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Charakterbilder
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Über dieses E-Book

Heute so modern wie vor über 2300 Jahren: Die "Charakterbilder" des attischen Philosophen Theophrast.
In treffend-scharfen kurzen Beschreibungen zeichnet Theophrast in seinem Werk 30 Menschentypen, wie sie uns auch heute überall begegnen - ein kleines psychologisches Meisterwerk, welches beweist, daß sich zwar die Zeiten ändern, der Mensch jedoch nicht.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum6. Jan. 2023
ISBN9783756830756
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    Buchvorschau

    Charakterbilder - Theophrast

    Inhaltsverzeichnis

    Einleitung

    Vorwort Theophrasts an Polykles

    Der arge Schelm

    Der Schmeichler

    Das Plappermaul

    Der Bäurische

    Der Liebesdiener

    Der Verworfene

    Der Schwätzer

    Der Entenjäger

    Der Unverschämte

    Der Knauser

    Der Freche

    Der Taktlose

    Der Übereifrige

    Der Zerstreute

    Der Mürrische

    Der Abergläubische

    Der Niezufriedene

    Der Mißtrauische

    Der Unflätige

    Der Unausstehliche

    Der Eitle

    Der Unnoble

    Der Prahler

    Der Hochmütige

    Der Feige

    Der Aristokrat in der Republik

    Der alte Geck

    Die Lästerzunge

    Der Lumpenprotektor

    Der schmutzige Geizhals

    Anhang

    Über das Heiraten

    Erläuterungen zu den Charakteren

    Erläuterungen zum Anhang

    Einleitung.

    Theophrastos wurde geboren zu Eresos, einem Städtchen auf der Westküste der Insel Lesbos, gegen 380 v. Chr. Seine philosophischen Studien machte er in dem damaligen Zentrum aller Geistesbildung, in Athen, das er auch später fast nie mehr verließ. Plato und Aristoteles waren hier seine Lehrer. Mit dem letzteren namentlich verband ihn bald dauernd das innigste Band des Vertrauens und der Liebe. Einen glänzenden Beweis dafür gab Aristoteles, indem er diesen Schüler nicht nur zu seinem Nachfolger im philosophischen Lehramt designierte, sondern ihn sogar zum Vormund seines Sohnes und zum Erben seiner kostbaren Bibliothek testamentarisch einsetzte. Nach seines großen Lehrers Tode wirkte Theophrast als Haupt der peripatetischen Schule ganz in dessen Geiste fort; eine sehr große Menge Schüler, darunter selbst Männer klangvollen Namens wie Demetrios Phalereus u. a. strömte zu ihm nach Athen. Bald drang sein Ruf auch über die Grenzen Griechenlands hinaus und sogar die Herrscher von Makedonien, Antipater und Kassander und König Ptolemäus von Ägypten traten zu ihm in freundschaftliche Beziehungen. Er starb in sehr hohem Alter (gegen 290 v. Chr.) tief betrauert in ganz Griechenland und vor allem in Athen, wo er sein ganzes Leben lang einer der populärsten Männer gewesen war.

    Seine Herzensgüte und feine Bildung wissen die Zeitgenossen zu rühmen; von der Anmut und dem süßen Wohlklang seiner Sprache (Cicero sagt: divinus loquendi nitor) soll er den Namen „Theophrastos, d. h. der göttliche Redner, statt seines ursprünglichen „Tyrtamos erhalten haben. Von dem Umfang seiner Kenntnisse auch auf den allerverschiedensten Gebieten menschlichen Wissens – ganz im Anschluß an die großartige Tätigkeit seines Lehrers – zeugen seine überaus zahlreichen Schriften, deren Diogenes Laertius noch gegen 200 kannte, die uns aber leider nur in dürftigen Fragmenten erhalten sind. Von der Tiefe und Selbständigkeit seiner Forschungen geben den klarsten Beweis seine auf uns gekommenen umfangreichen Werke: „Über Geschichte und Physiologie der Pflanzen und seine Schrift: „Über die Steine, durch welche er der wissenschaftliche Begründer der Botanik und Mineralogie geworden ist. Bekannter aber noch als durch diese Bücher, wenigstens mehr genannt auch in Kreisen, die dem Philosophen sonst fernstehen, wurde Theophrasts Name schon im Altertum als der des Verfassers der kleinen Schrift: „Ηϑιχοί Xαραχιηες. Mit diesen 30 Charakterbildern, die übrigens, wie H. Sauppe klar nachgewiesen hat, ursprünglich umfangreicheren Abhandlungen der Tugenden und Laster – an denen ja die Literatur sokratischer Moralphilosophie reich ist – eingewebt waren, hat der athenische Philosoph, wenn nicht selbst eine eigene Literaturgattung begründet, so doch zu der Entwicklung und Ausbildung dieser mimischen Darstellung allgemeiner Charaktere unendlich viel beigetragen. Die Schrift wird freilich in der Gestalt, in der sie uns heute vorliegt, von dem Gelehrten immer nur, wie richtig gesagt ist, als die „unter und übereinander liegenden Trümmer von Mauern und Säulenschäften eines eingestürzten Tempels angesehen werden können. Es ist gar nicht unmöglich, daß diese Sittengemälde nur noch zum kleinsten Teil von der Hand des Meisters selbst herrühren und im übrigen nur stark interpolierte Paraphrasen ursprünglich theophrasteischer Schilderungen sind; wenn man auch freilich mit weit mehr Wahrscheinlichkeit sie als echte populäre Exzerpte aus größeren philosophischen Schriften Theoprasts anzusehen berechtigt sein wird.

    Aber trotz aller seither oft genug beklagten Lükkenhaftigkeit bieten uns doch diese 30 Skizzen des interessanten Stoffes noch überaus viel. Durchweg erkennt man in der Zeichnung den Griffel des geistreichen, feingebildeten und menschenkundigen Beobachters. Nicht ganze Szenen aus dem Leben der behandelten Charaktere malt er uns in den Bildern vollständig aus; er reiht vielmehr nur lose verschiedene Züge, scheinbar flüchtig, aneinander. Aber diese einzelnen Züge sind der menschlichen Natur und dem Leben abgelauscht, sehr sorgfältig gesammelt und mit vielem Geschick so gestellt, daß sie jeden Charakter vollständig im klarsten Lichte erscheinen lassen, ohne daß etwa ihre Überfülle den Gesamteindruck abschwächen könnte. Ein Hauch feiner Ironie liegt über dem Ganzen. Der Ausdruck ist durchweg einfach und bisweilen fast allzu bündig. Ein kompetenter Beurteiler dieser Bilder, La Bruyère, der berühmte Verfasser der „Caractères (1687) und selbst Übersetzer Theophrasts sagt in seinem einleitenden, sehr lesenswerten „discours: „Ist das Werk auch nur ein einfaches Fragment, so bleibt es dennoch ein kostbarer Rest des Altertums, ein Denkmal von dem scharfen Geist und dem klaren Urteil dieses hochbetagten Philosophen. In der Tat, es hat stets für ein Meisterwerk in seiner Art gegolten: fast nirgends kann man attischen Geschmack klarer erkennen und griechische Eleganz mehr zutage treten sehen: man hat es deshalb ein goldenes Büchlein genannt." – Aber auch ganz abgesehen von der künstlerischen Schönheit, die der französische Philosoph hier besonders betont, gibt es wohl noch einen anderen und wichtigeren Grund, weshalb das Büchlein wertvoll bleiben wird für alle Zeiten.

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