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Marija: Eine Lebensgeschichte aus Slowenien
Marija: Eine Lebensgeschichte aus Slowenien
Marija: Eine Lebensgeschichte aus Slowenien
eBook388 Seiten6 Stunden

Marija: Eine Lebensgeschichte aus Slowenien

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Über dieses E-Book

Slowenien zu Beginn des 20. Jahrhunderts: In einem bäuerlichen Milieu, in der Obhut einer kaltherzigen Stiefmutter und eines abweisenden Vaters aufgewachsen, macht sich die junge Marija auf in ihr eigenes Leben. Vor dem Hintergrund des Ersten und Zweiten Weltkrieges erzählt der Roman die Geschichte eines entbehrungsreichen Lebens: Als Mutter eines unehelichen Kindes findet sich Marija plötzlich am Rand der Gesellschaft wieder und ist gezwungen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Als sie ihren zukünftigen Ehemann kennenlernt, hofft sie, dass sich ihr Leben zum Guten wendet, doch das Schicksal schreibt eine andere Geschichte: Sie schenkt weiteren 12 Kindern das Leben, und das in einer Zeit, in der die großen historischen Ereignisse wie der Zweite Weltkrieg und der gleichzeitig verlaufende Bürgerkrieg im damaligen Jugoslawien auch das ländliche Milieu nicht verschonten. Der Roman lässt die kleinen Leute einer vergangenen Zeit wieder aufleben: die Häusler, die tagtäglich um ihr Überleben kämpfen, die jungen Männer, die ihr Leben einem fremden Machthaber opfern müssen und die Frauen, die in Armut und Einsamkeit ihre Familien ernähren müssen, da Krieg und Arbeit ihre Männer immer wieder dazu zwangen, ihre Familien zu verlassen. Marija ist aber auch ein Roman über Werte, die heute vergessen scheinen: ein Roman über Solidarität, Nächstenliebe, Treue, Gottvertrauen und den Rhythmus der Natur, der das Leben der Menschen mitbestimmte und ihnen immer wieder Trost und Zuflucht bot.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum11. Dez. 2019
ISBN9783749765638
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    Buchvorschau

    Marija - Janez Leskovec

    Das Tal am Rande eines dunklen Waldes lag an diesem spätsommerlichen Nachmittag schon im Schatten. Die warmen Sonnenstrahlen erreichten den Bauernhof, der sich unweit des Waldes befand, schon nicht mehr. Nur der steile Hügel östlich des Hofes lag immer noch ganz im Sonnenlicht. Vom Bauernhof aus führte ein steiler Weg in Serpentinen den Hügel hinauf. Oben angekommen, bot sich dem Wanderer ein schöner Ausblick über die hügelige Landschaft; bei klarem Wetter sah man sogar bis hin zu den Steiner Alpen.

    Als Marija aus dem Haus trat, wanderte ihr Blick zum Hügel hin, der ihr diesmal beinahe unüberwindbar erschien. Schon öfter in ihrem jungen Leben war sie diesen steilen Weg gegangen, heute aber fühlte sie tief in ihrem Herzen einen bisher unbekannten Schmerz. Lange schon hatte sie darüber nachgedacht, wie sie sich wohl an dem Tag fühlen würde, an dem sie ihr Elternhaus für immer verlassen würde. Manchmal hatte sie sich sogar schon ein wenig darauf gefreut, dass der Tag, an dem für sie alles anders werden würde, nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Heute war es nun endlich soweit. Sie nahm ihr Bündel mit ihren wenigen Habseligkeiten und verließ ihr Elternhaus. Als sie aus dem Schatten des Hofes auf den steilen Weg trat, verlangsamte sie ihren Schritt. Sie wusste nur zu gut, dass sie am Anfang kleinere Schritte machen musste, sonst wäre sie gegen Ende des Weges völlig außer Atem. Schritt für Schritt näherte sie sich dem höchsten Punkt. Mehrmals verspürte sie den Wunsch, noch einmal zurück zum Elternhaus zu blicken, doch sie unterdrückte ihr Verlangen. „Wenn ich oben auf der Anhöhe bin, mache ich eine kleine Pause und nehme Abschied von allem, was ich da unten zurückgelassen habe."

    Oben angekommen, setzte sie sich in den Schatten einer dicken Eiche. Sie legte die Hand auf das neben sich liegende Bündel, als wollte sie sagen: „So mein Freund! Von nun an bist du mein einziger Begleiter. Ihr Blick wandte sich zurück zum Tal. Obwohl die Schatten dort unten schon länger wurden, waren die Gebäude noch gut zu erkennen: Das Haus, die Stallungen, die Scheune, sogar die Hundehütte ihres Freundes Sultan. Jetzt, hier oben unter der Eiche, erschienen ihr die Erinnerungen an ihr Dasein dort unten auf einmal ganz anders. Aus dieser Entfernung fiel es ihr leichter, ihre Gedanken ein wenig zu ordnen. Doch auch hier konnte sie nicht so richtig begreifen, warum das Schicksal in ihrem Elternhaus mit ihr so ungnädig umgegangen war. Soweit sie zurückdenken konnte, hatte sie in diesem Haus dort unten nie Liebe und nur wenig Wärme erfahren. Schon als kleines Kind musste sie oft mit Bitterkeit erleben, dass die Frau, die sie für ihre Mutter gehalten hatte, nicht ihre Mutter sein konnte. Warum sonst war sie wohl immer so grob zu ihr? Ihren kleinen Bruder dagegen trug sie immer mit sich herum und spielte zärtlich mit ihm. Das schmerzte Marija in ihrem tiefsten Inneren und machte sie sehr traurig. Oft ging sie dann in den Obstgarten zu „ihrem Baum, setzte sich darunter und weinte bitterlich. Als ihr dann nach einer Weile wieder leichter ums Herz wurde und der Schmerz nachließ, ging sie zurück ins Haus. Die kleine Marija versuchte ihr Dasein so gut wie möglich zu ertragen. Mal fühlte sie sich recht gut, war fröhlich und vergnügt, dann wieder war sie traurig und fühlte sich einsam. Wenn sie sich wieder einmal unsanft von ihrer Mutter behandelt fühlte, ging sie zu „ihrem" Baum und wartete auf die Tränen, die ihr den Schmerz erleichtern würden.

    Als sie eines Tages wieder so da kauerte und weinte, spürte sie plötzlich eine Hand auf ihrer Schulter. Sie erschrak und wollte aufstehen, doch die Hand der Kleinmagd, die noch nicht so lange auf dem Hof diente, drückte sie sanft nieder. Sie hatte die kleine Marija in den Garten laufen sehen und wollte nach ihr schauen. Auch sie hatte schon gemerkt, dass Marija von ihrer Mutter nicht gut behandelt wurde. Sie wusste aber auch, dass Marijas richtige Mutter drei Tage nach ihrer Geburt gestorben war. Die Magd setzte sich neben Marija und wartete, bis sie sich ein wenig beruhigt hatte. Das Mädchen tat ihr leid und sie wollte ihm helfen. Marija wischte sich die Tränen mit dem Ärmel ihres Kleides ab und schaute die Magd erstaunt an. Die Röte in ihrem Gesicht verriet, dass sie sich schämte. Sie schaute auf den Boden und wartete darauf, dass die Magd sie fragen würde, warum sie denn hier sitze und weine. Nach einer Weile dann legte die Magd den Arm um sie, drückte sie an sich und redete leise auf sie ein: „Ich hab´ dich schon oft hier sitzen sehen, aber ich wusste nicht, dass du so traurig bist und dass du weinst! Was hast du denn? Kann ich dir helfen? Komm, sag´s mir! Mit verweinten Augen schaute Marija die Magd an, doch ihr Schluchzen ließ sie nicht zu Wort kommen. „Hat deine Mutter wieder mit dir geschimpft? Bist du darum hierhergekommen und wolltest alleine sein?, fragte die Magd weiter. „Jaa, schluchzte Marija, doch mehr brachte sie nicht über die Lippen. Das Schluchzen wurde wieder stärker. Sie rang mit dem Schmerz, der in ihrer Brust steckte. Geduldig wartete die Magd, bis sich das Mädchen ein wenig beruhigt hatte. Sie wollte sie nicht unnötig quälen. Nach einer Weile seufzte Marija aus voller Brust und schaute die Magd vertrauensvoll an. Die Magd nahm die kleine Hand des Mädchens in ihre Hände. Sie wusste nicht recht, wie sie mit dem Gespräch anfangen sollte, denn sie wollte die kleine Marija nicht zu sehr erschrecken. Marija schaute sie fragend an, als wollte sie sagen: „Was willst du hier bei mir? Nach einer Weile fing die Magd dann doch an: „Du tust mir sehr leid, Marija. Ich weiß gar nicht, ob dir schon jemand in der Familie die Wahrheit über deine richtige Mutter gesagt hat. Wahrscheinlich nicht. Sie schaute Marija an, um zu sehen, wie sie auf ihre Worte reagieren würde. Marija schaute sie ängstlich an und fragte: „Was ist denn mit meiner Mutter? Wo ist sie? Wieso kommt sie nicht zu mir? Warum lässt sie mich hier alleine? „Weißt du, Marija, fuhr die Magd vorsichtig fort, „deine richtige Mutter ist ein paar Tage nach deiner Geburt gestorben. Sie war sehr krank. „Ja, aber, …. ist die Mutter, die ich jetzt habe, dann gar nicht meine richtige Mutter?, fragte Marija vollkommen verwundert. „Nein, Marija! Sie ist deine Stiefmutter. Und sie kam erst nach dem Tod deiner Mutter ins Haus! Marija schaute durch die Baumkrone in die vorbeiziehenden Wolken. Sie war ganz ruhig und versuchte die Worte, die sie soeben von der Magd gehört hatte, zu verstehen. Nach einer Weile fragte sie: „Ist meine Mutter dann da oben im Himmel? Kann sie deswegen nicht zu mir kommen? „Ja, Marija! Sie ist ganz bestimmt da oben im Himmel und schaut auf uns herunter. Hoffentlich bist du mir nicht böse, weil ich dir das erzählt habe. Aber ich finde, du musstest einmal die Wahrheit erfahren. Vielleicht wirst du jetzt besser verstehen, warum deine Stiefmutter nicht immer freundlich zu dir ist. Das ist wirklich nicht schön von ihr. Aber so ist´s nun mal! Marija bedeckte ihr Gesicht mit den Händen und weinte bitterlich. Sie zog ihre Knie ganz fest an sich und legte die Hände mit dem Gesicht darauf. Die Wahrheit, die sie soeben erfahren hatte, war so schmerzlich, dass ihr schmaler Körper zitterte und ihr Weinen war herzzerreißend. Die Magd machte sich jetzt Vorwürfe, weil sie ihren Mund nicht hatte halten können. „Aber einmal musste sie es doch erfahren", sagte sie zu sich selbst. Behutsam stand sie auf und ging. Bevor sie hinter dem Haus verschwand, schaute sie noch einmal zurück. Noch immer kauerte Marija unter dem Baum.

    Die Abenddämmerung legte sich schon über das Tal, als Marija ins Haus kam. Sie wollte nichts essen und suchte gleich ihre Kammer auf. Dort legte sie sich ins Bett, sprach noch ihr Abendgebet und versuchte einzuschlafen. Dabei versuchte sie inniglich, sich das Gesicht ihrer Mutter vorzustellen, aber es wollte ihr nicht gelingen. Sie wurde immer trauriger und ohne das Bild der Mutter in ihren Gedanken gefunden zu haben, schlief sie schließlich ein.

    Das Leben auf dem Hof nahm ohne größere Veränderungen seinen Lauf. Die tägliche Arbeit musste verrichtet werden und so hatte jeder genug zu tun. Unter den Bediensteten sprach es sich bald herum, dass die kleine Marija jetzt wusste, dass sie ohne ihre richtige Mutter aufwachsen musste, und alle fanden es auch richtig so. „Das Mädel geht ja schon bald in die Schule und jetzt ist es wirklich an der Zeit, dass es erfährt, was mit ihrer Mutter geschehen ist, hieß es. Wenn Marija nun wieder einmal von ihrer Stiefmutter angeschrien wurde oder sogar Schläge bekam, dachte sie nur: „Ich bin ja nicht dein Kind … darum bist du so zu mir … darum muss ich das alles aushalten. Manchmal durfte Marija mit ihrem kleinen Halbbruder spielen. Sie hatte ihn gern und war stolz, wenn sie mit ihm auf dem Hof spazieren gehen durfte. Wenn er dann hin und wieder mal weinte, schaute die Stiefmutter natürlich grimmig drein und wieder bekam Marija nichts Schönes zu hören.

    Nun war die Zeit gekommen, dass Marija in die Schule gehen musste. Sie hatte sich schon lange darauf gefreut. Aber leider war die Schule im Dorf, das eine gute Stunde zu Fuß vom Hof entfernt war. Marija machte aber der Weg dorthin nicht viel aus. Sie freute sich jeden Tag aufs Neue, dass sie dort in der Schule auch andere Kinder traf, die sie bisher noch nicht gekannt hatte. Nur wenige der Kinder wussten, wo Marija zu Hause war. Sie wussten aber, wie weit Marija jeden Tag gehen musste, um in die Schule zu kommen. Aber so war es in diesen Zeiten. Bei Wind und Wetter mussten die Kinder mit dem Schulweg fertig werden, andere Möglichkeiten gab es nicht. Ganz schwierig wurde es im Winter, wenn viel Schnee lag. Viele Kinder blieben dann zu Hause. Auch Marija konnte dann oft nicht zur Schule gehen. Dann war sie sehr traurig. Zu Hause musste sie dann alle möglichen Arbeiten tun, die ihr keine Freude bereiteten. Auch im Frühling und Sommer durfte sie die Schule sehr oft nicht besuchen, weil sie bei der Arbeit auf dem Bauernhof helfen musste. Bei der Heu- und Getreideernte wurde auf dem Hof jede Hand gebraucht. Marija war sehr traurig deswegen. Sie wusste jedoch, dass sie sich weder beim Bauern noch bei seiner Frau beschweren konnte, denn die Arbeit ging vor und die Schule konnte ihrer Meinung nach warten.

    Im Spätsommer kam es häufig vor, dass sie die Kühe auf die Weide treiben musste, weil der Hirte, der schon groß und kräftig war, dem Bauern und dem Knecht im Wald aushelfen musste, wo das Brennholz für den Winter geschlagen wurde. Das brachte Marija oft zum Weinen. Das Alleinsein und die Sorge um die Kühe und Kälber waren für ein zehnjähriges Mädchen einfach zu hart. Sie sehnte sich nach der Schule und den Kindern, die dort sein durften. „Wenn meine Mutter da wäre, dürfte ich bestimmt jeden Tag in die Schule gehen und könnte viel lernen. Aber so versäume ich so viel davon, was die anderen Kinder lernen!", dachte sie dann traurig. Sie war sehr unglücklich wegen alledem. Auch weil sie sich ihre Zukunft so gar nicht vorstellen konnte. Keiner sprach jemals mit ihr darüber. Es tat ihr weh, dass sie hier auf dem Hof nur arbeiten musste – wie eine Magd, obwohl sie doch hier zu Hause war. Aber sie wusste, dass sich hier für sie nichts ändern würde, bis sie volljährig war. Das hatte ihr ihre Tante erzählt, als sie einmal zu Besuch auf dem Hof war.

    So ertrug Marija ihr Dasein oft mit schwerem Herzen. Es gab nicht viele Augenblicke der Freude in ihrem jungen Leben und sie hatte auch niemanden, dem sie sich hätte anvertrauen können. Auch zu den Bediensteten auf dem Hof fand sie kein richtig freundschaftliches Verhältnis. Oft bekam sie zu spüren, dass sie trotz allem die Tochter des Hauses war und es somit nicht üblich war, dass Knechte oder Mägde ihre Gesellschaft gesucht hätten. Schon als junges Mädchen, wenn die anderen an Sonn- oder Feiertagen zum Dorffest gingen und sie nicht mitnahmen, begriff sie, dass es wohl besser war, sich nicht mehr um deren Freundschaft zu bemühen. Sie konnte nicht verstehen, warum sie so allein sein musste. Die Stiefmutter kümmerte sich nicht um sie. Sie sprach nur dann mit ihr, wenn sie ihr irgendwelche Arbeiten im Haus auftrug, oder über belanglose Dinge. Immer wieder bekam Marija zu spüren, dass die Stiefmutter sie nicht mochte. Es tat ihr weh, dass es so war und sie konnte einfach nicht begreifen, warum sie nicht auch ein wenig ihre Tochter sein durfte. Schließlich hatte sie doch den Mann geheiratet, der ihr Vater war. Auch, dass ihr Vater sich nicht viel um sie kümmerte, wollte ihr nicht in den Kopf. „Männer sind halt anders", dachte sie bei sich. Doch oft verspürte sie das Bedürfnis, sich ein klein wenig an ihn anlehnen zu dürfen. Einmal seine Wärme zu spüren. Von seinen starken Armen gehalten zu werden. Stattdessen jedoch hatte sie einen so großen Respekt vor ihm, dass es schon an Angst grenzte. Als sie heranwuchs, dachte sie oft darüber nach, ob ihr Vater seine erste Frau vielleicht nicht geliebt hatte und dass sie vielleicht sogar ein unerwünschtes Kind war. Doch darauf gab es keine Antwort. Marija konnte das Verhalten ihres Vaters einfach nicht verstehen.

    An einem schönen Sonntag im Frühling des Jahres 1910 fuhr ein leichtes Pferdegespann auf den Hof. Die Stille des Sonntagnachmittages wurde durch Pferdehufe und das Knirschen der Wagenräder gestört. Marija, die wieder einmal unter ihrem Baum saß, sprang auf und lief neugierig zum Haus. Wer mochte das wohl sein? Als sie auf den Hof kam, stiegen die Ankömmlinge schon vom Wagen. Zuerst konnte sie niemanden erkennen. Eine Frau im Sonntagskleid versuchte die Falten in ihrem Kleid zu glätten und machte sich an ihrem Hut zu schaffen. Ein Mann, ebenso in einem dunklen Sonntagsanzug, ging um das Gespann herum und gab dem Pferd ein wenig Heu, das er in einem Sack mitgebracht hatte. Marija versteckte sich hinter der Hausecke und wartete, dass sich die Herrschaften anschickten ins Haus zu gehen. „Das sind doch der Onkel und die Tante!" rief sie dann fröhlich und lief über den Hof, um sie zu begrüßen. Die beiden kamen nur selten zu Besuch. Marija wusste nicht, warum. Es sah ganz so aus, als hätten sich die beiden Ehepaare nicht allzu viel zu erzählen. Marija freute sich trotzdem immer sehr, wenn die Tante und der Onkel kamen. So hatte sie dann auch immer die Gelegenheit, sich ein wenig bei der Tante über ihr Schicksal auf dem Hof zu beschweren. Oftmals ging die Tante dann mit ihr ein wenig weg vom Hof, so dass Marija in Ruhe mit ihr sprechen konnte. Die Stiefmutter sah das gar nicht gerne. Am nächsten Tag wollte sie dann immer von Marija wissen, was die beiden zu besprechen gehabt hätten. Marija wollte natürlich nicht alles von diesen Gesprächen preisgeben und so war die Stiefmutter meist verstimmt.

    An diesem Sonntag spürte Marija irgendwie, dass sich die Tante und der Onkel ein wenig anders benahmen als sonst. Die Tante hatte Marija zwar herzlich begrüßt, doch sie drängte ihren Mann, er solle doch nicht so viel herumtrödeln und lieber mit ihr ins Haus gehen. Von den Herrschaften des Hauses hatte sich noch keiner bemüht, die Besucher an der Eingangstür zu empfangen, wie das sonst üblich war. Marija fand das doch sehr seltsam. „Vielleicht verstehen sie sich nicht mehr so gut miteinander?, fragte sie sich im Stillen. Irgendetwas lag doch hier in der Luft, dessen war sie sicher. „Nun ja, dachte sie, „ich werde es schon erfahren."

    Die Haustür stand weit offen, wie fast immer, wenn jemand zu Hause war. Die Tante schritt mit festem Schritt über die Schwelle und ihr Mann bemühte sich hinterher. Im großen dunklen Flur ging eine Tür auf und eine helle Frauenstimme begrüßte die Gäste überschwänglich. Bald darauf schloss sich die Tür wieder und Marija, die das ganze Geschehen neugierig verfolgte, setzte sich auf den dicken Stamm vor dem Holzschuppen gegenüber dem Haus und wartete. Die Stimmen, die aus dem Haus drangen, waren zwar laut, doch konnte man nicht richtig verstehen, worüber gesprochen wurde.

    Die Tante und ihr Mann wohnten am Rande des nächsten Dorfes in einem schmalen düsteren Tal. Sie bewirtschafteten einen Bauernhof, den der Mann vor längerer Zeit erworben hatte. Eigentlich war er Marijas richtiger Onkel. Ihre verstorbene Mutter und er waren Geschwister gewesen. Ihre Vorfahren stammten aus dem österreichischen Tirol. Viel mehr jedoch war über diese Familie in der Gegend nicht bekannt. Dem Onkel und seiner Frau war zu Ohren gekommen, dass Marija von ihrem Vater und ihrer Stiefmutter nicht gut behandelt wurde. Je größer und kräftiger sie wurde, umso mehr musste sie auf dem Bauernhof arbeiten. Mehr noch. Die Stiefmutter hatte sogar eine Magd entlassen, deren Arbeit von da an Marija übernehmen musste. Marija verrichtete ihre Arbeit zwar zur Zufriedenheit der Stiefmutter, doch sie fühlte sich ungerecht behandelt. Sie fragte die Stiefmutter, warum sie ihr keinen Lohn zahlte, da sie doch genauso gut wie die Magd vor ihr arbeitete. Doch die Antwort der Stiefmutter war nur: „Du hast doch hier bei uns alles, was du brauchst. Sei nicht undankbar!"

    Es dauerte nicht lange, bis sich diese Ungerechtigkeit, mit der Marija leben musste, in der Gegend herumgesprochen hatte. So erfuhr auch Marijas Tante von der ganzen Geschichte. „Das können wir doch nicht zulassen, dass deine Nichte so unverschämt ausgenutzt wird!, sagte sie eines Tages zu ihrem Mann. „Das muss ein Ende haben und zwar bald! Wir nehmen Marija erst mal zu uns, dann wird sich schon ergeben, wie es mit ihr weitergehen soll. Gesagt, getan. An diesem Sonntag also sollte sich Marijas Leben von Grund auf ändern. Natürlich wusste sie von dem Vorhaben ihrer Verwandten noch nichts. Ihr kam nur das Benehmen der beiden bei der Begrüßung auf dem Hof sehr merkwürdig vor. Darum schien ihr ihre Neugierde darüber, was da im Hause vor sich ging, berechtigt.

    Als die Tante und der Onkel nach längerer Zeit aus dem Hause kamen, konnte man an ihren Gesichtern erkennen, dass die Unterhaltung, die sie geführt hatten, nicht angenehm gewesen sein konnte. Aus dem Flur drang die schrille Stimme der Stiefmutter. Die beiden aber kümmerten sich nicht darum, was die aufgeregte Frau ihnen nachschrie. Marija wurde es angst und bange. „Was ist denn da nur passiert, dass die Stiefmutter so böse ist?, fragte sie sich verzagt. Ängstlich ging sie auf die Tante zu und wollte wissen, was denn passiert sei. Der Onkel machte sich bereits am Fuhrwerk zu schaffen und wendete es. Das hatte wohl zu bedeuten, dass die beiden sofort wieder abfahren würden. Die Tante fasste Marija unter dem Arm und ging schnell mit ihr auf den Wagen zu. Der Onkel kletterte bereits auf den Wagen. „Komm, Marija, fahr ein Stückchen mit uns. Ich erzähle dir, was wir mit deinen Leuten besprochen haben. Marija bekam Angst. Was war los? Warum schrie die Stiefmutter so fürchterlich? Unsicher stieg sie auf den Wagen und schon fuhren sie vom Hof. „Du kannst nachher zurücklaufen, sagte der Onkel freundlich. Die Tante war noch immer ganz aufgeregt. „Diese Frau ist unmöglich!, fing sie an. „Wie kann man nur so unverschämt sein? Ich wollte ihr nur sagen, was die Leute so reden und dass es nicht schön und richtig ist, wie sie dich behandelt! Sie hat natürlich alles abgestritten und behauptet, dass das alles Lügen sind, was sich die Leute so erzählen. Als ich sie dann fragte, wie viel Lohn sie dir im Monat zahlt, wurde sie ganz rot und dann wusste ich, dass an den Geschichten, die ich gehört habe, was Wahres dran sein muss."

    Marija hörte den Worten der Tante gespannt zu. Einerseits war sie froh, dass ihre Verwandten gekommen waren, um die Sache irgendwie zu regeln. Doch sie hatte Angst, was sie erleben würde, wenn sie nachher wieder nachhause kommen würde. „Du sollst ruhig wissen, dass dein Onkel und ich dich von hier wegholen werden, sobald du achtzehn Jahre alt bist. Das haben wir auch deiner Stiefmutter gesagt. Da hättest du sie sehen sollen, wie sie ihre Augen aufgerissen hat und dann gleich anfing zu schreien! Dein Vater hat kaum was gesagt. Er weiß sowieso, dass seine Tochter die längste Zeit zu Hause gewesen ist, aber ich glaube, dass er sowieso nicht gegen diese Frau ankommt! Die Tante drückte Marija zärtlich an sich, als sie spürte, dass die Kleine mit der Angst kämpfte. Sie wollte sie ermuntern und sagte: „Du brauchst keine Angst zu haben. Ich habe deiner Stiefmutter schon gesagt, dass sie sich dir gegenüber anständig benehmen soll, sonst komme ich wieder! Der Onkel brachte sein Fuhrwerk zum Stehen und schaute Marija ein wenig mitleidig an. „So, mein Mädchen! Jetzt müssen wir uns verabschieden. Du hast noch einen ganz schön langen Weg zurück nachhause und wir beide müssen uns auch beeilen, dass wir noch vor der Nacht zurück in unser Dorf kommen." Sie verabschiedeten sich herzlich und schon polterte der Wagen davon. Marija schaute den Fahrenden nach, bis der Wagen hinter der ersten Kurve verschwunden war, dann machte sie sich auf den Heimweg.

    Unterwegs konnte sie keinen klaren Gedanken fassen. Das ging ihr alles viel zu schnell. Sie sollte von zu Hause weggehen, hatte die Tante gesagt. Ja, darüber war sie froh. Sie würde hier alles zurücklassen müssen und bei der Tante dann ein neues Zuhause finden. Aber sie hatte ihre Zweifel, ob das wirklich die bessere Lösung für sie war. In ihre Gedanken vertieft kam sie schnellen Schrittes zum Hof. Sie schaute sich ein wenig um, weil sie vermutete, dass die Stiefmutter auf sie wartete, um sie darüber auszufragen, was ihr die Tante noch alles erzählt hatte. Die Stiefmutter saß auf dem Baumstamm vor der Hütte, auf dem Marija zuvor gesessen hatte. Sie lehnte behäbig an der Hauswand und wartete, bis Marija in ihre Nähe kam. Marija wollte ins Haus gehen und sich umziehen, denn sie musste gleich die Schweine füttern, die schon hungrig grunzten.

    „Wo treibst du dich so lange rum? Soll ich etwa die Schweine füttern? Erschrocken blieb Marija stehen. Die Stiefmutter kam auf sie zu und holte mit der Hand aus. Marija duckte sich, doch trotzdem bekam sie noch etwas von der Ohrfeige ab. Sie sprang zur Seite und sagte laut: „Sie haben kein Recht mich zu schlagen! Ich habe nichts verbrochen und die Schweine, die kriegen ihr Fressen gleich! Ich muss mich nur noch schnell umziehen! Marija ging ins Haus und ließ die Stiefmutter stehen. Sie kannte sich nicht wieder. Woher nahm sie überhaupt den Mut, der Stiefmutter die Stirn zu bieten? Sie ging in ihre Kammer, um sich umzuziehen. Dort trat sie vor den Spiegel und schaute sich an. Der Schlag der Stiefmutter tat ihr nicht mehr weh und zum ersten Mal war sie stolz auf sich. Bisher war sie nach den Ausbrüchen der Stiefmutter immer traurig und niedergeschlagen gewesen, heute aber machte ihr der Vorfall auf dem Hof nichts aus und sie fühlte sich stärker als je zuvor. Sollte der Besuch ihrer beiden Verwandten so viel ausgemacht haben? Sie freute sich über sich selbst. Die wenigen Monate, die ihr noch zur Volljährigkeit fehlten, würde sie schon noch durchstehen, und sie nahm sich vor, sich in Zukunft nicht mehr alles gefallen zu lassen.

    Die Bediensteten auf dem Hof nahmen mit Erstaunen zur Kenntnis, dass Marija ein wenig anders geworden war. Im Grunde genommen war nicht viel passiert, doch in Marijas Leben hatte sich etwas bedeutend verändert. Das Leben auf dem Hof dagegen nicht. Die Arbeit musste getan werden und jeder musste mit anpacken. Marija bekam aber schon zu spüren, dass ihre Stiefmutter sie noch weniger beachtete als vor dem Besuch ihrer Tante. Doch sie machte sich nichts daraus, tat ihre Arbeit und versuchte zu jedem freundlich zu sein. Ab und zu ertappte sie sich jedoch dabei, dass sie in Gedanken schon auf dem Hof ihrer Tante und ihres Onkels war. Sie versuchte sich auch vorzustellen, wie es wohl werden würde, wenn sie erst dort wohnte. Sie wusste natürlich, dass sie auch bei der Tante kein richtiges Zuhause finden würde. Sicher würde es am Anfang schwer sein sich einzuleben, aber mit der Zeit würde es bestimmt für sie besser werden, als es jetzt war. Sie freute sich schon, dass die Zeit immer näher rückte, wo sie endlich ihre Sachen zusammenpacken und den Hof verlassen konnte.

    Doch da war noch etwas, was sie traurig stimmte. Ihr Halbbruder, mit dem sie sich doch immer ganz gut verstanden hatte, ging ihr in letzter Zeit ein wenig aus dem Weg. Eine Zeitlang hatte Marija das Verhalten ihres Bruders so hingenommen, doch eines Morgens im Stall, als beide mit der Arbeit fertig waren, fragte sie ihn, was der Grund für sein abweisendes Verhalten sei. Er schaute sie erstaunt an und sagte: „Das fragst du noch? Wie kannst du so einfach von zu Hause weggehen und uns alle mit so viel Arbeit zurücklassen? Du weißt doch genau, dass unser Vater nach dem schweren Unfall nicht mehr so kann wie früher. Dass meine Mutter auch kränklich ist. Und ich bin auch noch nicht erwachsen. Wer soll denn dann die ganze Arbeit schaffen, wenn du bald auch nicht mehr da bist? Marija sah ihren Halbbruder erstaunt an. Im Grunde genommen tat er ihr leid. Er war wirklich noch viel zu jung, um die volle Verantwortung für den Hof übernehmen zu können. Doch was konnte sie jetzt dafür? „Er hat sich ja auch keine Gedanken darum gemacht, wie sehr ich darunter gelitten habe, dass ich zwar hier geboren bin, aber eigentlich nicht hierhergehöre. Dass mich die Mutter nie so gernhatte wie ihn. Dass sie nie ein freundliches Wort für mich übrighatte. Soll er das alles nicht gemerkt haben? Sie trat zu ihm und sagte: „Schau mal, Josef, du hast doch bestimmt auch gesehen, wie schwer mein Leben hier auf dem Hof ist. Du hast nie versucht, mich wenigstens einmal vor der Mutter in Schutz zu nehmen. Wenn du mitbekommen hast, wie sie mich manchmal geschlagen hat, hast du dich nur umgedreht und bist weggegangen! Du hast es einfach hingenommen, dass sie mich so schlecht behandelt hat. Du hast dich genauso benommen wie der Vater, wenn es um mich ging. Bist du einmal zu mir gekommen und hast mich getröstet, wenn ich da unter meinem Baum geweint habe und einsam und traurig war, weil ich mich nach meiner Mutter gesehnt habe? Immer bist du einfach nur an mir vorbeigegangen, als ob ich gar nicht da wäre. Und jetzt fragst du mich, wie ich euch und mein Elternhaus verlassen kann!? Wir haben nie irgendwas gemeinsam unternommen, so wie das andere Geschwister tun. Immer hattest du Angst, deine Mutter könnte dich sehen, wenn du mit mir zusammen warst. Kannst du nicht verstehen, dass ich hier wegwill? „Marija, du weißt doch, wie streng die Mutter ist, auch zu mir! Ich habe mich nicht getraut etwas zu sagen. Oft hatte ich mir vorgenommen, ihr was zu sagen, aber sie hat immer gleich gemerkt, was ich wollte und mich immer gleich unterbrochen. Ich geb` ja zu, ich hab` Angst vor ihr. Aber eins versprech` ich dir, Marija. Sobald ich den Hof übernehme, dann weht hier ein anderer Wind! Dann lass` ich mich nicht mehr von ihr rumkommandieren! Ich hätte nie gedacht, dass du mal von hier weggehst. Und jetzt ist es soweit. Sicher hab` ich gedacht, dass du auch mal heiraten würdest, aber bis dahin kam es mir noch so lang vor… Ich weiß auch, dass ich dich nicht umstimmen kann hierzubleiben und das tut mir leid. Ich weiß nicht, warum es immer so schwer ist, mit den Erwachsenen zu leben. Während er so sprach, stocherte er mit der Mistgabel im Stroh herum und vermied es Marija anzusehen. Ab und zu schaute er zur weit geöffneten Stalltür, als ob er befürchtete, dass die Mutter zufällig in den Stall kommen könnte. Marija hatte Mitleid mit ihm. Sie wusste nur zu genau, was er durchmachte. Sie ließ ihn stehen und ging im Schweinestall ihrer Arbeit nach.

    An diesem Abend konnte Marija lange nicht einschlafen. Sie dachte über das Gespräch mit Josef nach. Bis heute war ihr nie in den Sinn gekommen, dass auch sein Leben auf dem Hof nicht einfach war. Auch er war nicht frei vom starken Einfluss seiner Mutter. Schon als Kind durfte er nicht oft mit seiner Halbschwester spielen und als die beiden schon halb erwachsen waren, ging jeder von ihnen auf dem Hof seiner Arbeit nach. „Schade, dachte sie. „So viele schöne gemeinsame Stunden sind uns darum verloren gegangen … Und wir kennen uns ja auch gar nicht richtg. Wir haben immer so nebeneinander her gelebt, ohne richtige Geschwisterliebe. Um die sind wir betrogen worden. Aber jetzt ist es zu spät. Ich werde fortgehen und andere Menschen kennenlernen. Und er wird wohl auf dem Hof bleiben und mit den alten Gewohnheiten weiterleben.

    Am nächsten Morgen begegnete ihr Josef auf dem Weg in den Stall. Dieses Mal ging er nicht an ihr vorbei, sondern bat sie stehen zu bleiben. Marija war sichtlich überrascht, aber auch sehr erfreut darüber, dass er mit ihr sprechen wollte. „Vielleicht hat das Gespräch von gestern Abend doch etwas in ihm bewegt, dachte sie. „Was gibt`s, Bruderherz? Hast du auch so schlecht geschlafen? Sie schaute ihm in die Augen und wartete auf seine Antwort. Eine leichte Röte ging über sein Gesicht. Er senkte den Blick und suchte verlegen nach irgendetwas, worauf er seinen Blick richten konnte. „Ja, ich hab` auch schlecht geschlafen. Ich kann und will einfach nicht glauben, dass du wirklich von hier fortwillst! Ich hab` mir große Vorwürfe gemacht, dass ich nie versucht hab`, mit dir zu sprechen. Ich hatte nicht die Kraft, mich gegen die Mutter zu wehren und so zu dir zu sein, wie sich das für Geschwister gehört… Jetzt schäme ich mich dafür… Du bist doch meine Schwester! Und jetzt wirst du uns verlassen und wir kennen uns noch nicht einmal richtig! „Ja, das haben wir der Mutter zu verdanken! Sie hat uns aufwachsen lassen wie Fremde, obwohl wir unter einem Dach leben. Es ist so traurig, dass es so gekommen ist. Aber wir sind noch jung und vielleicht finden wir doch noch zueinander. Wenn ich bei der Tante lebe, kannst du mich ja ab und zu mal besuchen kommen. Es ist nicht so weit bis dahin und ich würde mich wirklich freuen. „Das mach` ich! Ich versprech`s dir!" Er warf einen Blick über seine Schulter, als ob er den bösen Blick seiner Mutter im Nacken spürte. Sie stand auf der Schwelle des Hauses und beobachtete die beiden jungen Menschen, die sich da unterhielten. Sofort und ohne Worte gingen sie auseinander, jeder seiner Arbeit nach und froh darüber, keine bösen Worte hinter sich zu hören.

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