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Erfüllung
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eBook208 Seiten2 Stunden

Erfüllung

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Über dieses E-Book

Wann ist ein Leben ein erfülltes Leben? Nach dem Erfolg von »Geiseln« entführt uns die preisgekrönte französische Schriftstellerin Nina Bouraoui in ihrem betörenden, neuen Roman »Erfüllung« in die Glut der mediterranen Landschaft. Durch die hypnotische Stimme der Michèle Akli erleben wir eine Frau und Mutter im Algerien der Siebzigerjahre, die versucht, ihr widersprüchliches sinnliches Verlangen zu verstehen – ein Roman von beunruhigender Schönheit, der dazu einlädt, sich überwältigen zu lassen.
SpracheDeutsch
HerausgeberElster Verlag
Erscheinungsdatum5. Sept. 2022
ISBN9783906903811
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    Buchvorschau

    Erfüllung - Nina Bouraoui

    I

    Die Luft ist heiß und diesig, fast greifbar auf den Bildern meiner Polaroidkamera.

    Ein Schein umgibt die Körper, die ich fotografiere: Erwan, meinen Sohn, ein dünnes Kitz, eines Tages wird er ein kräftiger Mann sein, sein lockiges Haar, seine schwarzen Augen, sein Gesicht, in dem ich mich nicht wiederfinde, aber sehr wohl die Züge seines Vaters, Brahim. Beide schauen sie nach rechts. Sie scheuen die Kamera. Sie flüchten vor mir, sie verschmelzen mit dem Hintergrund: Erwan mit dem Meer, wenn ich am Strand stehe; Brahim mit der Straße, wenn ich ihn von unserem Garten aus fotografiere.

    Sie verlassen mich und tauchen ein in einen imaginären Raum, der nur Männern vorbehalten ist.

    Meinen Garten habe ich in Erinnerung an die Abbildungen in den Atlanten meiner Kindheit angelegt. Zwischen den Karten mit den Ozeanen gab es Bildtafeln von exotischen Gärten. Die sammelte ich und träumte von einem anderen Land als Frankreich, wo ich geboren wurde und aufgewachsen bin. Dort würde ich nicht alt werden.

    Nach Algerien kam ich 1962, nach der Unabhängigkeit. Ich hatte gerade Brahim geheiratet und ging mit ihm. Algerien ist mein Land geworden. Eines Tages wird es mein Grab sein. Ich bin achtunddreißig Jahre alt; es ist bereits das Grab meiner Jugend.

    Mein Leben ist ein großer Irrtum. Ich will es nicht wahrhaben, und doch schreibe ich es nieder; was geschrieben steht, ist schon halb behoben. Wenn wir die Realität in Worte, in Sprache kleiden, geben wir uns der Illusion hin, dass wir sie wieder einrenken oder wenigstens etwas verändern können. Das tröstet uns über unsere Niederlagen hinweg. Es scheint, als würde ich auf irgendetwas warten, auf ein Ereignis. Ehrlich gesagt, ich glaube, ich warte auf jemanden.

    Ich liebe Brahim, aber ich liebe ihn nicht mehr wie am ersten Tag. Zu Beginn nimmt uns die Liebe gänzlich ein, alles in uns und um uns, sie macht sich überall breit, verwandelt Lärm in Stille, macht den Alltag zu einem Fest und verbindet selbst in schlechten Zeiten. Jetzt ist unsere Beziehung nicht mehr so vollkommen. Dieser Gedanke ist beschämend, trotzdem schreibe ich ihn nieder. In diesem Notizheft, und nur hier, hat die Scham ihren Platz.

    Paradiesvogelblumen sind mir die liebsten. Durch die Gardinen unseres Schlafzimmerfensters sehen sie aus wie Kinder mit gesenkten Köpfen, als würden sie beten oder Buße tun. Auch Sukkulenten mag ich, Palmen, faserige Rinden, die zu Lianen werden, harzige Stämme, Jasmin, Glyzinien und Mimosen, die sich wie fleischige Trauben in meinen Händen anfühlen. Die Natur ist von einer traurigen Schönheit, man kann sie nicht bewundern, ohne zu weinen, man kann sie nicht erklimmen, ohne zu fallen. Man sagt, die Erde sei noch mit Blut getränkt, es brauche eine weitere Revolution, um sie zu reinigen. Ich glaube an die Wiederholung der Geschichte, an die ewige Wiederkehr der menschlichen Torheit.

    Ich habe so eine Vorahnung, dass etwas passieren wird, ein Unheil, vielleicht wird es von außen kommen, vielleicht werde ich es sein, die es sich ausdenkt, die es hervorbringt und damit ihre Umgebung vergiften wird. In meiner Vorstellung tauchen schreckliche Szenen und Bilder auf. Nachts sehe ich unsere drei Körper an den Ästen der Eiche hängen. Ich habe Angst um meinen Sohn. Um Brahim habe ich keine Angst mehr. Meine Leidenschaft hat sich verlagert.

    Ich empfinde noch Verlangen, aber es hat nichts mehr mit unserer Beziehung zu tun. Ich begehre Brahims Körper, wie ich jeden beliebigen Körper begehren könnte, ich kann nicht anders. Mein Verlangen überwältigt mich, es beherrscht mich, und ich werde melancholisch, wenn meine Lust hinter meinen Erwartungen zurückbleibt.

    Ein Geruch von Feuer steigt von der Stadt in unser Viertel Hydra empor. Asche bedeckt die Motorhauben der Autos. Eine Feuersglut fällt vom Himmel. Der Berg brennt, eine rote Schlange windet sich die Hänge von Chréa entlang. Eine einzige Glasscherbe kann alles in Brand setzen, Bäume, Moose und Farne. Der Geruch des Feuers vermischt sich mit dem des Erdöls, das die Frachter nach Europa transportieren. Ich bin nur ein Punkt auf dem afrikanischen Kontinent, allein unter meinesgleichen. Körper bedeuten nichts mehr in dieser bedrohlichen Landschaft.

    Als die Franzosen nach dem Krieg Algerien mit dem Schiff verließen, kam ich mit einer Caravelle geflogen. Eines Tages werde ich für meinen Stolz und meinen Verrat büßen müssen. Ich wurde als eine von ihnen gesehen, doch ihr Schicksal unterschied sich von meinem. Wir liebten dieses Land, das für mich neu war. Sie aber mussten es verlassen, für immer verlassen, und nichts sollte ihnen bleiben, das unter einem anderen Himmel hätte gedeihen können. Der Himmel ist einzigartig und unersetzlich für jeden, der das Land liebt, den Wald, den Bach, die Klippe, von der man so oft ins Wasser sprang und dabei glaubte, sich mit dem Universum zu messen.

    Diejenigen, die gingen, waren Algerier, nicht Franzosen; kein Staat würde das je anerkennen. Ihr Leid war mir egal. Politik spaltet. Ich war besessen von einer Sache, der ich nicht gewachsen war, ich hielt Freiheit für selbstverständlich. Aber wenn sie einem genommen wird, muss man sie wieder erlernen. Ich stand auf der Seite Brahims, seiner Familie, seines Volkes, das ich umarmte, wie ich manchmal meinen Mann umarme, um mich zu trösten, wenn ich meiner verlorenen Vergangenheit nachtrauere. Die Haut ist ein Hafen für die, die keine Heimat mehr haben.

    Diese »Algerien-Franzosen« sind in ihrer Sehnsucht gefangen. Das Gedächtnis ist grausam. Sie halten an Erloschenem fest, aber die Erinnerung schwindet mit den Jahren. Verzweifelt suchen sie nach Spuren ihrer Vergangenheit, zwischen Häusern und auf Wegen, die es nie gegeben hat. Erinnerungen sind ihre Strafe, die meine ist mein Neubeginn. Gewalt vergeht nicht: Wie eine Qualle zieht sie ihre Tentakel hinter sich her. Ich wurde zu einer Kolonistin der zweiten Generation. Hier wird man mich nicht schätzen.

    Während der Brände bleibe ich mit Erwan zu Hause. Die Küstenstraße ist von Schilf gesäumt. Selbst nach einem Gewitterregen trocknen die Salzwiesen sofort wieder aus. Ich habe Angst, vom Feuer eingeschlossen zu werden, in der Falle zu sitzen. Man kann nur abwarten. Das Feuer erlischt erst, wenn es nichts mehr zu verbrennen gibt und sich der Stein als stärker erweist.

    Brahim macht sich in aller Frühe auf den Weg zu seiner Papierfabrik, ein paar Kilometer von Algier entfernt. Er hat sich geschworen, dieses Familienerbe im Gedenken an seine Eltern zu erhalten. Wenn ich das Motorengeräusch seines Wagens höre und seine Autotür zuschlägt, frage ich mich, was aus uns werden würde, wenn er nicht mehr zurückkäme, ob ich den Mut hätte, unser Haus zu verlassen und ein neues Leben anzufangen. Ich bezweifle das. Wir sind Gefangene der Zeit.

    Die Hitze bremst den Lauf der Zeit, aus Sekunden werden Minuten, aus Minuten werden Stunden. Jede Bewegung wird anstrengend, zerfällt in eine Vielzahl von sparsamen Gesten. Kein Spiel vermag Erwan abzulenken, weder Karten noch Würfel noch seine Autorennbahn, die er loswerden will, weil er sie für sein Alter kindisch findet. Er ist gerade zehn geworden. Ich schlage vor, dass er die Rotbarben schuppt und mit Mehl bestäubt, was er sonst gerne macht, aber er weigert sich. Der Geruch von Blut ekelt ihn an. Wir lassen die Fische auf dem Eis liegen.

    Das Haus ist unser Gehege, in dem wir nach Schatten und einem kühlen Platz suchen. Ich bin in meine Notizen vertieft, Erwan streift durch den Salon, geht in sein Zimmer, dann in die Garage zu seinem Werkzeug, wo er einen Ventilator reparieren will; eins von den vielen ausrangierten Dingen, die ich nicht wegwerfen kann, Grußkarten, Briefe meiner Eltern oder meines Bruders, Rechnungen, Zeichnungen aus Erwans ersten Schuljahren, ein Kofferradio – alles Andenken an mein früheres Leben, die ich aufbewahre in Erinnerung an meine Familie, an die Kindheit meines Jungen und in der Hoffnung, wieder einmal mit Brahim zu tanzen wie früher, zu Beginn unserer Geschichte.

    Wenn die Sonne im Zenit steht, wird der Garten zu einem wahren Treibhaus, wir ersticken fast und vergehen förmlich. In der Hitze wachsen die zartesten Blumen, Flieder, Liguster inmitten von namenlosem Unkraut, zartgoldene Knospen, raue, pelzige, stachelige Triebe.

    Erwan in blauen Shorts und mit nacktem Oberkörper. Jeden Tag entdecke ich neue Muskeln, ich erlebe seine Entwicklung mit und stelle mir den jungen Mann vor, der er einmal sein wird. Seine Schultern sind kräftig, sein Bauch ist gespannt, aber die Oberschenkel und Arme sind noch dünn.

    Ein ungleichmäßiges Wachstum, als hätten die einzelnen Körperteile nicht die gleichen Chancen gehabt, als seien die Zonen der Kraft und des Verlangens bevorzugt worden. Die Schönheit meines Sohnes rührt mich. Ich spüre seine aufkeimende Männlichkeit, er hat sie von Brahim, und doch haftet ihr noch eine gewisse Zerbrechlichkeit an, Erbe meiner begrabenen weiblichen Natur, obwohl es sicher falsch ist, Weiblichkeit und Zerbrechlichkeit gleichzusetzen.

    Wir spritzen uns mit dem Gartenschlauch ab, übergießen uns mit einem Eimer und bewerfen uns mit Wasserbomben. Klatschnass drücken wir uns aneinander, als hätten wir gerade eine Naturkatastrophe überlebt, die die Häuser, Gebäude und die ganze Stadt dem Erdboden gleichgemacht hatte, glücklich, dass uns das Schicksal verschont hatte, doch bestürzt vom Ausmaß der Zerstörung.

    Brahim, der Vater und Ehemann, tritt in dieser Szene nicht auf, er arbeitet auswärts, in seiner Fabrik, und wir erleben zum ersten Mal den algerischen Sommer.

    Normalerweise verlassen wir Algier in den großen Ferien, fahren nach Paris zu meinem Bruder, dann begleite ich Erwan zu meinen Eltern nach Brest, ans Meer, bevor Brahim und ich uns in einer anderen Stadt irgendwo in Europa wieder treffen. Sehr bald vermisse ich meinen Sohn, und ich verspüre wieder diese Sehnsucht nach Algerien, als wären die beiden untrennbar miteinander verbunden und würden mein Gleichgewicht sichern. Vorigen Sommer in Wien nahm die Stadt mich förmlich gefangen. Ich wurde zu Stein und zur Fassade, zu einem Teil des Himmels und der Nacht, aufgesogen von den Gebäuden und Denkmälern, vom dunklen Donauwasser, von der Landschaft, den Trauerweiden, unter denen wir lagen, ohne uns an der Hand zu nehmen oder zu umarmen. Wir waren einander fremd geworden.

    Unser Sommer spielt sich zwischen unserem Haus und den nahegelegenen Stränden der Gemeinde Staouéli ab. Im Notfall könnte Brahim sofort bei uns sein. Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet.

    Im Herzen fühle ich mich als Exilantin. Ich wurde nicht vertrieben aus meiner französischen Heimat, nicht verfolgt. Ich bin ausgeflogen, weg von etwas Unbestimmtem, Vergangenem, das ich mir als Kreis vorstelle, den Kreis meiner Erinnerungen und Jugendträume. Eigentlich sollte ich dieses Exil eher »Erwartungsverzicht« nennen, ein Exil von sich selbst, falls es das gibt.

    Unter dem bleiernen Himmel droht das Feuer die Dörfer einzunehmen und das ganze Land in Mitleidenschaft zu ziehen. Die Wadis, die Hänge, die Schluchten und das Meer werden uns aber beschützen, selbst wenn Hydra oberhalb des Hafens liegt und der Badeorte, die von den Kolonisten verlassen wurden. Die Infrastruktur ist geblieben, gepflegt wird sie nicht. Der Hass auf die Vergangenheit lässt die Zeit ihr Abrisswerk verrichten.

    Von unserem Dach aus blickt man auf die Gärten und die Häuser der Nachbarn, die ich aus reiner Höflichkeit grüße. Es ist mir nicht gelungen, Freundschaften zu schließen, seit wir in diesem Viertel wohnen. Algerische Familien bleiben unter sich. Mischehen sind nicht gern gesehen. Algerische Männer werden der Spionage und des Verrats verdächtigt, ihre westlichen Frauen haben einen schlechten Ruf. Insgeheim hält man sie für Sexobjekte. Und französische Familien integrieren sich nicht. Sie kommen im Rahmen von Kooperationsverträgen und leben aus ihrer Sicht in einem französischen Departement mit Sonderstatus; wenn sie wieder gehen, haben sie nichts gesehen, nichts kennengelernt. Ich vergleiche die Entkolonialisierung mit einem Hochwasser: Das Wasser zieht sich von dem zurück, was es zuvor beschädigt hat, aber dieser Prozess muss Schritt für Schritt, der Reihe nach erfolgen, damit man nicht wieder alles von vorne aufbauen muss. Unsere wenigen Freunde sind ursprünglich die von Brahim.

    Im Garten ragt inmitten der Feigenbäume und Mispeln eine Palme aus Bou Saâda empor. Auf unserem Dach halten wir uns für Könige, dabei leiden wir unter der Unbarmherzigkeit des Klimas. Wenn Brahim nach Hause kommt, muss ich mich wieder an ihn gewöhnen, ich vergesse so schnell seine Stimme, seine Haut. Erwan stürzt sich auf seinen Vater, fasst ihn an der Taille, an den Händen und Schultern. Das macht mich eifersüchtig und verunsichert mich. Ich fürchte, die Tage mit mir langweilen ihn. Algier ist keine Stadt für Kinder. Brahims Hände auf meinen Hüften, sein schweißnasses Hemd, sein Bart an meiner Haut, sein dichtes Haar, seine Hakennase: Das alles erinnert mich daran, dass ich mit einem Ausländer verheiratet bin, und ich bin stolz darauf, ich stelle mich gleichsam einer Herausforderung, im Grunde ein rassistischer Gedanke. Und er? Betrachtet er mich als die ihrer Familie geraubte Französin, als Trophäe? Oder verwischt die Liebe die geografischen Grenzen, den Ehrgeiz, die Rachsucht? Existiert die Liebe nur, weil sie einfach sein muss, weil sie sich dem Lebensweg derer einschreibt, die sich begegnet sind?

    Die Nacht zeigt das Land in einem anderen Licht, einem Licht, das mir lieber ist. Der Alkohol nimmt mir meine Ängste. Schon nach dem ersten Glas bildet sich tief in mir ein See, ein See, wie es solche in Kanada gibt, ganz friedlich und umgeben von einem Ahornwald. Der See in mir wächst, wird größer als ich, größer als die Hitze, größer als die Stadt Algier, größer als alles. Aber ich kann meinen Rausch kontrollieren, ich kenne ihn, er ist leicht, und ich schöpfe nur das Beste aus ihm. Ich bewege mich geschmeidig, ich baue Begehren auf wie eine Sandburg, die bei der ersten Welle zusammenbrechen wird. Wenn die Wirkung nachlässt, muss ich mich wieder meinem Unbehagen und meinen Brüchen stellen.

    Unsere Küsse schmecken nach Wassermelone, Honigmelone, nach den Früchten des Gartens. Auf unseren Mündern, unseren Lippen, unseren Zungen Süße im Überfluss.

    Brahim sitzt auf der Treppe zur Terrasse, Erwan zündet die Laternen an. Ich weiß nicht, ob Brahim nur so tut oder ob er mich wirklich anschaut, wenn ich Blumen für einen Strauß pflücke; ob er verstanden hat, dass der Alkohol mich ihm näherbringt, oder ob er sich da mit seinem Glas Whisky ein schöneres Leben vorstellt, mit einer fröhlicheren Frau. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich nicht mehr so bin wie früher. Früher? War ich nicht immer schon von dieser Melancholie geplagt, die kein Land, keine Reise, keine Flucht zu lindern oder zu stillen vermag? Diese Melancholie hat mich auch nach Algerien geführt, wo Vergangenheit und Gegenwart beisammen liegen, wo römische Spuren überall zutage treten, wo

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