Eltern sein leicht gemacht: Von ausgeglichenen Eltern zu glücklichen Kindern
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Über dieses E-Book
In Dr. med. Ulrike Gillerts Buch "Eltern sein leicht gemacht" findest du Antworten auf diese Herausforderungen. Mit Geschichten und fundiertem Hintergrundwissen unterstützt sie dich auf vielfältige Weise. Praxiserprobte Hinweise helfen dir dabei, deinen Alltag sofort leichter zu gestalten.
Das Buch zielt darauf ab, Eltern dabei zu unterstützen, ihre Stärken als wundervolle Mama oder super Papa zu erkennen. Dr. med. Ulrike Gillert ermutigt Eltern dazu, ein liebevolles und unterstützendes Umfeld für ihre Kinder zu schaffen und eine erfolgreiche, positive und achtsame Beziehung zu ihnen aufzubauen.
"Eltern sein leicht gemacht" ist ein wertvoller Begleiter für alle Eltern, die nach Orientierung und Inspiration suchen, um das Abenteuer des Elternseins erfolgreich zu meistern. Es bietet praktische Tipps und Anleitungen, um den Familienalltag zu verbessern und sorgt so für eine entspanntere und harmonischere Atmosphäre.
Lass dich von Dr. med. Ulrike Gillert dabei unterstützen, die typischen Situationen des Elternseins, wie Anziehen, Schlafen gehen, Einkaufen, Streit, zu meistern und das Glück und die Freude im Familienalltag wiederzuentdecken.
Dr. med. Ulrike Gillert
Als Kind war ich den Wutausbrüchen meines ansonsten liebevollen Vaters ausgesetzt. Als junge Mutter fühlte ich den Mangel für diese in meinen Augen wichtigste Aufgabe in meinem Leben, nicht ausgebildet zu sein und so lernte ich von Erziehungsexperten und Lehrern wie Jesper Juul, Maria Aarts, Gerald Hüther, Thich Nhat Hanh, Marshall Rosenberg uva. Mein Name ist Ulrike Gillert, ich bin Mutter von 3 inzwischen erwachsenen Kindern, seit über 30 Jahren Kinderärztin und seit über 15 Jahren Kinderpsycho- und Traumatherapeutin. Es ist mein größter Traum und meine Vision, dass immer mehr Eltern darin unterstützt werden, ihre Kinder - so verschieden, wie sie sind - anzunehmen, sie mit Mut und Freude mal zu fördern und auch mal in Ruhe zu lassen, damit diese glücklich und erfolgreich ihren eigenen Weg gehen können.
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Buchvorschau
Eltern sein leicht gemacht - Dr. med. Ulrike Gillert
Für meine Kinder,
die meine größten Lehrer waren und immer noch sind.
INHALT
Über die Autorin
Ganzheitliche Elternbegleitung
Prolog
Einleitung
Realitätsabgleich – Wenn der Traum von eigenen Kindern zum gefühlten Albtraum wird
»Gebrauchsanleitung« für dieses Buch
IN UNSEREM HERZEN WISSEN WIR, WAS RICHTIG IST
1.1 Der Gedanke der Liebe
1.2 Wie ist es nur so weit gekommen?
1.3 Hilfe, ich bin wie meine Eltern
1.4 Unsere Vergangenheit
1 Dachboden und Keller des Lebens ausmisten
2 Die NS-Vergangenheit
3 Unsere Eltern als fünfjährige Kinder
1.5 Bitte dein Kind um Verzeihung
1.6 Die Sicherheit des Hier und Jetzt
WIE FAMILIENBEZIEHUNGEN GELINGEN
2.1 Deine Beziehung zu dir selbst
1 Zuerst komme immer ich!
2 Alle Tanks voll
3 Nimm dich an, so wie du bist – Du bist gut genug!
4 Drei magische Sätze für ein selbstbewusstes Leben
5 Ich sehe – Ich denke – Ich fühle
6 Raus aus der Opferrolle, rein in die Eigenverantwortung und deine Gestalterrolle
7 Hinter der Angst wartet die Freiheit
8 Dein Unterbewusstsein ist dein treuester Diener – Gib ihm die richtigen Aufträge
2.2 Die Beziehung zu deinem Partner
1 Der Liebestank voll und die Veränderung der körperlichen Liebe
2 Elternzeit
3 15 Minuten »Luft« für den Partner, der nach Hause kommt und umgekehrt
4 Öffne dich und sei radikal ehrlich
2.3 Die Beziehung zu deinem Kind – Wie du selbst in herausfordernden Situationen deine liebevolle Haltung behälst
1 »Papa, wann stirbst du endlich?« oder NICHTS ist gegen dich gerichtet
2 Unsere Kinder sind unsere besten Lehrer
3 Die Familienzeit
4 Nur ihr zwei
5 Vertraue deinem Kind! (Teil 1)
6 Umarmungen sind Balsam für die Seele
7 Wie Kinder wieder glücklich werden
2.4 Wie du deinem Kind möglichst viel mitgeben kannst
1 Spielen ist kein Spiel
2 Lass dein Kind sein, wie es ist
3 Wahre deine Integrität und die deines Kindes
4 Lasse dein Kind einen Beitrag leisten
5 Kritisiere niemals und unterstütze dein Kind in allen seinen Projekten
6 Gut – Schlecht / Richtig – Falsch
7 Leuchte mit deiner Taschenlampe auf alles Positive
8 Sage deinem Kind, welche Stärken es hat
9 Rede und frage lieber zu viel als zu wenig
10 Vermittle deinen Kindern Selbstvertrauen, Gelassenheit und Stärke
11 Übernimm die Leitung, wenn nötig!
12 Wie du mit fünf Fragen die Empathie und Einfühlung deines Kindes fördern kannst
2.5 Wir als Familie – Wie mache ich alles richtig?
1 Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf
2 Wie du eine Situation bewertest, so bewertet auch dein Kind sie
3 Es gibt nur zwei Arten von Liebeserklärungen
4 Auch Eltern dürfen Fehler machen
5 Wir sind alle gleichwürdige Menschen
6 Von »Ich, nein du!« zu »Ich mit dir«
7 Familien-Rap
8 So wenig Regeln wie möglich – nur Sicherheitsregeln
9 Zeige dich und äußere deine Bedürfnisse
10 Den Fokus weg von mir und hin zum anderen
11 Sei immer größer, stärker und liebenswürdig – Der Kreis der Sicherheit
12 Alles hängt mit allem zusammen
WÜNSCHE EINES KINDES AN SEINE ELTERN
3.1. Was Kinder brauchen
WAS TUN, WENN MEIN KIND WÜTEND IST?
4.1 Wie entsteht Wut?
1 Autonomiephase/Trotzphase: Die Anpassungssysteme sind überwältigt
2 Ich kann noch nicht sagen, was ich will
3 Unerfüllte Bedürfnisse
4 Es gibt nur zwei Arten von Botschaften: Hilferufe und liebevolle Antworten
5 Ein »Muss« oder »Sollte« in deinem Kopf macht Wut in deinem Bauch
6 Wenn es nicht so geht, wie dein Kind es will
7 In seinem Kopf kann dein Kind schon vieles
8 Ungerechte Behandlung
4.2 Der »Gehirnfahrstuhl«
4.3 Was tun, wenn die Wut da ist
1 Neun Schritte aus der Wut
2 Lerne zaubern
3 Ignoriere das »negative« Verhalten
4 Schütze dich selbst, ein Geschwisterkind oder andere
4.4 Wie kann ich Wut vorbeugen? – Die Königsdisziplin
1 Sorge gut für dich
2 Gönne dir und deiner ganzen Familie Natur & Bewegung
3 Den Tag gemeinsam mit anderen Familien verbringen
4 Kündige Veränderungen an
5 Frage nicht, sage!
6 Sage, was du willst, nicht, was du nicht willst!
7 Gestalte die schlimmste Stunde des Tages: die Stunde vor dem Abendessen
8 Achte auf die Grundbedürfnisse
9 Strafen helfen niemandem
10 Etwas Schönes in Aussicht stellen, macht Lästiges leichter
11 Wertschätzen und Anerkennen, während es am schwierigsten ist
12 »Ich« statt »man« – Persönliche Sprache respektiert das »So-sein« des Kindes
13 Routinen und Rituale beugen Stress und Wutanfällen vor
14 Setze Grenzen um dich, nicht um dein Kind
15 Benenne oder erfrage die Gefühle und die Bedürfnisse hinter Emotionen
16 Steige nicht in den »Ring«
4.5 Schwierige Alltagssituationen
1 Vertraue deinem Kind! (Teil 2)
2 Das Wichtigste machst du nebenbei
3 Geschwisterrivalität
4 Geschwisterstreit
5 Mache deine Ansage so, dass dein Kind sie hört
6 Wie du negative Situationen in positive umwandelst
7 Wie anziehen mit der Anziehstraße leicht geht
8 Mit Essen spielen
9 Wie aufräumen schnell geht und Spaß macht: Acht einfache Tipps
10 »Allein« – Dein Kind will alles allein machen
11 Wie du deinem Kind beim Einschlafen helfen kannst
12 Einnässen und die geniale Frage: »Wie hast du das geschafft?«
FEIERE ERFOLGE, FEIERE DAS LEBEN
AUF ZU NEUEN UFERN – BEGLEITE EINE NEUE GENERATION MIT GRENZEN & LIEBE
Fußnoten
Liste der Merksätze
Die erste Grundausbildung für Eltern
Eltern-Service
Danke!
ÜBER
DIE AUTORIN
Frau Dr. med. Ulrike Gillert ist seit 1991 als Kinderärztin in Berlin tätig und seit 2007 als Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche. Zusätzlich lernte sie u.a. von Jesper Juul, Marshall Rosenberg, Gerald Hüther und Thích Nhât Hạnh. Sie ist Mutter von drei inzwischen erwachsenen Kindern.
In diesem Elternhandbuch erfährst du die Quintessenzen all ihrer Erfahrungen. Sie beantwortet dir die unzähligen Fragen, die Eltern ihr in der Praxis stellen. Praxisbewährte Grundhaltungen, Sprach- und Handlungsmuster sowie kleine Tipps zeigen dir, wie du mehr Lebensfreude in deine Familie bringst und deinen Kindern zu einem höheren Selbstwertgefühl verhilfst.
GANZHEITLICHE
ELTERNBEGLEITUNG
Du bist Mutter oder Vater von ganzem Herzen und hast Kinder zwischen 1 und 10 Jahren. Eigentlich weißt du, wie du mit deinen Kindern umgehen möchtest. Aber dann kommt der Alltag: Türen knallen, du hörst dich deine Kinder anschreien und Selbstzweifel schwirren dir durch den Kopf. Manchmal wünschst du dir deine Kinder wenigstens für eine kleine Weile auf den Mond oder dich selbst auf den Liegestuhl einer Tropeninsel mit persönlichem Butler.
Wenn du schon vieles ausprobiert hast und es dennoch in der Hektik des Alltags vorkommt, dass dir Situationen mit deinen Kindern manchmal nicht so gelingen, wie du es dir wünschst, dann komme gern zur Elternbegleitung. In einer exklusiven Elterngruppe beantworte ich alle deine Fragen und du wächst gemeinsam unglaublich schnell über dich hinaus. Du bekommst einen Notfall-Koff er für jede Situation und erfährst und übst, wie du sogar in Stresssituation die Kurve bekommst.
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PROLOG
Dieses Buch ist entstanden, damit all das »Schlimme«, das wir seit Jahrtausenden von Generation zu Generation weitertragen, Stück für Stück weniger wird.
Wenn mein Vater mit gepresster Stimme sagte: »Buchsen runter!«, uns den Hintern versohlte und uns anschrie, weil wir in seinen Augen etwas so falsch gemacht hatten, dass wir ein für alle Mal lernen sollten, dieses »Falsche« nie wieder zu tun, dann war das für mich alles auf einmal: Wut, Angst vor seinen vernichtenden Worten, Scham, Schuld, Erniedrigung und ein brennendes Gefühl von Ungerechtigkeit. Für mich war es dabei immer genauso schrecklich – egal ob ich selbst dran war, eines meiner Geschwister oder meine Mutter, die »nur« angeschrien und nicht geschlagen wurde.
Als ich später selbst Mutter war, erkannte ich, dass es seine Ohnmacht war, die meinen Vater dazu gebracht hatte, zu schreien und zu schlagen.
Liebe Mama, lieber Papa, die du dieses Buch in Händen hälst: Erzähle von dir, damit deine Kinder keine Gewalt erleiden müssen – keine verbale Gewalt wie Herabwürdigung und Beschämung und keine körperliche Gewalt. Behandle deine Kinder gleichwürdig wie einen Erwachsenen. Sprich respektvoll mit ihnen und sage ihnen, wo deine Grenzen sind – klar, eindeutig und voller Liebe.
Ich bin meinem Vater auch sehr dankbar für die vielen Dinge, die er mir vorgelebt und die ich erlebt habe: seine Wissbegierde, das miteinander Singen, seine stolzen Blicke, die Art, wie er mich mit seiner Hand an seinen Oberschenkel drückte, wenn ich neben ihm stand, und vieles mehr.
EINLEITUNG
Ich erinnere mich lebhaft an einen Moment, als meine beiden Töchter etwa zwei Jahre alt waren und mein Sohn vier. Ich war mit ihnen zum Spielen draußen und die Kinder fuhren voller Freude mit ihrem Bobbycar beziehungsweise Laufrad herum. In diesem Moment tauchte in mir ein schamvoller Gedanke auf: »Hoffentlich merkt niemand, dass ich gar keine echte Mutter bin, sondern dass ich nur so tue, als ob.« Versteh mich bitte nicht falsch: Ich liebe meine Kinder und ich liebte sie auch damals von oben bis unten und ganz und gar. Aber ich schämte mich irgendwie, dass ich das nicht besser konnte: Mutter sein. Es fühlte sich für mich an, als wäre ich gar keine »echte« Mutter. Als wäre mein Verhalten meinen Kindern gegenüber irgendwie unecht, gespielt und ohne intuitive Sicherheit. Ich schämte mich, weil ich nicht von allein wusste, was in Bezug auf meine Kinder »richtig« war: Wie sollte ich meine Kinder durchs Leben begleiten und wie sollte ich mich verhalten, damit sie als fröhliche, selbstsichere Menschen ins Erwachsenenalter gehen? Mit welcher Grundhaltung sollte ich ihnen begegnen?
In meinen damaligen Augen sah es für mich so aus, als würde ich meinen Mutterjob nicht gut genug machen – und das, obwohl die Gesamtsituation mit meinen Kindern sehr schön war. Aus heutiger Sicht finde ich, dass ich meine Aufgaben als Mutter größtenteils ziemlich gut hinbekommen habe, auch in der eben beschriebenen Situation. Die Kinder spielten wunderbar und waren glücklich, nur ich hatte das Gefühl, nicht richtig zu sein. Nicht gut genug. Nicht die perfekte Mutter. Was für ein Anspruch, was für ein Druck!
Doch was hat es mit dieser Sorge, als Mutter etwas falsch zu machen, auf sich? Jedes Tier weiß instinktiv, wie es sich um seine Jungen zu kümmern hat. Und auch ich hatte in verschiedenen Situationen meines Lebens erfahren, wie gut es sich anfühlt, zu wissen, etwas gern so und nicht anders machen zu wollen. Doch damals fiel es mir schwer, meinem Gefühl zu vertrauen. Ich war mir häufig nicht sicher, ob das jetzt mein Gefühl war oder nicht vielleicht eine anerzogene Vorstellung. Wiederholte ich bei meinen Kindern teilweise das, was meine Eltern mit mir gemacht hatten?
Über die Jahrtausende der Menschheitsentwicklung hat sich jede Menge erzieherischer Mist angehäuft. Doch was davon ist wirklich Mist und woran sollten wir vielleicht lieber festhalten, weil es gut ist? Warum sind manche Menschen Frohnaturen und bei anderen spüren wir in jeder Situation eine bleierne Schwere?
Fragen über Fragen. Wie geht es dir? Was denkst du über dich als Mutter oder als Vater? Was ist in der Erziehung überhaupt »gut« oder »richtig«? Und wer entscheidet das? Warum bist du häufig so erschöpft, während viele andere ihr Elternsein ganz locker zu bewältigen scheinen? Hast du dir dein Leben mit Kindern vor der Geburt deines ersten Kindes auch ganz anders vorgestellt? Fühlst du dich als Mutter oder als Vater manchmal ohnmächtig und verwirrt von den vielen widersprüchlichen Empfehlungen deiner Umgebung? Oder hast du immer wieder das Gefühl, dass dir die niemals enden wollenden täglichen Aufgaben über den Kopf wachsen und du heute mal wieder gar nichts auf die Reihe gekriegt hast?
Für die aus meiner Sicht wichtigste Aufgabe in unserem Leben, unsere Kinder stärkend ins Erwachsenenalter zu begleiten, werden wir weder in der Schule noch sonst irgendwo vorbereitet oder gar ausgebildet. Plötzlich stecken wir dann mittendrin. Zu allem Überfluss scheinen unsere Kinder auch noch jede einzelne unserer Wunden zu kennen, fordern uns ständig heraus und bringen uns an unsere Grenzen – und mitunter darüber hinaus. Kein Wunder, wenn wir dann ins Zweifeln kommen. Die gute Nachricht ist aber, dass die Fähigkeit, Mutter oder Vater zu sein, in jedem von uns angelegt ist. Wie bei allen in uns schlummernden Fähigkeiten werden wir aber nicht über Nacht zu reifen Eltern, vielmehr will auch das Elternsein Stück für Stück erlernt, geübt und erfahren werden.
Dieses Buch zeigt dir in kleinen und einfachen Schritten, wie du die Atmosphäre bei dir zu Hause stetig verbessern und dabei immer mehr du selbst sein kannst. Es zeigt dir auch, wie du das So-sein deines Kindes akzeptieren und fördern kannst, so dass am Ende alle glücklicher sind.
REALITÄTSABGLEICH –
WENN DER TRAUM VON EIGENEN KINDERN
ZUM GEFÜHLTEN ALBTRAUM WIRD
Jeden Tag ziehen im Hintergrund unseres Geistes nonstop irgendwelche Gedanken vorbei, und zwar zu etwa 95 Prozent die gleichen wie gestern. Bei den meisten Menschen sind diese Gedanken nicht sehr freundlich und positiv, sondern im Gegenteil herabwürdigend und verletzend – gegenüber uns selbst und auch gegenüber unseren Kindern. Vielleicht hörst du dich manchmal Sätze wie »Du Idiot!« oder »Typisch du wieder! Nie kannst du deine Klappe halten!« zu dir selbst sagen. Oder Sätze, mit denen du deinen Kindern Vorwürfe machst, wie »Kannst du nicht mal aufpassen?« oder »Immer machst du alles kaputt!«.
Diese negativen Sätze verletzen uns selbst ebenso wie unsere Kinder. Aus solch einer abwertenden Grundhaltung heraus stelle dir bitte mal folgende Fragen: Was würde passieren, wenn du so weitermachst wie bisher? Wie wachsen dann deine Kinder auf und mit welchem Selbstwertgefühl werden sie wohl ins Erwachsenenalter gehen? Welche Freunde werden sie sich aussuchen, welchen Beruf ergreifen? Werden sie erfolgreich sein in dem, was sie tun? Wie gehen sie mit Herausforderungen um? Wie entspannen sie sich zu Hause? Welchen Sport treiben sie? Machen sie überhaupt Sport? Hören oder machen sie gern Musik? Wie ernähren sie sich? Welchen Partner werden sie wählen? Welche partnerschaftlichen (Un-)Fähigkeiten haben sie sich abgeguckt, die du oder ihr als Paar ihnen vorgelebt habt?
Dieses Buch ist entstanden, damit das ganze Kopfkino, das du jetzt gerade durchlebt hast, schlechtes Kopfkino bleibt und bald von einem besseren Kinoprogramm abgelöst wird, das deine Familienrealität konstruktiv bereichert. Das Buch soll dir helfen, jeden Tag ein bisschen mehr das Leben zu verwirklichen und zu genießen, das du dir für dich, deinen Partner und deine Kinder wünschst.
Zum Glück ist das deutlich einfacher, als du es dir im Moment vielleicht vorstellst. Denn ob du es glaubst oder nicht: Indem du manche Dinge anders angehst, wird sich die Stimmung zu Hause schnell zum Besseren verändern! Wäre es nicht wunderschön, wenn du morgens aufwachst und voller Vorfreude auf den Tag aus dem Bett springst, um dich mit deiner Lebensfreude und der deiner Kinder zu verbinden? Wenn du immer mehr Situationen mit Humor sehen kannst und manche Dinge auch mal schief gehen dürfen? Wenn du einen besseren Zugang zu deiner Flexibilität und Kreativität findest? Und was würden diese Veränderungen für deine Kinder bedeuten? Wie würden sie dir dann wohl begegnen? Wie viel Vertrauen hätten sie dann in sich? Wie anders würde ihr Leben wohl verlaufen? Würden sie sich als Erwachsene mehr von ihrer kindlichen Lebensfreude erhalten haben? Wie würden sie sich später an ihre Kindheit erinnern, und was würde das wiederum für ihre eigenen Kinder bedeuten?
Dieses Buch mit vielen Schritt-für-Schritt-Anleitungen ist entstanden, damit all die positiven Vorstellungen, die eben beim Sinnieren über diese Fragen in dir aufgestiegen sind, Wirklichkeit werden können. Denn es ist tatsächlich möglich, dass ihr alle – du, dein Partner beziehungsweise deine Partnerin und jedes eurer Kinder – glücklich seid, trotz der vielleicht nicht immer idealen Umstände eurer Vergangenheit und Gegenwart.
In früheren Generationen waren Eltern häufig wie Diktatoren – oft der Vater, aber gar nicht so selten auch die Mutter. Kindern wurden Befehle gegeben, die unbedingt zu befolgen waren, während