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Normandie und Bretagne - Der Ort, an dem Träume wahr werden.
Normandie und Bretagne - Der Ort, an dem Träume wahr werden.
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eBook299 Seiten3 Stunden

Normandie und Bretagne - Der Ort, an dem Träume wahr werden.

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Über dieses E-Book

"Wir brachen in die Normandie und die Bretagne auf, um neue Höhen zu erklimmen, die lokale Küche kennenzulernen, die Natur zu bewundern und einen neuen Lebensabschnitt voller Wohlklang, Stille und Zufriedenheit in jedem gemeinsamen Moment zu beginnen. Vor einigen Jahren hat uns die Idee aufgesucht, der Normandie ein eigenes Kapitel in der Geschichte unserer Beziehung zu widmen."
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum23. Sept. 2022
ISBN9783347514041
Normandie und Bretagne - Der Ort, an dem Träume wahr werden.
Autor

Anna Konyev

Anna Konyev ist 1985 geboren und hat Betriebsmanagement an der Nationalen Akademie in der Ukraine studiert und daraufhin promoviert. Heute ist sie verheiratet, hat einen Sohn und lebt in Heilbronn. Konyev arbeitet als Institutsassistentin für das Institut für Digitalisierung und Elektrisch Antriebe an der Hochschule Heilbronn. Seit ihrer Kindheit ist Konyev fasziniert von der Literatur, schreibt eigene Prosa und Gedichte und verarbeitet so ihr Gefühlsleben. Vor kurzem hat sie sich ihren Traum erfüllt, bereiste die schönsten Gegenden der Provence und verliebte sich in sie auf den ersten Blick. Diese Berührung mit der Harmonie zweier Sphären zwischen Traum und Realität hat sie in ihrer Erzählung verarbeitet und verwirklichte so ihr Lebensmotto: „Das Leben ist einzig und unwiederholbar, man sollte dieses so ausfüllen, dass aus jedem isoliert betrachteten Moment ein eigenes Werk entstehen würde.“ Konyev hat gelernt, dass man, um die Provence zu lieben – ähnlich einer bedingungslosen Hingabe zum Menschen –, Zeit braucht, die auch Konyev sich genommen hat: Nahezu zehn Jahre lang hat sie sich mit der französischen Sprache, Kultur und Traditionen vertraut gemacht und Freunde in Frankreich gefunden. Mit jedem Augenblick, den Konyev der Provence gewidmet hat, wurde ihre Verbundenheit stärker und ihre Liebe inniger, bis Konyev bereit war „einen Teil [ihres] Geheimnisses – den Ort an dem [ihr] Haus ‚gebaut‘ wurde [– zu lüften].“

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    Buchvorschau

    Normandie und Bretagne - Der Ort, an dem Träume wahr werden. - Anna Konyev

    Kapitel 1. „Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich." Honoré de Balzac (1799-1850). [1]

    Meine Reise begann am frühen Morgen, als die Welt noch schlief und die Natur uns mit Stille und morgendlicher Kühle verwöhnte: ein leerer Bahnhof, der Lärm vorbeifahrender Züge, Kaffee ToGo und Fahrkarten nach Paris. Mein Herz klopfte in Erwartung an etwas Neues und Unbekanntes. Was wird mir diese Reise bringen? Wird sie es mir ermöglichen, meine rigiden Ansichten zu ändern und meine Horizonte zu erweitern? Werde ich dort sein können, wo meine Träume wahr werden? Diese Fragen ließen meine Seele nicht los und meine innere Stimme sagte mir, dass sich nach dieser Reise in meinem Leben vieles ändern wird und dass eine neue, interessante und völlig unvorhersehbare Zeit beginnen wird. Werte sollten neu definiert werden, Horizonte ins Endlose verschwinden und die sehnlichsten Wünsche sollten Realität werden.

    Meine Gedanken wurden durch eine innige Umarmung, einen zärtlichen Kuss und Guten-Morgen-Wünsche unterbrochen. Mein geliebter „Franzose" war, wie immer, an meiner Seite und teilte nicht nur meine Gedanken, sondern auch meine Gefühle. Diese Reise sollte uns nicht nur neue Eindrücke und Emotionen bringen, sondern uns auch dabei helfen, zu uns selbst zu finden, zu lernen, mit der geheimnisvollen Natur zu harmonisieren und einen Ort aufzusuchen, an dem Träume wahr werden.

    Wir nahmen Platz am Fenster und hielten uns an den Händen. Unsere Blicke verabschiedeten sich von den endlosen Feldern, wir beobachteten den Sonnenaufgang durch das Fenster des Hochgeschwindigkeitszuges und genossen jede Minute unserer lang ersehnten Reise. Denn erst vor einem Jahr konnten wir uns nicht einmal vorstellen, auf der Suche nach Stille, innerer Harmonie und etwas völlig Neuem und Unbekanntem in die Normandie zu fahren.

    Wir brachen in die Normandie und die Bretagne auf, um neue Höhen zu erklimmen, die lokale Küche kennenzulernen, die Natur zu bewundern und einen neuen Lebensabschnitt voller Wohlklang, Stille und Zufriedenheit in jedem gemeinsamen Moment zu beginnen. Vor einigen Jahren hat uns die Idee aufgesucht, der Normandie ein eigenes Kapitel in der Geschichte unserer Beziehung zu widmen. Diese Reise sollte der Beginn eines neuen Lebensabschnitts, eine Jagd nach Träumen und der Beweis, dass jeder von uns in der Lage ist, mit seinen eigenen Händen Wunder zu vollbringen, sein. Der Glaube an die Liebe, das Träumen und die Bereitschaft, glücklich zu sein, sei alles, was man braucht.

    Wir träumten von einer Reise in die Zukunft und bemerkten nicht, wie der Zug am Gare de l‘Est in Paris einfuhr. Das Erste, was uns ins Auge fiel, war die kontrastreiche Aura: das genaue Gegenteil der deutschen Ordnung, Eintönigkeit und dem grauen Wetter – Paris, tu es belle! Wir hatten mehr als sechs Stunden Zeit, um uns etwas auszuruhen, zu Kräften zu kommen und zumindest für ein paar Stunden in die Atmosphäre des Pariser Lebens einzutauchen. Wir stiegen in ein Taxi ein und fuhren zu einem unserer Lieblingsorte: dem Quartier Montmartre.

    Jeder Reisende muss mindestens einmal das Künstlerviertel Montmartre besucht haben. Der Place du Tertre ist ein wahres Paradies für Künstler, die viele Stunden vor ihren Staffeleien stehen, um die Zeit anzuhalten und den Augenblick „einzufangen. Eines der Gebäude im Stadtteil Montmartre hat eine Gedenktafel, die eine wissenswerte historische Tatsache offenbart: Es stellte sich heraus, dass dort die russischen Kosaken patrouillierten, nachdem sie nach der Niederlage der Armee Bonapartes im Jahr 1815 nach Paris einmarschierten. Sie verlangten oft lautstark Getränke, während sie den Besitzer oder die Gastgeberin zur Eile aufforderten: „Быстро, быстро (/bˈɨstrə/, /bˈɨstrə/; aus dem Russischen: Schnell, schnell!). Nach den Regeln der französischen Sprache verwandelte sich diese Aufforderung der Kosaken in ein „Bistro" mit einem Akzent auf der letzten Silbe: Es bezeichnet nun kleine preiswerte Cafés, in denen man schnell etwas trinken und essen kann. Heute gibt es auf dem Hügel unzählige solcher Cafés. Daneben gibt es auf dem Montmartre ebenfalls kleine und gemütliche Restaurants, deren Sommerterrassen den Besuchern einen außergewöhnlichen Blick auf die Stadt der Liebe bieten.

    Was gibt es Schöneres, als den Tag in einem malerischen Stadtteil von Paris bei einer Tasse heißen französischen Kaffees und einem Dessert mit Erdbeeren und Pistazien zu beginnen? – Wohl nur das Gefühl bedingungsloser Liebe und innerer Harmonie. Mein geliebter „Franzose" hat einmal etwas gesagt, das mich wie ein innerer Motor antreibt: „Mechanisches Leben wird mit jedem Tag unseres Daseins greifbarer. Die Hauptsache ist jedoch das Bewusstsein, dass ein WIR existiert."

    Heute war ein ungewöhnlicher Tag. Manchmal schien es mir, als wäre ich in einem Traum. Ich hatte bloß Angst aufzuwachen und zu verstehen, dass all dies nur meine Einbildung ist. Etwas, wovon ich seit meiner Jugend träumte, mir jede Nacht vorstellte und dabei Angst davor hatte, an meinem eigenen Glück vorbeizugehen, einen Fehler zu machen, die falsche Wahl zu machen oder eine Entscheidung nur auf der Grundlage eines gesunden Verstandes zu treffen und dabei mein Herz und meine Seele zu ignorieren.

    Wir genossen die Stille und die morgendliche Kühle und sahen aus dem Café zu, wie Paris erwachte. Ich liebe den frühen Morgen, wenn die Stadt schläft, Kehrmaschinen die Straßen reinigen, Bäcker sich für die ersten Besucher*innen bereit machen und verliebte Paare gerade von ihrem Nachtspaziergang entlang der Seine nach Hause kommen.

    Auf einem kleinen Hügel im Norden von Paris lebt der Montmartre sein eigenes, schüchternes Leben – parallel zu der Stadt zu seinen Füßen. Das Aushängeschild des Quartiers ist die Kathedrale Sacré-Coeur, die den Hügel gleich einer Krone ziert. Die Kathedrale ist wie ein weißer, glasierter Kuchen, der von einem inspirierten Konditor aufwendig dekoriert wurde. Die von Weinbergen bedeckten Hänge des Hügels erinnern an das Dorf, das hier einst existierte.

    Obwohl Montmartre ein wichtiges touristisches Ziel ist, hat es die ruhige und friedliche Atmosphäre des ehemaligen Dorfes bewahrt. Das Gebiet, das erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts zur Stadt gehört, vergrößerte sich erheblich wegen der großen Anzahl armer Leute, die aufgrund der Stadtplanung von Georges-Eugène Baron Haussmann an den Stadtrand vertrieben wurden.

    Die Blütezeit des Viertels war zwischen dem späten 19. Jahrhundert und dem Ersten Weltkrieg, als sein ländlicher Charme und die relativ günstigen Wohnungen viele Künstler anzogen. Seitdem hat sich das Viertel nicht viel verändert: Es hat sich vor allem wegen des Labyrinths der Pariser Gipssteinbrüche erhalten. Diese durchziehen den Boden und erlauben es nicht, darauf neue Gebäude zu errichten.

    Während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beherrschte die Armut den Montmartre-Hügel und die Place Pigalle. Dies hat sich jedoch in den letzten Jahren drastisch verändert. Der Anstieg der Immobilienpreise hat zu massenhaften Modernisierungen heruntergekommener Wohnungen geführt, trendige Bars haben obszöne Shows ersetzt und reiche „Bobos – wie der Pariser Jargon das „bürgerliche Bohème-Publikum nennt – haben sich dort angesiedelt, wo einst Künstler und freizügige Frauen lebten.

    Der Montmartre-Hügel, 130 Meter hoch, ist der höchste Punkt Paris‘. Hinsichtlich der Namensherkunft gibt es verschiedene Theorien, die darin übereinstimmen, dass die Geschichte des Ortes mit der römischen Eroberung begann. Einige meinen, es handele sich um einen verzerrten lateinischen Mons martyrum, Berg der Märtyrer, wobei die Märtyrer hier der heilige Dionysius, also Saint Denis, und seine Gefährten sind.

    Das Zentrum des Viertels ist der Bereich um den Place des Abbesses, der sich bis zur Place Pigalle erstreckt, mit der Rue des Martyrs als Hauptverbindungsader. Die lokalen Vorschriften erlauben nun den Sonntagshandel und machen das Viertel zum Teil einer „Touristenzone", von der viele glauben, dass sie bald mit dem Marais-Viertel konkurrieren wird.

    Die kleinen Plätze im Süden Montmartres bieten noch immer schöne Ausblicke über das Pariser Stadtzentrum. Und große, offene Fenster der Werkstätten sind eine echte Erinnerung an die legendäre künstlerische Vergangenheit des Viertels.

    Das Viertel ist so charmant, dass es für einen Spaziergang durch die Straßen von Montmartre keine „falschen" Orte geben kann, die schlechte Laune verbreiten. Es gibt einige malerische Gassen, die vom Place des Abbesses ausgehen. Man kann beispielsweise die Rue de Belleville hinaufgehen und dann in der Rue Drevet die Treppe zum winzigen Place du Calvaire hinaufsteigen, der einen wunderbaren Blick auf Paris bietet. [2]

    Wir entschieden uns jedoch für eine andere Route: die Rue Durantin hinauf, dann rechts über die Rue Lepic in die Rue Norvins. In der Rue Lepic hielten wir an der Moulin de la Galette, der einzigen der mehr als 40 Windmühlen auf dem Montmartre, die bis heute erhalten geblieben ist. Es ist dieselbe Mühle, die Renoirs unsterbliches Gemälde „Ball im Restaurant Moulin de la Galette auf dem Montmartre" darstellt, das heute im Musée d‘Orsay ausgestellt ist.

    Mein geliebter „Franzose umarmte mich sanft und sagte, dass wir nach der Normandie auf jeden Fall wieder nach Paris kommen werden, um entlang der Seine spazieren zu gehen, den Sonnenaufgang am Montmartre zu erleben, den Sonnenuntergang am Fuße des Eiffelturms zu sehen und das Paris zu bewundern, das seit dem „Salon de Paris 1900 in unseren Herzen lebt.

    Die Umgebung rund um den Montmartre-Hügel soll an die vielen verschiedenen künstlerischen und literarischen Vereinigungen erinnern. Hier lebten Zola, Berlioz, Turgenev, Degas und Vincent van Gogh; im Jahre 1904 hatte Picasso seine Werkstatt auf dem winzigen Place Émile-Goudeau, in einer alten Klavierfabrik, die als Le Bateau-Lavoir bekannt ist.

    Dort lebte der Künstler fast zehn Jahre lang und teilte Freude und Not, manchmal auch Opium, mit seinen Freunden, zu denen Juan Gris, Amedeo Modigliani, Max Jacob, Guillaume Apollinaire und andere gehörten: berühmte und gleichzeitig äußerst bescheidene Menschen. In dieser Zeit schuf Picasso sein berühmtes Gemälde „Die Frauen von Avignon. Hier, auf der Place Émile Goudeau, begegnete er zuerst Fernande Olivier und schenkte ihr ein Kätzchen. „Ich lachte, erinnert sie sich, „und er nahm mich mit in sein Atelier". Olivier wurde zu seiner Muse und Lebenspartnerin.

    Obwohl die alte Fabrik „Bateau-Lavoir" vor einigen Jahren abbrannte, wurde an ihrer Stelle ein neues Gebäude errichtet, in dem Künstler Platz für ihre Ateliers haben, sodass man wahrscheinlich keine besonderen Veränderungen in der Gegend bemerken wird. Selbst die eleganten Wallace-Brunnen, les Fontaines Wallace, sind noch vorhanden.

    Die malerischen Umrisse der Rue Lepic an der Westseite des Hügels erinnern an die Materialseilbahn zum Gipssteinbruch, die einst hier entlangging. Der untere Teil der Straße wird von einem unscheinbaren Markt eingenommen, doch der obere Teil wurde allmählich immer anständiger und eleganter: Um die Ecke, zwischen den Gärten, führt eine Treppe zur Avenue Junot; auf der linken Straßenseite befindet sich eine versteckte, schöne Gasse: Villa Léandre. Auf der rechten Seite, am Rand einer weiteren bemerkenswerten Gruppe von Häusern und Gärten, dem sogenannten Künstlerdorf, steht ein schönes Haus, das einst dem dadaistischen Dichter Tristan Tzara gehörte. Etwas oberhalb befindet sich ein ruhiger Hafen, der Square Suzanne-Buisson, wo man die Dellen von den Bällen der Petanque-Spieler erkennen kann. Die Statue von Saint-Denis, dem großen Märtyrer, blickt gelassen auf den Platz, während er seinen Kopf an seine Brust drückt.

    Unser Spaziergang sollte einen Höhepunkt haben: der Besuch des wichtigsten Ortes am Montmartre – der Basilika von Sacré-Cœur de Montmartre oder wörtlich „Basilika vom Heiligsten Herzen in Montmartre", einer bizarren Imitation eines byzantinischen Tempels. Der Turm und die weiße Kuppel der Basilika sind zu einem unabdingbaren Bestandteil der Pariser Skyline geworden. Die Basilika von Sacré-Cœur wurde Ende des 19. Jahrhunderts auf Initiative der katholischen Kirche errichtet, die die Verbrechen der Pariser Kommune ausgleichen wollte. Die Gegner der Kirche, zu denen unter anderem Georges Clemenceau gehörte, rächten sich, indem sie den Parc de la Villette am Fuße der monumentalen Treppe nach einem lokalen Künstler benannten.

    Die Höhe der Kathedrale entspricht fast der des Eiffelturms, sodass man von oben die Stadt auf der Handfläche halten kann; umgeben von Hügeln, mit Hochhäusern im Südosten, auf den Höhen des Vororts Belleville und im Westen im Stadtteil La Défense. Das gewaltige Bauwerk im Herzen der Stadt ist der Turm Montparnasse und dahinter, in einiger Entfernung, sieht man die Häuser der südlichen Vorstädte.

    Tatsächlich kann man von überall aus der Hauptstadt die majestätische Basilika sehen, die in verschiedensten Farben schimmert. Niemand, auch keiner, der das erste Mal in Paris ist, kann diese schöne Kathedrale mit irgendetwas verwechseln. Die Basilica minor Sacré-Cœur de Montmartre wurde nach dem katholischen Fest „Heiligstes Herz Jesu benannt – Sacré-Cœur ist französisch für „Heiliges Herz – und die Basilika ist den Opfern des französisch-preußischen Krieges gewidmet.

    Der Bau des Sacré-Cœurs begann im Jahr 1876 auf dem Montmartre-Hügel, wurde aber wegen der Instabilität des Bodens bald eingestellt. Tatsache ist, dass es im Mittelalter Steinbrüche gab, weshalb der Boden auf dem Hügel für den Bau eines solch massiven Bauwerks nicht geeignet war. Es kostete viel Mühe und Zeit, den Boden für das zukünftige Bauwerk zu stabilisieren. Um das Fundament zu verstärken, wurden 83 Minen gegraben, die 33 Meter tief waren. Man beschloss die 94 Meter hohe Kathedrale Sacré-Cœur selbst aus einem seltenen Kalkstein zu bauen, der bei Kontakt mit Wasser einen besonderen weißen „Überzug" erhält.

    Das ist auch der Grund, warum die Basilica minor Sacré-Cœur de Montmartre so weiß glänzt. Der Chefarchitekt des majestätischen Gebäudes, Paul Abadi, sah seine Schöpfung nie in ihrer Vollkommenheit, da er im Jahre 1884 starb. Fünf weitere Architekten bauten abwechselnd die Kathedrale, wobei jeder von ihnen seine eigenen Ideen einband. Zum Beispiel erhöhte einer von Paul Abadis Nachfolgern die Höhe der Kuppeln, woraufhin sie die zweideutige eiförmige Gestalt annahmen; der Glockenturm, der ursprünglich im südfranzösischen Stil konzipiert war, begann mehr wie ein byzantinischer auszusehen. Erst im Jahr 1914 wurde die Kathedrale fertiggestellt und später das Innere des Sacré-Cœurs vollendet.

    Besonders schön ist die Basilika vom Fuße der Treppe aus zu bewundern. Die Treppe hat 237 Stufen, die zum Haupteingang der Kathedrale führen, der mit Bronzefiguren von St. Louis, links vom Eingang, und Jeanne d’Arc, rechts, geschmückt ist. Der Platz vor dem Sacré-Cœur bietet einen atemberaubenden, bis zu 50 Kilometer weiten Panoramablick auf Paris. [3]

    Unsere Geduld hatte sich ausgezahlt und die Pracht der Stadt der Romantiker und der Liebenden zeigte sich vor unseren Augen. Es war ein Gefühl des Seelenflugs und eines Traums, der in Erfüllung geht.

    Wir bewunderten die Türme der Kathedrale, die buchstäblich mit den Wolken verschmolzen. Mein geliebter „Franzose sah mir in die Augen, lächelte und hielt sanft meine Hand. Es waren besondere Momente, die ich nie vergessen werde; Momente, bei denen ich Freudentränen nicht vorenthalten kann, wenn ich daran zurückdenke. Manchmal scheint es mir, als müsse ein Mensch einfach nur reisen, seinen Horizont erweitern und Schlussfolgerungen für sich selbst ziehen, die seine Sichtweise und seine gewohnte Lebensweise verändern können. Heute war es „unser Paris. Wir genossen die Sonnenstrahlen, die leichte Atmosphäre und ihre Schönheit und fühlten, wie unsere Herzen im Gleichklang schlugen und die Welt sich mit leuchtenden Farben füllte. Es war der perfekte Start in unsere gemeinsame, lebenslange Reise. Die Sonne ging hoch genug über dem Horizont auf, streichelte meine Schultern, während ein sanftes Hungergefühl uns an die Mittagszeit erinnerte. Wir beschlossen, den Touristen den Vortritt zu lassen und uns in den engen Gassen von Montmartre zu verstecken. Nach einem Blick in eines der gemütlichen Restaurants fassten wir den Entschluss, eine Pause einzulegen und uns noch einmal mit der Kochkunst französischer Köche vertraut zu machen.

    Nachdem wir ein Glas Chablis Grand Cru bestellt hatten, begannen wir, die Speisekarte des Restaurants zu studieren. Meine heutige Wahl fiel vernünftig aus: als Hauptgericht ein Thunfischtartar und daraufhin, natürlich, ein französisches Dessert: Birne in Karamell mit Mandel- und Vanilleeis.

    Mein liebster „Franzose" konnte dem klassischen Rindertatar nicht widerstehen, und statt eines süßen Desserts wählte er eine Käseplatte und ein Glas Rotwein. Während wir auf unsere Bestellung warteten, tauschten wir unsere Eindrücke von Paris aus, schmiedeten Pläne für die Zukunft und genossen den Wein.

    Rindertatar

    Zutaten; für 2 Personen:

    300 g frisches Rinderfilet, 1 Eigelb, 1 TL Dijon-Senf, 1 kleine Schalotte, 1 Tomate, einige Tropfen Tabascosauce, 2 Petersilienstängel, 2 TL Kapern, 1 TL Sojasauce, 2 TL Olivenöl, Salz, Pfeffer.

    Zubereitung:

    Das Filet parieren. Dann das Fleisch fein hacken, bis es eine Konsistenz hat, die an grobes Hackfleisch erinnert. Tipp: Je kälter das Fleisch ist, desto leichter lässt es sich verarbeiten.

    Die Schalotten und die Petersilie sehr fein hacken, ebenso wie die Kapern und die Tomaten. Die Schalotten mit dem Eigelb mischen. Kapern, Senf, Sojasauce und Tabasco hinzufügen und verrühren.

    Das Olivenöl einfüllen und das Dressing weiter ein wenig „verquirlen". Das Fleisch in die Marinade geben, die Petersilie hinzufügen. Salzen und pfeffern. Dann gut durchkneten, am besten mit in warmem Wasser getränkten Händen.

    Das Tatar für 10 Minuten in den Kühlschrank stellen und mit Rucola, Bratkartoffeln und französischem Baguette servieren.

    Es ist allgemein bekannt, dass sich Fisch- und Meeresfrüchtegerichte am besten mit Weißweinen kombinieren lassen. Der berühmteste Weißwein Frankreichs heißt Chablis. Dies ist der Name eines Gebiets in Frankreich, am Ufer des Flusses Serein, wo das wunderbare und einzigartige Getränk hergestellt wird.

    Die Region Chablis ist das goldene Tor des Burgunds. Seit zehn Jahrhunderten setzt sich der Siegeszug des trockenen französischen Weißweins Chablis auf der ganzen Welt fort. Er wird von Feinschmeckern in Russland und Amerika, England und Japan und vielen anderen Ländern hoch geschätzt.

    Chablis ist ein Wein, für dessen Herstellung nur eine einzige Rebsorte verwendet wird. Den Namen „Chablis" trägt nur das Erzeugnis aus Chardonnay-Trauben. Chardonnay ist die wichtigste Rebsorte für trockene Weißweine. Diese Traubensorte hat ungewöhnliche aromatischen Eigenschaften: Sie nimmt selbst die kleinsten Veränderungen der klimatischen Faktoren auf, die später dem Wein seine Aromen verleihen. Chardonnay ist wie das Instrument französischer Winzer, die als Musiker

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