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Ich bin nicht deine Lästerschwester!: 111 Tipps zum Umgang mit Konflikten im Altenpflege-Team
Ich bin nicht deine Lästerschwester!: 111 Tipps zum Umgang mit Konflikten im Altenpflege-Team
Ich bin nicht deine Lästerschwester!: 111 Tipps zum Umgang mit Konflikten im Altenpflege-Team
eBook143 Seiten1 Stunde

Ich bin nicht deine Lästerschwester!: 111 Tipps zum Umgang mit Konflikten im Altenpflege-Team

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Über dieses E-Book

Handlicher Ratgeber mit vielen Praxistipps zum Umgang mit Konflikten im Altenpflege-Team für Pflege- und Betreuungskräfte in der Altenpflege +++ Lästereien über Kollegen und Kolleginnen, Unstimmigkeiten mit dem oder der Vorgesetzten und Konflikte oder sogar Mobbing im Pflege- und Betreuungsteam – sicherlich kennen Sie das auch. Neben Ihrer anspruchsvollen Arbeit zehren diese Quäler im Pflegealltag meist auch nach Feierabend ganz schön an den Nerven. Dieser Ratgeber zeigt praktische Wege auf, wie eine wertschätzende Kommunikation im Altenpflege-Team gelingen kann. Erfahren Sie, wie Sie den Teamgeist stärken, Konflikte mindern und Kompromisse finden können – und dabei Ihre eigenen Grenzen beachten. Der schnelle Helfer beschränkt sich dabei aufs Wesentliche – kurz, knapp, klar verständlich und mit maximalem Praxisnutzen. Das handliche Taschenbuch ist ein echter "Rat-Geber" – für einen wertschätzenden Umgang im Altenpflege-Team, der allen ganz viel gibt. Profitieren Sie von den langjährigen Erfahrungen der Autorin und ihren Tipps für die Berufspraxis.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum10. Mai 2021
ISBN9783834645524
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    Buchvorschau

    Ich bin nicht deine Lästerschwester! - Stefanie Helsper

    BETREUUNG UND PFLEGE

    – EIN WOHLWOLLENDER BLICK AUFS ANDERE BERUFSBILD

    Die Geschichte – back to the roots!

    Was vermuten Sie? Wie lange schon gibt es das Arbeitsfeld Altenpflege? Schon lange!

    Ein Blick in die Geschichte verrät uns, dass die Altenpflege ihre Geburtsstunde zu Anfang des 19. Jahrhunderts hatte. Zuvor gab es zwar schon die Krankenpflege in Hospitälern, doch die ersten Alten- und Pflegeheime wurden erst dank des Roten Kreuzes und vieler fleißiger Ordensschwestern gegründet.

    Bis dahin wurden alte Menschen in den Familien gepflegt und die, die keine Familie hatten, lebten in Armenhäusern, die an die Krankenhäuser angeschlossen waren.

    Nun weigerten sich die Krankenhäuser, die „alten und siechenden Menschen weiter in den Armenhäusern aufzunehmen, weshalb die Gesellschaft neue Unterbringungsformen für sie benötigte. So entstanden die ersten Altenpflegeeinrichtungen, in denen die alten Menschen jedoch weiterhin vor sich hin „siechten und auf ihren Tod warteten.

    Die Altenpflegeeinrichtungen, wie wir sie heute kennen, mit dem Berufsbild der Altenpfleger*innen, das im Laufe der Zeit immer spezialisierter und professioneller wurde, entwickelte sich erst ab den 1960er-Jahren.

    Und nun aber: Wie lange gibt es das Arbeitsfeld der Betreuungskräfte? Noch nicht so sehr lange!

    Anfang der 2000er-Jahre machten sich schlaue Menschen Gedanken über den demografischen Wandel und entdeckten Handlungsbedarf. Sie stellten fest, dass es in Zukunft immer mehr Senior*innen geben wird, da die Menschheit immer älter wird. So wurde im Jahr 2008 das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz verabschiedet, das die Pflegeversicherung noch besser auf die Bedarfe der pflegebedürftigen Menschen und von deren Angehörigen ausrichtet. Dort sind die Betreuungsleistungen für Menschen mit Demenz niedergeschrieben, die von den gesetzlichen Pflegeversicherungen finanziert werden. Diese beziehen sich hauptsächlich auf die Entlastung, Unterstützung und Unterhaltung von Menschen mit Demenz zu Hause und in Pflegeeinrichtungen. So entstand das Berufsbild der zusätzlichen Betreuungskräfte nach § 87b.

    2017 wurde eine Neuregelung des Pflege-Neuausrichtungs-Gesetzes und des Zweiten Pflegestärkungsgesetzes verabschiedet. Der GKV-Spitzenverband hat seine Richtlinien an die neuen §§ 43b und 53c SGB XI angepasst.

    Die Gegenüberstellung der beiden Berufsbilder zeigt auf, dass sich deren geschichtliche Entwicklung stark unterscheidet.

    Zuerst gab es die Altenpflege, die Betreuungskräfte zogen erst viel später nach. Somit arbeitet die professionelle Altenpflege wahrscheinlich schon 40–50 Jahre länger „an der Front".

    Die Tätigkeiten – back to the rules!

    Lassen Sie uns einmal einen Blick auf die Zeit werfen, als es noch keine zusätzlichen Betreuungsleistungen, also noch keinen Einsatz von Betreuungskräften in der Altenpflege gab. Wie definierte sich die berufliche Betätigung der Pflegekräfte?

    Klar, Pflegeleistungen wurden getätigt, die Versorgung der Grundbedürfnisse, wie Essen und Trinken, wurde gewährleistet, Gespräche wurden geführt. Hinzu kam aber auch die Tagesstrukturierung und -aktivierung. Spaziergänge standen auf der Tagesordnung oder mithilfe der älteren Menschen wurde Wäsche gefaltet, manchmal wurde auch gebastelt.

    D. h., unsere Frau Pfleging hat den Job von Frau Betreuel zusätzlich ausgeführt. Ich habe noch den Satz einer erfahrenen Altenpflegerin im Ohr: „Die Betreuung hat uns die schöne Arbeit weggenommen."

    An die Pflegeleistungen der Pflegekräfte wird heute ein hoher Anspruch gestellt. Die Leistungen sind durch Pflegeforschung und Expertenstandards professionalisiert. Die Dokumentation frisst Zeit und Nerven. Hinzu kommt der Pflegenotstand aufgrund des Pflegekräftemangels. Da sind Frust sowie körperliche und seelische Belastungen häufig hoch.

    Die allgemeine Ausrichtung oder Handlungsweise der Pflege ist heutzutage ergebnisorientiert und durch die Umsetzung moderner Pflegekonzepte komplex. Durch die minimalistische zeitliche Begrenzung der Pflegeleistungen ist schnelles Handeln gefragt. Hinzu kommt, dass Pflegekräfte unter harten körperlichen Bedingungen arbeiten müssen. Bei Senior*innen, die 130 kg wiegen, entlastet das Wissen über Kinästhetik bei der Lagerung oder dem Transfer auch nur bedingt den Rücken. Durch die Beschreibung werden drei Aspekte deutlich:

    1)Die Pflegekräfte leisten körperlich, seelisch und kognitiv komplexe und belastende Arbeit.

    2)Die Pflegeeinrichtungen sind aufgrund des Pflegekraftmangels unterbesetzt, die Mitarbeitenden müssen mehr leisten, da zu viel Arbeit auf zu wenigen Schultern getragen wird.

    3)Die „schönen und entspannten", körperlich nicht so belastenden Arbeiten sind aufgrund der eingesetzten Betreuungskräfte weggefallen.

    Die Ausrichtung der Arbeit ist eher ergebnisorientiert und soll schnell getätigt werden.

    Im Vergleich betrachten wir nun die Anforderungen an eine Betreuungskraft.

    Betreuungskräfte sind verantwortlich für die Tagesstrukturierung. Sie gliedern den Tag der älteren Menschen durch Gruppen- und Einzelangebote sowie Aktivitäten. Die Inhalte dieser Angebote und Aktivierungen sind:

    kreative und handwerkliche Tätigkeiten

    hauswirtschaftliche Tätigkeiten

    Bewegungsangebote

    Gedächtnistraining

    Spielrunden

    Singen und Musizieren

    Milieugestaltung

    Begleitung zum Arztbesuch

    Organisation und Durchführung von Gottesdiensten, Festen und Ausflügen

    Wie aufgeführt, erscheinen die Aufgaben der Betreuungskräfte erst einmal nett und heiter. Jedoch spricht die Umsetzung in die Praxis manchmal eine andere Sprache.

    Unmotivierte Senior*innen, fehlende Arbeitsmaterialien und schlechte räumliche Bedingungen, verbunden mit Platzmangel, sind die Realität. Frau Betreuel muss improvisieren und flexibel sein. Sie benötigt ein hohes Maß an Organisationstalent und Geduld, denn was heiter und nett aussieht, bedarf eines langen Atems. Alle, die schon einmal mit vier Menschen mit Demenz „Mensch ärgere Dich nicht!" gespielt haben, wissen, worüber ich schreibe.

    Die Durchführung von Gruppenangeboten muss vorbereitet und Materialien müssen bereitgestellt sein. Materialien werden z. T. in der Freizeit aus privater Kasse gekauft. Oft sind die Gruppen sehr voll und die Teilnehmer*innen heterogen.

    Da den Spagat hinzubekommen und z. T. 20–30 Teilnehmer*innen, die unterschiedlich fit sind, motiviert oder unmotiviert, mit und ohne Demenz, über einen Zeitraum von bis zu einer Stunde und oft allein bei Laune zu halten – das ist Höchstleistungssport.

    Hinzu kommt, dass die Betreuungskräfte Ansprechpartner*innen der Senior*innen für Sorgen, Ängste und Nöte sind, die Orientierung und Sicherheit bieten. Da bedarf es zwischenmenschlichen Geschicks, Empathie und Sensibilität für das Gegenüber.

    Die Sorgen und Nöte sind z. T. sehr vielschichtig, sodass die Betreuungskräfte mal eben zwischen Tür und Angel seelischen und theologischen Beistand leisten müssen.

    Durch diese Beschreibung werden wiederum drei Aspekte deutlich:

    1)Die Betreuungskräfte haben viele „schöne" Aufgaben und müssen Improvisationskünstler*innen sein.

    2)Die Betreuungskräfte haben hohe Auflagen bei der Organisation der einzelnen Aufgaben zu erfüllen.

    3)Die Betreuungskräfte benötigen Zeit und einen langen Atem für die Nöte und die Bedürfnisse der Senior*innen.

    Die Ausrichtung der Arbeit ist eher prozessorientiert und braucht Zeit.

    Durch die Gegenüberstellung der drei Aspekte der Berufsbeschreibungen wird deutlich, dass das Anforderungsniveau ähnlich ist, Durchführung und Aufgabenstellung aber komplett eine andere Ausrichtung haben. In dieser Differenz liegt oft das Konfliktpotenzial:

    Pflegekräfte agieren schnell und ein deutliches Ergebnis wird zeitnah sichtbar, wie diese Beispiele aus der Praxis

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