Pater Richard Henkes SAC: Lebensbild eines Seligen
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Über dieses E-Book
In den Spannungen zwischen Deutschen und Tschechen suchte er Vermittlung und Versöhnung. Deshalb lernte er auch im KZ Dachau Tschechisch, um nach dem Krieg auf diesem Weg weiter gehen zu können. Anfang 1945 meldete er sich freiwillig, im Quarantänebereich des KZ Typhuskranke zu pflegen. Er infizierte sich und starb am 22. Februar 1945. Verehrt als Märtyrer der Nächstenliebe" wurde er am 15. September 2019 seliggesprochen.
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Buchvorschau
Pater Richard Henkes SAC - Alexander Holzbach
22. FEBRUAR 1945. Nummer 49642 liegt reglos auf seiner harten Pritsche. Hohes Fieber. Es ist kalt. Die Glieder schmerzen. Ob ihm jemand den Schweiß abtupfte? Ob ihm jemand etwas zu trinken gab? Ob ihm jemand eine saubere Decke hernehmen? Wo sollte man saubere Decken her nehmen? Immerhin. Seit zwei Tagen ist er in Block 11, nicht mehr in 17. Hier geht es etwas menschlicher zu, etwas sauberer. Wer hat ihn von 17 auf 11 gebracht? Viele Fragen, keine Antwort.
Seit Dezember 1944 hatte die Seuche um sich gegriffen. Hier starben jetzt viele. Fast 8000 in drei, vier Monaten. Nummer 49642 ist nur einer dieser vielen. Wir wissen nichts über die letzten Stunden an diesem 22. Februar 1945 im KZ Dachau.
Nur noch 65 Tage und die SS-Schergen würden das Lager geradezu fluchtartig verlassen. Nur noch 66 Tage und die Amerikaner würden das Lager befreien. Es gäbe wieder etwas zu essen und frisches Wasser zu trinken. Es gäbe vor allem Freiheit. Nummer 49642 hat das wie die anderen geahnt. Doch jetzt verschwimmen diese Ahnungen, die Hoffnungen. Das Heimweh tut nicht mehr weh. Jetzt schmerzt jede Bewegung. Regungslos liegt er da und starrt im Fieberblick gegen die Holzlatten des Bettes über sich. Schaut im Fieber zurück und nach vorn. 44 Jahre kraftvolles Leben, das nun dahinsiecht. Bilder vom Westerwald schimmern auf. Da war Nummer 49642 noch »Krämers Richard«. Das Bild der Mutter Jesu lächelt ihn an, jenes aus Schönstatt. Da war er noch »Pater Henkes«. Bilder vom Hultschiner Ländchen tauchen auf. Da war er noch »Unser Herr Pfarrer«. In den fiebrigen Augen von Nummer 49642 mischen sich Schweißtropfen mit Tränen. Er kann noch weinen. Er hat sich nie seiner Tränen geschämt. »Mutter« kommt über die trockenen Lippen. Bald würde er sie wiedersehen nach dem Tag der Befreiung. Und Otto und Hugo und Maria und Regina und all die anderen Geschwister, an denen er so hing. »Guten Tag! Ich bin Ihr Pfarrer!«, kommt es Tschechisch schwach über seine Lippen. Nein, er würde nicht zuerst in den Westerwald fahren. Das hätte noch Zeit. Zuerst ginge er wieder nach Strandorf. Dort würde man ihn brauchen. Die Deutschen und die Tschechen. Die Menschen, die da zusammenleben. Ihr Pfarrer wollte er wieder sein. Er war in den besten Jahren. In zwei Monaten würde er 45. Da könnte er seine ganze Kraft in die Seelsorge und in die Versöhnung geben. Wie oft hatte er das mit Josef besprochen. Nummer 49642 atmet langsam und schwer. Wir wissen nicht, wann er den letzten Atemzug tat.
JOSEF. Das war Josef Beran, Professor für Pastoraltheologie in Prag und Regens im dortigen Priesterseminar. Er war schon 1942 in das Konzentrationslager Dachau gekommen und konnte Richard Henkes gute Tipps geben. Dass er als Erzbischof von Prag nach erneutem Leid durch die Kommunisten genau 20 Jahre nach dem 22. Februar 1945 in Rom den Kardinalspurpur erhalten würde, wer konnte das ahnen? Hier im Lager waren alle dumpf blau-grau gestreift. Das heißt nicht, dass alle gleich waren. Es gab Gruppen und Gruppierungen. Häftlinge mit Einfluss, auch auf die Wachhabenden. Man musste also immer auf der Hut sein. Und wehe, man hatte im Lager keine Freunde. Von der dünnen Suppe und dem bisschen Brot konnte man nicht leben und überleben.
Richard Henkes und Josef Beran lernen sich in Dachau kennen und freunden sich an. Sie machen sich Gedanken über die Zeit nach dem Krieg. Das war gleichbedeutend mit: die Zeit nach der Hitler-Diktatur. Vorstellungen, wie die Landkarte dann aussehen würde, hatten sie nicht. Aber es würde wieder Gebiete geben, wo