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Summa Summarum: Spitze Feder 1 bis 4
Summa Summarum: Spitze Feder 1 bis 4
Summa Summarum: Spitze Feder 1 bis 4
eBook435 Seiten3 Stunden

Summa Summarum: Spitze Feder 1 bis 4

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Über dieses E-Book

Summa Summarum, also alles zusammen, unter dem Strich, die Summe aller Dinge - genau das ist dieses Buch. Geschichten von früher, Geschichten von heute, Geschichten für morgen über den Alltag, das uns allen Bekannte und doch auch über das stets Sonderbare, welches uns alle begleitet.

Dieses Buch ist die Summe aus sieben Jahren Schreiblust. Es ist eine Zwischenbilanz, eine Zusammenfassung der vier kleinen "Spitze Feder"-Bücher... und noch ein paar Geschichten obendrauf.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum28. Feb. 2023
ISBN9783756282937
Summa Summarum: Spitze Feder 1 bis 4
Autor

Sandy Jud

Sandy Jud wurde 1982 am Zürichsee geboren, wo sie auch heute noch lebt. Sie hat schon viel ausprobiert in ihrem Leben. Gestartet als Drogistin, war sie u.a. als Koordinatorin für Telefonbücher zuständig, plante Photovoltaikanlagen, verkaufte Backwaren und Gemüse und arbeitete auf verschiedenen Baustellen in der Deutsch- und Westschweiz. Heute malt sie nebst Wimmelbildern auch grosse Acrylgemälde, illustriert Kinderbücher und schreibt leidenschaftlich gerne Kolumnen und Kurzgeschichten über alltäglich Sonderbares. Weitere Infos zu Sandy Jud findet man auf ihrer Homepage: www.sanjustar.com

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    Buchvorschau

    Summa Summarum - Sandy Jud

    Hui, wiä doch diä Ziit vergaht!

    Zur Autorin

    Sandy Jud wurde 1982 am Zürichsee geboren, wo sie auch heute noch lebt. Sie hat schon viel ausprobiert in ihrem Leben. Gestartet als Drogistin, war sie u.a. als Koordinatorin für Telefonbücher zuständig, plante Photovoltaikanlagen, verkaufte Backwaren und Gemüse und arbeitete auf verschiedenen Baustellen in der Deutsch- und Westschweiz.

    Heute malt sie nebst Wimmelbildern auch grosse Acrylgemälde, illustriert Kinderbücher und schreibt leidenschaftlich gerne Kolumnen und Kurzgeschichten über alltäglich Sonderbares.

    „Summa Summarum" ist das Ergebnis aus sieben Jahren purer Schreiblust.

    Mehr zu Sandy findest du unter:

    www.sanjustar.com

    Wo isch was?

    Air-to-Fakie, Backflip Doublecrab oder doch McTwist?

    Wegwerfgesellschaft oder welchen Wert hat die Welt?

    Emanzipation ist, um etwas zu kämpfen, das man auch umsonst haben könnte

    Leserbrief

    Ungeschriebene Gesetze

    Der Ursprung allen Übels

    Vieles kann ich ganz schlecht sogar ziemlich gut

    Das Leben ist kein Böllelibad…

    Bikinifigur vs. Badehosenschreck

    Old man my ass

    Zauberwort

    Spiäntzlä

    De Gschiider git naa…

    Piepts bei dir?

    Jetzt häts mer grad abglöscht…

    Jugendschutz olé!

    Vom Loslassen und Behalten

    Who the F**** is Abdul?

    Sirenen in der Nacht

    Sexis… hä??? Sexismus! Aha…

    Von A wie Arithmetik bis Z wie Zündkerze

    Im guten Glauben

    Sommer17

    Pelz macht eure hässlichen Visagen auch nicht hübscher im Fall…

    Der Kissen-Mann

    Sag mal, hast du ne Macke?

    Ab ins nächste Level

    Ein Freund, ein guter Freund

    Superman

    Trends, Trends, Trends

    Von Ouwärniiiiiis und laaangen Snakes

    Alli Billet bitte!

    Peinlich Peinlich!

    Von alternativen Methoden und Stimmen im Kopf

    Von rosa Mützen und Protestm-ärschen

    Isch da no frei?

    Strohballen, Swiss Quality

    Safety first

    Immer gschmeidig bliibe min Schatz…

    Keine Zeit für Sandy

    Täsche welle?

    Augen auf!

    Es war einmal…

    Oh, hallo Sommer, du bist da…

    So eine Sauerei!

    Von A wie Annekäthi zu Z wie Zaccharia

    Hör doch mal zu!

    Nervnervnervnerv

    Kleine Frage am Rande…

    Danke für die Orga Leute!

    Wer bist du?

    Von Bitches und anderem coolen Stuff

    Etienne & Marie

    Digital Detox

    Wer hat an der Uhr gedreht?

    The Bucket List

    Echt nicht mein Tag heute!

    Sag, sprichst du Deutsch?

    Brüderchen komm tanz’ mit mir…

    Faszinierend, nicht?

    Von Jodlerradios und Sunneski

    Nenn das Kind beim Namen

    Das Zauberwort heisst Toleranz Leute!

    Boah, bruche fett Bruntzis du Bitch

    Wie chlilililili isch doch diä Wält

    Wenn Funken fliegen

    Kleine Wunder überall

    Das Etiekettengirl

    Black Friday

    Sammelst du auch?

    Gerade mal eben schief gewickelt

    Von guten Vorsätzen & anderen leeren Versprechungen

    Es ist dann mal weg…

    Ein Herz für Tiere

    Im Gleichgewicht

    Wänni denn mal gross bin…

    Daddy cool

    Frau Untermtisch

    The incredible Hulk i mir

    Luzern und 3 sind beide grün – tschäggsch?

    Sag, kennst du das Gefühl?

    Kleiderwechsel

    Von roter Unterwäsche, Austern und Ruten klopfen

    Von WTF, LOL und OMG

    Wechsel der Blickrichtung

    Free Hugs

    Irgendetwas bleibt

    Es gibt immer was zu tun…

    We Blätter gheie

    Es liegt was in der Luft…

    1000 Küsse

    Sie haben Ihr Ziel erreicht

    Der Wägeli-Krampf-Kampf

    Das erste halbe Jahr hätten wir hinter uns

    Inside empty, sorry gäh

    Von Ursache und Wirkung

    Mehr Gummibänder braucht die Welt!

    Hyggst du schon?

    Reset

    Die 7 Phasen des Strandlebens

    Ich bin zwar kein Star, aber holt mich trotzdem hier raus!

    Die Krims-Krams-Schublade

    Sandy wird die Gruppe verlassen

    Schau mir in die Augen Kleiner

    Sommer, Sonne, Strampizeit!

    Die Gegenwart hat angerufen…

    Luxusleben

    Mödeli und so…

    Diese verfluchte ominöse Lampe

    Die Eier legende Wollmilchsau

    Der, die, das…

    Ich wünsch Dir noch ein schönes Leben

    Tschäse Bäse und herzlich willkommen!

    Hallo und schön, dich zu sehen. Ja, hui, wie doch die Zeit vergeht! 2016 habe ich mich entschieden, meinen schnöden Vollzeit-Bürojob an den Nagel zu hängen, um meine Tage mit Dingen zu füllen, die mir Spass bereiten. Mein knackiges Ziel war es, vom Schreiben, Malen und (damals noch) Schminken leben zu können. Nicht fürstlich, aber immerhin.

    Und so habe ich die Sanju Star GmbH gegründet. Damals noch unter dem eingängigen Motto „Make-up, Kunst und Spitze Feder", habe ich voller Elan einen Packen Visitenkarten drucken lassen und mich bei allen möglichen (und unmöglichen) zukünftigen Geschäftspartnern vorgestellt. Ich kann dir sagen - die ersten zehn Monate waren wirklich hart, denn keiner hat auf eine Tante gewartet, die ein bisschen Schminken, Schreiben und hübsch malen kann.

    Ich habe also versucht, mich mittels Schminkaufträgen an Modeschauen, Misswahlen und Fotoshootings über Wasser zu halten, habe Bräute, Brautjungfern und gar Blumenmädchen geschminkt, habe mich bei Kinderbuch- und Geschenkkartenverlagen vorgestellt (und bin jedes Mal abgeblitzt), habe alte Herrschaften durch die Gegend kutschiert, nur um irgendwie an Geld zu kommen, habe im stillen Kämmerlein Kurzgeschichten geschrieben und oftmals hatte ich schlaflose Nächte.

    Wie es aber im Leben so ist, geht immer mal wieder ein Türchen auf und eine Hand wäscht die andere. Dank offenen Augen und Ohren, bin ich dann ab und zu wieder auf einer Baustelle gelandet, habe u.a. an einem Empfang gearbeitet, der Geschäftsleitung Kaffee serviert, in einem Laden Beauty-Produkte an den Mann oder wohl eher an die Frau gebracht, habe Schminkunterricht, zuerst in einem angesagten Modeshop und Dekoladen, später dann an einem anerkannten Bildungszentrum geben können und mich journalistisch betätigt. Ich hatte nach hunderten von Absagen von Kinderbuchverlagen auch endlich mal eine Zusage erhalten und auf diese folgten weitere Angebote und Aufträge. Kurzum, die Miete und das Futter waren wieder gesichert.

    Und nun sitze ich hier und kann es kaum glauben. Sieben Jahre sind seit der Gründung meiner Firma ins Land gezogen. Sieben Jahre voller Hoffnung, Geduld, en Siech voll Arbeit und Durchhaltewillen. Voller Fragen und auch voller Antworten.

    Vieles hat sich seitdem gefügt, hat sich in seine ganz natürlichen Bahnen gelenkt und Form angenommen.

    Vor sieben Jahren habe ich mir gewünscht, an meinem 40. Geburtstag vom Schreiben und Malen leben zu können und oftmals, dass weisst du selbst auch, schenkt einem das Leben Möglichkeiten, auch wenn diese ganz anders daherkommen, als man sie sich erträumt hat. Nun bin ich vierzig und kann tatsächlich vom Schreiben und Malen meinen Lebensunterhalt bestreiten. Nicht so, wie ich es mir damals vorgestellt habe, sondern ganz anders und irgendwie, man glaubt es kaum, viel, viel besser.

    Dieses Buch soll ein kleiner Zwischenstopp sein auf meiner Reise, die vergangenen Jahre Revue passieren lassen und auch ein bisschen Abschluss einer bewegten Zeit darstellen.

    Und so wünsche ich auch dir offene Augen, offene Ohren und ein offenes Herz. Ich wünsche dir viele tolle Geschichten und Ideen und den Mut, diese umzusetzen, den Durchhaltewillen, sollte es steinig werden und die Geduld, auf den Erfolg zu warten. Geniesse was du tust und verliere niemals das Ziel vor Augen.

    Bis bald!

    Deine Sandy

    Air-to-Fakie, Backflip Doublecrab oder doch McTwist?

    Hallo und schön, dass du hier bist Ich hoffe, du bist gut ins neue Jahr geschlittert und hast genauso viele Ideen, Wünsche und Pläne wie ich im Gepäck.

    Nun möchte ich dich gar nicht lange langweilen mit meinen vielen guten Vorsätzen, aber einer davon ist wieder mit dabei und den möchte ich dir nicht vorenthalten - mehr Sport! Nebst Nordic Walking, Velofahren, Boxen und Trampolin (und nein, keine Sorge, ich mache das also auch nicht alles regelmässig), habe ich mir vor kurzen einen Hoola Hopp Reifen zugelegt. Kennst du bestimmt noch aus deiner Kindheit, oder? Diesen grossen Reifen, den man mittels kreisenden Hüftbewegungen oben halten muss. Und allen bösen Stimmen zum Trotz, von wegen ich sei ein Körperklaus - ich kann es! An die vielen blauen Flecken auf meinen Bauch muss ich mich zwar erst noch gewöhnen (Inserat: Dieser spezielle Hoola Hopp Reifen massiert zusätzlich die Bauchmuskulatur mit seiner wellenartig geformten Innenseite), tut er, mein Freund, und ich sehe momentan aus, als hätte mich ein Velo überfahren, aber sei’s drum, ist ja nicht Badi-Zeit. Und so versuche ich, Woche für Woche meinen «Sport-Anforderungen» an mich selbst irgendwie gerecht zu werden…

    Nun war ja der Vorsatz: mehr Sport (in welcher Form auch immer) und so setze nun auch ich mich vor die Glotze, wenn es heisst: Adelboden, Wengen, Hundschopf, Canadian Corner und Schlag-mich-tot-Abfahrt. Mit einem Ski-begeisterten Partner an deiner Seite wirst du ganz automatisch in diesen Sog mit hineingezogen und auch ich fiebere nun mit, wenn Kugelblitz und Odi am Start stehen.

    Und dabei musst du wissen, dass ich bis vor fünf Jahren nicht mal deren Namen gekannt habe. Sport im TV war mir gänzlich zuwider. Ob nun Fussball, Leichtathletik, Skirennen oder was auch immer, der Finger flog nur so über die Fernbedienung und schaltete im Automatik-Modus auf einen anderen Kanal um.

    Aber, sag niemals nie und es kann ja nicht schaden, wenn man seinen Horizont und seine Allgemeinbildung auch in diesem Themenbereich ein wenig erweitert.

    Mittlerweile schaue ich Hockey, Fussball, Leichtathletik, jegliche Art von Skisport (ja, sogar Biathlon und Langlauf) und auch beim Sportpanorama bleibe ich stoisch sitzen. Bloss Tennis, das finde ich (sorry lieber Leser und Roger Federer-Fan da draussen) nach wie vor das Letzte und sowas von todlangweilig und ich nerve mich, wenn die nachfolgende Sendung verschoben wird und nochmals verschoben wird und schlussendlich dann ganz ausfällt, bloss weil die Kerlis so lange spielen… wenn Tennis im TV kommt, schnappe ich mir doch lieber ein Buch oder gehe Boxen. Also alles, was Recht ist, gäll.

    Ski-Cross finde ich zum Beispiel noch ganz amüsant, besonders wenn sie aufeinander drauffahren und sich gegenseitig abschiessen. Ich bin auch voll dabei, wenn sie sich beim Hockey mal so richtig auf die Mütze geben. Schlegi, Schlegi! – haben wir früher in der Schule freudig gerufen, wenn zwei sich verkloppt haben. Bobfahren ist schon eher schwere Kost für mich (die fahren ja bloss diese Röhre runter), Skispringen ist ja irgendwie auch immer das Gleiche und beim Autorennen kann ich innert Minuten sanft einschlummern. Golf und Dart im Fernsehen finde ich irgendwie seltsam, liegt sicher daran, dass ich die Regeln nicht kenne, Billard spiele ich lieber selbst und Velorennen, oh jemine…

    Den Snowboardern beim Halfpipe springen kann ich bloss eine Weile zusehen, denn dann beginnen mich diese merkwürdigen Ausdrücke zu nerven.

    Ob Backflip, 180°C Tripple-was-auch-immer, oder einen Hangloose-Indy Nosebone, Corkscrew-Freakie-Loop – egal, sie nerven mich alle und ich muss dann ganz schnell auf Shopping Queen umschalten, sorry by the way.

    Und auch wenn es schön anzusehen ist, wenn ein Schweizer auf dem Podest steht, und auch wenn es toll zu wissen ist, dass keiner neben der Piste gelandet ist und sich das Genick gebrochen hat und auch wenn es spannend ist, unsere «Jungs» und «Mädels» anzufeuern – irgendwann ist dann doch der Punkt erreicht, bei dem ich mich verabschieden muss und die Sportwelt, Sportwelt sein lasse.

    Denn wie alles im Leben, macht das richtige Mass die Mischung aus und eine Überdosis liegt mir dann schwer im Magen.

    Und so freue ich mich auf die Skiferien, darauf, selbst auf den Brettern zu stehen und den Hang hinunterzusausen, ich freue mich, wieder Velo zu fahren im Frühling und im Sommer mal wieder im See schwimmen zu gehen. Denn eigentlich ist es bei mir mit dem Sport wie bei allem im Leben. Es muss mir Spass machen und mich begeistern, ansonsten heisst es schnell einmal – Sandy Jud – DNF (Did not finish).

    Wegwerfgesellschaft oder welchen Wert hat die Welt?

    Spatz, ich war vor ein paar Tagen auf dem Nachhauseweg an einem RobiDog vorbeigekommen, kennst du? Den grünen Kasten für die Hunde-Häufchen, den es seit Menschengedenken zu geben scheint. Aber das bloss am Rande. Viel mehr hat mich das interessiert, was achtlos daneben lag. Ein Kickboard! Ist das denn die Möglichkeit?!!!

    Und glaub jetzt nicht, das hat ein Kind da hingelegt und holt es dann auch wieder ab, nee, nee, mein Schatz, das liegt noch immer da. Das wurde weggeschmissen, fortgepfeffert, auf den Müll und tschüss und weg. Weil es keiner mehr braucht, kein Schwein es mehr haben will.

    Und ich denke so bei mir: In was für einer dekadenten Gesellschaft wir doch leben. Wir haben alles und noch viel mehr. Wir nehmen es uns, benutzen es und schmeissen es wieder weg. So einfach ist das Leben. Als ich noch klein war, hatten die Dinge irgendwie mehr Wert. Das Velöli mussten wir abends im Rümli versorgen, damit es nicht abhandenkommt. War man rausgewachsen, hat man es Freunden mit kleineren Kindern geschenkt, die Freude daran hatten. War der Fernseher kaputt, haben wir ihn zum TV-Mech gebracht. Der hat ihn aufgeschraubt, geflickt und wieder heile gemacht. Und dann lief der wieder wie eine 1. Wenn der Kassettenrecorder flöten ging, hatte man vielleicht noch einen zweiten Alten, der nicht mehr lief. Man machte also aus zwei Kaputten immerhin wieder einen Ganzen. Veloreifen haben wir selbst geflickt mit dem kleinen coolen Flickset, das in allen Satteltaschen war. Ja, wir haben noch Sorge getragen zu unseren Dingen.

    Und heute? Ich sehe Überschuss an allen Ecken und Enden. Ich sehe aber auch den Wunsch nach immer besseren, immer neueren Dingen. Teurerem und Schönerem.

    Und dann muss auch ich mich wieder an der Nase nehmen. Noch eine Tasche? Schon wieder neue Schuhe? Echt jetzt? Die, die ich habe, sind doch noch ganz gut. Wir sollten wieder lernen, den Dingen ihren Wert anzuerkennen. Irgendjemand hat die gemacht (meist ja irgendwo im asiatischen Raum), wir sollten mehr Freude daran haben, sie mehr wertschätzen und wenn wir sie wirklich nicht mehr benötigen, weitergeben. An andere, die wiederum Freude haben werden.

    Ich gehe seit geraumer Zeit einmal im Jahr an einen Flohmarkt. Alles, was ich nicht mehr haben möchte, zu klein, zu gross oder zu unbequem wurde, kommt mit. Viel Geld machst du damit nicht, aber die Freude der Menschen, die für sich etwas entdecken, ist eigentlich so viel schöner als jeder Franken im Sack. Wir sollten auch wieder lernen, Dinge zu teilen. Wir leben in einer Welt voll Überfluss und glauben dennoch, von allem noch mehr zu benötigen. Irrsinn, nicht?

    Und so hat mich ein nicht mehr geliebtes Kickboard philosophieren lassen, darüber was ich habe, darüber was ich wirklich brauche und darüber, was ich mehr schätzen sollte.

    Sag, welchen Wert hat denn die Welt, wenn wir so achtlos mit ihr und ihren Dingen umgehen?

    Emanzipation ist, um etwas zu kämpfen, das man auch umsonst haben könnte

    Hallo, schön, dass du da bist. Heute will ich mich mal ein bisschen kritischer äussern. Auf die Gefahr hin, dass mich alle Feministinnen nun verteufeln und mir wieder böse Mail schreiben, aber dieses ständige Gleichstellungsding hängt mir echt langsam zum Hals raus. Ganz ehrlich, ich möchte nicht Mann sein. Als Mann weiss man ja heute gar nicht mehr, wie man sich zu verhalten hat. Hält der Mann die Türe nicht auf, ist er ein Macho-Schnösel ohne Manieren, hält er sie auf, gelangt er sicherlich an eine Emanze, die ihm unterstellt, er glaube, sie sei zu schwach, dies selbst zu tun… Leute, egal wie‘s die Herren heute machen, es ist verkehrt. Ich wage mich hier mal in die Höhle des Löwen und schreibe ganz ehrlich: Ich freue mich über jeden Gentleman, der mir über den Weg läuft! Ich freue mich, wenn mir jemand die Türe aufhält, mich zum Kaffee einlädt, mir die schweren Tüten trägt und mir in den Mantel hilft! Das freut mich! Aber aufgepasst - alles freiwillig! Ich habe auch kein Problem damit, mein Essen selbst zu bezahlen oder dem Mann die Türe aufzuhalten. Sagen wir‘s mal so - ich bin da flexibel…

    Und ehrlich liebe Frauen. Wenn wir ein bisschen nett zum anderen Geschlecht sind (bitte nicht falsch verstehen), vielleicht einmal mehr Danke sagen und mal nett lächeln (statt immer e sonen huere suure Stei z’zieh), geht vieles einfach von selbst. Auch die Männer freuen sich über Höflichkeit und Anstand. Ich sag’s ja: Emanzipation ist, um etwas zu kämpfen, das man (mit ein bisschen Nettigkeit) auch umsonst haben könnte.

    Und wenn wir schon dabei sind, liebe Frauen in der Arbeitswelt da draussen. Ich habe auf Baustellen gearbeitet und weiss was es heisst, in einer Männer-Domäne als Frau zurecht zu kommen. Man muss sich weder als Mannsweib aufspielen noch die zerbrechliche Tussi spielen. Seid einfach Frau. Seid einfach NORMAL! Es funktioniert! Klar, leisten wir Frauen dasselbe wie die Männer, aber wir kosten den Arbeitgeber auch mehr. Ist so, sorry gäh. Und bei einer Schwangerschaftsübelkeit könnt ihr nach Hause gehen. Hat das ein Mann jemals gekonnt? Und bei Menstruationsbeschwerden soll FRAU ja in gewissen Ländern sogar der Arbeit fernbleiben dürfen. Und wo bleiben da die Rechte der Männer? Wo muss es bei denen denn bluten, damit die ausschlafen dürfen? Und wenn ihr schon unbedingt alle Rechte haben wollt, dann übernehmt bitte aber auch alle Pflichten. Dann schleppt die sauschweren Kästen Bier selbst nach Hause, montiert die neue Garderobe allein und hört endlich auf, euch ständig zu beklagen! Wer A sagt, muss auch B machen…

    Geniesst euer Leben, eure Freiheit, geniesst die Vorzüge Frau zu sein, anstatt sich genau darüber zu beklagen! In unserem Land haben wir Frauen ja wohl alle Rechte, die man sich nur wünschen kann (dafür wurde damals hart gekämpft und ich finde das wirklich bewundernswert). Und nun kommt ihr, sprecht von fehlender Gleichberechtigung. Das hat schon eine Nase, gebe ich gerne zu, denn ins Militär müssen wir Frauen ja auch nicht (ich bin ja soooo froh darüber) und ein Jahr früher in Rente konnten wir lange Zeit auch (warum auch immer) und Männer können nun mal halt noch immer keine Kinder kriegen. Da könnt ihr Kopf stehen. Also hört auf, jedes Wort mit -/Innen abzuschliessen, bloss damit die Hardcorde-FeministINNEN nicht wieder ins TV sprinten, um Rabatz zu machen. Lasst die Ampel-Männchen, Ampel-MÄNNCHEN sein und macht nicht wieder Griitibänz-FRAUELI, denn die sehen einfach nur bescheuert aus und kosten 80 Rappen mehr. Es ist einfach bloss lächerlich, als ob wir sonst keine Sorgen hätten. Also seht es endlich ein. Wir werden niemals gleich sein. Und ganz ehrlich, wer will das schon!?! Als emanzipierte Frau von heute stehe ich ganz einfach drüber.

    Und zum Schluss ihr lieben Leute, lasst uns endlich wieder Männer und Frauen sein. Mit allen Rechten und Pflichten, Vor- und Nachteilen. War schon immer so. Da kann ich nichts Verkehrtes daran erkennen. Seid ein wenig toleranter miteinander. Konnte ja schliesslich keiner wählen bei seiner Geburt, was er sein will. Vielleicht freut MANN sich über diesen Text, vielleicht regt FRAU sich darüber auf – sorry gäh. Mir egal. Macht was ihr wollt. Mich freut es auf alle Fälle, wenn mir das nächste Mal ein Mann die Türe aufhält.

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