YUKON Reise-Tagebuch 1986: per Kanu durch Alaska
Von Jens Bomholt
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Buchvorschau
YUKON Reise-Tagebuch 1986 - Jens Bomholt
Kapitel 1
VORBEREITUNG UND ANREISE
Die Idee
Etwa dreieinhalb Jahre davor, im Herbst 1982, hatte ich die USA mit dem Fahrrad durchquert. Praktisch ohne Vorbereitung, ohne Training, mit einem Minimum an Gepäck, und alleine, habe ich während etwas mehr als acht Wochen ca. 6’500 Kilometer zurückgelegt. Die Fahrt führte von der Ostküste quer durch den Kontinent an die Westküste und dann dem Pazifik entlang nach San Francisco. Diese Reise war derart eindrücklich und erlebnisreich, dass für mich feststand, wieder einmal eine solche Reise zu machen, mit einem einfachen (nicht motorisierten) Transportmittel, einem Minimum an Gepäck, und alleine. Da sich so eine Reise nicht in den üblichen vierwöchigen Ferien durchführen lässt, plante ich sie für den nächsten Stellenwechsel in etwa drei Jahren, also Sommer 1986. Hatte ich zuerst an den Mississippi gedacht, der mich bei der Tour durch die Südstaaten der USA so faszinierte, so kam mir bald einmal der Gedanke, dass es auch der Yukon sein könnte: Wildnis, Abenteuer, Gold, Bären, Mitternachtssonne …
Die Vorbereitung
Aus Überzeugung beschränke ich meine Vorbereitungen jeweils auf ein absolutes Minimum. Dadurch werden meine Reisen viel spontaner, abenteuerlicher und erlebnisreicher. Aber eine minimale Vorbereitung muss sein:
Kanutraining
Kanu-Erfahrung sammelte ich bei einer zweiwöchigen, geführten Tour auf den Seen und Kanälen in Farmland, Süd Schweden. (Veranstalter Sun Team, gebucht bei SSR).
Vorbereitende Lektüre
• «richtig reisen» Canada, Alaska
Autor Ferdi Wenger
Verlag office du livre
• Abenteuer-Almanach Canada
Autor Elmar Engel
Verlag Knaur
Die wichtigsten Informationen:
• die Temperaturen im Sommer sind etwas niedriger als hier im Schweizer Unterland
• der Yukon ist von Whitehorse im Yukon Territory Canadas bis zur Mündung in die Bering-See befahrbar. Der Schwierigkeitsgrad des Flusses ist 1 bis 2, also geeignet für ein offenes Kanu. Es gibt nur zwei Stromschnellen, die beide durchfahren werden können.
• der Fluss ist ab ca. Mitte Mai (manchmal aber erst nach der ersten Juniwoche) frei von Eis, und damit befahrbar.
Reisebüros
Vorbereitende Korrespondenz besteht aus einem Brief an Rainbow Adventure Tours (Anschrift folgt), in welchem ich um Informationen bitte, insbesondere auch über die Möglichkeit, ein Kanu zu kaufen. als Antwort kommt ein Haufen mich nicht interessierender Prospekte und ein computergedruckter Standardbrief. Ich verzichte auf weitere Korrespondenz.
Beim Reisebüro Xanaplan in Zürich, welches auf Canada und Alaska spezialisiert ist, kaufe ich eine Woche vor meinem Abflug ein Flugticket nach Vancouver. Dies einerseits, weil ich nicht realisiere, wie weit es von Vancouver nach Whitehorse ist (nämlich ca. 1000 Meilen bzw. 1600 km), andererseits aber, weil in Vancouver im Sommer 1986 die Weltausstellung Expo 86 stattfindet. Bei Herrn Werner Hess, dem Geschäftsführer des Reisebüros, frage ich nach, ob er jemanden kennt, der den Yukon auf ganzer Länge befahren hat. Nein, aber er habe einmal in einem Abenteuer-Magazin einen Bericht von jemandem gelesen, der sich durch die Yukon Flats gewagt habe. Es sei mörderisch: man verirre sich in einem Labyrinth von Kanälen, die oft als Sackgasse enden. Und die Insekten …
• Xanaplan AG (Firma 1993 gelöscht)
Felsenstrasse 12
Postfach 443
8034 Zürich
Telefon 01 / 55 72 35
Bei Xanaplan buche ich den Flug mit KLM Zürich-Amsterdam und mit CP AIR nach Vancouver, Hinflug 12. Juni 1986, Rückflug 31. August 1986, SFR 1’829.-
Vorschriften und Behördenkram
Behördenkram, also Visa, Waffeneinfuhr, Jagd- und Angellizenz, Devisenbestimmungen etc. beschränken sich auf ein Minimum: ich angle und jage nicht und trage auch kein Gewehr zum Schutz gegen wilde Tiere. Ein Visum ist nicht nötig, aber die zulässige Aufenthaltsdauer wird an der Grenze bestimmt und hängt vom Aussehen, vom Reisezweck und vom Vorhandensein genügender finanzieller Mittel ab (Richtlinie ca. 30 $ pro Tag). Aber nicht nur deshalb nehme ich genügend Geld mit, sondern auch, um mich notfalls aus allen Klemmen befreien zu können, in die mich meine sehr knappe Vorbereitung bringen könnte.
Nochmals kurz:
• Visum für Canada nicht erforderlich.
• Visum für die USA erforderlich. Meine Einreise geschieht aber in der Wildnis: es gibt dort keine Zollkontrolle.
• die Waffeneinfuhr nach Canada wäre, soweit ich gehört habe, völlig problemlos. Allerdings sind Revolver und Pistolen strengstens verboten. Will man eine kurzläufige Waffe für den Teil der Reise in den USA, muss man sie direkt dorthin vorausschicken.
• über Angel- und Jagdlizenzen informiert das Reisebüro. Gegen Angriffe wilder Tiere kann man sich ohne Jagdlizenz verteidigen.
Mitgenommene Ausrüstung
Die Ausrüstung, die ich aus der Schweiz mitgenommen habe, ist unten aufgelistet. Ich reise nicht gerne mit viel und sperrigem Gepäck, und ich werde mir die erforderliche Ergänzung meiner Ausrüstung in Whitehorse kaufen.
Schlafsack
Wichtigster Ausrüstungsgegenstand für mich ist mein Daunenschlafsack: ich liebe Daunen, obwohl die Plastiksäcke mit Hollofill, Quallofill etc. nicht nur gleich warm und fast gleich kompakt sein sollen, sondern vor allem kaum Wasser aufnehmen, auch nass noch gut isolieren, und schnell trocknen. Ausser dem Schlafsack habe ich mitgenommen:
Bekleidung
Unterwäsche, lange Unterwäsche, Socken, Kniestrümpfe, Thermo-Unterhemd, Rollkragenpulli, Hemden mit Brusttaschen, dünner Wollpullover, lange Jeans, kurze Hosen, Turnschuhe, Seglerschuhe (unempfindlich gegen Nässe), halbhohe Gummistiefel, Thermoweste, Texpore Überhosen, Texpore Jacke mit Kapuze, Südwester Hut (aus Plastik), Poncho aus gummibeschichtetem, robustem Stoff. Badehosen.
Ausrüstung
Militärtaschenmesser mit Säge, drei Billigfeuerzeuge (die sind wasserdicht und ersparen mir wasserfeste Zündhölzer), jede Menge Mammutschnur, Katadyn Wasserfilter, Kompass, Campingbesteck, für den Daunenschlafsack eine Goretex Schlafssackhülle / Biwaksack, kleine Feldflasche, Regenschirm (auch gegen Sonne), übliches Necessaire.
Apotheke
Übliches Verbandszeug, Schmerztabletten, Antibiotika (rezeptpflichtig), Micropur Tabletten um Wasser zu desinfizieren, Sonnencreme mit Schutzfaktor 6 und Lippenschutzstift mit Faktor 8 (damals das höchste).
DONNERSTAG, DER 12. JUNI 1986
Die Anreise
Die Anreise führt mit einem verspäteten Flug nach Amsterdam, so dass ich den Flug nach Vancouver gerade eben noch knapp erwische.
Der Grenzübergang
Bei der Einreise nach Canada liegt es im Ermessen des jeweiligen Grenzbeamten, die Dauer des Aufenthaltsvisums festzulegen. Willst du Ärger bekommen, dann nimm nur so viel Geld mit, wie du unbedingt brauchst, kleide dich als Hippie oder Trapper, und erzähle dem Grenzbeamten, dass du alleine die Wildnis erobern willst, den Bären, Wölfen und Moskitos trotzen, etc. Ich ziehe es vor, unauffällig gekleidet und sauber rasiert zu erscheinen, eine ausreichende Menge Geld dabeizuhaben, und dem Grenzbeamten zu erklären, dass ich an geführten Touren teilnehmen will (den Brief und die Prospekte des Reisebüros in Whitehorse habe ich dabei), und dass ich vorerst vor allem auch die Expo 86 besuchen will. Meine Einreise ist denn auch ganz problemlos.
Vancouver
In Vancouver bleibe ich zwei Tage. Ich miete mir am Flughafen für zwei Tage ein Auto (teuer, schwierig ohne Kreditkarte, aber praktisch). Billiger wäre sicher die Gebrauchtwagenvermietung «rent a wreck» im Zentrum der Stadt. Ich wohne in der riesigen Jugendherberge; Campingplätze gibt es keine im Stadtgebiet.
Informationen betreffend Vancouver:
• Auskunft über Busse zur Jugendherberge am Informationsschalter am Flughafen.
• Jugendherberge 8 $ (members) bzw. 10 $ (non members) pro Nacht. Geöffnet das ganze Jahr, von 16:00 bis 10:00 Uhr mit Nachtsperre von 00:00 bis 04:00 Uhr.
• Auskünfte aller Art beim Tourist Information Center im Zentrum der Stadt.
FREITAG, DER 13. JUNI 1986
Die EXPO 86
Ich besuche die Expo. Sie ist zentral, gross und eindrücklich. Aber die Menschenmengen: überall muss man Schlange stehen, manchmal mehr als eine Stunde, vor allem bei den Hauptattraktionen.
Abbildung 2: Expo 86 in Vancouver
Thema: Mobilität
Das Thema dieser Expo ist «Mobilität». Mobilität und Reisen: wie passend für mich!
Abbildung 3: moderne Rennjacht an der Expo
Abbildung 4: Thema Mobilität an der Expo
Ein Tag in Vancouver und an der Expo reicht mir, und ich kaufe ein Flugticket für einen Flug nach Whitehorse.
SAMSTAG, DER 14. JUNI 1986
Der Flug nach Whitehorse
Der Flug Vancouver - Whitehorse mit CP Air kostet ca. 260 $ (kanadische Dollar), normaler Tarif inkl. Steuern. In Europa, also vor deiner Abreise, kannst du Flugpässe für z.B. eine Woche unbeschränktes Fliegen auf allen Linien einer bestimmten Gesellschaft kaufen. Dieser Flugpass kostet weniger als mein Flug einfach Vancouver - Whitehorse!
Am Mittag fliege ich ab. Aus dem Flugzeug sehe ich schneebedeckte Berge überall. Ob die Temperaturen tatsächlich über 20 Grad Celsius (plus!) sein werden in Whitehorse? Wir haben Zwischenhalte in Prince George und Fort St. John.
Whitehorse
Ankunft in Whitehorse: es ist warm und schön. Vom Gratistelefon im Flughafen rufe ich die Visitor Information an und erhalte dort die Adresse des Youth Hostel. Mike und Kristy, mit Tochter Jessie und Hund Shadow, führen ein winziges Familienhostel, heimelig und nett, für 10 $ (members) und 15 $ (non members, also auch für mich). Es gäbe auch einen Campingplatz, aber ich habe Lust, in einem Bett zu schlafen.
Abbildung 5: Bärenfalle
Weitere Vorbereitungen in Whitehorse
Es ist Samstagnachmittag: Büros und Geschäfte werden erst am Montag wieder offen sein. Dies stört mich nicht, denn ich brauche jeweils mindestens zwei Tage, um mich alleine in der Fremde seelisch zurechtzufinden. Nach der Anreise fühle ich mich furchtbar einsam und fehl am Platz. Ich bin hungrig, müde, nervös, fern von zu Hause, kenne niemanden, frage mich, was ich hier soll, ob das nicht ein riesiger Fehler war …
Aber das geht in etwa zwei Tagen vorbei, wenn ich mich richtig verwöhne, gut esse, in einem richtigen Bett schlafe und die Zeit gehen lasse.
SONNTAG, DER 15. JUNI 86
Ich verbringe den Sonntag in der Stadt (die Jugendherberge ist auf der anderen Seite des Flughafens, oberhalb der Stadt, etwa eine halbe Stunde zu Fuss entfernt). Whitehorse ist eine grosse Stadt mit ca. 15’000 Einwohnern: sie ist die Hauptstadt des Yukon Territory.
Abbildung 6: Whitehorse
Ich gehe zum Visitor Information Center, hole einen Stadtplan und Broschüren, lese die Inserate am Anschlagbrett. Ich gehe durch die Stadt und merke mir, wo die verschiedenen Einkaufszentren, die Secondhandshops und Reisebüros sich befinden. Ich gehe am Fluss entlang, kaufe Zeitungen und lese sie, insbesondere auch die Kleinanzeigen, welche Kanus zum Verkauf anbieten. Ich besuche das Mac Bride Museum: eine super Ausstellung von Gegenständen, Bildern und Dokumenten aus der Goldrausch-Zeit. Gespräche mit verschiedenen Leuten benutze ich dazu, Tipps für den Kauf eines Kanus und die Vorbereitung der Fahrt zu bekommen.
Abbildung 7: Schaufelraddampfer S.S. Klondike in Whitehorse
MONTAG, DER 16. JUNI 1986
Auf der Suche nach einem Kanu
Ich bin wieder in der Stadt unterwegs, diesmal haben aber Geschäfte und Büros offen. Ich kaufe noch nichts, um nichts schleppen zu müssen, aber ich sammle alle Informationen, gehe in Geschäfte und vergleiche Preise, gehe bei allen Kanuvermietern vorbei und frage nach gebrauchten Kanus, die zu verkaufen seien, etc.
• Secondhand Shops:
○ 2nd avenue discount
○ fred's new and used
○ 20/20
• Anschlagbretter (bulletin boards):
○ Visitor Information Center
○ Einkaufszentren und Warenhäuser
• Sportgeschäfte:
○ Hougens
○ einige weniger grosse Geschäfte
• Kanuverleiher / Outfitter:
○ rainbow adventure tours
3089 - 3rd ave
whitehorse, yukon, y1a 5b3
○ karpes and pough company
p.o. box 5152
whitehorse
○ tatshenshini expeditions
1602 alder street
whitehorse y1a 3w8
○ wanderlust wilderness adventures
p.o. box 5076
whitehorse y1a 4s3
○ yukon tours
200 - 307 jarvis street
whitehorse y1a 2h3
• Zeitungen:
○ Yukon News
○ Whitehorse Star
Bei der Suche nach einem Kanu verzichte ich darauf, die Radiostation anzurufen, welche solche Anfragen an ihre Hörer weiterleitet, und ich rufe auch nicht die an den Anschlagbrettern angegebenen Telefonnummern an. Ein gebrauchtes Kanu in einem Secondhandshop ist spottbillig, aber eine völlige Schwarte. Das Preisniveau von guten gebrauchten Kanus scheint von 500 $ aufwärts zu sein. Verbreitet sind Coleman Kunststoff-Kanus (billig) und Grumman Aluminium-Kanus (teuer). Diverse Fiberglas-Kanus, z.B. Clipper, liegen dazwischen. Gebrauchte Holz- und Holz-Stoff-Kanus sind selten; ich würde als Nichtfachmann keines kaufen. In Gesprächen erfahre ich, dass die Coleman Kanus als Badewannen bezeichnet werden, dafür seien sie unzerstörbar. Als Mietboote auf dem schnellfliessenden oberen Yukon sind sie ideal. Neu werden sie im Woolworth für 460 $ (15 Fuss) bzw. 540 $ (17 Fuss) verkauft. Ein neuer Clipper Scout, Fiberglas mit Kevlar-Verstärkung, kostet bei Hugens 750 $. Ein neues Grumman (17 Fuss) kostet mindestens 850 $. Das Grumman ist aber nicht nur das leichteste, sondern auch das schnellste, und es sieht am kanumässigsten aus. Am Abend treffe ich mich mit David Howe von Rainbow Adventure Tours, um zwei gebrauchte Grumman 17 Fuss Aluminium-Kanus anzuschauen. Wenige Minuten später bin ich stolzer Besitzer eines Kanus für den Preis von 620 $. Zugegeben, eine Coleman «Badewanne» kostet neu weniger, aber ich habe jetzt das beste Kanu, das es gibt, und Dave hilft mir mit Transport, stellt mir für morgen tagsüber einen Abstellraum in der Stadt hinter seinem Büro zur Verfügung, bringt mich und meine Sachen zum Fluss, und gibt mir wichtige Tipps. Ich bin zufrieden und in mein Kanu verliebt.
Ich habe heute auch Zelte, Paddel und Schwimmwesten angeschaut und die Preise verglichen. Morgen werde ich mir den Rest meiner Ausrüstung zusammenkaufen und hoffentlich auch starten. Das Wetter ist fantastisch gut, der Fluss fliesst zügig Richtung Norden, und ich möchte am liebsten schon unterwegs sein. Nichts mehr von der Niedergeschlagenheit, die jeweils die ersten zwei-drei Tage nach der Anreise vorhanden ist!
Flussbeschreibung
Bei Karpes and Pough habe ich zwei Büchlein gekauft mit detaillierten Flusskarten und Streckenbeschreibungen für die Strecken Whitehorse - Carmacks und Carmacks - Dawson.
Whitehorse - Dawson ist die vielbefahrene und gut unterhaltene Strecke, auf welcher jährlich Hunderte von Touristen den Weg der Stampeder (Goldsucher während des Goldrausches) nachvollziehen. Auf dieser Strecke bis nach Dawson und dessen Goldfeldern gibt es eine Menge historischer Siedlungen, Blockhäuser, Pfade, Goldgruben etc., die zum Teil auch gepflegt und restauriert werden. Am Abend lese ich diese Flussbeschreibungen sowie einschlägige Literatur, die in der Jugendherberge aufliegt.
DIENSTAG, DER 17. JUNI 86
Der Dienstag bringt wieder fantastisches Wetter. Gestern Nacht um 22 Uhr schien noch die Sonne, und beim Aufwachen steht sie wieder hoch am Himmel. Heute Nacht waren noch zwei Schweizer in der Herberge, die mit einem unglaublich billigen Flugpass eine Woche umherfliegen. Ausserdem ein Neuseeländer, der trampt. Ich packe meine Sachen, schultere den Rucksack und gehe runter in die Stadt.
Einkäufe
Die Büros und Läden haben noch geschlossen. Ich gehe zum Secondhand-Shop und kaufe ein Paddel, sowie Kochtopf, Bratpfanne, Kaffeetopf, Tasse und eine Bratschaufel für zusammen 22 $. Das Paddel stellt sich als fantastisch gut heraus, und ich werde es immer benutzen, obwohl ich es nur als Ersatz vorgesehen hatte. Während ich warte, dass die Banken aufmachen, damit ich das Geld für Kanu und Ausrüstung holen (bzw. einen 1000 $ Traveller Check einlösen) kann, mache ich mir eine Einkaufsliste.
Ich bezahle das Kanu bei Dave und deponiere die ersten Einkäufe. Dann zum Einkaufszentrum, wo die Warenhäuser Hudson Bay Company Store, Woolworth, Super Value und einige kleinere Läden in einem grossen Gebäude-Komplex angeordnet sind. Die Einkäufe in einem Geschäft deponiere ich jeweils an der Kasse, und gehe in den nächsten Laden.
• Zelt: ich hätte ja zu gerne ein leichtes, kleines, erstklassiges Bergsteiger-Biwakzelt. Aber im Kanu? Gewicht spielt keine Rolle. Und wenn es tagelang regnet? Ein Dreimann-Zelt ist das Minimum. Für 99 $ (Aktionspreis) kaufe ich ein Dome Zelt (Kuppelzelt), mit dem ich sehr zufrieden sein werde, solange das Wetter nicht allzu nass ist. Es ist gerade genügend robust, um zwei Monate Dauergebrauch recht gut zu überstehen. Am wichtigsten ist das feinmaschige («noseeum proof») Moskitonetz vor Fenster und Eingang: durch die groben Maschen in Billigzelten lassen sich die bugs nicht stoppen.
• Liegematte: auch die dürfte weich und gross und sperrig sein. Ich habe leider nur eine dreiviertel-lange dünne aus Insulite gekauft; heute würde ich mehrere und grössere kaufen. Insulite hat als Material den riesigen Vorteil, dass es kein Wasser aufnimmt. Ich muss die Matte also nicht einpacken. (Ca. 10 $).
• Schwimmweste: ich kaufe eine gute Schwimmweste mit Schnellverschlüssen, und trage sie immer und ohne Ausnahme, wenn ich auf dem Wasser bin.