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Das Kloster Corral: Ich bin, also war ich, also werde ich sein
Das Kloster Corral: Ich bin, also war ich, also werde ich sein
Das Kloster Corral: Ich bin, also war ich, also werde ich sein
eBook207 Seiten1 Stunde

Das Kloster Corral: Ich bin, also war ich, also werde ich sein

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Über dieses E-Book

Wir machten Urlaub mit unserer sechsjährigen Enkelin, als uns die Nachricht ereilte, dass der Vater meiner Frau, mein Schwiegervater, gestorben war.
Meine Frau fuhr sofort zu ihrer Mutter und ich blieb mit der Enkelin in unserem Ferienort.
Das Kind war pflegeleicht und so verbrachten wir drei ruhige entspannte Tage.
Wir saßen am Strand, die Enkelin baute Sandburgen und ich passte auf, dass nichts unvorhergesehenes geschah.
Nun hob sie ihr Gesicht und es war zu sehen, dass sie über etwas angestrengt nachdachte.
"Opa, wirst du auch sterben?" fragte sie ernst.
"Natürlich!", antwortete ich so unbefangen wie möglich. "Alle Menschen sterben, die Tiere auch, die Pflanzen auch, alles!"
"Werde ich auch sterben?", fragte sie weiter.
"Ja schon!", musste ich ihr wahrheitsgemäß sagen, "aber du bist ja noch klein, du hast noch viel, viel Zeit!".
"Wo wirst du sein, wenn du gestorben bist?".
"Das weiß ich noch nicht, da muss ich erst gestorben sein, um es zu wissen!".
"Werde ich dich dann noch sehen?", fragte sie ernst.
"Ja natürlich, wenn du die Augen schließt und dir wünscht mich zu sehen, wirst du mich sehen!".
"Und wenn ich dich nicht sehen will?"
"Dann muss du nur die Augen wieder aufmachen!".
Das kleine Mädchen fand es eigenartig, dass man seinen Großvater verschwinden und auftauchen lassen konnte wie man wollte, wenn er gestorben war und zog sich wieder in seine tiefe ernste Kinderwelt zurück.

Viele Jahre später schrieb ich dieses Buch.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum5. Juli 2023
ISBN9783757875510
Das Kloster Corral: Ich bin, also war ich, also werde ich sein
Autor

Ora Sujac

Jahrgang 1947 Studium der Physik, Promotion Tätigkeit 40 Jahre in Forschung und Industrie Zwei Töchter, verw.

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    Buchvorschau

    Das Kloster Corral - Ora Sujac

    Lebensphilosophie

    Inhaltsverzeichnis

    Lesehilfen

    Oder eine Art Kapiteleinteilung

    Vorwort

    Oder eine Einleitung zum Lesen

    Kant

    Das Kloster Corral

    I Ein Zettel an einer verschlossenen Tür, Bin Wandern. Rückkehr unbestimmt! O.S.

    II Ein Fluß nach Norden, die Sonne zur Rechten. Ein freundliches Lüftchen im Rücken.

    III Zu meiner Linken ein gähnendes, zerfallendes Gebäude. Die Natur holt sich ihren angestammten Platz zurück. Vergangenheit ist immer das, was einmal Zukunft gewesen ist.

    IV Jemand sagte einmal „Die Zeit ist nur eine Illusion". Er wurde deswegen nicht berühmter, weil er schon berühmt war.

    V Ein wenig LEX PARSIMONIAE

    VI Nehmt eure Kinder von der Straße, Philosophen sind unterwegs.

    VII Ein Baum mit Schatten. Mittag mit Brot und einer Flasche Bier. Viele Vögel auf Armeslänge. Alle sehr interessiert!

    VIII Kaffee im Freien am Gartentisch. Ein Zimmer für die Nacht findet sich. Es ist keine Eile vonnöten! Entspanntes Weiterdenken bis Mitternacht.

    IX Ein ohrenbetäubender Froschkonzert um sechs Uhr früh! Dann Totenstille! Ein Storch sucht sich sein Frühstück aus! Danach wieder Froschkonzert! Nur das eigene Sterben ist furchtbar, auch beim Frosch!

    X Das Wandern geht weiter. Die Zeit verfliegt ohne Hast. Kann die Zeit selbst Hast empfinden? Ich werde später darüber nachdenken. Wenn ich wieder Zeit habe!

    XI Es ist wieder ein Tag vorbei. Die Sonne geht zu meiner Linken unter. Warum ist der Untergang der Sonne immer schöner als sein Aufgang? Weil er die Stille der Nacht ankündigt?

    XII Heute nieselt es. Der Fluß ist in Nebel gehüllt. Nur die Schreie der Krähen, die in den Bäumen sitzen, die man nicht sieht, sind zu hören. Ich werde endlich wieder mal Bilder vom Nebel am Fluß machen können. Das ist selten genug. Der Tag fängt gut an!

    XIII Ich sagte ihm, er könne jederzeit loslassen. Er sagte „Ich weiß! Aber ich habe Angst davor! „Ich habe Angst davor, etwas falsch zu machen, das mich irgendwann einholt! Ich fragte ihn „Haben Sie noch nie in Ihrem Leben etwas falsch gemacht? Er antwortete „Doch, sogar eine ganze Menge! Ich fragte ihn „Haben Sie eins davon rückgängig gemacht? Er sah mir trotzig in die Augen und sagte „Nein!

    XIV Ein Koan, der kein Koan ist. Ein Meister, der kein Meister ist. Ein Schüler, der kein Schüler ist.

    XV Der Fluß, an dem ich entlanggegangen bin, verläßt mich. Er ergießt sich in das offene Meer vor meinen Augen, ohne von mir Notiz zu nehmen. Wenn ich mich umdrehe und wieder nach Hause gehe, verlasse ich ihn auch. Jeder verläßt jeden, das scheint immer so zu sein.

    Lesehilfen

    Oder eine Art Kapiteleinteilung

    Ab einem bestimmten Zeitpunkt entstand das Bedürfnis, den Fluß des Buches zu strukturieren oder eher in einer oder einer anderen Art und Weise zu markieren, damit man sich besser wiederfindet.

    Manchmal bleiben bestimmte Abschnitte fester im Bewußtsein als andere und man möchte sie schneller wiederfinden und sich nicht durch die Zeilen durchkämpfen.

    Das Buch nun in thematische Abschnitte zu unterteilen, erwies sich als recht schwierig, weil damit der harmonische Fluß des Buches zerstückelt würde.

    Jedem Abschnitt einen Titel zu geben, der den wesentlichen Inhalt wiedergibt, ohne den Text danach zu ordnen, hätte am Ende genau das bedeutet, was ich vermeiden wollte.

    Außerdem hätte der Abschnittstitel nie richtig zu dem Text oder der Text nicht zum Titel gepaßt.

    Das Kloster Corral ist kein wissenschaftliches Buch oder ein Abenteuerroman, sondern ein ruhig dahin fließender Fluß.

    Ich bin in Flusslandschaften alt geworden und obwohl ich einen großen Teil meines Lebens am Schreibtisch und vor einem Bildschirm verbracht habe, haben mich die eher seltenen Begegnungen mit diesen Landschaften und mit ihren Flüssen am meisten und am tiefsten geprägt.

    So denke ich, dass die Abschnittstitel den Fluß des Buches nicht stören sollten, weil sie weder eine Klärung irgendwelcher Dinge, noch eine nicht notwendige Stützung des Inhaltes herbeiführen.

    Das ist aber nur zu erreichen, wenn die Titel mit dem Inhalt der Abschnitte in keiner oder wenig oder auch gar nicht in Beziehung stehen.

    Nach dem dritten Mal, hat man die Absicht begriffen und gewöhnt sich daran.

    So sind die Titel fast eine andere Geschichte als das Kloster Corral und könnten für sich gelesen werden.

    Dennoch sollten beide irgendwie in einem Zusammenhang stehen, der sie zwar nicht aneinander kettet aber dennoch verwandt machen sollte.

    Im Grunde genommen ist das Kloster Corral eine Reise.

    Wer glaubt, eines Tages tatsächlich vor den Toren des Klosters Corral zu stehen und an der Glocke ziehen zu können um Einlass zu bitten, sollte das Buch gleich wieder hinlegen, oder bestenfalls als Geschenk für jemand, bei dem man nie weiß, was man ihm schenken sollte, verwenden.

    Wie weit und in welche Tiefen diese Reise führt, weiß der Leser nie und wird je nach Ziel und Wesen immer anders ausfallen.

    Wenn die Titel der Abschnitte einfach Stationen einer langen, nicht endenden Wanderung zu Fuß entlang eines ruhig dahinfließenden Flusses beschreiben, so haben Text und Titel die Reise als gemeinsames Ziel.

    Vorwort

    Oder eine Einleitung zum Lesen

    Wenn Sie dieses Buch zur Hand nehmen, werden Sie feststellen, dass es nicht sehr dicht geschrieben ist.

    Es wird Ihnen auffallen, dass die Seiten mit Worten eher sparsam besetzt sind.

    Vielleicht ist es der einzige Grund, warum Sie dieses Buch kaufen.

    Weil man es einfach innerhalb eines Abends, wenn im Fernsehen nichts Interessantes ist, nebenbei durchschmökern kann.

    Man weiß dann „Bescheid, wie man heute eben über so viele Dinge „Bescheid weiß.

    Das Buch ist deswegen nicht so dünn, damit Sie es schnell lesen können und aus diesem Grund auch kaufen, sondern, weil es sehr wenige Fragen gibt, die wichtig sind.

    Wenn es überhaupt so viele sind.

    Jeder Satz ist mit Bedacht geschrieben worden.

    Jeden Satz sollten Sie auch mit Bedacht lesen.

    Mit Bedacht lesen dauert lange, eigentlich sehr lange.

    In Grunde genommen werden Sie dieses Buch nie zu Ende lesen, gleichgültig wie lange Sie an diesem Buch lesen.

    Sofern Sie unter Lesen das verstehen, was man verstehen sollte.

    Sie werden dieses Buch immer wieder von vorne beginnen, was nicht falsch ist.

    In diesem Buch sind viele leere Zeilen, was aus betriebswirtschaftlicher Sicht sicherlich eine Riesenverschwendung ist.

    Das Buch könnte noch viel dünner sein.

    Nur, eine leere Zeile ist nicht einfach eine Zeile, in der nichts steht.

    Wenn Sie das Buch so lesen können, dass jede beschriebene Zeile Ihnen wie ein Einatmen vorkommt, so ist die leere Zeile so etwas wie ein Ausatmen.

    Kein Mensch kann nur einatmen, ohne irgendwann nicht zu explodieren.

    So ist das Ausatmen wenigstens genauso wichtig wie das Einatmen.

    Gewöhnen Sie sich an, die leeren Zeilen auch zu lesen.

    In dieser Zeit wird Ihr Gehirn die beschriebene Zeile irgendwo speichern, ohne, mangels Zeit, sie durch die nächste beschriebene Zeile zu überschreiben.

    So dass am Ende Ihnen nur eine Zeile im Gedächtnis bleibt.

    Die letzte.

    Das Vergessen hat immer mit Schnelligkeit zu tun.

    Jedes Vergessen.

    Ihr Gehirn hat seinen eigenen Rhythmus. Wenn alles zu schnell läuft, überspringt es einfach die hereinkommende Folge.

    Das ist sehr praktisch.

    Für Ihr Gehirn.

    Es ist Ihnen keine Rechenschaft schuldig.

    Und das Schlimme ist, es weiß es auch.

    Ihrem Gehirn ist es ziemlich gleichgültig, was es speichert und was nicht.

    Wenn es nicht geht, geht es eben nicht.

    Sie haben hinterher das Problem.

    Ihr Gehirn nicht.

    Sie werden sehr schnell merken, dass das Buch nur so von Wiederholungen strotzt.

    Das Wort „strotzen" werden Menschen verwenden, die den Sinn des Buches nicht verstehen und nie verstehen werden.

    Das Buch ist auch nicht für sie geschrieben.

    Möglicherweise werden Sie selbst kaum der Versuchung widerstehen, den Ihnen bereits bekannten Satzanteil einfach wegzulassen und nur den Rattenschwanz des Satzes zur Kenntnis zu nehmen.

    Schnellleser machen das.

    Das Buch ist auch nicht für sie geschrieben.

    Haben Sie noch nie getanzt?

    Haben Sie noch nie während eines Tanzes einfach vergessen, wo Sie waren, wer Sie waren und sich einfach von dem Rhythmus treiben lassen?

    Haben Sie beim Tanzen nie die Zeit und den Ort vergessen und waren einfach glücklich?

    Sie waren außer Raum und Zeit, eines der wichtigsten Dinge, nicht nur in diesem Buch.

    Alle diese Glücksmomente verdanken Sie einer ständigen Wiederholung einer einfachen, kurzen metrischen trockenen Geräuschfolge, die man Rhythmus nennt.

    Alle Naturvölker kennen die Macht des Rhythmus, die beglückende Macht der Wiederholung, die beglückende Freude, den eigenen Körper für kurze Zeit einfach zu verlassen und federleicht eine phantastische Reise anzutreten, um irgendwann wieder in den eigenen Körper zurückzukommen.

    Müde, aber zufrieden.

    Diese Sätze, die sich wiederholen, sind der Rhythmus des Klosters Corral.

    Lassen Sie ihn auf sich wirken oder wenn Sie es nicht können, schließen Sie zunächst lieber das Buch und beschäftigen sich mit anderen Dingen.

    Sie haben Zeit. Man ist nicht jeden Tag so gut drauf.

    Es gibt auch einen anderen Grund, warum manche Sätze sich nahezu wiederholen, ohne es eigentlich zu tun.

    Der erste Eindruck mag zwar immer der Wichtigste sein, aber nicht bei geschriebenen Sätzen.

    Nie.

    Vom wem auch immer.

    Der Mensch ist ein großer Verdrängungskünstler.

    Er verdrängt blitzschnell Tatsachen und Wahrheiten, die ihm nicht gefallen.

    Sie auch, sonst wären Sie kein Mensch.

    Ein Satz ist schnell vergessen.

    Die Wiederholung des Satzes, zumindest dessen Ansatz sollte Ihnen zu Erinnerung bringen, dass es eine Tatsache, eine Wahrheit gibt, die Sie nie vergessen sollten.

    Aber erst bei der dritten Wiederholung geben Sie es auf, diese Ihnen nicht genehme Tatsache, diese Wahrheit zu vergessen.

    Das

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