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Einträge: (Erkenntnisse, gemischt)
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eBook144 Seiten1 Stunde

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Über dieses E-Book

Einträge (Erkenntnisse, gemischt), beinhaltet genau das, was der Titel aussagt: Es sind Einträge von Gedanken und Reflexionen in eine Kladde, die der Autor im Laufe der Zeit niedergeschrieben hat. Später wurden daraus Einträge am PC und ein Buchprojekt, als Auswahl aus einer fortlaufenden und immer noch anhaltenden Produktion. Da es Reflexionen sind, kann man sie im weitesten Sinne unter Philosophie einordnen, jedoch auch als Literatur ansehen, als verdichtete, poetisierte Statements sozusagen. Sie geben, kurz gesagt, einen Einblick in die gedanklichen Bemühungen eines Zeitgenossen um Einsicht, gefiltert durch seine Interessen, Neigungen, Vorbedingungen.
SpracheDeutsch
HerausgeberTWENTYSIX
Erscheinungsdatum23. Sept. 2019
ISBN9783740796037
Einträge: (Erkenntnisse, gemischt)
Autor

Hans-Jürgen Schleicher

Geboren am 27.11.1949 in Ulm/Donau. Dort auf die Waldorfschule gegangen und Abitur gemacht. Anschließend in Stuttgart Architektur studiert, mit einem Ausflug in die Bildhauerei (Alanus-Hochschule). Im Berufsleben vor allem als Entwurfs- und Wettbewerbsarchitekt tätig, überwiegend in freier Mitarbeit in verschiedenen Büros in und um Stuttgart. In Fellbach Mitarbeiter und Mitbegründer eines privaten Kulturforums, mit Seminar-, Vortrags- und Ausstellungsbeiträgen. 1987 erscheint das Sachbuch "Architektur als Welterfahrung" im S. Fischer Taschenbuch Verlag. Später dann Übergang zu eher literarischen Produktionen wie Romane, Novellen, Gedichte. Mehr zu diesen Texten und Entwürfen kann man auf der Website "www.architexxt.de" erfahren.

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    Buchvorschau

    Einträge - Hans-Jürgen Schleicher

    Schaue um dich, und du wirst deinem Anteil an der Welt gewahr. Schaue in dich, und du wirst das Wirken der Welt in dir erkennen.

    Inhaltsverzeichnis

    Zutrauen

    Das Geplante und das Ungeplante

    Schmetterlingsfrei

    Bäumeversteher

    Fischzug

    Anglerbeute

    Wellengekräusel

    Von Oben her

    In der Fremde

    Abschiedsblick

    Das Meer der Möglichkeiten

    Umkehrung der Perspektive

    Unendliches Bewusstsein

    Zweierlei Blickrichtungen

    Renegat

    Gegenwartssein

    Was möglich ist, wird

    Bewusstseinsaufhellung

    Grenzen

    Welten. Vorstellungen davon

    Kein Gerüst mehr

    Echsenmenschen, Siriusbewohner

    Stimmen

    Giordano Bruno

    Kränkungen

    Uranfang. Bewusstsein

    Bewusste Existenz (Schellings Echo)

    Verirrt

    Wieder am Meer

    Gespräch. Am Lagerfeuer

    Erzählungen

    Zuhörer

    Freiheit

    Wortwand

    Sinnwort

    Puppe in der Puppe

    Superposition

    Schreiben: woher die Worte?

    Nimm den Faden auf

    Fragmente

    Die Welt erklären: Erzählungen

    Geschichten entstehen

    Neugeschaffen

    Im Boot

    Gewächshaus

    Glocke/Klangweben

    Resonanz

    Polaritäten

    Kontakt

    Kontakt II

    Evidenz

    Luzide

    Kindbewusstsein

    Wette

    Annahme

    Gläubigkeit und Skepsis

    Faktenwissen - Wissensquell

    Was und warum und wie

    Haltungen

    Teilen und bereichern

    Schattenwurf

    Ereignisse, einschneidend

    Rahmen

    Zum Licht

    Himmel

    Himmel 2

    Bipolar

    Spiel und Freiheit

    Nadelöhr

    Determinismus

    Wie kommt das Neue in die Welt?

    Denken

    Abschirmung

    Mauern

    Kätzchen im Baum

    Sich herantasten

    Googlebot

    Paradox

    Zuschreibung

    Person

    Ich

    Bei mir

    Verwickelt sein

    Schläfer

    Aufwachen

    Kongruenz

    Karma

    Erinnern

    Vergänglichkeit

    Personen

    Person - Ich - Individualität

    Ego

    Was bin ich?

    Dasein

    Entwicklung

    Kette

    Wunschwollenintention

    Jenseits der Zeit

    Blick von weither

    Zutrauen

    Zutrauen zur Welt - auf was beruht es? Wenn nicht ein Misstrauen da ist, eine grundlegende Skepsis, leben wir doch in einem Zutrauen zur Welt, zur Existenz, zum Gegebenen. Zutrauen ist uns angeboren. Skepsis ist erworben. Durch traumatische Erfahrung vielleicht, durch Enttäuschung des Vertrauens.

    Oder trifft dies nur auf uns arglose Zöglinge einer menschlichen Fürsorgegemeinschaft zu, die durch Kontakt und sozialen Austausch zur Person heranwachsen? Schaut man auf ein Küken, welches durch eine verdächtige Silhouette am Himmel gewarnt, instinktiv in ein schützendes Versteck flüchtet, ohne Vorerfahrung mit Raubvögeln gehabt zu haben, dann sieht das dann doch wieder anders aus. Jedenfalls, in unserer menschlichen Biographie fangen wir mit Zutrauen an. Zu unseren Eltern, zum gewohnten Rhythmus von Wachen und Schlafen (die Welt wird noch immer existieren, wenn ich wieder aufwache), zum Sinn der Worte, die wir zu sprechen lernen - zu allem, was wir uns aneignen, uns zu eigen machen. Ohne das Zutrauen würden wir es nicht lernen, würden wir es uns nicht zu eigen machen. Und was wären wir dann?

    Der Zweifel kommt später. Das Misstrauen. Ist das wirklich wahr? Bist du mir wirklich gut? Kann ich meinen Sinnen trauen? Sind das nicht Fake News? Auf eine nicht naive Art Zutrauen in das Universum zu haben, auf einen Sinn im Leben, auf die Möglichkeit von Erkenntnis - das setzt einiges an Entwicklung voraus, an Auseinandersetzung, an Reifung durch Überwindung von Anfechtungen. Und setzt die Verarbeitung der tiefen Kränkung voraus, die uns das Leben durch den Bruch des scheinbaren Versprechens, dass unser Zutrauen zu ihm immer belohnt werden wird, unausweichlich zufügt.

    Das Geplante und das Ungeplante

    Ich hätte gerne, dass alles, was ich unternehme, wie geplant verläuft. Mehr noch: dass alles meinem Plan entspricht. Bei diesem Satz zögere ich jedoch: Will ich wirklich, dass alles, was für mich existiert, meine eigene Unternehmung ist? Von mir geplant wurde? Nein, ich möchte mich ebenso darauf verlassen dürfen, dass mich auch das Ungeplante trägt. Mir nicht feindlich, sondern zukömmlich ist. Das Ungeplante nicht als Katastrophe, sondern als Freund. Als vertrauliches Dasein. Dieser Wunsch ist stark, nicht nur in mir. Er tritt als kindliches Urvertrauen auf, als Gottvertrauen, als Behaglichkeitstraum. Und sogleich mit dem Auftauchen dieses Gedankens ruft sich der Verstand zur Ordnung: Aufgepasst, die Welt ist nicht behaglich. Überall können Gefahren lauern. Nur dort, wo du alles durchgeplant hast, den blinden Zufall ausgeschaltet hast, kannst du dir sicher sein, dass sich nichts Schädliches in dein Leben mischt. Dass du nicht abhängig davon bist, was auf dich zukommt, egal ob positiv oder negativ. Also stehe ich im Dilemma der beschädigenden Verarmung des Lebens durch Kontrollzwang oder der Beschädigung durch leichtgläubige Nachlässigkeit.

    Oder gibt es dieses Dilemma nicht wirklich - entsteht der Zwiespalt nicht eher aus einer Selbstüberschätzung des planenden Ichs, welches sich auch dort für zuständig hält, wo in Wahrheit die Automatismen von Gewohnheit und Konditionierung greifen? Automatismen, die es möglich machen, dass wir beruhigt dem Gang der Dinge vertrauen können, erst wieder alarmiert und aufgeschreckt, wenn etwas offensichtlich schiefläuft und der Kapitän wieder ans Ruder muss. Wobei, um in der Metapher zu bleiben, für manche Neurowissenschaftler dieser Akteur eher ein blinder Passagier ist, der sich für den Kapitän hält, während hinter den Kulissen ganz andere Kräfte den Ozeanriesen steuern. So pessimistisch in Bezug auf meine Rolle im Leben will ich nun nicht sein, doch ist unbestreitbar, dass das sich als Selbst erlebende Bewusstsein zu viel von dem außer Acht lässt, was ebenso (oder noch mehr) bestimmend für seine Existenz ist, wie das bewusst Herbeigeführte. So bin ich weder der Maschinist auf diesem imaginierten Ozeanliner, noch das Küchenpersonal, noch irgendwer der fleißigen Akteure unter Deck, und auch die Mehrzahl der Passagiere bleiben mir verborgen, nur ab und zu kommt ein Gespräch beim Kapitänsdinner mit einzelnen zustande und es zeigt sich ein identifizierbares Gesicht.

    Dieses Faktum braucht man dennoch nicht als panikmachendes Feld der Ungewissheit ansehen, es kann auch als Geschenk betrachtet werden, welches der eigene Körper und die soziale und weitere Umwelt dem darauf beruhenden Bewusstseinslicht machen. Als Geschenk des Gegebenen an uns, des Zugrundeliegenden, dem wir alles verdanken; des Grundlegenden, welches trägt, ohne in Erscheinung zu treten - oder nur in seltenen Momenten der Offenbarung. Unsere biologische Ausstattung (einschließlich unseres Gehirns) ist ein Beispiel dafür. Der soziale Beziehungsraum, in den wir hineingeboren wurden ein anderes. Ebenso der Geschichtsraum, die Koordinaten unseres Hier und Jetzt. Freilich stellt sich damit auch die Frage: Wieweit sind wir bloß Getriebene dieser Mächte, Automaten, geformt und abhängig von den Umständen? Was an uns ist autonom? Was halten wir wirklich in unseren Händen, wenn wir unser Leben in die eigenen Hände nehmen?

    Schmetterlingsfrei

    Rückzug ins Abseits, um der Freiheit willen - das scheint eine merkwürdige Strategie zu sein. Aber sie funktioniert, wenigstens bei Menschen wie mir - eine Zeitlang zumindest. Frei und unbehelligt sich selbst entfalten zu können - einem verpuppten Schmetterling ähnlich - ist ein selbsttragendes Gefühl, weitend und klärend. Doch irgendwann gerät das Ganze ins Stocken. Die Wärme fehlt.

    Der Schmetterling hat die Sonne, hat sein Programm in sich.

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