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Alchemist: Erzählung einer Pilgerschaft
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eBook196 Seiten2 Stunden

Alchemist: Erzählung einer Pilgerschaft

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Über dieses E-Book

Zeit: Das 16. Jahrhundert, gleich Renaissance und frühe Neuzeit.
Örtlichkeiten: Beginn in Burgund, Venedig als wichtiger Aufenthalt, Endpunkt Harran, in der heutigen Türkei.
Person: Ein Arzt und Alchemist auf seiner Lebensfahrt, in der es ihm um Erkenntnis und Selbstentwicklung geht. Ein Sucher nach dem Stein der Weisen, dem Lebenselixier. Gnosis und Sufismus.
In einer weiteren Rolle: Guillaume Postel, französischer Sprachforscher, Kabbalist und Verkünder der Wiederherstellung aller Dinge, der aber nur als Abwesender seinen Auftritt hat.
SpracheDeutsch
HerausgeberTWENTYSIX
Erscheinungsdatum29. Aug. 2023
ISBN9783740742492
Alchemist: Erzählung einer Pilgerschaft
Autor

Hans-Jürgen Schleicher

Geboren am 27.11.1949 in Ulm/Donau. Dort auf die Waldorfschule gegangen und Abitur gemacht. Anschließend in Stuttgart Architektur studiert, mit einem Ausflug in die Bildhauerei (Alanus-Hochschule). Im Berufsleben vor allem als Entwurfs- und Wettbewerbsarchitekt tätig, überwiegend in freier Mitarbeit in verschiedenen Büros in und um Stuttgart. In Fellbach Mitarbeiter und Mitbegründer eines privaten Kulturforums, mit Seminar-, Vortrags- und Ausstellungsbeiträgen. 1987 erscheint das Sachbuch "Architektur als Welterfahrung" im S. Fischer Taschenbuch Verlag. Später dann Übergang zu eher literarischen Produktionen wie Romane, Novellen, Gedichte. Mehr zu diesen Texten und Entwürfen kann man auf der Website "www.architexxt.de" erfahren.

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    Buchvorschau

    Alchemist - Hans-Jürgen Schleicher

    INHALT

    SCHULD

    FLUCHT

    DIJON

    NACH SÜDEN

    KETZEREI

    GUTMANN

    CATHÉRINE

    BESCHWÖRUNG

    VENEDIG/IM HOSPITAL

    POSTELS SOPHIA

    ELENA

    EIN NEUES LEBEN

    IM PALAZZO

    FÜLLE UND ABSTURZ

    WIEDER DIE STRAßE

    HARRAN

    EPILOG

    Schuld

    Bis heute kann ich mir diese Schuld nicht vergeben. Kann sie nicht vergessen. Sie hat sich allem eingeschrieben, was ich später getan oder erlebt habe. Warum war ich feige, habe mich umgedreht, hastig zurückgezogen, erfüllt von der Angst, jemand könnte mich erkennen, könnte auf mich zeigen? Habe mein Gesicht hinter einem Ärmel verborgen, vorgeblich, um meine durch den Rauch gereizten Augen zu reiben - durch den rußenden, stinkenden Rauch gereizt, den Rauch, der voller Qualen war, voller Schmerz, Unverständnis und hilflosem Flehen nach mir, dem Vater, dem Ehemann, der doch alles richten konnte, immer alles gerichtet hatte...

    Der nichts richten konnte, der sich davon machte, auf die Rettung seiner eigenen Haut bedacht, der so weit lief, wie ihn seine Beine nur tragen konnten, weit weg, bis er keinen Atem mehr hatte, fort von den Schreien und dem Entsetzen der geliebten Menschen... Armseliger Vater, nicht fähig, sich selbst zu opfern, um die Unschuldigen zu retten... Armseliger Mann, nicht vorausschauend genug, um diesen Alptraum zu vermeiden... Warum war ich nicht geblieben, hatte ich nicht versucht, was zu versuchen möglich gewesen wäre und so mein Schicksal mit dem ihren verbunden... Es gibt keine Ausrede, keinen Einwand der Vernunft – wie: dass es am Ende zu spät war und nicht mehr zu verhindern gewesen, dass wir dann alle zusammen umgekommen wären - der mich von der Schuld freispricht, nicht an ihrer Seite dieselben Qualen wie sie durchlitten zu haben. Qualen, die nur durch mich über sie gekommen waren - durch mein verhängnisvolles Zögern.

    Mein feiges Überleben war die eigentliche Schuld. Doch die Schuld davor war mein Nicht-Wahrhaben-Wollen der Situation, mein Zurückschrecken vor den Konsequenzen, die ich daraus hätte ziehen müssen. Jetzt war ich Flüchtling, nur mit dem entkommen, was ich an mir trug - wäre ich aufmerksamer gewesen, geistesgegenwärtiger, wären wir alle gerettet gewesen; zwar ebenso wie jetzt auf der Flucht, aber mit mehr als nur dem Allernotwendigsten.

    Es hatte sich ja angekündigt - Vorzeichen waren gegeben worden, Warnungen, ich hätte mir Gedanken über die Sicherheit meiner Familie machen sollen, stattdessen habe ich alle Vorankündigungen des Drohenden ignoriert - aus Unachtsamkeit, aus starrsinnigem Verschließen der Augen davor, aus Furcht vor dem Schritt ins Unbekannte, was jedes Weggehen bedeutet.

    Ein anonymer Zettel war an meine Haustür angebracht worden, mit Anschuldigungen der absurdesten Art - ich habe ihn nicht auf mich bezogen. Was hatten denn meine Studien und Experimente mit Kindestötung, Leichenfledderei, Sexualmagie und Beschwörung des Prinzen der Nacht zu tun? Genau so stand es auf dem Zettel geschrieben - ungeheure Anschuldigungen, lächerliche Anschuldigungen, wer konnte so etwas ernsthaft für wahr halten?

    Die Autoritäten jedenfalls, oder die Nachbarn, oder irgendjemand aus der weiteren Umgebung, der den Stein dann ins Rollen gebracht haben musste.

    Ich habe nichts auf die Ahnung meiner verängstigten jungen Frau gegeben, die sich feindselig gemustert fand, wenn sie, noch seltener als sonst, das Haus verließ und zum Markt ging...

    Ich dachte, sie ist jung und überempfindlich, voller eingebildeter Sorgen, um mich, sich, das Kind... Fantasierte Alpträume, durch ein behütetes Leben mehr genährt denn verhindert... Ich habe sie nicht ernst genommen.

    Suzanne war doch selbst fast noch ein Kind, als sie das Kind empfangen, geboren und genährt hatte... Mit welch verschämten und gleichzeitig stolzem Lächeln (ich habe es doch gut gemacht, nicht wahr...?) hatte sie mir das Neugeborene gezeigt, mit Hilfe der Amme und der alten Therese glücklich zur Welt gebracht, während ich, als Arzt, und obwohl ich wusste, die Zeit ist nahe, bei meinen Studien im Turm geblieben war, wie jede Nacht bei Talglicht dem Geheimnis der Welt nachforschend.

    Ich wollte dieses Geheimnis für mich lösen, wollte es aufdecken, wollte dem Existierendem nahe sein, es umarmen...

    Mehr als ich sie umarmen wollte. Es war mir mehr wert als meine zärtliche junge Mädchen-Frau, wichtiger als der kleine unbeholfene Junge, der mich mit großen Augen anschaute, wenn ich bei ihnen auftauchte, aus dem Sog der Gedanken gerissen.

    Ich war Arzt, jawohl, aber selten suchte mich jemand deswegen auf, da bekannt war, wie unerfahren und auch unwillig ich darin war, Medizin zu praktizieren. Wozu auch, mein Vater hatte mir genug hinterlassen, um eine gute Weile mit meinem eigensinnigen Leben weiterzumachen und mich auf das zu konzentrieren, dem mein intensives Interesse galt: Allem, was in die Tiefe der wahren Wirklichkeit drang, jenseits des äußeren Scheins und der wirren Zufälligkeiten, wie ich sie überall schmerzhaft erlebte und empfand.

    Ich wollte ein philosophisch ausgerichtetes Leben führen, wie ich es in den Schriften Ficinos, Plotins und des Hermes Trismegistos vorgezeichnet fand, wollte Wissender und Forschender sein auf dem Gebiet, welches man die Magia naturalis nannte, die Philosophia perennis. Wollte wissen, wie die Welten geordnet waren, wie das Oben und das Unten zusammenhingen und sich beeinflussten. Wollte mich in die hermetische Kunst einarbeiten

    Namen waren aufgetaucht, Geheimnisse und Schlüssel dafür andeutend, ich warf mich in das Studium der Texte, die wie aus unerklärlichen Zufällen zu mir fanden: ein Manuskript als Beipackung zu einem medizinischen Almanach, ein vergessenes Buch, unter einem irreführenden Titel verborgen in einem Buchgewölbe und dort beim Stöbern von mir gefunden, eine Flugschrift, die mir jemand anonym zuschickte. Nacht für Nacht leuchtete das Fenster meiner Turmstube bis in die frühe Morgenstunde, manchmal mussten auch das Flackerlicht und das Rauchgekringel aus meinem kleinen Alchemistenofen draußen sichtbar gewesen sein - so verbreiteten sich Gerüchte um ein heimliches Tun, das ich vor den anderen verbergen wollte.

    Ich wollte nichts verbergen, nur fragte niemand danach, niemand interessierte sich für diese Dinge, nicht so, wie ich mich dafür interessierte, warum sollte ich mich der verständnislosen Nachbarschaft mit meinen intimen philosophischen Entdeckungen und spekulativen Gedanken aufdrängen?

    Fremde, in den Augen der Nachbarn merkwürdig oder sogar verdächtig, wurden beobachtet, wie sie in meinem Haus verschwanden – es waren Händler, die mir seltene Exemplare alter Schriften zum Verkauf anboten, da sich in ihrer Zunft herumgesprochen hatte, dass es sich lohne, mir ausgesuchte Raritäten vorzuführen. Niemand erkundigte sich nach diesen Fremden, so dass ich ihn hätte aufklären können, jeder hatte so seine eigenen Gedanken und nährte die Gerüchte. Und ich, ich kümmerte mich nicht darum, welchen Eindruck mein Tun auf die Gemeinschaft um mich machte, ich tat ja nichts in meinen Augen Verbotenes oder gar Schädliches.

    Ich vertiefte mich in die Schriften, fing an, Experimente nachzustellen, die dort beschriebenen wurden (allerdings nicht klar genug, um daraus irgendeinen der verkündeten Erfolge zu haben), verträumte mich in das Gefühl, dem Geheimnis der Welt näher zu kommen. Was war daran falsch oder etwa böse? Von mir aus gesehen nichts - es wurde nur von anderen so gesehen und ich tat nichts, aus Leichtsinn, Eigensinn, aus Naivität, um diesen Eindruck zu korrigieren.

    Niemals hatte ich mich bis dahin an Dämonenbeschwörungen versucht, an die Herstellung von Amuletten und Fetischen, an irgendeinen Zauber, der in die Natur der Dinge und Geschehnisse eingreifen sollte – hatte ich doch das Verdikt des Augustinus verinnerlicht, der jedes wahre Wunder einzig Gott zuschrieb und andere so genannte Wunder - scheinbare Wirkungen außerhalb des Naturverlaufes - entweder als zu entlarvende Scharlatanerie oder als aus einem Pakt mit Dämonen entstanden verurteilte. Ich hatte das Buch dazu, den Picatrix, noch aus meiner Studentenzeit, aber mich interessierte nur die Theorie, nicht die ein wenig unheimliche Praxis. Damit wollte ich nichts zu tun haben.

    Aber ich wollte die Natur der Dinge herausfinden, wollte wissen, wie die Welt zu begreifen ist, wenn sie denn begreifbar wäre. Und ich war überzeugt, dass sie zu begreifen wäre, weil wir in unserem Denken und unserem Ahnungsvermögen ein Organ für eben den Sinn und das Gefüge des Existierenden besitzen, aus diesem Sinn und Gefüge hervorgegangen. Die Welt war, im Ursprung, Nous, und in uns lebte dieser Nous, als Selbsterkenntnis und als Fähigkeit der Welterkenntnis. Die Welt macht Sinn. Die Welt ist Sinn. Und wir haben den Sinn dafür und die Sinne. Das war meine Grundüberzeugung damals.

    Aber wie genau alles mit allem zusammenhing, war das Spannende, war das Erregende. Ich weiß, für manchen antiken Weisen war diese Neugier - dieses Begehren, zu wissen und ins Licht zu gelangen, ins Licht der Erkenntnis und in die Wirklichkeit des Lichts - eine der sich wiederholenden Ursachen für den Fall in die Schöpfung. Das übermäßige Begehren Sophias nach dem Ursprung von allem war in den Augen der Gnostiker Begierde, wie andere Begierden auch, ursächlich für Unfreiheit und Bindung ans Entstandene. Aber das Entstandene war gerade das, was mich interessierte.

    **

    Ich war weggegangen, um wieder Unterricht zu nehmen. Von einem reisenden Händler, der mir ein Exemplar von Johannes Reuchlins „Artis cabbalisticae scriptores angeboten hatte, war mir der Name eines Mannes genannt worden, ein Tuchweber in Genf, der sich im Selbststudium Hebräisch beigebracht hatte und bereit war, anderen seine Kenntnisse weiterzugeben. Ich konnte mich in meiner Stadt nicht an irgendeinen Juden wenden und ihn bitten, mich in seine Sprache und Schrift einzuweihen, kannte ich doch keinen näher, und es schien mir außerdem gefährlich, mich offen mit einem von ihnen einzulassen; auch bezweifelte ich, dass mir jemand seine Geheimnisse anvertrauen würde. Und nach Paris, an das neu gegründete königliche „College Trilingue, wo ein Gelehrter namens Guillaume Postel Hebräisch und andere orientalische Sprachen unterrichten sollte, konnte ich wohl auch nicht gehen, da mir die Voraussetzungen und das Geld dafür fehlten. Aber ich wollte lernen. Wollte mehr wissen als das Wenige, was ich während meines Studiums im Süden von dieser Sprache aufgeschnappt hatte. Was ich in den übersetzten Auszügen aus dem Sefer ha-Sohar und ähnlichen Büchern gefunden hatte, weckte in mir den Wunsch, das Original lesen und studieren zu können.

    Sie wollte nicht, dass ich gehe. Ich wollte mich nicht davon abbringen lassen. Für sie und das kleine Kind war gesorgt, Therese war da, der alte Gärtner im Weingut, ich wollte ja nicht lange wegbleiben, mich nur vertrauter machen mit den Ziffern und Buchstaben und dem Zauberklang der Laute; wollte besser verstehen, was ich vor mir hatte, wenn mir eine Schrift der Hebräer unter die Augen kam.

    Sie hatte Angst. Hatte dunkle, alpdrückende Träume von Feuer oder von aufschäumenden Wassermassen, die sie mitrissen und zerschmetterten. Einmal wachte sie kurz vor Morgengrauen auf, Entsetzen in den Augen, und erzählte, wie sie im Traum voller Freude durch die Luft geflogen sei, über einer herrlichen Landschaft, ausgebreitet unter ihr im klarsten Sonnenlicht, als plötzlich ein Falke nach ihr stieß - sie war jetzt ein kleiner Vogel, der vor dem bedrohlichen Schatten flüchtete, doch vergebens – der Räuber griff im Sturzflug nach ihr und sie erwachte von dem Schmerz, der sich in sie krallte.

    Ich tröstete sie, so gut ich konnte, wollte aber ihre ängstliche Vorahnung nicht ernst nehmen und ihrer Bitte nachgeben, sie nicht allein zu lassen. Mein Plan stand fest, die Abreise war bedacht, Vorbereitungen gemacht. Es sollte unbemerkt geschehen, ohne großes Aufsehen. Ich war in Geheimnissen unterwegs; zwar war daran nichts illegales oder ketzerisches, aber es hätte so ausgelegt werden können, und davor wollte ich mich schützen.

    Wie hätte ich ahnen sollen, dass gerade mein stilles Verschwinden als noch stärkeres Abschotten von den Nachbarn angesehen, dass ihre scheue Art als Arroganz missverstanden werden würde, und unser zurückgezogenes Leben uns zu Außenseitern gemacht hatte – und uns so als Zielscheibe zerstörender Energien aufstellten, die in jener fiebrigen Unruhe gärten, welche durch die sich nochmals abzeichnende kümmerliche diesjährige Ernte und der Angst vor Teuerung und Hunger entstanden war. Vor zwei Jahren schon war die Ernte ausgefallen, das folgende Jahr hatte nur wenig Erholung gebracht und alles deutete auf eine Wiederholung des Desasters in diesem Jahr hin. Noch hatte es keine Hungerunruhen gegeben, aber Sorge und schwelende Wut, depressive Verzweiflung und eruptiver Ausbruch schwangen ineinander, sich gegenseitig verstärkend… Und diese Mischung brauchte nur ein Ziel und einen Funken und sie explodierte und traf.

    Der Funke war ein Unwetter, ein Gewittersturm, der mit Hagelschloßen von ungewöhnlicher Größe über die Weinfelder und Teile der Stadt hin zog und Verluste und Schaden anrichtete, und in dessen Zentrum meine Turmstube zu stehen schien - wenigstens wurde davon erzählt, dass ein gelbfahles Leuchten von dem Turm ausging, mit einem gewaltigen Donnerschlag ein glühender Ball von dort in den schwarzen Wolkenstrudel aufstiebte und eine Wasserflut auf die erschreckten Zeugen herabstürzen ließ, die vor dem Hagelansturm in die Häuser und die schützenden Laubengänge geflüchtet waren.

    Ein weiterer unglücklicher Zufall war die Anwesenheit des königlichen Hexenkommissars in der Stadt, der am Tag zuvor angekommen und eigentlich nur auf der Durchreise war, auf dem Weg zu einer Gerichtssache in Dijon. Das Gerücht verbreitete sich, ein Zauberer habe all den Schaden angerichtet, jeder wusste plötzlich, wer dieser Hexenmeister war, und zuerst einige wenige und dann immer mehr schlossen sich zusammen und zogen vor unser Haus, schrien nach Rache und fingen an, die Tür zu zertrümmern.

    Mich fanden sie nicht, aber meine wie gelähmte Frau, das vor Entsetzen wimmernde kleine Kind eng an den Körper gepresst, unfähig irgendetwas zur Beruhigung des wütenden Mobs und zu ihrer Verteidigung zu sagen. Therese wurde merkwürdigerweise nicht angegriffen, sie zeterte und schimpfte, aber niemand achtete auf sie, die Menge durchstreifte die Zimmer, zerstörte, was dort war, verwüstete mein Labor und zerriss die Bücher, zog dann mit Suzanne ab, diese mit Schlägen vor sich hertreibend, um sie dem Hexenkommissar zu übergeben.

    Therese erzählte mir dies alles, mit zitternder Stimme, als wir uns heimlich im Haus am Weingarten sahen, bei unserem letzten Zusammentreffen.

    **

    Ich war früher als gedacht zurückgekehrt, da ich

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