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Im aufsteigenden Zeichen: Gedichte
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eBook140 Seiten56 Minuten

Im aufsteigenden Zeichen: Gedichte

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Über dieses E-Book

Volker Zotz: "Gleich einem Solitär ragt Friederike Mignecos Werk aus der zeitgenössischen lyrischen Landschaft. Mit Gedichten in deutscher und italienischer Sprache errichtete sie einen imposanten Bau, in dessen Innenräumen den Eintretenden existentielle Begegnungen erwarten." - Martin Kriele: "Ihre Liebesgedichte zaubern vielfältige Bilder vor die Augen des Lesers. In ihnen geht es um Sehnsucht, Verlassenheit, Verzweiflung, Hoffnung, Erfüllung, Leidenschaft, Verzückung - immer überraschend, anrührend und sprachlich gekonnt." - Paul Taylor: "Es handelt sich um bekennende Dichtung - und doch ist das Thema des Bekennens, ebenso wie das der Religion, eher als dichterische Stimmung denn als direkte Aussage spürbar ... ebenso kraftvoll wie individuell, ebenso verstörend wie herausfordernd."
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum1. Feb. 2021
ISBN9783960250203
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    Buchvorschau

    Im aufsteigenden Zeichen - Volker Zotz

    Schachbrett

    SCHACHBRETT I

    Neu das Schachbrett erfunden

    war sie König und Bauer

    sprang sie von Freude zu Trauer

    vom Weißen ins Schwarze

    gewann sie die Runden

    im Spiel aller Spiele

    versank in Partien

    die sie dann doch erfunden

    Überall auf dem Brett

    war sie all die Figuren

    doch keine von diesen

    konnte sie bergen

    gewann sie im Schwarzen

    so war sie verraten

    gewann sie im Weißen

    so verlor sie das Ganze

    und verspielte das Eine

    vor Schmerzen verrückt

    erhaben und weise

    kam sie ans Ende

    um das Leben in Splittern

    nicht mehr zu kitten

    Sie sah hell und glasklar

    hinterließ keinen Dunst

    sondern sich selbst im Schachmatt

    – auf Weiß wie sie war

    (An Sylvia Plath)

    ***

    DER TOD ist heilig

    denn er hinterlässt

    nichts

    Sichtbares

    ***

    SO LANGE DER SCHREI

    nicht ein einziger ist

    bleibt alles zerfetzt

    und die Bomben zünden

    SCHACHBRETT II

    Dein Marmor war

    von saurer Atmung warm

    du wolltest nicht weiter

    werden sondern

    eins in der Entzweiung

    dein Leben ein Schachbrett

    du warst die Königin

    ließest den Bauer

    sein Spiel führen und gewinnen

    du wolltest den Verräter sehen

    im bipolaren Spiel

    mit schwarzen

    und mit weißen Zügen

    auferstehen

    im neunmaligen Schachmatt

    dich ganz verspielen

    der Bauer packte dich zuletzt

    nicht auf Schwarz sondern auf Weiß

    und du schriest nicht um Hilfe

    denn du warst weit

    der Raum zwischen dir

    und der müden Sonne

    war schon breit

    (An Sylvia Plath)

    WANN?

    Mit Seife und Asche

    haben wir uns schon

    rein gewaschen

    aber schwarze Milch

    fließt noch in unseren Venen

    und wir schreiben im Schein

    der Lampenhaut aus Brudermord

    geboren im Abgrund

    verkennen wir den Grund

    sind wir doch

    in drei Generationen

    mit Dieselabgasen

    gereifte Früchte.

    Wann kommt sie die Schuld?

    Wann tritt sie zutage?

    Wann sieht man

    endlich

    das letzte Zeichen?

    Null oder Eins

    in Alternative

    Herrschaft der Zahl

    Erbschaft der Paarung

    von Hakenkreuz

    mit Hammer und Sichel

    (An Paul Celan)

    ***

    DIE LUFT ist sauer

    die Sonne weiß

    Gedanken gepresst

    der Boden fest

    Meere stauen

    Dämme faulen

    Augen werden Schlitze

    in die klebrige Menschen

    sich Eingänge bahnen

    und sie mit Bomben verminen

    die uns von innen zerreißen

    Wir sind explodiert

    wir sind nun die Masse

    erblindet im Staub

    und kriechen in Wunden

    aneinander vorbei

    verloren der Sinn

    vergangener Stunden

    vergraben die Schuld

    begangener Morde

    nur reine Mauer

    nur alles Trauer

    aus Benzin ist das Blut

    das klebt an den Scherben

    und wir sind alle zusammen

    Opfer und Schergen

    NATIVITAS MORTIS

    Es gibt Menschen

    die sind nur

    die Schutzhülle

    ihres Todes

    Wenn sie sich abwetzt

    und reißt

    versucht er

    sie von innen zu flicken

    Wenn das nicht mehr geht

    tritt er aus ihnen hervor

    und schüttelt sich frei von ihnen

    wie ein Küken von seinen Eischalen

    und streift ihre Reste ab

    wie ein Küken die Eischalen abwirft

    Von da an ist er

    nur auf sich selbst angewiesen

    (Erich Fried)

    NATIVITAS …

    (Variation)

    Es gibt Menschen,

    an denen

    sich ihr Tod reibt,

    die lassen sich abwetzen

    so lange bis ihnen

    das Leben nackt übrig bleibt.

    … AMORIS

    Dann gibt es Menschen,

    die schenken ihr nacktes Leben

    (Fried Erike)

    TRIUMPH

    Dass Liebe und Tod

    zueinander stehen

    wie Schmetterling und Raupe

    wissen wir im Schimmer

    der vergehenden Jahreszeiten

    und auf immer

    denn wenn wir lieben

    sind wir ganz einander

    hingegeben

    dem Tode entreißen wir

    den letzten Trumpf

    denn wir haben schon

    alles preisgegeben und

    im letzten Hauch ist dann Triumph

    Italienischer Saum

    NON PIÙ

    Volevo toccarTi

    ma non voglio più

    affondare il dito nelle Tue piaghe

    è sofferenza in più

    Dov’è la consolazione

    se il sangue

    è la croce che

    bisogna portare?

    Dov’è la croce

    con Te leggera

    che siamo chiamati

    ad amare?

    Non vi è scelta

    con o senza di Te

    siamo inchiodati

    con o senza di Te

    moriamo abbandonati

    Nulla da chiederTi

    perchè non hai nulla da dare

    se non l’impotenza

    del rinnovo della sofferenza

    Un altro nome

    con cui chiamare

    il dono d’amore

    ASSOLUZIONE

    L’uomo d’oggi

    non chiede aiuto

    è murato sepolto

    la bara è

    di diamante

    no – è di gomma

    dura grigia

    se l’uomo d’oggi

    urla

    dal sarcofago

    il suo grido

    non ha eco

    non risuona

    non si sente

    eppure vorremmo sentire

    vorremmo assolvere

    assolviamo

    chi chiede

    di essere assolto

    ma l’uomo d’oggi

    non chiede

    allora lasciamo stare

    così

    chi non chiede

    chi ha il corpo

    di gomma plastificato

    fucsia verde pisello

    icona windows

    irradiata

    contaminata

    che resta

    tale e quale

    con un inizio

    ma senza fine

    prodotta

    ma non distrutta

    risultato in serie

    ma non farfalla

    l’uomo d’oggi

    è un agglomerato

    sinaptico

    ceduto al meccanismo

    la dissoluzione

    è avvenuta

    il creato si è fermato

    con la plastica

    NOLI ME TANGERE

    Tu ci conduci là dove

    non ti si può toccare

    per contrade bruciate e desolate

    illuminate solo dagli occhi

    di

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