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Von einem der heimging, um bei seinen Kindern zu sein: Was ein Jahr Elternzeit mit Papa macht
Von einem der heimging, um bei seinen Kindern zu sein: Was ein Jahr Elternzeit mit Papa macht
Von einem der heimging, um bei seinen Kindern zu sein: Was ein Jahr Elternzeit mit Papa macht
eBook184 Seiten2 Stunden

Von einem der heimging, um bei seinen Kindern zu sein: Was ein Jahr Elternzeit mit Papa macht

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Über dieses E-Book

Ich habe das Buch geschrieben, das ich selbst vor meiner Elternzeit gerne gelesen hätte. Die Leser*innen bekommen einen authentischen Eindruck, wie sich eine Elternzeit anfühlt, was einen in dieser besonderen Zeit bewegt und welche Reaktionen ein Papa erhält, der sich auf das Abenteuer einer langen Elternzeit einlässt.

Ich habe mir die Elternzeit so richtig gegeben, sage ich immer. Und das meine ich im Rückblick ausnahmslos positiv. Ein Jahr Elternzeit mit einjährigen Zwillingen und einem Erstklässler liegen hinter mir. Es war eine intensive und bewegende Zeit für mich, die viel mit mir gemacht hat. An meinen Erlebnissen und vor allem Erkenntnissen möchte ich die Leser*innen teilhaben lassen.

Die Kapitel spiegeln meine Gedankenwelt zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Elternzeit. Begleitet werden diese Reflexionen von einer Vielzahl an Anekdoten, die wirklich alle genau so passiert sind. Nichts ist ausgedacht, alles ist echt.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum27. Okt. 2022
ISBN9783347727007
Von einem der heimging, um bei seinen Kindern zu sein: Was ein Jahr Elternzeit mit Papa macht

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    Buchvorschau

    Von einem der heimging, um bei seinen Kindern zu sein - Marius Kronsberger

    Was dich in diesem Buch erwartet

    Liebe*r Leser*in,

    ich habe mir die Elternzeit so richtig gegeben, sage ich immer. Und das meine ich im Rückblick ausnahmslos positiv. Ein Jahr Elternzeit mit einjährigen Zwillingen und einem Erstklässler liegen hinter mir. Es war eine intensive und bewegende Zeit für mich, die viel mit mir gemacht hat. An meinen Erlebnissen und vor allem Erkenntnissen möchte ich dich teilhaben lassen. Du wirst beim Lesen viel lachen, denn wir hatten Spaß in dieser Zeit. Aber an der einen oder anderen Stelle wirst du vielleicht auch einen Kloß im Hals haben. Denn nicht jeder Tag war schön und auch einige Begegnungen waren ziemlich aufregend.

    Dieses Buch ist bewusst kein Ratgeber. Informationen über die rechtlichen Rahmenbedingungen einer Elternzeit sind im Internet leicht zu finden. Und auch Bücher über Erziehung und den Umgang mit Kindern gibt es zuhauf. Vielmehr möchte ich dir einen Eindruck verschaffen, wie sich eine lange Zeit als Papa in Elternzeit anfühlt und was dich erwartet, solltest du dich auch für dieses Abenteuer entscheiden. Als meine Zeit mit den Kindern bevorstand, habe ich nach authentischen Erfahrungsberichten gesucht und bin nicht so richtig fündig geworden. Dir soll es nun besser gehen. Wenn du dieses Buch liest, erfährst du, wie ich meinen Tag mit den Kindern strukturiert habe und welche Themen für mich während dieser Zeit im Vordergrund standen. Ich erzähle dir von meiner eigenen Entscheidung, meinen Ängsten und Befürchtungen und welche davon berechtigt waren.

    Die Kapitel spiegeln meine Gedankenwelt zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Elternzeit. Begleitet werden diese Reflexionen von einer Vielzahl von Anekdoten, die wirklich alle genau so passiert sind. Nichts ist ausgedacht, alles ist authentisch.

    Ich wünsche dir gute Unterhaltung beim Lesen und spannende Erkenntnisse bei der Beschäftigung mit dem Thema „Papa macht Elternzeit". Schon jetzt möchte ich dir zurufen: Es lohnt sich. Die Elternzeit hat mich nachhaltig verändert und ich bin unendlich dankbar dafür.

    Viel Spaß

    Marius

    Wen du in diesem Buch triffst

    Bela:

    • Unser Großer

    • Sechs Jahre, Erstklässler

    • Spielt gerne Fußball

    • Ist nicht gerne allein

    • Kann reden wie ein Wasserfall

    • Denkt schneller als sein Schatten

    • Muss aber auch jeden Gedanken aussprechen

    Franz:

    • Der fünf Minuten ältere Zwilling

    • Ein Jahr alt

    • Lag im Bauch recht komfortabel

    • Hat gerne alle Spielzeuge unter Kontrolle

    • Motorisch ein fixes Kerlchen

    • Teilt gerne mal aus

    Isa:

    • Der fünf Minuten jüngere Zwilling

    • Ein Jahr alt

    • Lag im Bauch über ihrem Bruder und wurde viel getreten

    • Liebt Musik und Bücher

    • Hat ein Auge fürs Schöne

    • Hat einen starken Willen

    Die Eltern:

    Katharina:

    • Ärztin in Weiterbildung zur Allgemeinmedizinerin

    • Liebt Volleyball

    • Schläft gerne, aber selten

    • War das erste Jahr nach der Geburt der Zwillinge zu Hause

    • Schokoholic

    Marius (Ich):

    • Immobilienheini im Dienste einer Versicherung

    • Ist gerne draußen

    • Kocht gerne zu viel

    • 30 Jahre Handball in den Knochen

    • Mag Bier

    • Hat das zweite Lebensjahr der Zwillinge Elternzeit gemacht und dann dieses Buch geschrieben

    Sonstige Mitbewohner:

    Tani:

    • Katze

    • 15 Jahre alt

    • Hat gerne ihre Ruhe

    • Immer dort anzutreffen, wo die Zwillinge nicht sind

    Die Silberfische:

    • Unerwünschte Mitbewohner

    • Werden nie erwähnt, sind aber immer dabei

    • Verursachen unschöne Flecken an der Wand

    Wie alles begann

    „Jetzt versaue ich Ihnen den Tag." Mit diesen Worten betrat ich unangekündigt das Büro meines Chefs und schloss die Tür hinter mir. Auf diesen Moment Anfang 2018 hatte ich mich lange gedanklich vorbereitet. Ich hatte mir voller Anspannung seine Reaktionen ausgemalt und mein Gehirn hatte die wildesten Szenarien produziert, was an diesem Tag alles passieren könnte. Mir war zu diesem Zeitpunkt klar, dass ich das Richtige im Sinne meiner Familie tat. Ich zögerte nicht mehr. Der Prozess davor war allerdings nicht so selbstbewusst verlaufen.

    Die ganze Geschichte, die mein Leben auf den Kopf stellen sollte, begann im März 2018. Ich stand damals mit meiner Frau Katharina in einem schmucklosen und ungepflegten Treppenhaus, guckte aus dem Fenster und atmete hörbar aus. Es galt für uns beide, eine Nachricht zu verarbeiten, die unser zukünftiges Leben verändern würde. Vor wenigen Minuten hatten wir zwei Punkte gesehen. Nicht irgendwelche Punkte. Nein, aus diesen Dingern, die da im Ultraschall leuchteten, sollten unsere Kinder werden. Ich hatte schon gewusst, was Sache ist, bevor die Frauenärztin etwas hatte sagen können. Nur für einen kurzen Moment waren meine Beine weich. Das Gefühl ist mir noch immer sehr gegenwärtig. Jetzt waren die Fakten bei uns angekommen. Unser zweites Kind, nach unserem vierjährigen Sohn Bela, war eigentlich zwei Kinder. In Katharina wuchsen Zwillinge heran und bald würden wir drei Kinder haben. Katharina hatte genauso schnell geschaltet wie ich. Wir empfanden beide dasselbe, das sah ich in ihren Augen. Freude! Auch jetzt im Treppenhaus der Arztpraxis sprachen wir nicht. Wir schauten uns nur an und wussten: Wir ziehen das durch und wir kriegen das hin.

    In den darauffolgenden Wochen schalteten wir in den Nestbaumodus. Wir lasen uns schlau und stellten uns mental darauf ein, dass Katharina keine einfache Schwangerschaft durchleben würde. Wir arbeiteten systematisch alle technischen Fragestellungen ab, die uns einfielen:

    • Passen drei Kinder ins Haus? Erstmal ja, aber wir müssen irgendwann umbauen, wenn jeder ein eigenes Zimmer haben soll – machbar!

    • Passen drei Kinder ins Auto? Nein! Wir recherchierten, verglichen und kauften etwas Passendes – erledigt!

    • Wollen wir noch einmal in den Urlaub fahren, bevor es losgeht? Ja, wer weiß, wie lange das noch geht. Wir buchten zwei Wochen Ostsee – erledigt!

    • Wir brauchten einen Zwillingskinderwagen und zwei Babyschalen für das Auto – eBay-Kleinanzeigen gecheckt, Angebote verglichen, gekauft – erledigt.

    • usw.

    Ungefähr zu dem Zeitpunkt, als das Gefühl aufkam, an alles gedacht zu haben, wurde mir bewusst, dass ich etwas Entscheidendes vergessen hatte. Katharina hatte das Thema schon das eine oder andere Mal leise angesprochen, war aber in meinem Erledigungswahn nicht zu mir durchgedrungen. Die Fragen, die sich uns aufdrängten, ließen sich alle unter einer Überschrift zusammenfassen: „Wie machen wir das eigentlich organisatorisch?"

    Bei Bela war Katharina für ein Jahr zu Hause geblieben. Unmittelbar nach der Geburt hatte ich drei Wochen Urlaub genommen, um beim Start dabei sein zu können. In den Monaten 9 und 10 hatte ich die zwei Monate Elternzeit genommen, die mir offiziell zustanden. Wir fuhren in den Urlaub und machten uns eine schöne Zeit. Nach elf Monaten begann Belas Eingewöhnung in der Krippe und nach seinem ersten Geburtstag begann Katharina wieder als Ärztin zu arbeiten.

    Langsam aber sicher sickerte in meinem Gehirn durch, dass das diesmal mit hoher Wahrscheinlichkeit ganz anders laufen würde. Unterbewusst war ich wohl davon ausgegangen, dass wir das einfach wiederholen würden. Anders kann ich mir heute nicht erklären, wie ich das Thema so ausblenden konnte. Dabei hätte es genug Gründe gegeben, ins Nachdenken zu geraten:

    Erstens hatte es bei Bela unglaublich wehgetan, diesen kleinen Jungen in eine Fremdbetreuung zu geben, obwohl er noch nicht laufen und sprechen konnte.

    Zweitens beschäftigte uns der Geburtstermin. Bei Bela als Septemberkind war es unproblematisch, einen Krippenplatz zu finden. Bei Zwillingen mit errechnetem Geburtstermin im Dezember war das eine Illusion.

    Drittens stellten wir uns mental darauf ein, dass vielleicht nicht alles perfekt laufen würde. Schließlich war eine Zwillingsschwangerschaft mit erheblich erhöhten Risiken für Mutter und Kinder verbunden.

    Viertens, und das ist ein wirklich entscheidender Punkt, verdiente Katharina erheblich mehr als ich und es war sehr fragwürdig, ob wir das bekannte Modell wirtschaftlich überstehen würden.

    Liebe*r Leser*in, jetzt könntest du denken, dass da eine Lösung auf der Hand lag. Für mich war das nicht so. Es kostete mich unendlich viel Energie und Zeit des Nachdenkens, bis ich darauf kam, dass es sinnvoll sein könnte, dass ich auch zu Hause bleibe. Zu sehr war ich gefangen in meiner vom klassischen Rollenbild geprägten Sozialisation. Schließlich war meine Mutter insgesamt zehn Jahre als Hausfrau bei meinem Bruder und mir geblieben, während mein Vater immer in Vollzeit zur Arbeit gegangen war. Zu sehr war ich dadurch unbewusst davon überzeugt, dass es meine Aufgabe war, arbeiten zu gehen. Diffuse Ängste vor möglichen Folgen beruflicher und sozialer Art gingen durch meinen Kopf. Bei Bela hatte ich damals keine Sekunde daran gezweifelt, dass der Weg, den wir eingeschlagen hatten, der logische und einzig richtige war.

    Eine schlaflose Nacht im überhitzten Ferienhaus während unseres Ostseeurlaubs veränderte schließlich alles. Meine Gedankengänge kann ich heute nicht mehr rekonstruieren. Aber am nächsten Morgen beim Frühstück überraschte ich Katharina mit dem Vorschlag, lange Elternzeit machen und ihr auf diese Weise beruflich den Rücken freihalten zu wollen. Ich war mir in diesem Moment zu 100 Prozent sicher, das Richtige zu tun, und das hat sich bis heute nicht geändert. Noch im Urlaub füllten wir den Plan weiter mit Leben. Die Idee war, dass Katharina das erste Jahr zu Hause bleiben würde und ich das zweite. Zwei zusätzliche Monate zu Hause während der ersten beiden Lebensmonate sollten es mir ermöglichen, in der vielleicht holprigen Startphase für Katharina und alle Kinder da zu sein. Auf diese Weise hatten wir die Probleme „Männer können nicht stillen und „zwei Krippenplätze in der gleichen Einrichtung findet man nur im August geschickt umschifft. Zumindest sahen wir das in diesem Moment so. Katharina könnte ein Jahr für die Kinder da sein, was ihr verständlicherweise wichtig war. Und ich könnte mich in aller Ruhe um Betreuungsplätze kümmern. Ein brillanter Plan, wie wir fanden. Der große Haken: unsere Finanzen. Die Fixkosten waren einfach zu hoch, um den Verdienstausfall auszugleichen. Während des zweiten Jahres würden wir nur noch Katharinas Einkommen haben. Damit kämen wir nicht hin. Also taten wir das einzig Logische, denn wir wollten an unserem Plan festhalten. Wir begannen zu sparen, schränkten uns ein und legten alles, was ging, zur Seite. Dabei war klar: Absolute Sicherheit bedeutete das nicht. Am Ende meiner Elternzeit könnte es finanziell ziemlich eng werden. Erst recht, wenn es zu unvorhergesehenen größeren Ausgaben käme, hätten wir ein Problem - ein klassischer Fall von Mut zur Lücke.

    Mein Chef hat es dann im Übrigen halbwegs entspannt genommen. Keines der Horrorszenarien, die ich mir ausgemalt hatte, trat ein. Natürlich habe ich keine Begeisterungsstürme geerntet. Aber das war ja auch nicht zu erwarten gewesen. Vielmehr nahm er die Botschaft professionell zur Kenntnis. Selbst Vater von drei Kindern, schaffte er es sogar, mir zu sagen, dass er mich gut verstehen könne. Dafür bin ich ihm noch heute sehr dankbar.

    Vorabend der Elternzeit

    Und heute ist der Moment da. Morgen geht es für mich los. Es gibt kein Zurück mehr. An diesem lausigen Novemberabend sitze ich hier und lasse das vergangene Jahr im Geiste an mir vorbeiziehen. Vor zwei Wochen sind Franz und Isa ein Jahr alt geworden. Das Jahr vor diesem Tag war intensiv und ist nur so an uns vorbeigerauscht. Wir sind gesegnet mit drei wunderbaren Kindern. Allen geht es gut. Nach der

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