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Mein Gebet macht euch stark: Was geschieht, wenn Eltern für ihre erwachsenen Kinder beten
Mein Gebet macht euch stark: Was geschieht, wenn Eltern für ihre erwachsenen Kinder beten
Mein Gebet macht euch stark: Was geschieht, wenn Eltern für ihre erwachsenen Kinder beten
eBook299 Seiten3 Stunden

Mein Gebet macht euch stark: Was geschieht, wenn Eltern für ihre erwachsenen Kinder beten

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Über dieses E-Book

Bestsellerautorin Stormie Omartian hat weltweit bereits mehr als 28 Millionen Bücher verkauft! Besonders das Thema "Gebet" hat sie dabei vielen Menschen auf eindrückliche Weise nahe gebracht. In ihrem neuen Buch zeigt sie, was geschehen kann, wenn Eltern für ihre erwachsenen Kinder beten. Viele kennen den Zwiespalt: Die Kinder gehen aus dem Haus, man will sie loslassen und sie eigene Wege gehen lassen. Gleichzeitig wünscht man sich, sie weiter zu unterstützen und sie vor schlechten Erfahrungen zu bewahren. Wie ginge das besser als durch Gebet? Stormie Omartian ermutigt dazu, für die erwachsenen Kinder zu beten und sie in Gottes Hand zu legen.
SpracheDeutsch
HerausgeberSCM R.Brockhaus
Erscheinungsdatum24. Sept. 2014
ISBN9783417227376
Mein Gebet macht euch stark: Was geschieht, wenn Eltern für ihre erwachsenen Kinder beten
Autor

Stormie Omartian

Bestsellerautorin Stormie Omartian lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Tennessee/USA. Bekannt wurde sie mit Büchern über die Macht des Gebets, die sich insgesamt über sieben Millionen Mal verkauften. Ihre Ratschläge stammen aus der Praxis: Denn sie selbst erlebte durch das Gebet Heilung von Misshandlungen, die sie als Kind erfahren hatte, und Befreiung von Alkoholsucht.

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    Buchvorschau

    Mein Gebet macht euch stark - Stormie Omartian

    Stormie Omartian – Mein Gebet macht euch stark – Was geschieht, wenn Eltern für ihre erwachsenen Kinder beten – Aus dem Amerikanischen von Bettina Hahne-WaldscheckSCM | Stiftung Christliche Medien

    Der SCM-Verlag ist eine Gesellschaft der Stiftung Christliche Medien, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.

    Dieses E-Book darf ausschließlich auf einem Endgerät (Computer, E-Reader) des jeweiligen Kunden verwendet werden, der das E-Book selbst, im von uns autorisierten E-Book-Shop, gekauft hat.Jede Weitergabe an andere Personen entspricht nicht mehr der von uns erlaubten Nutzung, ist strafbar und schadet dem Autor und dem Verlagswesen.

    ISBN 978-3-417-22737-6 (E-Book)

    ISBN 978-3-417-26567-5 (lieferbare Buchausgabe)

    Datenkonvertierung E-Book:

    CPI – Ebner & Spiegel, Ulm

    © 2014 SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG

    Bodenborn 43 · 58452 Witten

    Internet: www.scm-brockhaus.de; E-Mail: info@scm-brockhaus.de

    Die Bibelverse sind, wenn nicht anders angegeben, folgender Ausgabe entnommen:

    Neues Leben. Die Bibel, © Copyright der deutschen Ausgabe 2002 und 2006 by

    SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten.

    Weiter wurden verwendet:

    Bibeltext der Schlachter Bibelübersetzung. Copyright © 2000 Genfer Bibelgesellschaft. Wiedergegeben mit der freundlichen Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten. (SCH)

    Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung 2006, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. (LUT)

    Die amerikanische Originalausgabe erschien unter dem Titel

    THE POWER OF PRAYING® FOR YOUR ADULT CHILDREN

    Copyright © 2009, 2014 by Stormie Omartian

    Published by Harvest House Publishers

    Eugene, Oregon 97402

    www.harvesthousepublishers.com

    Umschlaggestaltung: Ulrike Vohla, grafikdesignstorch, Rosenheim

    Satz: Breklumer Print-Service, Breklum

    INHALT

    Was alle Eltern erwachsener Kinder wissen sollten

    Beten Sie, dass Ihre erwachsenen Kinder …

    1  …  sich von Gottes Geist erfüllen lassen

    2  …  ihren Sinn auf Gott, sein Wort und seinen Willen ausrichten

    3  …  an Weisheit, Erkenntnis und Offenbarung zunehmen

    4  …  Freiheit, Erneuerung und Ganzheit finden

    5  …  Gottes Absicht in ihrem Leben verstehen

    6  …  beruflich eingebunden und finanziell versorgt sind

    7  …  besonnen sind und die richtige Einstellung zum Leben entwickeln

    8  …  schlechten Einflüssen und zerstörerischem Verhalten Widerstand leisten

    9  …  sexuelle Unreinheit und Versuchungen meiden

    10  …  sich guter Gesundheit erfreuen und Gottes Heilung erleben

    11  …  eine gute Ehe führen und ihre Kinder im Glauben erziehen

    12  …  starke und erfüllte Beziehungen führen

    13  …  stets bewahrt werden und gut durch schwere Zeiten kommen

    14  …  erkennen, dass sie Gott brauchen

    15  …  in die Zukunft gehen, die Gott für sie geplant hat

    Und alle deine Kinder werden vom Herrn gelehrt, und der Friede deiner Kinder wird groß sein.

    (Jesaja 54,13; SCH)

    [ Zum Inhaltsverzeichnis ]

    Was alle Eltern erwachsener Kinder wissen sollten

    Es gibt sieben Dinge, die alle Eltern von erwachsenen Kindern wissen sollten – und die sie aber meistens von niemandem erfahren. Es hätte mich gefreut, wenn irgendjemand zumindest einige dieser Dinge erwähnt hätte, bevor meine Kinder in das Alter kamen, in dem sie langsam erwachsen wurden. Dann wäre ich wenigstens vorbereitet gewesen.

    Wenn man ein Baby erwartet, dann gratulieren einem die älteren und erfahrenen Eltern begeistert zur baldigen Mutter- oder Vaterschaft. Sie gratulieren erneut, wenn das Kind auf der Welt ist, und geben einem gleich noch ein paar Ratschläge zur Erziehung von Babys und Kleinkindern mit auf den Weg. Doch was das spätere Erwachsenenalter der Kinder angeht, da wird geschwiegen. Die erfahrenen Eltern lächeln alle nur wissend. Sie sprechen nicht über das, was einem bevorsteht. Ich bin sicher, dass sie denken: Warum jetzt etwas sagen? Sie werden es schon früh genug selbst herausfinden. Oder vielleicht denken sie auch, dass sie die Einzigen sind, die Schwierigkeiten und Herausforderungen mit ihren erwachsenen Kindern durchmachen. Weshalb also sollten sie anderen unnötig Angst einjagen? Was auch immer der Grund ist: Es spricht niemand darüber. Zumindest wurde mir gegenüber dieses Thema nie erwähnt.

    Ich dachte, wenn die Kinder 18 sind, dann machen sie den Schulabschluss, absolvieren eine Ausbildung oder studieren – und das war’s dann mit der Verantwortung als Eltern. Sie haben ihr Leben und wir unseres. Unsere erwachsenen Kinder erinnern sich an alles, was man ihnen beigebracht hat, gehen ihren Weg, bis sie einen gut bezahlten Job gefunden haben, heiraten und besuchen ein paar Mal im Jahr ihre Eltern mit den Enkelkindern. Voilà. Die Zeit als Eltern ist vorbei! Jetzt kann man endlich die Dinge tun, von denen man schon immer geträumt hat, für die aber keine Zeit war, als die Kinder noch klein waren und man sich um sie kümmern musste.

    Fehlanzeige!

    Es kommt alles anders! Das Kind wird 18 und macht – wie man hofft – den Schulabschluss, und dann findet man heraus, dass die Tage der wirklich ernsthaften Kindererziehung gerade erst beginnen. Sie beten, dass es auf eine gute Universität oder an einen guten Ausbildungsplatz kommt und dass die Lehrer dort nicht gerade lehren, dass Gott tot ist, der Kommunismus großartig, Moral relativ und sexuelle Ausschweifung erstrebenswert. Die Einflüsse, denen Ihr erwachsenes Kind ausgesetzt ist, sind jetzt bedrohlicher, als Sie es sich jemals bei der Geburt hätten vorstellen können – und sicher weit verhängnisvoller, als zu der Zeit, als wir selbst unseren Schulabschluss machten. Und man hört nicht auf, über all die schrecklichen Dinge nachzudenken, die passieren könnten. Denn obwohl es jetzt viel mehr gibt, über das man sich Sorgen machen müsste, hat man weit weniger Kontrolle über alles, was mit dem Leben Ihrer Kinder zu tun hat.

    Nachdem die Kinder dann den Schulabschluss gemacht haben – falls sie ihn machen –, hofft man, dass sie einen einigermaßen sicheren Arbeitsplatz mit Lohnzusatzleistungen finden. Als Eltern sorgt man sich weiter darum, dass sie einen großartigen Partner zum Heiraten finden, und nachdem die Kinder verheiratet sind, hofft man, dass sie es auch bleiben. Man macht sich Gedanken darüber, ob die Kinder für ihre Gesundheit vorsorgen und ob sie die Raten für ihr Haus abzahlen können. Und man macht sich Gedanken um seine Enkelkinder – dass man überhaupt eines Tages welche haben wird und dass diese dann zu gesunden, gut erzogenen Kindern werden, die an Gott glauben.

    Was ich hier schreibe, vermuten Sie vielleicht schon oder Sie wissen es bereits. Doch es geht hier nicht nur um die Wahrheit über erwachsene Kinder. Auf den folgenden Seiten warten auch Hilfen, wie Sie damit umgehen können. Aber zuerst widmen wir uns den sieben Dingen, die alle Eltern von erwachsenen Kindern wissen sollten

    1. Es hört nie auf

    Was einem niemand über das Vater- oder Muttersein erzählt: Die Verantwortung von Eltern hört nie auf.

    Früher sagte ich immer scherzhaft zu müden, erschöpften und überforderten Eltern von Neugeborenen, die sich auf einmal über die neue »24-Stunden-7-Tage-Woche-Veantwortung« Gedanken machten und feststellten, dass die schier unendliche Liste der Aufgaben unmöglich in einen Tag passt: »Keine Sorge, das geht nur noch 18 Jahre so.«

    Ich wusste, dass dieser halbernste Scherz etwas grausam war, aber ich wollte, dass die frisch gebackenen Eltern die Wahrheit wussten. Außerdem genoss ich es, wenn sie dann müde aufstöhnten und schließlich widerwillig lachten. Doch jetzt sehe ich, dass der Scherz auf mich zurückfiel. Und er ist noch übler, als ich dachte. Und zwar deshalb, weil die Wahrheit lautet: Es hört nie auf! Auch wenn es verschiedene Zeiten und Phasen der elterlichen Verantwortung gibt: Unser Herz und Sinn werden immer bei jedem unserer Kinder sein – und zwar für den Rest unseres Lebens. Und das ist keine einfache Aufgabe, denn egal, wohin die Kinder gehen oder was sie tun: Ein Teil von uns geht mit. Wenn unsere Kinder glücklich sind, sind wir es auch. Wenn sie leiden, leiden wir ebenso. Auch wenn sie erwachsen sind und man nicht mehr jeden Tag mit ihnen zusammen ist, macht man sich doch täglich Gedanken – genauso wie nachts: über ihre Sicherheit und ihr Ringen, ihre Ängste und Schwächen, ihren Erfolg, ihr Versagen, ihre Entscheidungen und Fehlentscheidungen.

    Und man ist nicht nur im Geiste ständig bei seinen Kindern, nachdem sie erwachsen sind, manchmal wohnen sie auch noch direkt bei einem im Haus.

    Ich erinnere mich an den Tag, an dem mein Mann Michael und ich unseren Sohn Christopher aufs College brachten und ihm beim Beziehen eines Studentenzimmers auf dem Campus halfen. Ich weinte den ganzen Rückweg über – der nur 15 Minuten dauerte, denn die Universität war nicht weit von unserem Haus entfernt. Es war ja nicht so, dass ich ihn nie mehr wiedersehen würde, aber ich wusste, dass eine Ära zu Ende war: Die Zeit, in der er bei uns gelebt hatte, war vorbei. Ich war auch am folgenden Tag sehr traurig, lenkte mich aber mit einem Schreibprojekt ab, das fertig werden musste. Außerdem hatte ich noch die Gesellschaft meines 85-jährigen Vaters, der bei uns im Haus lebte, meiner Schwester, die in unserem Home-Office arbeitete, und meines Mannes, der ebenfalls in seinem Studio von zu Hause aus arbeitete. Um drei Uhr nachmittags hörte ich, wie jemand durch die Hintertür in unser Haus kam und wie mein Vater mit dieser Person sprach.

    Wer könnte das sein?, fragte ich mich. Jeder, der in unserem Haus arbeitet, ist hier, und wir erwarten keinen Besuch.

    Ich ging in die Küche und sah zu meiner Überraschung meinen Sohn. »Hey Christopher, was machst du denn hier? Hast du was vergessen?«

    »Nein, ich wollte einfach nur vorbeischauen«, sagte er fröhlich, setzte sich an den Küchentisch und sprach zwei Stunden lang mit meinem Vater. Um fünf verabschiedete er sich und ging zurück zum Campus, um mit seinen Freunden zu Abend zu essen und danach ein bisschen zu lernen.

    Das tat er eine Weile lang fast jeden Tag, dann mehrmals die Woche und schließlich, während seines vorletzten und letzten College-Jahres, einmal oder zweimal die Woche. Aber das erste Mal, als er vom College in die Küche kam, war der Zeitpunkt, an dem ich dachte: Es endet nie. Und es brachte mich insgeheim zum Schmunzeln, dass er sich von all den Orten, zu denen er in diesen zwei Nachmittagsstunden hätte gehen können, ausgerechnet seine Familie ausgesucht hatte; und sich dazu noch mit seinem Großvater unterhalten wollte, der sich etwas einsam in einem Haus voller Workaholics fühlte, die keine Zeit hatten, sich jeden Tag zwei Stunden hinzusetzen, um über die gute alte Zeit zu sprechen. Mein Vater wurde noch 93 Jahre alt, und bis zu dem Tag, an dem er starb, sprach er dauernd über Christopher, der jeden Tag vom College nach Hause kam, um sich mit ihm zu unterhalten.

    Die Wahrheit ist, dass wir nie damit aufhören, Eltern zu sein, die sich zutiefst um das Wohlergehen unserer Kinder sorgen, egal wie alt diese sind, egal wie alt Sie sind oder wie nah oder weit entfernt Sie voneinander leben. Nie! Und nicht nur das: Es scheint, dass die Dinge, mit denen die Kinder jetzt als Erwachsene zu tun haben, noch größere Folgen nach sich ziehen als damals, als sie noch klein waren. Und weit größere Folgen als zu der Zeit, in der wir jung waren. Wenn wir darüber nachdenken, wie beängstigend die Welt ist, das Böse überall lauert und wie hilflos wir dagegen sind, dann könnten wir vor Sorge verrückt werden.

    Auch wenn kleine Kinder ebenfalls in schwierige Situationen geraten können – sogar lebensbedrohliche oder lebensverändernde –, gibt uns die Tatsache, dass sie bei uns zu Hause und unter unserem Schutz und Dach leben, das Gefühl, als hätten wir mehr Kontrolle. Oder im Großen und Ganzen zumindest mehr direkten Einfluss. Aber wenn unsere Kinder erwachsen sind und viele Entscheidungen ohne unsere Unterstützung selbst treffen, sehen wir gleich alle möglichen ernsthaften Konsequenzen, falls sie sich falsch entscheiden. Und wir können auch absehen, wie wir mit ihnen zusammen für die falschen Entscheidungen büßen müssen.

    Wenn wir sehen, dass das Leben für unsere erwachsenen Kinder schwierige Herausforderungen birgt, wollen wir Ihnen helfen. Aber wie viel Hilfe ist zu viel und wie viel ist zu wenig? Nur Gott kennt die Antwort auf diese Frage. Wir Eltern von erwachsenen Kindern mögen viele Sorgen haben, aber nicht unbedingt die Möglichkeit, dagegen etwas zu tun oder all unsere Gedanken, Vorschläge und Meinungen mitzuteilen. Zumindest nicht unseren erwachsenen Kindern. Aber wir haben die großartige Möglichkeit, diese Sorgen Gott zu sagen und ihn einzuladen, etwas dagegen zu tun. Das Wunderbare daran, wenn wir unsere Sorgen mit Gott teilen – im Vertrauen, dass Gott Gebet hört und sie um unserer Kinder willen beantwortet –, ist: Unsere Gebete haben die Macht, Veränderung in ihrem Leben zu bewirken. Und das gibt uns einen Frieden, den wir sonst nirgends finden können.

    2. Wir können sie nicht verändern

    Mir wurde gerade eine attraktive junge Frau Anfang vierzig vorgestellt. (Wenn Sie in meinem Alter sind, dann ist 40 jung, 30 ist extrem jung und jede Jüngere ist noch ein Kind. Um es noch in die andere Richtung auszuführen: 40 und alles bis Ende 50 ist jung, 70- und 80-Jährige sind im mittleren Alter, 80 Jahre und älter heißt, dass man sich langsam dem hohen Alter nähert. Vielleicht revidiere ich das alles in zehn Jahren wieder.)

    Diese junge Frau und ich unterhielten uns kurz über das Wetter, bis sie abrupt sagte: »Ich wollte Ihnen danken, dass Sie dieses Buch geschrieben haben …«

    Sie konnte den Satz nicht zu Ende sprechen, denn ihre Lippen zitterten so sehr, dass sie ihren Mund schließen und kräftig schlucken musste, um die Tränen zurückzuhalten. Vergebens.

    In dem Moment, der verging, bis sie wieder in der Lage war zu sprechen, überlegte ich, ob ihre Gefühle verletzt waren oder ob es schlecht um ihre Ehe stand. Ich berührte ihren Arm, um sie zu trösten, und wartete still, bis sie schließlich ihren Satz zu Ende sprach:

    »… Ihr Buch The Power of a Praying Parent«, sagte sie mit zitternder Stimme.

    Als sie das Wort »Eltern« sagte, ahnte ich sofort den Grund ihres Kummers. Es war der Schmerz, den nur eine Mutter oder ein Vater spüren können, wenn etwas mit ihrem Kind schiefläuft. Sofort kamen mir unendlich viele Geschichten von anderen Eltern in den Sinn. Der Kummer über Ungehorsam, Aufsässigkeit, Krankheit, Unglück, Tragödie oder Verletzung ihres Kindes – die tiefe Traurigkeit darüber, dass ihr Kind nicht nach seinen Möglichkeiten lebte, überflutete meinen Sinn.

    Wie sich herausstellte, sprach sie von ihrem erwachsenen Kind. Sie erzählte mir von den ernsthaften Schwierigkeiten, die sie und ihr Mann mit ihrem erwachsenen Sohn hatten. Sie erzählte, dass auch die frühen Jahre extrem herausfordernd gewesen seien, aber dass mein Buch ihr durch jedes Jahr und Problem geholfen hätte. Als er jedoch erwachsen wurde, mussten sie mit seiner Rücksichtslosigkeit, Gleichgültigkeit, Faulheit, schlechten Entscheidungen, schlechten Gewohnheiten und weiteren unzähligen persönlichen Katastrophen zurechtkommen.

    »Wann hört das je auf?«, fragte sie unter Tränen. »Wie lange müssen wir noch leiden, verletzt werden und für unser Kind beten und auch für seine Fehler geradestehen – besonders die finanziellen?«

    »Ich wünschte, ich könnte Ihnen einen definitiven Stichtag nennen«, antwortete ich, »aber ich glaube, den gibt es nicht. Sie sind damit nicht allein. Ich höre diese Art von Geschichten über erwachsene Kinder überall, wo ich hingehe. Eltern finden es so schwer zu erkennen, wo sie die Grenze ziehen sollen und das Kind seine eigene Lektion lernen lassen müssen oder ihnen helfen sollen, wieder auf die Beine zu kommen. Wir wissen, dass wir sie nicht aufgeben dürfen, auch wenn es manchmal angebracht ist, sie auflaufen zu lassen. Doch so eine Entscheidung braucht viel Weisheit. Wir können auch nicht einfach zusehen, wie sie sich selbst zerstören. Wir möchten, dass sie ihre Lektionen lernen, aber wir möchten nicht, dass sie dabei ihr Leben ruinieren. Wir müssen die richtige Balance zwischen diesen beiden Polen finden: sie hinausstoßen, bevor sie es selbst wollen, oder es ihnen zu leicht machen dazubleiben, wenn sie erwachsen werden und flügge werden müssen.

    Ich sagte ihr: »Der einzige mir bekannte Weg, um die feine Grenze herauszufinden, ob sie dem Kind helfen oder es ein Leben leben lassen, das nicht an das heranreicht, was Gott für es vorgesehen hat, ist: Gott um Weisheit zu bitten. Wir alle müssen Gott darum bitten, uns zu zeigen, was wir für unsere erwachsenen Kinder tun und nicht tun sollen. Wir müssen Gott um Weisheit bitten, wie wir für sie beten sollen. Wir müssen Gott um Klarheit und Unterscheidungsvermögen bitten, um zu wissen, wann wir nur beten sollen und wann wir Gott in ihrem Leben wirken lassen sollen, ohne selbst einzugreifen. Nur Gott weiß, was zu tun ist. Und nur wenn Sie Ihr Kind ganz in Gottes Hände legen und ihm diese Aufgabe übertragen, können sie inneren Frieden haben. Sie können Ihren Sohn nicht ändern, aber Gott kann es. Es ist wichtig für Ihren Sohn, dass Sie ihn lieben, an ihn glauben und ihn im Gebet unterstützen. Und dann das tun oder unterlassen, was immer Gott Ihnen im Gebet zeigt, um ihm zu helfen, wieder auf den richtigen Weg zurückzukommen.«

    Ich betete mit ihr und ihrem Mann, der nicht weit von uns entfernt auf sie wartete. Danach schien sie wieder mehr innere Kraft und Stärke zu haben. Ich ermutigte sie zu begreifen, dass Gott der ultimative Vater ist und dass er ihnen nicht nur Weisheit im Umgang mit ihrem Sohn und seinen Problemen geben würde, sondern auch im Leben ihres Sohnes wirken würde, um ihn und seine Situation zu verändern und ihn in Einklang mit Gottes Willen zu bringen. Und Gott würde ebenso das Schuldgefühl darüber von ihnen nehmen, was mit ihrem Sohn passiert war.

    Wir sollten uns bewusst sein, dass wir unsere erwachsenen Kinder nicht »zurechtrücken« oder »verändern« können. Nur Gott kann im Menschen anhaltende Veränderungen bewirken. Unsere Aufgabe ist es, unsere erwachsenen Kinder in die Hand Gottes zu geben und Gott dann darum zu bitten, sie und ihr Leben seinem Willen gemäß zu verändern.

    3. Wir sollten Gott zutrauen, dass er alles verändern kann

    Es ist nicht einfach, Eltern von erwachsenen Kindern zu sein. Das liegt daran, dass es schwierig ist zu entscheiden, was man für sie tun soll und was nicht. Wann ist der Zeitpunkt zum Einschreiten? Wann hat man zu viel getan? Wann sind die Erwartungen zu tief oder zu hoch? Wann ist unsere harte Liebe zu hart oder nicht hart genug? Manchmal denkt man, man tut das Richtige, aber dann war es doch nicht so. Vielleicht war es für ein Kind richtig, aber nicht für das andere.

    Ich habe herausgefunden, dass nur Gott einem in diesen Fragen Weisheit schenken kann. Und er wird sie uns geben, wenn wir darum bitten. Aber zunächst ist es wichtig, dass wir verstehen und glauben: Wenn wir für unser erwachsenes Kind beten, wird Gott uns hören und erhören. Das sind die Regeln: Gebet heißt nicht, Gott zu sagen, was er tun soll. Gebet heißt, mit Gott zusammenzuarbeiten, damit sein Wille erfüllt wird. Man muss den Willen Gottes nicht völlig verstehen, um darum zu beten, dass sein Wille geschieht.

    Ebenso wichtig ist es, dass wir glauben: Während wir nichts im Leben unseres erwachsenen Kindes verändern können, kann Gott alles verändern. Auch wenn es stimmt, dass Gott nicht gegen den Willen von jemandem handelt, wird er jemandem ins Herz sprechen, der (auch nur ein wenig) offen für ihn ist. Und wir wissen nie sicher, wer dem Glauben gegenüber völlig unaufgeschlossen ist und wer nicht. Das weiß nur Gott. Deshalb ist es gut, wenn wir beten und Gott die Arbeit überlassen. Ohne unsere Gebete, die Gottes Macht freisetzen, ist unser Leben möglicherweise dem Zufall überlassen. Das heißt nicht, dass Kinder von Eltern, die beten, keine Schwierigkeiten haben. Die haben sie. Aber wenn Eltern für ihr erwachsenes Kind beten, werden auch die schlechten Dinge, die geschehen, sich am Ende zum Guten wenden. Gott wird daraus auf irgendeine Weise etwas Gutes machen. Er nutzt die Probleme unserer erwachsenen Kinder, damit sie auf ihn aufmerksam werden und merken, dass sie nicht ohne ihn leben können. Manchmal geschehen schwierige Dinge genau deshalb, damit die Gnade und Liebe Gottes unsere Kinder retten, korrigieren oder vor etwas weitaus Schlimmerem bewahren kann (Sprüche 3,11-12).

    Wenn Sie noch nicht für Ihr erwachsenes Kind gebetet haben oder wenn ihm irgendetwas Schlimmes zuvor widerfahren ist, bevor Sie beten lernten, seien Sie unbesorgt. Gott ist ein Erlöser. Erlösung ist sein Spezialgebiet. Er erlöst uns nicht nur vom Tod und der ewigen Gottesferne und rettet uns für alle Ewigkeit – er erlöst uns auch von der Hölle auf Erden und rettet uns auch im Hier und Jetzt. Wenn wir ihn dazu einladen, dann wird uns Gott auch aus schwierigen Situationen in unserem Leben erlösen.

    Wenn wir für unsere erwachsenen Kinder beten, gibt es ein paar Dinge über Gott, die wir glauben sollten, ohne daran zu zweifeln.

    1. Gott liebt uns und unsere erwachsenen Kinder und erhört unsere Gebete für sie. Sie müssen wissen, dass »für die, die Gott lieben und nach seinem Willen zu ihm gehören, alles zum Guten führt« (Römer 8,28). Wenn Sie Gott lieben und sich nach seinem Willen ausrichten wollen, dann gehören Sie zu denen, bei denen alles zum Guten führt. Die Verse vor diesem Zitat aus dem Römerbrief handeln vom Gebet. Das bedeutet doch, dass alles in unserem Leben zum Guten führt, wenn wir beten, meinen Sie nicht?

    2. Gott kann uns von allen Ängsten befreien, die wir um unsere Kinder haben. Was für David galt, gilt auch für uns. David sagte: »Ich betete zum Herrn, und er antwortete mir und befreite mich von allen meinen Ängsten« (Psalm 34,5). Wir können uns ebenso mit unseren Sorgen um unsere erwachsenen Kinder an Gott wenden, und er wird uns erhören und uns von unseren Ängsten befreien.

    3. Gott gibt uns das, was wir brauchen, wenn wir ihn darum bitten. Wir müssen glauben, dass Gott in der Lage ist, uns zu hören und zu erhören. »Aber wer ihn fragt, soll auch wirklich mit seiner Antwort rechnen! Denn einer, der zweifelt, ist so aufgewühlt wie eine Meereswoge, die vom Wind getrieben und hin- und hergeworfen wird. Ein solcher Mensch darf nicht erwarten, etwas von Gott zu erhalten, denn er ist unbeständig und schwankt ständig hin und her« (Jakobus 1,6-8). Wir können nicht erwarten, dass unsere Gebete erhört werden, wenn wir nicht dem Gott, zu dem wir beten, vertrauen.

    4. Egal, wie groß die Probleme unserer erwachsenen Kinder sind:

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