Ver!Woben
Von Latif Havrést
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Über dieses E-Book
Es sind hier Gedanken und Gefühle in Umlauf, die die LeserInnen in ihre Bahn ziehen, ihre Emotionen anregen und eine rege Interaktion von Worten, Fühlen, Denken, Vorstellen und Wirken in ihnen hervorrufen. Eben eine Verwobenheit aller, was uns als Bestandteile des Universums wahrnehmen lassen.
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Buchvorschau
Ver!Woben - Latif Havrést
I. Voces Silentia
Zeitweiche
Die Zeit ist da
real wie eh und je,
wie es immer war
wie die früheren Zeiten,
die wir unnütz verstreichen ließen.
Die Geduld harrt in ihrer Ungeduld,
seit damals, o als du
die Frist versäumtest,
das war unvernünftig.
Die Zuversicht harrt in ihrer Verzweiflung,
seit deine Ahnen und Vorahnen
ihre Flügel stützten,
das war fahrlässig.
Die Zeit war da
du bautest das Nest nicht
du wobst Netze,
um den Bruder zu fangen
du wobst Netze,
und die Spinnen woben Netze,
um den Bruder zu fangen
du ahmtest Kain nach,
das war Verrat.
Heute wieder
strahlend drängt sich uns
das Jetzt entgegen
und vieler Gönner Segen
mit Lichtblick
auf ruhiges Nest.
So trau dich
hab Mut
widerstehe dem Hadern mit dem Bruder
lass das Schicksal nicht
an den Felsen der Unmut brechen
baue das Nest, hieße die Fahne
das tut uns gut.
Wien, September 2014
Selbstenteignung
Dein Gesicht
hast du verloren, und
ein Neues haben sie
dir gestrickt, wesenlos
des Düsters teilhaftig.
Dein Blick
schwand dahin, einen Neuen
setzte man dir in den Augapfel
nächtig, schreitet er
im Hinüberneigen
zum lichtlos Morgen.
Dein Denken
entfiel ungastlich deinen Sinnen, er
erfror in anderer
unausweichlichen Bestimmung,
die dir das Du,
das Du-Selbst
unwiederbringbar wegnahm.
Wien, September 2014
Der Weg
Zwischen uns der Weg
der war beladen. Womit?
Mit unseren Taten,
die sich uns auftaten.
Wohlweislich bewegten wir uns
aufeinander zu,
gegenpolig stießen wir uns ab.
Hinter uns der Weg,
der war gepflastert. Womit?
mit unseren Untaten,
die immer noch uns erdrücken
mit ihren Schatten.
Vor uns der Weg,
dort lauert die Nacht, das ahnen wir, sie
führt uns zur dämmrig Statt
Schlaf nicht ein!
Ich schlafe nicht ein,
du schläfst nicht ein,
wir schlafen nicht ein,
der Albdruck reitet auf unserem Blick,
unserem Blick auf Morgen.
Wien, September 2014
Gegenüberzeugung
Ob unserer Gedanken
schlugen sie Bäume
es fielen Bäume, sie wuchsen
zu Galgen, und
unsere Körper
schmückten sie.
Ob unserer Worte
schmolzen sie Metalle
es schmolzen Blei, Kupfer, Stahl
Allianzenbildung: Kugeln
mit Pulver unserer Tränen gefüllt
schossen unsere Stimme stumm.
Ob unserer Überzeugung
erfanden sie Folter: Körperfolter,
Seelenfolter, Würdefolter, Befleckung.
Es war ihnen nichts heilig,
sie hatten es nicht eilig
sie folterten und folterten
mit voller Gegen!Überzeugung.
Wien, September 2014
Der Baum
16 Frühlinge
hingen an deinem Baum
sie waren zart
du warst zart.
Bezug verloren
der Haltlosigkeit entboren
die Not.
Sie ist hinüber
die Son…ne
Mut…ter
hin…über.
Er ist im Geiste trüber
der Rau…sche
Va…ter
trü…ber
Rauschevater.
Rutsch! Rutsch!
Du bist gerutscht
und sie sind gerutscht
über dich
auf dich
die Brav!Menschen
und es gefiel ihnen.
Richter! Richter!
Er waltet eifrig seines Amtes
er preist Gott
Gott ist in ihm
Gott ist um ihn
über ihm, und
unter ihm.
Richter, erteile dein Urteil
denn so will der Gott
dein Gott
euer Gott, er
trägt Turban
schwarz wie dein Herz
wie eure Herzen.
16 Frühlinge
hingen an deinem Baum
die waren zart
du warst zart
der Baum war auch zart, und nun
du hängst an dem Baum.
Wien, September 2014
Gewidmet Atefah Sahaaleh (21. September 1987 - † 15. August 2004) Sie wurde von einem islamischen Richter in Mazendaran/Iran wegen „unkeuschen Verhaltens zum Tode verurteilt und am 15. August 2004 hingerichtet, obwohl sie minderjährig war. Sie gestand das „unkeusche Verhalten
, indem sie unter Folter