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Leyla - Geschichte eines Ehrenmordes: Buch 2
Leyla - Geschichte eines Ehrenmordes: Buch 2
Leyla - Geschichte eines Ehrenmordes: Buch 2
eBook492 Seiten5 Stunden

Leyla - Geschichte eines Ehrenmordes: Buch 2

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Über dieses E-Book

Nach dem Tod von Leyla ist für Dennis, ihren Mann, die ganze Welt zusammengebrochen. Die gemeinsamen Kinder, die Zwillinge und der Junge, werden von der Nanny erzogen. Dennis fühlt tiefen Hasse für den Mörder und sinnt auf Rache. Und so schmiedet er einen Plan, wie er den Mord an seiner Frau gnadenlos rächen will ...
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum12. Juli 2017
ISBN9783743910560
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    Buchvorschau

    Leyla - Geschichte eines Ehrenmordes - Peter Jacob

    1

    Thijs befragt mich, und ich versuche, ihm die lange Geschichte so kurz wie möglich noch einmal zu erzählen. Danach spricht er erneut ganz ruhig Befehle in sein Handy. Leyla wird mit Blaulicht ins Krankenhaus gebracht, obwohl das sicherlich nicht mehr nötig ist. Ich selbst werde mit dem Polizeiwagen ins Präsidium gefahren. Ich weiß nicht wirklich, was um mich herum geschieht, ich sehe alles wie durch einen Schleier. Ich kann nicht mehr denken, das Einzige, das in mir wächst, ist Hass. Der Hass wächst so schnell, dass ich kaum noch atmen kann. Diese Emotion ergreift mit einer ungeheuren Wucht Besitz von mir, ich bin ganz und gar von diesem Gefühl besessen. Ich habe mein Versprechen Leyla gegenüber nicht halten können, aber der Auftraggeber dieses Mordes wird meine Rache zu spüren bekommen. Der eigentliche Mörder natürlich auch, aber ganz bestimmt der Auftraggeber: Makbule Acdag. Der Mörder wird nicht von der Insel verschwinden können, da bin ich mir ganz sicher. Dazu ist die Insel zu klein, die Möglichkeiten für ihn zu entkommen, sind diesmal minimal.

    Thijs fragt mich erneut, ob ich ihm auf seine Fragen antworten könne. Ich nicke und erzähle ihm Leylas Geschichte noch einmal von Anfang an. Es kann ihr nicht mehr peinlich sein. Leyla lebt nicht mehr. Dann fallen mir meine Kinder ein, wie soll ich ihnen das erklären? Ich muss Sylvia und Acun anrufen. Ich bitte Thijs mich nach Hause fahren zu lassen, ich müsse mit meinen Schwiegereltern telefonieren und meinen Kindern die schreckliche Nachricht überbringen. Ich setze auf Dilara, ich hoffe, dass sie mich unterstützen wird, sie ist oder besser, sie war doch auch Leylas Freundin.

    Wenn ich allein gewesen wäre, wäre ich bestimmt zu meinem Haus gefahren. Aber der Polizeifahrer weiß es besser. Er setzt mich vor dem Hotel ab, meine Kinder und Dilara warten doch im Hotel auf uns. Aber das Wort uns gibt es doch gar nicht mehr. Müde gehe ich in die Lobby, in den Fahrstuhl. Hotelgäste starren mich an, sehen das Blut auf meiner Kleidung, sagen aber nichts. Oben angekommen klopfe ich an der Tür, Dilara macht fast sofort auf, „was ist passiert?" Dann fällt ihr Blick auf meine blutverschmierten Kleider, mein Gesicht muss wohl alles sagen.

    „Leyla ist tot! Sie wurde auf offener Straße erschossen." Ihr Lächeln verschwindet aus ihrem Gesicht. Sie kommt auf mich zu, umarmt mich und fängt an zu weinen. So nah sind wir uns noch nie gekommen. Als sie sich von mir löst, gehe ich in das angrenzende Zimmer und sehe den spielenden Mädchen zu, unser Sohn vergnügt sich mit seiner kleinen Schaukel. Amina und Eliana spielen friedlich und unbeschwert miteinander.

    „Bitte hilf mir mit den Kindern. Soll ich ihnen etwas sagen? Soll ich überhaupt etwas sagen?"

    „Nein das hat keinen Sinn, das verstehen sie nicht, belaste sie nicht mit dem Tod von Leyla."

    „Gut bleibe bei ihnen, ich komme gleich wieder, ich muss Sylvia und Acun anrufen."

    Dann der Griff zum Telefon, ich kann mich aber nicht überwinden, meine Schwiegereltern anzurufen. Stumm, mit dem Telefon in der Hand stehe ich mitten im Zimmer und habe Angst sie anzurufen, ihnen diese schreckliche Nachricht zu übermitteln. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich glaube, ich träume, ich muss gleich aus diesem grausamen Traum aufwachen. Es passiert nichts, mein Traum endet nicht, ich wache nicht auf! In Gedanken verschiebe ich das Gespräch auf den morgigen Tag.

    Dilara hat gesagt, meine Lieblinge würden das nicht verstehen, also werde ich ihnen nichts sagen, irgendwann später einmal, wenn sie alt genug sind, das alles zu verstehen. Wie in Trance gehe ich hinaus auf den Balkon und schaue blicklos über die Stadt und den Hafen. Später gehe ich zu meinen Kindern, mit müden Augen schaue ich auf sie hinunter, streichle sie und flüstere ihnen zu „Amina und Eliana, meine beiden Prinzessinnen, ich liebe euch doch so sehr." Sie lächeln nur zurück. Dilara spricht ganz ruhig mit den Kindern, nimmt Christian in den Arm und beschäftigt die Mädchen. Christian löst sich aus ihrem Arm und spielt wieder mit seinem kleinen Schaukelpferd.

    „Dilara bringst du die Kinder ins Bett?"

    Ich kann nicht mehr. Ich gehe durch die Suite, in das Schlafzimmer, es riecht nach Leyla, nach ihrem Parfum, es sieht nach Leyla aus, so, als wen sie gleich in das Zimmer treten würde. Ich muss nur die Tür offenhalten. Aber meine Leyla wird nie wieder in diesen Raum kommen, sie wird mich nie wieder umarmen, nie wieder küssen. Was soll ich bloß ohne sie anfangen? Ich weiß nicht was ich machen soll. Es halten mich nur zwei Dinge am Leben, meine Kinder und der unbändige und immer stärker werdende Hass auf Makbule Acdag, der immer größer wird und mich mehr und mehr ausfüllt. Ich muss erst wieder zur Besinnung kommen, sich alles beruhigen lassen, und dann ...

    Ich schließe mich ein, versuche zu schlafen. Leyla hat sich in letzter Zeit immer öfter Schlaftabletten vom Arzt verschreiben lassen, sie hat zunehmend unter Schlaflosigkeit gelitten. Ich nehme eine Handvoll davon und lege mich hin. Und tatsächlich, ich schlafe schnell ein. Mich verfolgen wilde, unruhige Träume, in denen Leyla die Hauptrolle spielt.

    Am nächsten Morgen höre ich in meinem Traum ein Wummern. Langsam versuche ich durch den Nebel, der mich umgibt, zu mir zu kommen. Ganz leise höre ich Dilaras Stimme, aber ich will nicht aufstehen. Benebelt ziehe mir die Decke über den Kopf. Schlafen, nur noch schlafen, nichts mehr sehen und hören. Die Schläge an der Tür werden nicht weniger. Traum oder Wirklichkeit? Dann hört es ganz auf, es herrscht wieder Ruhe. Gut so. Etwas später, wieder Stimmen, dann wird die Tür aufgeschlossen. Durch den Nebel sehe ich Dilara, Thijs Jordan und einen Hotelangestellten. Dilara sieht mich ganz erschrocken an. Jemand kommt zu meinem Bett, nimmt mir kommentarlos die Decke weg, zerrt mich unter die Dusche, die er auf kalt einstellt, und zwar eiskalt. Zum Hotelangestellten gewandt, sagt er:

    „Holen Sie Kaffee, viel, heiß und schwarz, sofort!"

    Dann dreht er sich wieder zu mir.

    „Du Idiot, du willst doch nicht sterben, oder doch? Was passiert dann mit deinen Kindern? Willst du sie allein lassen? Komm jetzt hoch, werde endlich wach!" Er trichtert mir den heißen Kaffee ein, den der Angestellte blitzschnell gebracht hat. Einen Selbstmord will niemand im Hotel haben. Keine gute Publicity! Nach einer Weile sagt er zu Dilara,

    „So jetzt bist du dran, sag ihm, wenn er wirklich wach ist, was ich dir erzählt habe und zu mir gewandt: „Du Dummkopf!

    Das aber mit einem freundlichen Lächeln, wenn ich sein Gesicht richtig sehe durch meine fast geschlossenen und verquollenen Augen.

    Dilara trocknet mich ab, sie behandelt mich wie ein kleines Baby, sie zieht mir mein nasses T-Shirt aus, eine Hose trage ich ohnehin nicht, sie rubbelt mich trocken,

    „Heb deine Arme hoch Liebster, sonst kann dir kein neues Hemd anziehen." Zuerst habe ich geglaubt, ich hätte mich verhört, denn Dilara schaut mich dabei überhaupt nicht an. Sie zieht mir einfach ein neues Hemd an, so als wenn nichts gewesen wäre. Habe ich das wirklich gehört? Oder habe ich mir das nur eingebildet?

    Langsam werde ich wieder wach, trotzdem scheine ich alles wie durch Watte zu hören, meine Füße finden gar nicht den Boden. Irgendwie scheint der Fußboden um mich herum so weich zu sein.

    „Dennis kannst du mir jetzt zuhören, bitte? Thijs war hier, um dir etwas zu sagen. Sie haben den Täter verhaftet. Es war Merih Acdag!

    Er wurde bei dem Versuch die Insel per Boot zu verlassen, gefasst. An seinen Händen waren noch Schmauchspuren, außerdem haben sie die Waffe gefunden, eine Parabellum 08. Bei einem Vergleich der Waffen und der Kugeln konnte eine 100%ige Übereinstimmung festgestellt werden. Im Übrigen ist, dass auch der Revolver, mit dem, vor etwas mehr als einem Jahr, die andere Frau erschossen wurde. Das ist der Beweis, so sagt Thijs, das er auch für den anderen Mord verantwortlich ist. Du und Leyla genießt hier auf der Insel einen sehr guten Ruf, aber das weißt du ja", endet sie mit einem Seufzer, um dann aber fortzufahren: „Das hat ihm sehr geholfen, denn als er den Grund für die Suchaktion bekannt gab, begannen die Informationen wie ein Wasserfall zu laufen.

    Außerdem hat er schon mit dem Richter Wim Sloterdijk gesprochen, er wird den Vorsitz haben in dem Prozess gegen Merih Acdag. Kees van der Vaart wird den jungen Mann verteidigen. Auch sagt er, dass sie so schnell noch nie einen Mord aufgeklärt haben."

    „Ich werde Thijs anrufen und ihm danken."

    „Er wollte dir auch sagen, dass Leyla obduziert wird."

    „Warum denn das, wir wissen doch, woran meine Frau gestorben ist. Durch einen Kopfschuss!"

    „Ja, aber eine Obduktion ist Vorschrift bei einem Mord. Er sagt, es tut ihm leid."

    Bei der späteren Obduktion kommt dann auch noch etwas anderes heraus, nämlich dass Leyla wieder schwanger war, und zwar bereits im dritten Monat. Mit etwas Fantasie wurde dabei festgestellt, dass es ein Junge geworden wäre. Leyla war also im dritten Monat schwanger, ich habe nicht nur meine geliebte Frau verloren, sondern auch unseren zweiten Sohn. Dass Leyla schwanger war, hat sie mir nicht verraten. Sie hat gewusst, was ich dazu gesagt hätte. Diese Information ist auch für mich eine böse Überraschung und ein noch größerer Schlag. Mein Gehirn will das alles nicht begreifen. Es weigert sich einfach, die Realität zu akzeptieren.

    Ich schaue wieder nach den Zwillingen und meinem kleinen Sohn, ich finde sie in ihrem Zimmer mit einer traurigen Dilara. Ich muss mit ihr über die Zukunft sprechen. Ich weiß nicht, ob sie bei mir bleiben wird, ob sie ohne Leyla wieder nach Hause will. Das muss bald geschehen. Ich nehme die Kleinen in die Arme und liebkose sie, ich versuche meine ganze Liebe, die bislang Leyla gegolten hat, ihnen zu geben. Die drei Süßen, ich muss auf sie aufpassen. Ich habe tatsächlich geglaubt, weil so lange nichts mehr geschehen ist, hätten wir Ruhe. Aber ich habe einen tödlichen Fehler begangen. Ich habe die Gefahr eindeutig unterschätzt. Irgendwie war ich immer davon überzeugt, es wird alles gut werden. Das aber hat Leyla das Leben gekostet. Ich weiß aber auch nicht, ob die Bodyguards sie wirklich hätten schützen können. Ist das nur ein Gedanke, mit dem ich mich von meiner Schuld freisprechen will? Niemand konnte mit so einem hinterhältigen Anschlag auf der Straße rechnen, oder war es doch meine Schuld, denn ich hatte den beiden für den letzten Tag freigegeben?

    Vor allen Dingen, was soll jetzt mit uns passieren, es gibt für mich keinen Grund mehr nach Italien zu gehen? Aber ich habe gerade meinen Job aufgegeben. Ich muss erst einmal zur Ruhe kommen. Ich muss mit Sylvia und Acun sprechen.

    2

    Sylvia nimmt den Hörer hoch, bei ihr ist es tiefe Nacht, Acun schläft vermutlich tief und fest.

    „Sylvia, ich weiß nicht, wie ich es dir anders sagen soll, aber Leyla ist gestern von Merih Acdag erschossen worden!"

    Es folgt eine atemlose Pause.

    „Du machst einen schlechten Scherz!"

    „Nein Sylvia, leider nicht! Heute Morgen wollten wir nach Italien fliegen, wie du weißt, es lagen nur ein paar Stunden dazwischen. Alles war umsonst!"

    Es entsteht eine lange Pause. Ich höre, wie Sylvia weint.

    „Sylvia kommt her, die Beerdigung muss bald stattfinden."

    Es tut mir leid, dass ich so mit Sylvia gesprochen habe, aber ich kann nicht anders. Ich denke, Acun hätte schon in der Vergangenheit dieses Thema regeln müssen. Es hätte nicht so weit kommen dürfen.

    Aber auch ich trage ein gerütteltes Maß an Schuld. Ich hätte schon damals nach unserer Hochzeit reagieren müssen. Nur damals war ich noch nicht so tief in das türkische Denken eingedrungen. Solche Gedanken waren fremd für mich, natürlich habe ich schon davon gehört, gelesen, einem sogenannten Ehrenmord, aber das konnte doch nicht mir oder Leyla passieren?

    Später rufe ich die Agentur an, erzähle von dem Attentat. Die Chefin ist bereits davon informiert worden. Ich bitte sie, mir die beiden Mitarbeiter weiterhin zu schicken, weil ich Angst um meine Kinder habe. Sie sollen in Zukunft sehr intensiv auf meine Kinder aufpassen. Der hasserfüllte alte Mann wird sicherlich nicht aufhören zu versuchen meinen Kindern etwas anzutun. War das sein Verständnis von Ehre, das er dafür Menschen morden ließ? Für seine Ehre sind bereits drei Menschen gestorben, die nichts mit ihm zu tun hatten. Eine solche Denkweise kann ich nicht nachvollziehen, aber wer kann das? Jetzt ist es auch zu spät, um mit Makbule Acdag zu reden. Kann man denn noch mit einem Menschen sprechen, der glaubt so seine Ehre verteidigen zu müssen und nach einer so langen Zeit einen ihm völlig unbekannten Menschen zu erschießen, nur um jemandem zu sagen, he – dein Vater hat sein Versprechen von vor mehr als 25 Jahren nicht gehalten?

    Ich habe noch keinen Plan, aber ich weiß, ich werde irgendwann zurückschlagen, mit aller Macht, mit aller Härte. Und dann Gnade ihm Gott, oder in seinem Fall – Allah. Vermutlich wähnt er sich in dem Wahn, dass sein Gott, sein Tun, seine Morde gutheißen wird. Ich will, dass sich die Gemüter beruhigen. Vermutlich rechnet er mit einem Racheakt, der zeitnah erfolgen wird. Aber ich kann warten. Rache soll man kalt genießen.

    Dilara ist im Augenblick mein größtes Problem. Was wird sie machen, jetzt da es Leyla nicht mehr gibt? Wird sie zurück nach Hamburg gehen? Ich muss unbedingt mit ihr sprechen. Ich schaue in das Kinderzimmer,

    „Dilara wir müssen miteinander reden"

    „Lass uns ins Wohnzimmer gehen, da sind wir ungestört. Die Kinder müssen die Zeit allein spielen."

    Wir setzen uns an den Tisch, ich stehe immer noch völlig neben mir. Womit soll ich anfangen? Was soll ich ihr überhaupt sagen?

    „Dilara, ich muss dir nicht sagen, wie wertvoll deine Hilfe in der Vergangenheit war. Du warst immer eine gute Freundin für Leyla, du bist eine gute Freundin für mich geworden. Für deine Arbeit mit den Zwillingen und Christian kann ich dir nicht genug danken. Leyla ist nicht mehr da, was wirst du jetzt machen? Willst du wieder nach Hause, zurück nach Hamburg? Ich würde es dir nicht übelnehmen, ich kann das verstehen, wenn das so ist. Ich brauche nur deine Entscheidung."

    „Bitte Dennis schick mich nicht weg, ich will hierbleiben, bei den Kindern und bei dir."

    „Dilara, ich will dich nicht wegschicken, meine größte Sorge im Augenblick ist, dass du uns verlassen willst. Ich brauche dich, die Zwillinge und mein Junge brauchen dich noch mehr. Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen soll. Du bist nicht nur meine, sondern auch die Vertraute meiner Kinder. Im Augenblick kann ich keinen klaren Gedanken fassen! Bitte hilf mir!"

    Dilara schaut mich an, Tränen laufen ihr über das Gesicht, sie macht keinen Versuch das zu verbergen, oder sie weg zu wischen.

    „Ich will nicht nach Hause. Ich habe meine Eltern erlebt. Mein Vater schlägt meine Mutter, wenn ihm irgendetwas nicht passt und meine Mutter nimmt das klaglos hin. Meine ältere Schwester wollte mit ihrer Heirat dem Ganzen entfliehen. Ihr Mann versprach ihr vor der Ehe, sie nicht zu schlagen. Und was ist heute? Er geht fremd, und wenn sie ihn darauf anspricht, schlägt er sie. Was ist denn das für ein Leben? Was ist das für eine Ehe? Als Leyla mich anrief, und mich fragte, ob ich eure Nanny werden möchte, habe ich sie angefleht, mir den Job zu geben. Ich habe ihr versprochen, sie nie zu enttäuschen. Und ich glaube, das habe ich auch nicht. Wir haben uns bei eurer Party und später noch einmal bei eurer Hochzeit gesehen, du wirst dich kaum mehr daran erinnern. Es gab da zu viele Menschen. Ich war mit auf dem Standesamt als Leylas Trauzeuge und habe dir zugehört, ich habe erlebt, wie du dich um deine verletzten Gäste gekümmert hast. Leyla hat mir noch viele andere Sachen von dir erzählt, so z. B. das du euren ehemaligen Manager in NY nicht hast hängen lassen, und ihn und seine Familie versorgt hast. Sie hat mir auch erzählt, wie ihr euch kennengelernt habt. Als du das erste Mal in ihren Laden gekommen bist, und wieder hinaus gestolpert bist. Sie hat immer gelacht, wenn sie von eurer ersten Begegnung erzählte, sie war vom ersten Moment an in dich verliebt, genauso wie du in sie. Zunächst war sie überrascht, obwohl sie sehr gehofft hatte, das du wiederkommst, sie hat sich sehr gefreut, als du am nächsten Tag wiedergekommen bist, und auch am dritten Tag. Deine Idee, ihren Vater einzuspannen, um sie kennenzulernen, gefiel ihr. Deine Frage, ob sie gebunden sei, fand sie sehr lustig. Nur als du sie gefragt hast, ob sie mit dir mitkommt, war sie skeptisch, ob ihre Eltern, aber eigentlich nur ihr Vater, dem zustimmen würden."

    Die Ehe ihrer Eltern hatte Höhen und Tiefen, aber Acun hat Sylvia immer gut behandelt, immer sehr respektvoll. So wie es sein soll. Sylvia gibt Acun das Gefühl der Herr im Hause zu sein, obwohl sie alles lenkt. Mit deinem Verhalten gegenüber Leyla hast du mir den Glauben an die Ehe wiedergegeben. Ich finde, dass du mit Leyla sehr liebevoll umgegangen bist, eine Königin wird schlechter behandelt. Du machst dir um die Menschen, die um dich herum leben, Gedanken. Das ist für mich extrem wichtig."

    „Hat Leyla denn einmal mit dir über ihre Vergewaltigung gesprochen? Mit mir hat sie das nie, die Gedanken an die Vergewaltigung waren bei uns ein Tabuthema. Wir hatten hier auf Curacao einmal einen sehr heftigen Streit, das war noch vor unserer Hochzeit, und das allein nur, weil sie nicht mit mir darüber sprechen wollte. Und weil ich sie um eine Antwort gebeten habe, die sie, jedenfalls zu diesem Zeitpunkt, noch nicht bereit war zu geben. Sie meinte, ich hätte mein Versprechen ihr gegenüber, ihr so viel Zeit zu lassen, wie sie braucht, nicht gehalten."

    „Nein, sie auch mit mir nie wirklich darüber gesprochen. Es kamen immer nur Andeutungen und manchmal auch nur der Name. Aber Konkretes hat sie auch mit mir nie besprochen. Ich habe weder von ihren Eltern noch von Enes Genaueres darüber gehört."

    „Dann sind wir jetzt ja schon zu zweit! Warum hat sie denn weder mit dir noch mit mir als Ehemann darüber gesprochen? War ihr Schamgefühl so groß? Hat sie denn nicht gemerkt, wie sehr ich sie liebe?"

    „Doch, das war ihr bewusst, aber dieses Thema wollte sie mit sich alleine ausmachen. Auch wenn das nur sehr schwer möglich ist. Du hast Acun finanziell geholfen, ohne einen Vertrag mit ihm zu machen. Du bist ein Risiko eingegangen, ohne an die Konsequenzen zu denken. Du hast ihm einfach vertraut, weil er Leylas Vater war. Das konnte ich alles nicht glauben, das war so anders, als ich es erlebt habe. Auch als ich hierher kam, hast du mich wie eine Freundin behandelt, obwohl ich doch nur eine Nanny für dich sein konnte. Ich konnte wirklich nicht erwarten, dass du dich an mich erinnerst. Als ich hierher kam, glaubte ich, ich sei im Paradies gelandet, ich fragte mich öfter mal, ob ich wirklich lebe, ich musste mich zwicken, um zu sehen, dass ich nicht träume. Leyla hatte nicht übertrieben. Du hast sie auf Händen getragen wie eine Göttin. Aus jedem Blick, den sie von dir bekam, aus jeder Berührung konnte ich sehen, wie sehr du sie liebst. Ich konnte es kaum glauben, denn Versprechen bei der Hochzeit sind so eine Sache, im grauen Alltag ist das alles schnell vergessen. Aber bei dir nicht, du hast alles wahrgemacht. Und eines weiß ich, Leyla hat dich geliebt, sie hat es mir wieder und immer wieder gesagt, wenn wir allein waren. Sie hatte keine Angst vor anderen Frauen, die versuchten, dich anzumachen. Sie lachte manchmal darüber, wenn sie die Bemühungen einiger Damen sah, die versuchten dich kirre zu machen, obwohl sie wussten, dass du verheiratet bist. Erinnerst du dich an das Neujahrsfest des Regierungschefs, bei dem dich die eine Blondine so heftig angeflirtet hat. Leyla erzählte mir, das du plötzlich zu ihr gekommen bist, sie vor allen Leuten heftig geküsst hast. Ihr zwei ward füreinander bestimmt. Nein, bitte schicke mich nicht fort, lass mich bei dir und den Kindern sein. Ich werde für Christian, die Zwillinge und für dich sorgen. Leyla hat mir einmal gesagt, das ist aber schon lange her, die Mädchen waren gerade geboren, wenn ihr etwas passieren sollte, dann müsste ich auf dich und die Kinder aufpassen."

    Dilaras Worte haben mich nun doch sehr überrascht und auch geschockt.

    „Gut, antworte ich, „na, dann ist ja alles klar.

    Mit diesen dummen Worten gehe ich langsam aus dem Zimmer, wie betäubt. Leyla hat vom Tod gesprochen? Leyla musste Angst gehabt haben, und sie hat nie mit mir darüber gesprochen. Warum nicht? Manchmal fällt der Groschen auch bei mir ganz langsam. Ich drehe mich noch einmal um zu ihr: „Dilara, ich danke dir, ich danke dir sehr für deine lieben Worte, aber über diese Bemerkung werden wir noch einmal reden müssen. Eines solltest du aber wissen, wenn es die Kinder nicht gäbe, dann wäre ich jetzt bei Leyla. Ich vermisse sie so sehr, sie fehlt mir so sehr. Ich weiß nicht, wie ich ohne sie weiterleben soll."

    Sie nickt, sie versteht.

    Völlig unkontrolliert fange ich an zu heulen. Ich frage mich, wie viel Leid ein Mensch ertragen kann. Ich will nicht mehr leben. Ich will zu Leyla, meiner über alles geliebten Frau.

    Warum Gott, schenkst du mir erst diese wundervolle Frau, um sie mir dann nach so kurzer Zeit wieder zu nehmen? Warum? Ich verstehe es nicht! Es kann keinen Gott geben, der so grausam ist!

    3

    Die Beerdigung muss schnell organisiert werden, der Islam will es so. Der Koran sagt, dass die Menschen innerhalb von 24 Stunden beerdigt werden müssen. Diese Zeitspanne muss ohnehin etwas ausgedehnt werden, denn ich muss auf Sylvia und Acun warten, Enes kommt, gemeinsam mit seiner Freundin, auch mit. Montag früh bin ich mit einem Beerdigungsunternehmer verabredet. Ich werde nicht nur einen schweren Sarg, sondern auch eine Grabstelle kaufen, die als Gruft ausgebaut werden soll. Meine Vorstellung dazu ist, dass die Grabstelle für die ganze Familie dienen soll.

    Auf Curacao leben so viele Religionen friedlich nebeneinander, auch wenn die meisten der Bewohner katholisch sind, der Bestatter hat für alle das Richtige. Er kennt sich aus. Ich bitte ihn dafür zu sorgen, dass Leylas Kopf wieder wie im richtigen Leben aussieht. Durch die Austrittswunde der Kugel ist ein Teil ihres Hinterkopfes weggerissen worden. Er verspricht mir, sofort an die Arbeit zu gehen. Ich fahre in die Klinik, um dort alles für die Überführung zu organisieren. So wie Thijs es mir gesagt hat, hat eine Obduktion stattgefunden.

    Im Krankenhaus wurde mir noch einmal bestätigt, dass das Pflicht ist, bei einem Mordfall. Leyla sieht schrecklich aus. Ich hoffe nur, dass der Bestatter sein Handwerk wirklich versteht. Er hält sein Versprechen, ich begegne ihm im Flur. Ich bitte ihn inständig sein Bestes zu geben, damit Leyla wieder so aussieht, wie sie gelebt hat. Ich bin einfach leer. Ich kann mich nicht mehr konzentrieren. Ich rufe Willem an, und bitte ihn mich abzuholen und auch später zu fahren.

    „Mir ist klar, dass du einen neuen Arbeitgeber hast, aber kannst du mich trotzdem heute fahren? Ich schaffe das nicht!"

    „Ich bin schon auf dem Weg. Mach dir keine Gedanken. Ich fahre dich, wann immer du willst, und wo immer du hinwillst!"

    Willem fährt vor, ich steige ein und er bringt mich erst einmal ins Hotel. Danach fährt er zum Flughafen um meine Schwiegereltern, den Schwager und seine Freundin abzuholen. Am liebsten wäre ich wieder in mein Bett gegangen. Ich will niemanden sehen und sprechen. Meine Frau ist tot. Das Liebste in meinem Leben ist mir genommen worden.

    Stimmen werden laut, Familie Yilmaz ist angekommen. Müde verlasse ich das Schlafzimmer, um meine Schwiegereltern zu begrüßen. Auf halbem Weg bleibe ich stehen, fast ist es so, als wenn ich nicht mehr weitergehen kann, meine Arme und Beine sind so schwer wie Blei. Alles in mir scheint seinen Dienst zu verweigern. Ich kann meinen Kopf kaum heben. Ich sehe in ihre Gesichter, Acun und Enes schauen mich starr an, seine Freundin schaut verlegen auf den Fußboden. Sylvias Gesicht ist verweint. Irgendwie schaffe ich es, die letzten Schritte zu ihnen zu gehen und die vier zu begrüßen. Wir umarmen uns. Keiner sagt ein Wort.

    „Wir werden nachher zum Bestatter gehen, ihr könnt Leyla dann noch ein letztes Mal sehen und Adieu sagen. Sie wird so schön sein wie immer. Ich habe den Bestatter gebeten sie so aussehen zu lassen, als wenn sie noch leben würde. Die Beerdigung wird morgen stattfinden. Ich habe für Leyla und mich eine Grabstätte gekauft. O Gott, ich möchte zu Leyla, ich möchte so gern zu Leyla. Wenn die Kinder nicht wären." … Ich hole tief Luft.

    „Es gibt zwei Neuigkeiten, die ihr noch nicht wisst, das Erste: Der Mörder von Leyla ist Merih Acdag, und er ist bei dem Versuch seiner Flucht von der Insel, gefasst worden. Das Zweite: Leyla war im dritten Monat schwanger, es wäre vermutlich ein Sohn geworden."

    Sylvia schaut mich fassungslos an und fängt wieder an zu weinen. Ich versuche sie zu trösten.

    „Deine Tochter war das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist. Wir wollten Kinder haben, viele Kinder. Einen ganzen Stall voll. Ich habe Leyla so sehr geliebt und jetzt ist sie tot, weil ein alter Mann sich vor mehr als 25 Jahren in seiner Ehre gekränkt fühlte."

    Acun schaut mich mit einem versteinerten Gesicht an. Wir gehen gemeinsam zu dem Bestatter. Der Mann hat sich viel Mühe gegeben, er hat die ganze Nacht gearbeitet. Leyla liegt aufgebahrt in seiner kühlen Halle. Sie sieht aus, wie im wirklichen Leben. Gleich wird sie aufstehen und lachend zu uns kommen und sagen: „Das war doch alles gar nicht so schlimm, jetzt bin ich ja wieder da."

    Aber es geschieht nichts, sie bleibt einfach liegen. Was soll ich bloß ohne sie machen? Wie soll ich ohne sie weiterleben?

    Mit starrem Gesichtsausdruck verfolge ich alle Bewegungen, so, als wenn ich nur ein unbeteiligter Zuschauer bin. Ich vermisse ihr Lachen, ihre frechen Sprüche. Ich will sie berühren, ihre warme seidige Haut spüren. Ihre Liebe erfahren, das alles ist vorbei. Niemals wieder wird sie sich im Bett ankuscheln, niemals wieder werde ich ihre Küsse auf meinen Lippen spüren. Nur der Hass wird immer stärker in mir. Ich habe nur noch einen Gedanken: nicht morgen oder übermorgen, aber dann.

    Aus dem Safe habe ich ihren Schmuck mitgebracht, die Ringe, das Armband, das Collier und den Choker. Den Ehering trägt sie noch, ich streife ihr die Ringe über, lege ihr das Armband das Collier an, ebenso wie den Choker. Sylvia schluchzt und Acun steht unbewegt da, die Tränen laufen ihm über das Gesicht. Enes und seine Freundin stehen mit starrem Gesicht daneben. Dann wird der Sarg verschlossen.

    Enes hebt seinen Kopf und spricht mit mir, erst habe ich ihn überhaupt nicht verstanden, er musste seinen Satz wiederholen.

    „Ich möchte das Leyla in der Türkei, in unserem Dorf, in Anatolien, begraben wird."

    „Enes, du bist mein Schwager, Familie, aber das werde ich nicht dulden. Leyla war meine Frau, sie ist die Mutter meiner drei Kinder, die hier auf der Insel leben. Leyla wird hier und nirgendwo anders begraben!" Mein Ton hat ihn wohl ziemlich erschreckt, denn er schaut mich überrascht an.

    Acun wendet sich an seinen Sohn: „Eness, ess istt gennug, hörr auff, Leyla gehörtt zuu Dennis, zuu seinner Fammilie, siee wirdd hiierbleibben, uundd jetztt istt Schlusss mitt derr Disskussion. Ecchh habbe einnen schwerren Feehler beganngen, fürr deen Leyla büßen mussste, Dennis, ess tuut mirr soo leidd."

    Enes erwiderte nichts mehr darauf und wir gehen still zur Grabstelle.

    Es ist ein schönes Begräbnis. Vielleicht hat Leyla sich das so vorgestellt. Leyla und ich haben einmal zufällig an einem Begräbnis in New Orleans beigewohnt, wir waren gerade auf unserer Weltreise. Wir sind damals einfach nur aus Neugierde über den schönen Friedhof spaziert. Was uns dabei sehr beeindruckte, war die Musik, die zu Beginn der Beerdigung gespielt wurde, denn sie war traurig, die Musik aber, die nach der Beerdigung von der Kapelle gespielt wurde, war voller Schwung und Lebensfreude. Eine Beerdigung, die die Menschen in New Orleans „funeral with music" – Beerdigung mit Musik – nennen.

    Während wir bei der Beerdigung zusahen, sagte mir Leyla: „Wenn ich sterbe, dann möchte ich, dass auch bei mir eine solche Musik gespielt wird, egal was der Islam dazu sagt! Das ist noch gar nicht so lange her. Damals habe ich nur darüber gelacht, und ihr gesagt: „Damit musst du schon unsere Kinder beauftragen, denn ich bin älter als du und die Lebenserwartung von Männern ist deutlich geringer als die von Frauen, ich werde sicherlich lange vor dir sterben, aber wir wollen jetzt bitte nicht vom Sterben reden, das Leben mit dir ist so wunderschön!

    Deswegen habe ich nach ihrem Wunsch die Beerdigung so organisiert, auch wenn das nicht im Kontext zum Islam steht. Bei der Beerdigung sind nur die Erwachsenen anwesend, die Kinder hätten das alles sowieso nicht richtig verstanden, sie sind im Hotel geblieben. Birgül hat die Aufsicht übernommen.

    Auf dem Friedhof sind annähernd fünfhundert Menschen um Leyla die letzte Ehre zu erweisen. Ich habe im Traum nicht daran gedacht, dass so viele Menschen von Leyla Abschied nehmen wollen. Der Regierungschef und seine Frau haben auch Blumen geschickt. Thijs Jordan und seine Mannschaft sind gekommen.

    Ein Mann tritt vor und spricht mich an: „Herr Hollmann, wir können uns vorstellen, wie Sie fühlen. Wir alle möchten Ihnen und Ihrer Familie unser Mitgefühl ausdrücken. Ihre Frau war ein Engel. Sie hat uns alle immer gleich freundlich behandelt. Auf dem Markt hat kein Händler mit ihr gehandelt, sie hat alle Waren zum regulären Preis bekommen. Ihr Lächeln war wunderbar. Wir vermissen sie sehr. Wir liebten sie alle. Es tut uns sehr leid."

    Ich bin überwältigt von so viel Anteilnahme. Ich nicke nur stumm, ich kann nichts sagen, ich habe einen dicken Kloß im Hals, ich kann kaum meine Tränen zurückhalten. Aber er erwartet auch keine Antwort.

    Eine Gruft soll für sie gebaut werden. Ich will, dass ein Steinmetz ihr Bildnis in den Grabstein meißelt. Außerdem soll ein Stein vor der Gruft aufgestellt werden, ein sehr großer Stein aus Marmor, mit viel Platz für weitere Namen. Dass alles kann aber erst geschehen, wenn das Erdreich sich gesetzt hat, so der Bestatter.

    Nach der Beerdigung gehen wir wieder zu mir ins Hotel. Der Hass, die Wut, der Durst nach Rache! Ich kann kaum noch schlucken und noch weniger klar denken. Alles in mir schreit: Schlag zu, lass ihn die heftigsten Schmerzen spüren, die es gibt,

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