Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

besser fit sein
besser fit sein
besser fit sein
eBook116 Seiten1 Stunde

besser fit sein

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Mein Taschenbuch beschreibt meinen Lebensablauf ab dem 10. Lebensjahr, wobei die Lernfähigkeit durch Wissenserweiterung schrittweise optimiert wird. Die Rückseite des Covers weist schon auf den Kampf hin, den der junge Mensch zu überstehen hat, wenn die Lernunwilligkeit (Faulheit) den Alltag bestimmt. Viel lieber würde man etwas "Nützliches" machen, als in der Stube zu hocken und zu pauken.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum15. Juni 2022
ISBN9783347635104
besser fit sein

Ähnlich wie besser fit sein

Ähnliche E-Books

Familienleben für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für besser fit sein

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    besser fit sein - Jan-Ole Filùt

    Vorwort

    Wozu soll dieses Buch gut sein? Berichte über Erinnerungen vom eigenen Leben gibt es sicherlich genug – von bedeutenderen Autoren, denkt sich mancher Leser – und könnte das Buch weglegen. Das mag beim ersten Blick so sein, doch ich meine, die Ausgangssituation ist immer eine andere. Der grobe Unterschied kann schon der sein, aus vornehmem Hause zu stammen, oder so wie ich aus einfachen Verhältnissen. Wie auch immer der Weg nach oben verläuft, zu einem besseren - und wenn es sein kann, auch zu einem bedeutenden - Leben, steht von Anfang an in den Sternen. Man weiß es einfach nicht.

    Leider hat kein Mensch genügend Zeit, verschiedene Möglichkeiten auszuprobieren. Ein Bonmot trifft da den Nagel auf den Kopf: „Wer alles beginnt, bringt nichts zustande". Man muss schon den richtigen Weg von Anfang an einschlagen. Ein kurzer Umweg kann nicht schaden und manchmal erforderlich sein, wenn das bessere Talent zweier gleich starker Talente ausgelotet werden muss - wenn man zum Beispiel sowohl Lust auf Medizin als auch auf Jura hat.

    So soll dieses Buch beispielhaft dafür sein, wie ich es gemacht habe. Vielleicht fallen einigen Lesern* Passagen auf, die ähnlich verlaufen sind. Man vergleicht und schätzt seinen Lebensweg neu ein.

    Viele Gedanken über meinen Werdegang habe ich mir anfangs nicht gemacht. Die Situation kam auf mich zu und musste von mir Ahnungslosen gemeistert werden. Mehr war nicht zu tun – und das war schon gewaltig genug. Auch ein glückliches Händchen, Mut und Risikobereitschaft waren ein Garant im Kampf um die beste Ausgangsposition.

    Kaum 10 Jahre alt hatte ich während des letzten Krieges durch Flucht und andere Umstände schon viel erlebt und so manche heikle Situation überstanden. Mir machte so schnell keiner was vor, dachte ich in meinem kindlichen Gemüt. Sollte ich nach dem Titel des Buches schon klug und fit genug für die Zukunft sein? Auch diese Frage stellte sich mir anfänglich nicht. Ich war helle, geschickt und was man als kleiner Junge sonst so braucht, um zu überleben. Das hatte mir die Vergangenheit gezeigt und gelehrt, dessen war ich mir voll und ganz sicher.

    Es war also noch nicht der Intellekt, der mein Leben bestimmte und über Wasser hielt, sondern mein nahezu untrüglicher Instinkt. Wenn möglich, ging ich den Gefahren aus dem Weg – nicht aber, wenn es ums Überleben ging. Um den ständigen Hunger zu stillen, musste ich manche Risiken in Kauf nehmen.

    KAPITEL I

    Aufbruch in eine neue Zeit

    Mein Gefühl von Freiheit

    Mit den Amerikanern kam die Freiheit. Diesen Satz konnte damals jede Generation anders interpretieren. Auf jeden Fall hatte unsere Familie die Nachkriegszeit in Hessen schon relativ gut überstanden – dank des US-Camps in der Nähe unserer Unterkunft, worüber ich in meinem ersten Buch „helle – ganz schön helle" ausführlich berichtet hatte. Mehr an Nahrung konnte ich weder dort noch von der Domäne beschaffen.

    Also hatten wir es mit den amerikanischen Besatzern in Hessen unter allen vier Zonen noch am besten getroffen. Der Marshall-Plan hatte sich gegen den Morgenthau-Plan durchgesetzt, und mit der Montan-Union sollte unsere zerstörte Industrie wieder aufgebaut werden. Das klang nicht nur nach Aufbruch und freie Fahrt für Europa - es sollte auch Realität werden.

    So hatte man für uns Kinder einen Wettbewerb gestartet, der diese Idee in plakatähnlichen Bildern verwirklichen sollte. Auch ich beteiligte mich daran und malte eine Weltkugel mit den Umrissen Europas, darauf einen Lastwagen mit Anhänger, der aus dem Hintergrund nach vorn größer werdend auf den Betrachter zufuhr. Ich hatte keinen Preis errungen, vielleicht eine Anerkennung. Sicherlich gab es viele mit dieser Idee.

    Auf der anderen Seite der Oder-Neiße-Linie hatten die Russen im östlichen Teil Deutschlands alles Wertvolle demontiert, so dass die dort dahin vegetierenden Menschen vollkommen auf die Sowjetmacht angewiesen waren. In der sowjetisch besetzten Zone gab es so gut wie nichts, außer der kommunistischen Ideologie. Um überleben zu können, waren sie auf Hilfspakete aus dem Westen angewiesen. Die Lage war so prekär, dass sie in ihrer Not noch zum x-ten Male auf die schon gründlich abgeernteten Felder gingen. Die lagen von Berlin aus so weit draußen, dass sich die Leute in ihrer Not außen an die überfüllten Wagons klammerten, um dort hin zu gelangen. So mancher kam dabei unter die Räder, wie es meiner Tante erging, die abrutschte und ein Bein verlor, woran sie 1946 verstarb.

    Zum Heizen gab es lediglich Braunkohle, die schon zerfiel, wenn man sie zu fest anfasste. Sie wurde den Bürgern einfach vor ihre Häuser auf die Straße gekippt und war durch diese Prozedur nichts als ein brauner Staubhaufen. Aus den Schloten stieg demzufolge dicker, schwarzer Qualm, der sich auf die Hausdächer und Fassaden legte, und den Städten ein trostloses Bild verlieh. Der üble Gestank wurde zum Wahrzeichen des geplagten Landes. Sobald man mit dem Zug in den Bauern- und Arbeiterstaat einfuhr, roch man ihn.

    Zu beiden Seiten des Bahndamms stand in den Kuhlen des ausgebeuteten Landes eine vielfarbige Giftbrühe. Den Betrachter im Zug beschlich das unsichere Gefühl, der Bahndamm möchte halten, damit man nicht in die Tiefe gerissen wird. Auch der Geruchsinn ließ die Leute im Stich, Pseudokrupp und ähnliche Krankheiten trieben die Sterblichkeitsrate entsprechend hoch.

    Also, nach Berlin, wo die Russen sind, wollten wir nicht mehr zurück. In Hessen zu sein, war für die meisten Menschen hier mehr als zufrieden stellend. Insbesondere war für uns Kinder die Lebensart, „the way of life", die uns die Amerikaner brachten, etwas völlig Neues und Interessantes. Wir erfuhren erstaunt von der 46 m hohen Freiheitsstatue auf Liberty-Island im New Yorker Hafen und von den imposanten Wolkenkratzern, die bis in den unendlichen freien Himmel ragten. Das alles und noch mehr hatte uns das 3. Reich verheimlicht.

    Wir Kinder jedenfalls fühlten uns frei und wollten das Land der unbegrenzten Möglichkeiten sobald als möglich kennen lernen. Mich faszinierte die ungeschminkte Offenheit dieser Nation, das ich durch das Amerikahaus in unserer Stadt wahrnahm und schon in meinem 1. Buch eingehend beschreiben hatte. Auch die Musik mit Jazz, Dixieland, Blues, die aus dem Radio kam, sowie die mitreißenden Tanzstile war eine weitere Variante dieser Freiheit.

    Jungen und Mädchen waren scharf auf amerikanische „Klamotten", sie konnten mit ihrer Farbigkeit nicht schräg genug sein. Amerikanismen schlichen sich in unsere Jugendsprache, weil wir natürlich AFN (American Forces Network) aus Frankfurt/Main hörten. Einige Süßigkeiten standen auch hoch im Kurs, vor allem Kaugummis, Coca-Cola und klebrige Schoko-Riegel mit Erdnüssen, die sich zwischen den Zähnen wie Kaugummis zogen.

    Im Sport gab es viel Unbekanntes aus den USA.

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1