte.

    „Fahr schneller verdammt!", schrie sie mich an.

    Und das tat ich dann auch. Auf keinen Fall durfte sie unser Kind hier im Auto bekommen. Die Autobahn war auch relativ leer, so dass ich nicht sonderlich viele Probleme mit anderen Autos hatte.

    Doch dann passierte das Schlimmste, was hätte passieren können. Vor uns fuhr ein Audi, der war viel langsamer als ich, weshalb ich ihn auch überholen wollte. Doch als ich noch nicht einmal neben ihm war, eigentlich noch knapp dahinter, verlor der Fahrer die Kontrolle über den Wagen. Er brach nach links aus, ich hatte kaum mehr Zeit zu reagieren. Ich riss das Lenkrad nach rechts und alles, was ich noch weiß, war, dass wir uns mehrmals überschlugen. Ich schrie nach Hannah, hatte solche Angst um sie. Doch sie reagierte nicht und dann wurde es schwarz vor meinen Augen …

    Kapitel 3

    Noah

    „Und? Was fangen wir mit dem super Tag an?", fragte ich Sven.

    „Dass du dich so freust. Du hast nicht einmal gewonnen." Er lachte.

    „Ja und? Der zweite Platz ist doch auch gut und vor allem freue ich mich für Bastian."

    „Ja, ich freue mich auch. Bei dem Typ klappt auch zurzeit einfach alles. Er hatte eine wahnsinnig tolle Frau, bekommt wohl heute auch noch eine wundervolle Tochter und ist zum krönenden Abschluss auch noch deutscher Meister geworden. Perfekter geht es ja wohl nicht."

    „Ja, das stimmt, er ist wirklich ein Glückspilz. Ich wünschte, das könnte ich von mir auch behaupten."

    „Das kommt auch alles noch. So, und jetzt genug Depri geschoben, lass uns irgendwo feiern gehen."

    „Ja, du hast recht. Lass uns mal die anderen suchen."

    Das kommt auch alles noch ... Ich hatte die Hoffnung mittlerweile aufgegeben, meine letzten Beziehungen waren nicht das, was man sich unter einer funktionierenden Beziehung vorgestellt hatte. Oder vielleicht war ich auch gar nicht beziehungsfähig. Irgendwie ging es mir nie wie Bastian, heißt, ich wollte nie mit einer Frau zusammenleben. Ich brauchte meine Freiheiten, und das nicht nur einmal die Woche. Und wenn ich ehrlich bin, hatte ich auch schon nach kurzer Zeit die Lust an einer Frau verloren. Es kam auch leider oft genug vor, dass ich nicht treu sein konnte. Aber auf der anderen Seite wünschte ich mir genau das, was Bastian mit Hannah hatte, eine Familie, eine Frau, die mich über alles liebte, Kinder ... Das sollte doch mal einer verstehen. Kein Wunder, dass es keine Frau länger bei mir aushielt. Ich wusste ja doch nicht, was ich wollte.

    Wir packten unsere sieben Sachen und machten uns auf den Weg nach Hause. Im Auto schlief ich erst einmal eine Runde, war doch alles ganz schön anstrengend gewesen. Zuhause angekommen, war es mittlerweile auch schon 18 Uhr und ich war ganz schön fertig, keine Ahnung, ob ich überhaupt noch zu irgendetwas Lust hatte.

    „Kommst du gleich auch noch ins Dragon, Noah?", fragte mich Steffi.

    „Ich weiß nicht, ich gehe jetzt erst einmal duschen und dann schau ich mal, wie ich mich fühle."

    „Ach komm schon, das wird bestimmt lustig."

    „Mal sehen. Also vielleicht bis gleich."

    Sie schlug die Autotür zu und fuhr weg, irgendwie war ich erleichtert, jetzt doch mal meine Ruhe zu haben. Ich überlegte, ob ich

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1