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Magie der Asche 2: Flammender Kuss
Magie der Asche 2: Flammender Kuss
Magie der Asche 2: Flammender Kuss
eBook291 Seiten3 Stunden

Magie der Asche 2: Flammender Kuss

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Über dieses E-Book

Der gutaussehende Phönix Trystan ist ein Frauenschwarm. Für den wortkargen Waffenhändler ist jedoch Debbie die erste, die ihn interessiert.
Seit damals…
Trystans leidender Gesichtsausdruck hat einen Grund, der in der Vergangenheit liegt.
Er hat nur Augen für Debbie und nutzt jede Gelegenheit, um ihr nahe zu kommen. Debbie fühlt sich von seiner Art und den unglaublichen Augen angezogen, doch sie lebt bereits in einer Beziehung. Verzweifelt versucht sie ihm zu widerstehen. Als Debbie der Versuchung dann doch nachgibt, wird Trystan von seiner Vergangenheit eingeholt und beide sind in großer Gefahr. Wird Trystan seine Liebe retten können und seine Vergangenheit bezwingen?
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum17. Juni 2021
ISBN9783347275379
Magie der Asche 2: Flammender Kuss

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    Buchvorschau

    Magie der Asche 2 - Michaela Weber

    Die Schwestern Debbie und Selena setzten zur Landung in der Lichtung im Park, neben der Wohnung ihrer Schwester Mia an. Die beiden hatten eine ihrer Flugstunden als Phönixe beendet und versuchten den Bäumen auszuweichen, während sie sich sinken ließen. Debbie bekam die Landung einigermaßen elegant zu Stande, ganz im Gegensatz zu Selena, die eine Schleifspur im gepflegten Rasen hinterließ. Sie wurde von einer dicken Birke gebremst, die daraufhin ein paar Blätter fallen ließ, aber ansonsten unbeschadet blieb. Zum Glück war sie als Phönix hart im Nehmen.

    Es war noch ungewohnt, dass sie sich verwandeln konnten, da sie erst vor kurzem erfahren hatten, das sie nicht nur menschlich waren. Die beiden Phönixe Trystan und Lennox, die sie begleitet hatten, flogen über ihren Köpfen noch eine Schleife, begleitet von ihrem Vater. Als sich die beiden Mädchen zurück verwandelt hatten, und zu Fuß über den Rasen gingen, drehten die mächtigen Vögel ab. Mit ihren riesigen Schwingen glitten sie über die Wipfel der wunderschönen Tannen davon. Menschen konnten sie nicht sehen, wenn sie in ihrer magischen Gestalt waren.

    Es war von Vorteil, dass man sie erst sah, wenn sie zurück verwandelt waren.

    Nur Ihresgleichen oder andere magische Wesen konnten sie wahrnehmen.

    >> Tolle Landung. <<, lachte Debbie und klopfte eine kleine Flamme auf ihren Ärmel aus.

    >> HaHa. <<, gab Selena etwas beleidigt zurück, musste dann aber doch auch lachen und versuchte ihrerseits die Flammen auf ihren Armen auszuklopfen.

    >> Brenne ich noch irgendwo? <<, wollte Debbie wissen, während sie sich um die eigene Achse drehte. Selena klopfte ihr die glühenden Stellen am Rücken aus und drehte sich dann zu ihrer Landespur um.

    Gemeinsam versuchten sie, mit den Schuhen, den Rasen wieder in Form zu bringen, doch es war aussichtslos. Die Spur war einfach zu breit und tief. Sie sahen sich gegenseitig an und zuckten mit den Schultern. Niemand würde eine Erklärung dafür haben, außer Derjenige wäre selbst ein Phönix. Und Jake, Mias Freund, wusste bestimmt wie man solche Dinge wieder hinbekam.

    Zusammen machten sie sich auf den Weg zur Wohnung, die direkt am Rande des Parks lag. Sie schritten durch die abendlichen Sonnenstrahlen über die weiche Wiese und traten vor die Tür. Selena drückte auf die Klingel, während sie bereits die Tür öffnete.

    Marc kam ihnen bereits entgegen und umarmte sie stürmisch. Danach führte er sie zu seiner Mutter in die Küche.

    Mia hatte schon auf sie gewartet und der erste Kaffee lief gluckernd durch die Maschine während Mia einen Kakao für Debbie, die niemals Kaffee trank, zubereitete.

    >> Mama Film? <<, bettelte Marc. Mia stellte den Kakao auf den Tisch und schaltete für ihn den Fernseher ein. Er durfte vor dem Zubettgehen immer eine Folge seiner Lieblingsserie sehen.

    >> Danach geht’s ins Bett mein Baby. <<, ermahnte sie ihn streng, was Marc geflissentlich überhörte. Debbie und Selena kicherten und ließen sich auf der Bank nieder.

    Mia musste ebenfalls lächeln.

    >> Und, wie lief es mit euren Übungsflügen? <<, war Mia neugierig und zupfte Selena ein Blatt aus den Haaren. Für Mia war das Fliegen schon nichts neues mehr. Sie genoss es sehr mit Jake ihre Runden zu drehen. Meist flogen sie nachts eine Runde, während abwechselnd ihre Geschwister oder ihre Eltern, auf den schlafenden Marc achteten. Dafür war sie ihnen sehr dankbar.

    Debbie fing an zu lachen und Selena schubste sie leicht.

    >> Gut…sehr gut. Das Fliegen funktioniert sehr gut. Wir waren ungefähr eine Stunde durchgehend in der Luft und wir haben Loopings gedreht.

    Das Gleiten gefällt mir am besten…oder…warte nein, wenn wir uns fallen lassen, dass ist echt cool, wie es im Bauch kitzelt. Das ist wie früher, wenn wir als Kinder sehr hochgeschaukelt sind. <<, erzählte Selena begeistert.

    >> Nur mit der Landung haben wir es noch nicht so ganz drauf. <<, lachte Debbie.

    >> Muss Jake den Park wieder einmal in Ordnung bringen? <<, prustete Mia. Debbie nickte und lachte mit.

    >> Tut mir leid. <<, flüsterte Selena etwas verlegen und zuckte mit den Schultern.

    >> Macht doch nichts, er kennt das ja von mir zu Genüge. Er hat schon Übung darin. Ausserdem, mit Magie ist das ein Klax. Bin neugierig, wann sie uns mal zeigen, wie das mit der Magie funktioniert…Debbie wie hat dir das Fliegen gefallen? <<, wollte sie wissen, während sie ihr den Kakao brachte und einen Teller mit Keksen auf den Tisch stellte.

    >> Super, diese Freiheit… Als wäre ich ein Vogel. Es ist unglaublich. Zwischendurch kam ich ein bisschen ins Trudeln und bin etwas in die Tiefe gefallen, aber es ist so großartig, so schwerelos dahinzusegeln. <<, schwärmte sie und nahm einen vorsichtigen Schluck aus ihrer Tasse.

    Mia verstand das. Sie liebte es und konnte sich an den Flügeln nicht sattsehen.

    Wenn sie in ihrer menschlichen Gestalt war und die anderen verwandelten sich, konnte sie ihre Hände nicht von dem feinen Gefieder lassen. Es war ihr egal, ob das eine ihrer Schwestern war oder Jake, sie fuhr immer wieder mit den Fingern in die weichen Federn und bewunderte die Farben.

    Während die Federn ihrer Schwester Selena in allen tönen von schwarz über grau bis weiß gingen, und ihre Schwingen von einem Engel stammen könnten, waren Debbies feuerrot.

    Debbie stach so richtig heraus, wenn sie gemeinsam unterwegs waren. Mia fand sie beide wunderschön. Bei Debbie wirkte es als würden sie dauerhaft in Flammen stehen, so sehr strahlte das Rot. Mia kam es so vor, als würde sie von innen leuchten. Wenn Selena flog, glaubte man einen wahrhaften Engel vor sich zu sehen, vorausgesetzt man sah über den Schnabel und die Krallen hinweg.

    Inzwischen war Marcs Film bereits zu Ende und Mia brachte ihn zu Bett.

    Als sie zurückkam, hatten die beiden den Keksteller schon geleert.

    >> Fliegen macht hungrig. <<, stellte sie fest und holte gleich die ganze Dose zum Tisch.

    >> Tschuldigung. <<, murmelte Debbie mit vollem Mund, und grinste als sie geschluckt hatte.

    >> Sind eh noch genug da. <<, kicherte Mia und öffnete die Dose, um sie ihren Schwestern vorzusetzen.

    >> Wie geht’s euch mit den Flammen? Habt ihr die schon unter Kontrolle? <<

    Mia erinnerte sich nur zu gut daran, wie viele ihrer Shirts sie in den Müll hatte werfen müssen, da sie von Brandlöchern übersäht waren.

    >> Geht so, ein paar Brandlöcher haben wir wieder. Es ist so, dass wir es unter Kontrolle haben, wenn wir die Flammen bewusst herbeirufen. Das Problem liegt bei den Verwandlungen…da machen die was sie wollen. <<, gestand sie, und zeigte auf ein paar Löcher am Ärmel.

    >> Das wird schon werden…passiert mir auch noch manchmal. <<, erklärte sie und trank auch von ihrem Kaffee.

    >> Aber wir sind nicht die einzigen, die brennen. <<, gluckste Selena und zwinkerte Debbie zu, die daraufhin rote Wangen bekam und die Augen verdrehte.

    >> Ah, lass mich raten…Trystan? <<, feixte Mia.

    >> Sel bildet sich das nur ein. Sie sieht Gespenster, er hat kein Interesse an mir. <<, machte Debbie deutlich.

    Jakes Freund Trystan war eine echt imposante Erscheinung. Debbie fand er war der typische Bad Boy. Das er als Waffenhändler arbeitete und fast immer eine Lederhose in Kombination mit schweren Boots trug ließ ihn noch gefährlicher wirken. Wer ihn sah, fing zu sabbern an bei den Brustmuskeln. Doch was Debbie an ihm besonders interessant fand, war sein Gesicht. Es war so kantig und doch so weich gezeichnet zugleich. Er hatte immer so einen leidenden Gesichtsausdruck, bei dem man ihn sofort in die Arme schließen und trösten wollte.

    >> Da bin ich mir nicht sicher…ähm es kam mir auch schon die ganze Zeit so vor. <<, stimmte Mia ihrer Schwester Selena nachdenklich zu.

    >> Siehst du…sag ich doch. Er hat dich immer im Blick und heute hat er sogar den anderen abgedrängt, um dich aufzufangen. Deb wirklich…, wenn ich es dir doch sage. Er steht auf dich. <<

    >> Das ist doch gar nicht wahr…Trystan hat den anderen vermutlich gar nicht gesehen und ich habe auch gar kein Interesse an ihm, ihr wisst genau warum. <<

    Das war nicht ganz die Wahrheit…

    Sie hatte sehr wohl Interesse an ihm, aber sie war bereits in einer Beziehung.

    >> Echt,…du meinst der Trystan, der blind jemanden erschießen könnte, hat den riesigen Phönix übersehen der in deiner Nähe war? <<

    Selena fand das ganze echt zum Brüllen.

    Debbie schüttelte den Kopf und schaute hilfesuchend zu Mia.

    >> Außerdem sieht er jedes Mal so aus als will er jeden der dir zu nahe kommt auffressen. <<, prustete Selena.

    >> Sel…du weißt ich bin vergeben. <<, versuchte Debbie es erneut. Sie musste sich was einfallen lassen, um die Mädels abzulenken. Zu schnell würden sie herausfinden, dass auch sie sich zu Trystan hingezogen fühlte, obwohl sie mit Noah zusammen war.

    Sie fühlte sich schon schlecht genug, weil sie Trystan gut fand. Das gehörte sich einfach nicht.

    In ihrer Familie wurde allen beigebracht loyal zu sein und das war auch gut so. Noah war ein guter Kerl, aber ihre Beziehung war eingeschlafen.

    Sie gab sich unglaublich viel Mühe, aber er schien sie einfach nicht mehr wahrzunehmen. Er setzte sich immer gleich nach der Arbeit auf die Couch und kippte sich ein Bier nach dem anderen hinunter. Er hatte auf nichts Lust. Wollte nie etwas unternehmen und wenn sie sich gemeinsam einen Film anschauen wollten, war er nach ein paar Minuten eingeschlafen. Debbie wurde immer öfter von dem Gedanken getrieben, ob sie schuld an Noahs Bierkonsum war. Auch wenn sie der Meinung war das jeder selbst für sein Leben verantwortlich war, plagten sie diese Gedanken sehr.

    >> Debbie…Noah kriegt von der Welt nix mehr mit…Ähm, er ist ja ein lieber Kerl aber wir sehen alle, dass du nicht mehr happy bist. Du bist immer alleine bei uns. Außerdem unternehmt ihr nichts mehr zusammen, oder? Ich weiß, ihr hattet mal viel Spaß und viele Gemeinsamkeiten, aber ich glaube jetzt habt ihr nichts mehr gemeinsam. <<, versuchte Mia sich heranzutasten.

    >> Deb ich will ja nicht sagen, dass es wie bei Mia und Bob ist, weil er dich nicht schlägt, aber ich glaube auch, dass es vorbei ist und ihr beide einfach zu bequem seid, es zu beenden. So ist das halt…na ja egal. Du musst wissen, wie du es haben willst, aber wir sind da, wenn du uns brauchst. <<, verkündete Selena großzügig.

    Mia hatte Mitleid mit Debbie denn man sah ihr an, wie unangenehm ihr das Gespräch war.

    Debbie nickte nur und nahm dann einen Schluck von ihrem Kakao, da sie ihnen nicht in die Augen schauen konnte.

    Sie wusste genau, auf was die beiden hinauswollten, aber sie war einfach noch nicht bereit. Insgeheim wünschte sie sich die Zeit zurück, in der sie mit Noah noch glücklich gewesen war.

    Da war Leidenschaft gewesen. Wenn sie ihn angesehen hatte, dann hatte sie das Glühen in seinen Augen gesehen. Sie hatten sich in die Arme genommen, wenn es schwierig geworden war. Sie hatten sich die Nächte mit Kartenspielen um die Ohren geschlagen. Hatten nächtelang geplaudert- über Gott und die Welt. Sie waren wie beste Freunde gewesen und doch ließ Noah keine Gelegenheit aus, sie zu schnappen und ihr Küsse zu stehlen.

    Debbie hatte keine Ahnung was passiert war, oder wann es passiert war. Sie sehnte sich nach starken Armen, die sie an sich zogen und sie trösteten, wenn sie es brauchte.

    Sie wollte wieder diese Geborgenheit und Verbundenheit fühlen.

    Sie wollte wieder diese Schmetterlinge im Bauch spüren und das Knistern, wenn man zusammen war.

    Ach, sie wusste auch nicht. Eigentlich wäre sie schon zufrieden, wenn er irgendwie Anteil an ihrem Leben nehmen würde, oder an irgendwas außer seinem Spiel und dem Bier.

    Sie wollte jetzt auch einfach nicht mehr über das Thema reden, deshalb lenkte sie das Gespräch auf Marc und Jake.

    Mia und Selena ließen es auf sich beruhen, da sie merkten wie sehr Debbie das Thema mitnahm. Sie lachten darüber, dass Jake noch immer nicht mit dem Kater klarkam und waren begeistert darüber wie gut sich Marc mit Jake verstand. Er hatte ihn gleich als seinen Vater akzeptiert, obwohl er ihn noch gar nicht lange kannte. Niemand hatte das verlangt, es war einfach geschehen. Man sah Mia an, wie glücklich sie war, und niemand hatte das mehr verdient als sie, fand Debbie.

    Am Ende des lustigen Abends, brachte Mia die beiden mit dem Wagen nach Hause.

    Als Debbie in ihrer Wohnung ankam, lag Noah wie gewöhnlich auf der Couch. Der Fernseher war zwar eingeschaltet, aber Noah bekam nichts mehr davon mit, denn er schlief bereits tief und fest. Vor sich auf dem kleinen Tisch, stand eine halbvolle Dose Bier. Debbie seufzte.

    >> Hallo Schatz, bin wieder da. <<, versuchte sie es. Auf der Couch rührte sich Noah kurz, aber er öffnete nicht einmal die Augen. Er brummte nur etwas Unverständliches und drehte sich auf die andere Seite, bevor er weiterschlief. Debbie hatte auch nichts anderes erwartet, obwohl sie gehofft hatte, es würde diesmal anders sein.

    Sie stellte ihre Tasche ab und zog sich ihre Schuhe aus. Sie räumte sie in den Schrank und auch die von Noah, verstaute sie gleich. Da sie ohnehin ins Bad wollte, nahm sie gleich alle Klamotten mit, die Noah fallen gelassen hatte, und gab sie in die Wäschetonne. Auf der einen Seite war es ja gut, dass Noah schon schlief, denn so sah er ihre Brandlöcher nicht.

    Es war gar nicht schwierig, ihre Phönixseite vor ihm zu verbergen. Meist war er nicht mehr wach, oder betrunken, wenn sie nach Hause kam.

    Oder er war einfach von seinem Computerspiel so abgelenkt, das er es gar nicht bemerkte. Sie entledigte sich ihrer Kleidung und stellte sich unter die Dusche.

    Der Wasserstrahl prasselte ihr auf den Rücken, und das warme Wasser ran ihren Körper nach unten. Ihre Anspannung floss mit dem Wasser durch den Abfluss von ihr weg. Der Tag war schön gewesen, aber auch sehr anstrengend und nun freute sie sich auf ihr kuscheliges Bett. Erst war sie arbeiten und dann auch noch die Flugstunde, die sehr an den Kräften zehrte. Sie liebte die Zeit in der Luft. Es war als wäre man schwerelos. Alles von oben zu sehen war wirklich wunderschön. Man fühlte sich verloren und überlegen zugleich, wenn man all die schöne Natur und das flinke Treiben unter sich sah.

    Sie wusch sich die Haare und schrubbte ihren Körper. Als sie schließlich wieder aus der Dusche stieg fühlte sie sich etwas erfrischt und entspannt. Sie befüllte noch die Waschmaschine und putzte sich die Zähne, ehe sie noch ihre Haare mit einem Kamm bändigte. Ihre rote lange Mähne hatte die Vorliebe sich ordentlich zu verknoten. In Top und Short ging sie schließlich wieder ins Wohnzimmer und versuchte Noah wach zu bekommen. Er musste unbedingt ins Bett gehen, denn wenn er auf der Couch liegen bleiben würde, müsste er morgen wieder viele Schmerztabletten nehmen, um seine Nackenschmerzen zu beseitigen.

    >> Noah…Noah. <<, versuchte sie es immer wieder.

    >> Noah du musst ins Bett gehen. <<, es war so ermüdend. Immer wieder das gleiche Spiel. Natürlich rührte er sich nicht. Sie rüttelte an ihm, aber auch das half nichts.

    >> Noah!! <<, immer energischer versuchte sie es. Es dauerte über eine Viertelstunde, bis sie es geschafft hatte, ihn so wach zu bekommen, dass er sich von dem Polstermöbel erhob.

    Sie leitete ihn noch zur Toilette und ging dann zurück, um das restliche Bier und seinen Teller abzuräumen. Sie sehnte sich nach seiner Zuneigung, aber nicht einmal am Wochenende, nahm er von Debbie Notiz. Wie war es nur so weit gekommen. Debbie wurde nicht mal gefragt, wo sie hin ging oder was sie machte, es interessierte ihn schlichtweg nicht. Sie konnte sich einfach verabschieden und gehen und er fragte nie nach. Als wären sie einfach nur zwei Leute, die sich die Wohnung teilten und kein Paar. Andere würden sich vermutlich darüber freuen, wenn sie keine Rechenschaft ablegen mussten. Bei Debbie war es genau umgekehrt. Sie würde sich freuen, wenn er ein bisschen eifersüchtig wäre und einmal Anteil an dem nahm, was sie machte. Im Vorraum rumpelte es und dann hörte sie wie Noah fluchte. Sie trat einen Schritt zur Seite, um zu sehen, was da passiert war, aber sie sah nur mehr wie Noah weiterhumpelte.

    >> Alles okay? Hast du dir weh getan? <<, versuchte Debbie es wieder, bestimmt hatte er sich den Fuß angestoßen. Wieder kam keine Antwort. Debbie war zu müde, um sich Gedanken darüber zu machen.

    Sie drehte noch eine Runde durch die Wohnung und sperrte die Tür ab.

    Hier und da räumte sie noch was weg und machte sich dann auf den Weg ins Schlafzimmer. Sie knipste die Lichter aus und half Noah ganz ins Bett, da seine Füße noch den Boden berührten.

    Sie hob sie ins Bett und deckte ihn zu, bevor sie selbst unter ihre Decke schlüpfte. Sie drehte sich auf die Seite und schloss ihre Augen. Es dauerte nicht lange und sie schlug die Augen wieder auf. Noah lag ihr mit dem Gesicht zugewandt gegenüber, und hauchte Debbie seinen Bier- Atem voll ins Gesicht. Mittlerweile hasste Sie den Geruch. Sie hasste Bier. Debbie drehte sich auf die andere Seite und eine einzelne Träne ran ihr über die Wange, bevor sie sich wieder fassen konnte.

    Es hatte doch keinen Sinn deswegen traurig zu sein…

    Sie versuchte an etwas anderes zu denken, und schloss erneut die Augen. Gleich darauf fing Noah zu schnarchen an. Debbie seufzte, jetzt würde sie ewig brauchen, um einschlafen zu können, und dabei musste sie morgen zur Arbeit. Am liebsten würde sie Noah wecken, damit das Schnarchen endete, aber auch Noah musste morgen wieder arbeiten und dann wäre er bestimmt nicht ausgeschlafen. Sie musste einfach die Zähne zusammenbeißen. Sie presste die Augen zusammen. Vielleicht hatten Sel und Mia recht und es wäre besser sich von Noah zu trennen.

    Wenn sie ehrlich war, hatten sie nichts mehr gemeinsam.

    Sie lebten eigentlich nur mehr nebeneinanderher. Entweder zockte er mit anderen übers Internet, oder er trank Bier und schlief vor dem Bildschirm. Debbie hingegen wollte etwas erleben. Sie wollte in die Natur. Sie wollte ins Kino oder spazieren gehen. Vielleicht auch mal baden oder im Winter eislaufen.

    Sie wollte ein romantisches Dinner mit ihm, in einem Restaurant oder abends ausgehen zum Tanzen. Einfach nur gemütlich auf der Couch ein Brettspiel spielen und die Zweisamkeit genießen. Mehr wollte sie nicht.

    Seit kurzem war natürlich auch fliegen ihr Favorit, dass konnte sie aber nicht mit Noah teilen, denn der durfte davon nichts wissen. Das war noch so ein Thema, denn Noah durfte davon niemals erfahren. Sie hatte gedacht, dass es schwierig werden würde, das zu verheimlichen. Vor allem, die Brandflecken auf ihrer Kleidung, sollten Fragen aufwerfen, aber Noah hatte noch nie etwas bemerkt. Einerseits war sie erleichtert, aber andererseits, fragte sie sich, wie es denn so sein konnte, dass man nichts mehr von seinem Partner mitbekam. Und dann war da ja auch noch Trystan. Er ließ ihr Herz schneller schlagen, einfach nur wenn er in Erscheinung trat. Ihr waren die heißen Blicke aufgefallen, die er ihr zuwarf, auch wenn sie das ihren Schwestern gegenüber abstritt, hatte sie genau bemerkt, dass er Gefallen an ihr fand.

    Es war, als würde er sie mit jedem Blick verschlingen. Sie versuchte seinen Blicken auszuweichen, denn jedes Mal wurden ihre Wangen rot und ihr Puls schnellte nach oben. Sie kam sich so schäbig vor.

    Es war wie Verrat an Noah, obwohl sie doch nichts tat.

    Für ihre Gedanken und Gefühle konnte sie schließlich nichts. Trotzdem fühlte es sich an, als würde sie Noah betrügen. Sie versuchte, sich so gut es

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