Die großen Themen unserer Zeit: Beobachtungen - Analysen - Positionen. 31. Ausgabe
Von Rolf von Pander
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Buchvorschau
Die großen Themen unserer Zeit - Rolf von Pander
Was die geneigten Leser vorab wissen sollten:
Wir geben unseren Autoren die Freiheit, selbst über den Gebrauch von alter, neuer oder Schweizer Rechtschreibung zu entscheiden, daher variiert auch die Schreibweise in dieser Anthologie.
INHALT
Christel M. Berg
Viele Worte?
Diethelm Max Bubbel
Durchgangsstation ins Jenseits
Regina Franziska Fischer
In dem Weinberg (2005–2013)
DAS GEBET ZU GOTT oder ZEITENWENDE
Claudia
Haben + Gier = keine Antriebswerke für eine ideale Welt!
Adrian Lusink
Katastrophen
Vom Guten in der Welt
Ute Maggauer
Hautnah
Hautnah erlebt
Hilde Mai
Geschöpfe des blauen Planeten
Schicksal
Maria Mai
Verlust und Neubeginn
Günther Melchert
Ein Mädchen von der Straße
Rolf von Pander
Abwendung der Klimaapokalypse möglich?
Der Apokalypse die Tür zugeknallt
Nachholbedarf
Weiter hoffen
A fairy tale for peace
Wissenslücke für Frieden?
Ausweg aus dem Krieg?
Search for peace
Adelheid Schmidt
Zum Heil der Welt gelangen
Oskar Schmitt
Innere und äußere Gier
Samira Schogofa
Lied über die Gier
Martin Schröder
Zerstört die Habgier unsere Welt?
Macht, Habgier und Größenwahn
Kriegstreiber
Hartmut Schustereit
Oh höret doch – wie dumm: schon wieder ein Gerundium
Tine Stupp
Die Gier des Menschen …
Dahee Tem
Perlenkette
Die Farben der ewigen Schuld
Dan Ungureanu
Die gute Erziehung
Barbara Vogler
Wo man singt
Aphorismen
Inna Zagrajewski
Das wichtigste Thema (Dialog)
Autorenspiegel
Christel M. Berg
Viele Worte?
„Ah", sprach das A. –
„Ich, spricht das I, „bin der Anfang! Dich gibt es nur durch mich!
„Ah, verstört durch das H. „Ha, ha
, lacht dieses verlegen.
Nun schaltet sich das F ein. „Fein habt ihr euch das ausgedacht. Ich aber trage noch andere mit mir rum. Nennt man Wort."
„Ei, schau an, diesen Wichtigtuer. Kennt sich nicht mal selbst und schmückt sich schon mit fremden Federn."
„Ich will mit eurem Streit nichts zu tun haben, meldet sich wieder das I. „Ich bleibe da immer im neutralen Winkel.
„Gut, schon gut. Das G diesmal. „Schaut mich an – G – gimmel! Ist beinah’ wie Himmel?
„Nun passt mal auf, ihr Neunmalklugen, Himmel bist du schon lange nicht. Eben viel kleiner …? – Schimmel reimt sich!"
„Sch, sch!!"
„Was heisst hier ‚Sch‘? Ist das nicht ein freier Ort, an dem man frei heraus seine Meinung sagen kann?" Meckert nun auch das M …
„Ruhe! Ruhe!" Wo kam das nun wieder her?
Nur mühsam lässt sich wieder Ordnung schaffen. Die Gemüter, äh, die aufgebrachten Buchstaben setzen sich wieder ins Alphabet, das nur unvollständig vorzeigbar bleibt.
Es fehlen die Worte! –
Diethelm Max Bubbel
Durchgangsstation ins Jenseits
Habgier, Ehrgeiz, Neid, Wut und Stolz – menschliche Eigenschaften und Feinde des Friedens, Eigenschaften des Menschen, dessen irdisches Leben vergänglich ist.
Francesco Petrarca, italienischer Gelehrter, Dichter und Geschichtsschreiber, gelebt von 1304 bis 1374, vertrat zu seiner Zeit die Auffassung, daß ewiger Friede nahbar wäre, wenn diese Feinde vertrieben werden könnten.
Ich lebe, ich lebe bereits seit über siebzig Jahren. Strebte ich in meiner Jugend nicht auch nach Erfolg, entstand in mir nicht auch eine gewisse Gier nach Ehre und Ansehen?
War es nicht normal, der Wunsch eines jungen Menschen, ein Streben nach Erfolg, ein Bemühen, sich in der Gemeinschaft, in der er lebt, etwas Sinnvolles aufzubauen?
Ich lebte in einem Gesellschaftssystem, in das ich mit meinen Ideen, mit meiner Art zu leben nicht paßte! Ich wollte nicht nur Ärsche sehen, der Herde folgen!
Inzwischen herrscht in Europa Krieg!
Eine Zeit, in der das Leben, die Existenz der Menschheit weltweit gefährdet ist. Krieg, der Klimawandel, das Artensterben – dem gegenüber: eine hoch entwickelte Wissenschaft, Forschung, Technik. Wo führt das alles hin?
Wird es dem Menschen nie gelingen, seine Charaktereigenschaften so zu steuern, daß endlich eine Welt entsteht, die das Leben, das Überleben der Erde sicher macht, die Entwicklung weiter vorantreibt, zum Wohle aller?
Heute, im letzten Lebensabschnitt, glaube ich, es nicht mehr nötig zu haben, nach Erfolg, wie in der Jugend, zu streben. Es liegt mir auch fern, den eigenen Besitz zu vermehren oder neidvoll auf das von anderen Erreichte zu blicken.
Stolz, ohne ein Gefühl des Hochmuts, auf das mir Verbliebene, das ist das Gefühl, das in mir existent ist. Stolz auf das Geistige durch das von mir Erlebte, stolz darauf, daß ich im Alter von 67 Jahren noch eine Partnerin gefunden habe, die ich lieben kann, mit der mich die gleichen Interessen verbinden, die mich fordert und fördert.
Aber auch Stolz auf das Materielle – von Generationen vor mir geschaffen.
So zum Beispiel: Ein historisches Gebäude, 1975 gekauft, einhundert Jahre, nachdem es, im Interesse der Sicherung des preußischen Staates, gebaut wurde; denkmalgeschützt, zwanzig Jahre nach meinem Kauf, nachdem ich es gesichert, erhalten, vor dem Abriß bewahrt und nachdem ich es habe nutzbar machen lassen.
Ein kunstvoll gestaltetes Holzteil, an der Wand hängend, daneben ein Abbild der Schönheit, der es einmal gehört hat.
Sie sind, wie mein Leben, vergänglich!
Auch der Ring mit den Initialen ,,H.S.8.5.09".
Ein Gelbgold-Ehering von einem Mann, den ich nie kennenlernte. Von einem Mann, der sich in der Zeit der Hochkonjunktur von Industrie und Wirtschaft in Deutschland mit meiner Großmutter verband.
Wird in der Frage nach der Vergänglichkeit lediglich der schlechte Einfluß auf Natur und Umwelt in Betracht gezogen? Es besteht auch die Gefahr, daß durch Machtmißbrauch größenwahnsinniger Einzelner, durch Auslösung eines atomaren Ereignisses eine unnatürliche Vergänglichkeit eintritt.
Der deutsche Dichter, Naturforscher, bedeutendste Schöpfer deutschsprachiger Dichtkunst Johann Wolfgang von Goethe, gelebt 1749 bis 1832, hat in einem Gedicht von 1827 Gedanken zum Thema „Vergänglichkeit" niedergeschrieben:
„Warum bin ich vergänglich, o Zeus?",
so fragte die Schönheit.
„Macht ich doch", sagte der Gott,
„nur das Vergängliche schön."
Und die Liebe, die Blumen,
der Tau und die Jugend
vernahmens;
Alle gingen sie weg, weinend,
von Jupiters Thron.
Ist aber alles endgültig vergänglich? Die Materie, das Geistige, sogar das Universum? Wird es irgendwann ein „Nichts" geben? Ist das dann etwas, was existent ist und Bestand hat?
Zerstören wir, wir Menschen, diese, unsere Welt?
Regina Franziska Fischer
In dem Weinberg (2005–2013)
Festlicher Einzug von Papst Benedikt XVI. (1927–2022)
in Altötting
Freudentränen! Freudenklänge!
Liebliche Gesänge für verstopfte Ohren
Pauken- und Trompetenschall
Und dazu Posaunen für den
Brückenbauer aller Wege
Zu dem EINEN …
Fahnen wehen in der Sonne
Engelsstimmen glockenhell heute
In dem Weinberg BENEDICTUS –
Welch ein Segen! Welt erwache!
Welt doch höre Gottes Wort!
Heil’ger Ort!
HALLELUJA! HALLELUJA!
Welt erwache – Welt doch höre Gottes Wort
Wage Umkehr, neue Reise! Spring! Spring mit
Nackten Armen in sein Boot
Göttliches Erbarmen alle rettet
Rettet aus tiefster Not …
Das umseitig wiedergegebene erste deutsche Papstgedicht – historisches Dokument – wurde bereits 2013 dem nunmehr verstorbenen Papst Benedikt XVI. gewidmet und vielfach gedruckt. Mit Lobesworten wurde es damals von Prof. Dr. Georg Ratzinger – verstorben nunmehr – an seinen Bruder weitergeleitet. Mit wenigen Dankesworten und einer Benedictus-Medaille hatte Joseph Ratzinger damals reagiert. Die Medaille liegt im Familiensafe.
Der Erzbischof von Köln, Kardinal Rainer Maria Woelki, hat mit seinem Schreiben vom 24. Januar 2023 mir seine überaus freundliche Bestätigung gesandt,