Der letzte Tanzbär
Von Kathrin Hamel
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Der letzte Tanzbär - Kathrin Hamel
Der letzte Tanzbär
Und wo wohnen Sie?, fragt die Frau im Amt. Beim Zirkus, antwortet der Mann, und senkt den Blick, im Moment jedenfalls. Da weiß sie Bescheid.
Ich sitze vor dem Zelt und trinke noch ein Bier. Vier Stunden habe ich jetzt in den Ställen geschuftet. Sie bringen regelmäßig Bier und manchmal Schnaps, und vorhin hat eine der Russinnen sogar Stullen geschmiert. Wie eine Familie leben sie hier: die Russinnen mit ihren biegsamen Körpern, der Typ mit der roten Nase aus Sachsen, Diego aus Tschechien, die dicke Frau mit den Ponys. Die Sensation ist der Tanzbär.
Den Tanzbären will der Chef selbst vorführen. Über 300 Kilo wiege der Bär, hat mir Diego erklärt. Auch der Bär bekommt Schnaps. Und Weißbrot, ein paar getrocknete Maiskolben, ein bisschen Zucker. Mager kauert er in seinem Käfig inmitten seiner Scheiße. Seine Kette ist kaum länger als zwei Meter. Keine Ahnung, wie der Chef den Leuten den vorführen will. Ich drehe mich weg.
Was sitzt du hier rum, schreit der Chef mich an, füttere ich dich vielleicht dazu durch?, und scheucht mich hoch. Ich springe auf, stolpere ein bisschen, stehe dann halbwegs sicher auf den Beinen und greife nach den Handzetteln, die er mir entgegenstreckt.
Am Marktplatz stehen sie wieder, traurige Gestalten mit ungepflegten Tieren. Ein Pappschild haben sie aufgestellt: Wer Tier liebt, der gerne gibt. Eine dicke Frau hält mit einer Hand zwei Ponys am Strick, in der anderen schüttelt sie eine Sammelbüchse, in der ein paar Geldstücke klimpern. Struppige Strähnen hängen den Ponys über die Augen. Daneben ein Typ mit Handzetteln. Die Frau vom Amt will zügig daran vorbeigehen. Da erkennt sie den Mann, der neulich bei ihr war, und greift doch einen der Zettel. Kidnapping, denkt sie, reines Kidnapping ist das.
Auf den Zetteln, die ich verteile, ist der Tanzbär angekündigt: Der letzte Tanzbär. Eine Attraktion, einzigartig in Europa.
Am Montag fährt mich der Chef zum Amt. Wer keinen festen Wohnsitz hat, bekommt seinen Scheck einmal in der Woche. Ich bin wieder bei der netten Frau dran. Gefällt es Ihnen denn beim Zirkus?, fragt sie mich.
Er ist schmutzig und riecht nach Mist und Bier. Etwas von Familie murmelt er, als sie ihn nach dem Zirkus fragt. Schöne Familie, denkt die Frau vom Amt. Sammelt die Obdachlosen von der Straße auf, gibt ihnen eine Matratze im Stall bei den Tieren, versorgt sie mit Alkohol und ein bisschen Essen. Und lässt sie schuften wie Sklaven. Zögernd reicht die Frau dem Mann den Scheck. Bestimmt warten die Leute vom Zirkus unten, denkt sie. Fahren ihn in die Kreisstadt zur Bank, nehmen das bisschen Geld. Ich kann nichts machen, denkt sie, er müsste wenigstens wollen.
Ich lehne mich an die Wand und lasse mich langsam auf den Boden rutschen. Sitze ganz nah bei Diego, Schulter an Schulter fast, schon leicht benebelt vom Bier. Die Russin hat uns wieder Stullen gebracht. Ich fühle mich aufgehoben, wohlig und warm.
Samstag ist Premiere, sagt Diego, und steht auf, fünf Tage noch, dann wird auch der