Mein Tagebuch 2020: Coronapandemie, die Welt und ich
Von Eckhard Duhme
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Über dieses E-Book
Eckhard Duhme
Eckhard Duhme ist 1947 im westfälischen Hagen geboren und dort aufgewachsen. Nach dem Abitur ist er zwei Jahre bei der Bundeswehr gewesen. Danach hat er vier Jahre in Münster Jura studiert. 1975 hat er das 2. juristische Staatsexamen bestanden. Dann hat er 35 Jahre in einem Chemiekonzern in leitenden Funktionen gearbeitet. Im Berufsleben hat er unzählige Texte verfasst. Oft ist ihm lobend gesagt worden: "Sie könnten auch Schriftsteller sein." Das ist er jetzt seit 2010 als Rentner. Schreiben ist für ihn ein unterhaltsames und spannendes Hobby: "Wenn meine Texte auch anderen Menschen Freude bereiten, ist die aufgewendete Zeit sinnvoll gewesen."
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Buchvorschau
Mein Tagebuch 2020 - Eckhard Duhme
Jahreswechsel 2019 / 2020
Das Jahr 2020 begann für uns mit einem, wie sich später herausstellte, orakelhaftem Feuerwerk. Das Hotel, in dem wir zum Jahreswechsel waren, hatte ein spektakuläres Feuerwerk vorbereitet, aber in der Nacht zum 01.01. herrschte ein solch dicker Nebel, dass die Leuchtraketen darin spurlos verschwanden. Statt bunte Lichter sehen zu können, verursachte der Zündungsqualm der Raketen Smog, so dass das Feuerwerk abgebrochen werden musste. „Gehen Sie bitte wieder ins Haus", forderte die Hotelleitung die Gäste auf, die noch auf eine Fortsetzung des Feuerwerkes hofften. Tja, im Laufe des Jahres wiederholte sich dann die Aufforderung, sich nicht mit anderen draußen aufzuhalten …
Wir, Angelika und ich, waren zusammen mit einem befreundeten Ehepaar nach Attendorn gefahren. Das „Programm zum Jahreswechsel des Hotels im Sauerland war vielversprechend: Besuch der gegenüber dem Hotel liegenden Atta-Höhle, Besichtigung der Krombacher Brauerei, dreimal abends Tanz mit Live-Musik, Kaffee- und Kuchenbar, Themenbuffets und Silvestergala. Die Fahrt nach Attendorn verlief völlig problemlos, kein Schnee, kein Stau, keine Umleitung. Für Stimmung sorgte dann kurz vor Attendorn ein „Blitzgerät
: ca. 90 km/h statt erlaubter 80 km/h wurde wohl gemessen. Na ja, die Gebühr dafür würde sich in Grenzen halten. Die genaue Höhe erfuhr ich nicht, weil ich nicht gefahren war. Ein Kabarettist formulierte einmal in einer Fernsehsendung eine solche Verwarnungsgebühr so: „Ich habe mir eine zusätzliche Geschwindigkeit gekauft." Mit dem Hinweis darauf versuchte ich den Fahrer zu trösten.
Nach einem Begrüßungscocktail, Begutachtung des Hotelzimmers und dem Genießen der Kaffee-/Kuchenbar besuchten wir die Atta-Höhle - ein empfehlenswertes Erlebnis. Bei dem Rundgang bekamen wir zu hören:
„… Die Atta-Höhle ist eine der größten und schönsten Tropfsteinhöhlen Deutschlands. Wir haben jährlich etwa 150.000 bis 200.000 Besucher, damit die meisten in einer deutschen Schauhöhle. Das liegt an der Mannigfaltigkeit und Farbigkeit, die es hier zu bestaunen gibt …
… Die Höhle wurde am 19. Juli 1907 beim Abbau von Kalkstein entdeckt und schon im selben Jahr vom Besitzer der Kalksteingrube touristisch erschlossen. Sie gehört den Erben des damaligen Steinbruchbesitzers …
… Eine Höhlenforschergruppe entdeckte 1986 weitere Teile der Höhle. Die bisher erforschte Gesamtlänge beträgt 6000 Meter. Für Besucher steht ein etwa 1800 Meter langer Rundweg zur Verfügung …
… Die Führung dauert etwa 40 Minuten. Dabei beträgt die Temperatur in der Atta-Höhle konstant 9°C …
… In einem Teil der Höhle wird Käse gelagert, der als Atta-Käse verkauft wird …"
Für Besucher war Fotografieren in der Höhle verboten. Um aber trotzdem eine optische Erinnerung an deren Schönheit zu bekommen, wandte ich mich später an die Verwaltung der Höhle. Dankenswerter Weise erhielt ich von ihr einige Bilder zur Verfügung gestellt. Hier kann man beispielhaft sehen, wie prachtvoll es in der Höhle ist:
Das Buffet am Abend im Hotel war sehr lecker, die Live-Musik eines Duos gekonnt, unser lange Zeit ungeübtes Tanzen zwar keine Spitzenleistung, aber doch noch besser und intensiver als bei den meisten anderen Teilnehmern.
Nach dem Frühstück fuhren ca. 100 Hotelgäste per Bus zu einer der größten deutschen Privatbrauereien nach Krombach. Unterwegs gab der Fahrer „unseres" Busses launig interessante Informationen über Besonderheiten der Region. Per Busfahrt bekamen wir bei der Brauerei zunächst einen Eindruck von der riesigen Lagerhalle und den Transportwegen. Auf dem Weg zur Vortragshalle, in der ein Film über die Firmengeschichte zu sehen war, fiel uns diese Wandgestaltung auf:
Für den dann folgenden 90-minütigen Rundgang durch verschiedene Produktionshallen wurden fünf Gruppen gebildet und zum guten Verstehen der Erläuterungen Kopfhörer verteilt. Wir lernten die große Produktpalette kennen und erfuhren, dass mit knapp über 8 Millionen Hektolitern im Jahr 2019 ein Produktionsrekord erzielt worden war. Der Besuch endete mit freier Bierauswahl und einer sehr leckeren Vespermahlzeit (Brot, Käse, Schinken und Gurken).
Am Nachmittag spazierten wir zu viert durch die City von Attendorn (ca. 25.000 Einwohner). Dabei lernten wir:
Da es im Hotel wegen der „Vesper-Mahlzeit keine Kaffee-/Kuchenbar gegeben hatte, kehrten wir ins Stadtcafé ein. Angelika und ich staunten darüber, dass dort „Pharisäer
(Kaffee mit Rum und Sahne) angeboten wurde. Na, dieses „Nordseegetränk" mussten wir uns natürlich gönnen. Ja, es schmeckte wie im Norden. Das Stück hausgemachte Torte, das dazu bestellt worden war, wurde auch gelobt.
Am Abend wurde wieder gut gespeist und fleißig getanzt. Bei dem vielen Essen war dieser Kalorienverbrauch dringend nötig, um das Gewicht einigermaßen zu halten.
Für den 31.12. war von uns geplant, nach Olpe, der Kreisstadt, zu fahren. Beim Frühstück informierte der Hoteldirektor: „Es hat vergangene Nacht zunächst geregnet, dann gefroren. Die Straßen sind sehr glatt. Ich empfehle, keine Autotour zu unternehmen." Das wurde natürlich befolgt und beschlossen, nochmal in die City von Attendorn zu gehen. Infolge der Einkehr ins Stadtcafé hatten wir am Vortag ja längst nicht alles dort gesehen. Da nun mehr Zeit zur Verfügung stand, konnten wir in aller Ruhe noch andere Wege gehen und dabei auch den Schaufensterbummel intensivieren. Die beiden Frauen befanden einige Male: „Ach, das sieht doch interessant aus, da gehen wir mal rein und schauen, ob uns was besonders gefällt." Na, es wurde gestöbert, aber nichts Passendes gefunden.
Im Hotel gab es mittags eine leckere Suppe und am Nachmittag wieder ein tolles Kaffee-/Kuchenbuffet. Dazu gehörten auch Waffeln mit heißen Kirschen, Vanilleeis und Sahne, mhmmm. Danach war „ruhen sinnvoll; der Abend würde ja noch lang werden. Nach einem erholsamen Stundenschlaf begannen die Vorbereitungen auf die Silvesterfeier. Zunächst wurde zur Erfrischung geduscht. Dann brachte Angelika ihre Haare „in Form
. Natürlich hatten wir für den Jahreswechsel besondere Garderobe mitgenommen. Nachdem wir uns für die Feier zurecht gemacht hatten, stellten wir beim gegenseitigen Begutachten zufrieden fest: „Ja!"
Die Menükarte war vielversprechend:
Das Essen zog sich bis Mitternacht hin. Zwischen den Gängen gab es künstlerische Darbietungen. Die Sängerin des Live-Musik-Duos war gut, eine junge Hotelangestellte bewies bei einem Show-Auftritt großes Gesangstalent und ein Zauberer trat auf. Zwischendurch konnte schon getanzt werden, so dass man Durst und erneut Hunger bekam. Das Essen war so köstlich, wie es die Karte hatte erwarten lassen.
Nachdem mit Sekt auf das neue Jahr angestoßen worden war, begaben wir uns zum angekündigten Feuerwerk nach draußen. Tja, (s.o.) starker Nebel verhinderte ein Spektakel. Bis kurz nach 02:00 Uhr wurde noch fleißig getanzt. Als dann Sekt- und Weinflaschen leer waren, hatten wir genügend Bettschwere.
Zum Frühstück war der Festsaal bereits wieder neu dekoriert. Zur Begrüßung erhielt jede Dame eine weiße Rose. Für die Herren lagen auf den Tischen jeweils „Glücksbringer".
Nach ausgiebigem Frühstück fuhren wir gegen 12:00 Uhr zurück nach Neuwied. Dort machten wir einen „Abstecher zum Schwanenteich. Eigentlich wollten wir um den See spazieren gehen, aber der Rundweg war derart matschig, dass wir darauf zur Vermeidung von Rutschgefahren und im Interesse unserer Schuhe verzichteten. Im Restaurant des Hotels „Zum Schwanenteich
genossen wir leckeren Cappuccino und hausgemachten Kuchen - das war ein schöner Abschluss unserer Silvestertour.
1 Januar
Im Januar gab es einen Themenschwerpunkt für mich: Der Vorsitzende des Tennisclubs gab bekannt, dass er aus gesundheitlichen Gründen im März auf der JHV (Jahreshauptversammlung) nicht mehr kandidieren werde. Er hatte das Ehrenamt 18 Jahre ausgeübt und wäre auch ganz sicher für zwei weitere Jahre gewählt worden. Es galt, einen Nachfolger zu finden - und das war schwer. Alle Clubmitglieder hatten sich daran gewöhnt, dass „der Bernd das macht". Er hatte sich stets um (fast) alles gekümmert. Jetzt kam noch hinzu, dass auch der Sport- und der Jugendwart aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung standen.
Es wurde ein „Vorstandsfindungsteam gegründet. Das bestand aus dem bisherigen Vorsitzenden, seinem Stellvertreter, einem Beiratsmitglied und mir. Ich war früher selber mal acht Jahre im Vorstand gewesen, seit zwanzig Jahren als Mannschaftsführer, ausgebildeter Schiedsrichter und juristischer Berater für den Verein tätig. Das Findungsteam traf sich nun mindestens einmal wöchentlich. Es bestand von Anfang an Einigkeit: „Wie der Bernd macht das keiner, so einen finden wir nicht, wir müssen die Aufgaben auf mehr Schultern verteilen.
Dazu fiel mir als ein erster Lösungsweg ein, dass das in der Satzung vorgesehene Amt des „Schriftführers seit Jahren nicht besetzt war. Historisch war das jemand, der von den Sitzungen handschriftlich die Protokolle fertigte und die damit gefüllten Akten betreute. Inzwischen gab es Laptops und elektronische Dateien; da hatte der Bernd diese Aufgaben miterledigt. Er wies jetzt in diesem Zusammenhang darauf hin, man könnte den neuen Vorsitzenden bei der „Kommunikation
entlasten. Dazu gehörten Presseberichte, interne Schreiben und das Nutzen „sozialer Netzwerke. Es hieß: „Wir müssen für den Verein in Facebook aktiv werden.
Okay, wir hatten also