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Buchhandlung zum goldenen Buchstaben: Erzählungen
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eBook229 Seiten2 Stunden

Buchhandlung zum goldenen Buchstaben: Erzählungen

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Über dieses E-Book

Die Buchhandlung - ein Ort zum Stöbern, Verweilen, Eintauchen in fremde Welten. Hier setzt François Loeb an, indem er den Leser in ganz besondere Buchhandlungen entführt. Solche, in denen sich die Buchstaben verselbstständigen, Buchläuse sprechen und Bücherwürmer nur ganz spezielle Werke verzehren. Skurrile Kunden mit absurden Bücherwünschen bringen den Leser zum Schmunzeln, die grenzüberschreitende Fantasie des Autors lädt zum Staunen ein. Die Kurzgeschichten lassen in fremde und doch so bekannte Räume blicken, durch sie hindurchwandeln und eine Mischung von Nachdenklichem und Kuriosem erleben.
SpracheDeutsch
HerausgeberAllitera Verlag
Erscheinungsdatum1. Okt. 2015
ISBN9783869067643
Buchhandlung zum goldenen Buchstaben: Erzählungen

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    Buchvorschau

    Buchhandlung zum goldenen Buchstaben - François Loeb

    H-UND-E-WISSEN

    Ganz verschämt kam der Herr zur Information unserer Buchhandlung. Er führte seinen Rauhaardackel, ein süsses Kerlchen, an der Leine. Sobald er anhielt, setzte sich dieser brav hin. Der Herr lobte ihn deshalb auch ausführlich:

    »Brav Paschat, sehr brav! Bist ein guter Hund! Der beste Dackel aller Dackel dieser Welt.« Dabei sah er mich beinahe so treuherzig an wie der Dackel ihn und fuhr dann fort:

    »Wissen Sie, Paschat ist mein Begleiter. Sein Name, Sie werden lachen, stammt aus dem Französischen. ›Bin-keine-Katze‹ lautet die Übersetzung. Muss ja gesagt werden. Ich lebe einsam in einem alten Bauernhaus. Bin Komponist. Das Bellen meines Paschat inspiriert mich immer wieder zu neuen, noch unbekannten, unerhörten Kompositionen und Akkorden. Auch er ist sehr musikalisch. Spitzt immer wieder die Ohren, wenn ich probiere. Am Piano probiere.«

    Ich wurde langsam ungeduldig, denn hinter dem Mann bildete sich eine Schlange von Auskunftsheischenden. Ich konnte diese nicht so lange warten lassen. Warten lassen eines Hundes oder seines vereinsamten Herrchens wegen. Bestimmt würde der Kunde gleich beginnen, mir seine Lebensgeschichte zu erzählen. Er meinte wohl, in mir eine Pille gegen seine ihm fehlende Zweisamkeit gefunden zu haben. Aber nicht mit mir, dachte ich.

    Ganz abgesehen davon, dass er ungepflegt daherkam. Er trug zwar einen Schlips, aber darauf war das Eigelb des Frühstücks verewigt. Und unter dem Sakko schaute ein Zipfel seines ungebügelten, wei-ssen Hemds hervor. Dass sich ein Mensch vernachlässigt, kann ich beim besten Willen nicht ausstehen. Da stehen mir alle Haare zu Berge und ich bekomme Hühnerhaut. Was auch bei dieser Gelegenheit der Fall war.

    Doch wie sollte ich den Mann loswerden, ohne unfreundlich zu sein? Hier in der Bücherwelt sind wir alle auf Freundlichkeit getrimmt. Es ist eines unserer Alleinstellungsmerkmale, wie es unser Besitzer jeweils mit diesem entsetzlichen und nicht sehr freundlichen Wort ausdrückt.

    In meinem Hirn jagten sich die Gedanken: Den Herrn auf die Bestseller aufmerksam machen. Ihn in das hauseigene Café weisen. Ihn zu unserer grossen Tierliteraturabteilung begleiten lassen. Letzteres schien mir der beste Weg zu sein, Hund und Herr von meiner Informationstheke zu entfernen. Ich griff also zum Telefonhörer, um die Aushilfsbuchhändlerin, eine Studentin der Veterinärwissenschaften, zu mir zu beordern, auf dass sie sich mit dem Geschichtenerzähler herumschlagen könne.

    Doch da setzte der Kunde wieder sein scheues Lächeln auf, das durchaus sympathisch war und hob an:

    »Wissen Sie, mich verfolgt ein böser Traum. Was, wenn Paschat eines Tages nicht mehr ist? Wenn er überfahren wird? Er sich die Hundestaupe einhandelt? Diese Einsamkeit würde ich nicht überleben. Und auch mein künstlerisches Schaffen wäre dahin.

    Ich denke bereits lange an Nachwuchs. Also, verstehen Sie mich richtig, nicht eigenen, der würde mich zu sehr in meiner Arbeit stören. Ebenso eine Ehefrau. Oder eine, wie es so schön heisst, Lebensabschnittspartnerin. Nein, ich denke an Welpen. Ich habe für Paschat bereits eine entsprechende Hündin im Auge. Doch der arme Kerl, weiss er, wie es geht? Haben Sie vielleicht ein Hundeaufklärungsbuch in der Abteilung? Damit er lernen, es erlernen kann. Paschat ist so unschuldig!«

    Und der Mann bückte sich, um seinen Liebling zu tätscheln, und ich wählte die Nummer der Tierliteraturabteilung, um nicht zum Band Ungebetene Gäste, das auf dem Schnäppchentisch vor meiner Theke zum Schleuderpreis vermarktet wurde, zu greifen.

    EPIDEMIE

    Es begann ganz harmlos. Ein B hatte einen aufgeschwemmten Unterleib. Niemand bemerkte es. Einzig das benachbarte C wunderte sich. Fragte nach und erkundigte sich dann beim grossen Anfangs-E, ob es sich Sorgen machen müsse. Erhielt keine Antwort. Denn ein mächtiges E, dessen Verbündete überall im Buch die besten Positionen ergattert hatten, liess sich nicht herab, mit einem einfachen kleinen c Austausch zu treiben. Wo käme man denn da hin, dachte das E und plusterte sich leicht auf, bemerkte aber dann zu seinem Entsetzen, dass seine Unterextremität sich glühend heiss anfühlte und innerhalb einer halben Lesestunde abstarb.

    Der Schrecken war gewaltig. Von einem edlen E zu einem einfachen, wenn auch grossgewachsenen F zu mutieren, war ein harter Schlag für das Selbstbewusstsein des lädierten E. Der Gedanke, dass nun auch der Sinn des gesamten, mit ihm verbündeten Wortes entstellt würde, bereitete dem ehemaligen E schlaflose Sekunden, ja gar Minuten. Das zum F mutierte E hoffte inständig, bald aus seinem Albtraum zu erwachen, denn schliesslich konnte die Wirklichkeit einem blaublütigen Buchstaben unmöglich ein solch grausames Schicksal bescheren.

    Während das F so sinnierte und durch Flucht in ferne Traumwelten einen Hoffnungsstrahl zu erhaschen hoffte, hob zehn Seiten weiter ein Riesenstreit an: Einem Punkt wuchs eben ein langer Schwanz, sodass seinem Nachbarn, ebenfalls aus der Familie der stolzen Grossgewachsenen, vom Überwachungsduden der Befehl erteilt wurde, sich unverzüglich der Verkleinerung zu unterziehen, denn solch grobe Regelverstösse könne er bei seiner Lektorenseele nimmer dulden. Nun kam durch des Es Verzweiflungsschreie »EEEEEEeeeee« grösste Unruhe auf. Kein Bewohner wollte auf die Dauer in der Nähe dieser Lärmquelle leben.

    Zudem – und das war nicht zu unterschätzen – begannen sich auch zahllose, weiter entfernte Bewohner und verwandte Buchstaben des Buchs unwohl zu fühlen. Ein Grimseln und Gramseln ging durch ihre schmalen Körper. Einem kleinen l fiel darob der Kopf ab, was zu heftigen Protesten der zahlreichen Is führte, die enthauptete Seitengenossen nicht unter sich dulden wollten. Ein grosses U legte sich mit einem kleinen x an, behauptete, dieses sei nicht echt und in betrügerischer Absicht unterwegs. Ein W sah mit geschlossenen Hühneraugen zu, wie es sich zu zwei Vs wandelte. Ein C hingegen blähte sich durch Wachstum einer kleinen runden Wucherung zu einem stolzen O auf, was zu heftigsten Reaktionen des Vokalregisters führte, das berechtigterweise fürchtete, von Mutationen überschwemmt zu werden. In der Mitte des Buchs aber verlor ein fettes grosses O, durch Nebenwirkungen einer Diät zu einer schäbigen 0 mutiert, die Contenance – denn ein Leben als Null konnte sich der ehemalige Adlige schlicht nicht vorstellen – und sann nach einem Notausstieg.

    Als es Tag wurde und die zuständige Buchhändlerin alle Lichter entzündete, entdeckte sie ein Buch, das aus dem Regal gefallen war. Sie öffnete es und traute ihren Augen nicht, denn Inhalt und Buchstaben des Textes waren vollkommen durcheinander und jede Seite liess fürchterliche Töne erklingen, sodass die erschreckte Dame das Buch unvermittelt fallen liess und den Leiter der Belletristikabteilung um Hilfe rief. Sollte er doch und nicht sie sich mit diesem Horror befassen!

    Der Herr behauptete zunächst, in seinem Büro mit Bestellungen beschäftigt zu sein, und erst das inständige Bitten und Betteln der bereits ergrauten, im Buchhandel erprobten Beraterin führte ihn zum Tatort im ersten Untergeschoss des Hauses. Er hob das Buch vom Boden auf, nicht ohne zuvor seine feinen, von seiner Gemahlin erst vor wenigen Tagen unter dem Weihnachtsbaum vorgefundenen Lederhandschuhe, die er in seiner Brusttasche, nahe seines Herzens aufbewahrte, über seine dicklichen Finger gestülpt zu haben.

    Er öffnete das Buch und rang um Fassung. Liess die Rädchen in seinem Hirn (oder waren es viel eher Elektronen?) in rasender Geschwindigkeit sich hin und her bewegen, sann nach einer Erklärung oder zumindest einer Klärung für den Vorfall. »Ratten, Ratten, Ratten«, rief er aus. »Das sind Ratten! Ich rufe sogleich den Kammerjäger «, und liess den Corpus Delicti wieder zu Boden fallen. Er zog seine Handschuhe mit spitzen Fingerkuppen aus und versuchte dabei sichtlich die Haltung zu wahren, denn ein Teil seines Hirns meldete ihm gegen jedes bessere Wissen, es bestehe durchaus die Möglichkeit, dass nicht Ratten die Ursache des Buchunheils sein könnten. Doch er rief seine Elektronen zur Ordnung, schaffte es, die Handschuhe, an seine Gemahlin denkend, wieder an ihren Stammplatz am Herzen zu versorgen und den verstörenden Gedanken erfolgreich zu verdrängen.

    Der elegante Abteilungsleiter verschwand in seinem Büro, das manch einer als Verschlag bezeichnet hätte, griff nach dem schwarzen Hörer seines altertümlichen Telefons und bestellte, obwohl es Samstag war, den Kammerjäger. Sprach ihm eine superdringliche – wenn es superprovisorische Gerichtsbeschlüsse gab, konnte er getrost dieses Wort verwenden, befand er – Botschaft aufs Band. Es handle sich um einen Notfall, denn der gesamte Buchbestand der Belletristikabteilung sei sonst gefährdet, ganz zu schweigen von einem möglichen Übergriff der Ratten auf die Rechtsabteilung, was das gesamte Rechtssystem des Landes auf den Kopf stellen könnte. Er solle sich nur vorstellen, was wäre, wenn plötzlich Mord eine Liebesgabe würde, oder – er legte eine Pause ein, denn ein schriller Piepston zeigte an, dass er nicht weitersprechen sollte oder, falls er es täte, seine Worte nicht mehr aufgenommen und sich im Äther verflüchtigen würden. Voller Inbrunst – er entliess seinem Herzen auch ein Stossgebet – hoffte er, dass der Kammerjäger keinen Ausflug unternommen habe, keinem Reitturnier aufgesessen und auch nicht gerade seinen Mannespflichten am Nachgehen sei, und wandte sich erneut seinen Bestellvorgängen zu, versuchte weitere Gedanken an das vermaledeite Buch durch eine hurtig aufgebaute Denkzollmauer zu unterbinden.

    Das inkriminierte Buch hingegen lag nach wie vor am Boden vor dem Buchgestell, das auch historische Romane enthielt. Geschichten über Steinzeitmenschen, Pharaonen, Hexenprozesse und all den weiteren geschichtlich unverfänglichen, weil bereits abgelebten Tatsachen. Gleich würden die ersten Kunden erscheinen. Die ältere Buchhändlerin empfand nach dem feigen Verhalten des Abteilungsleiters keinerlei Lust mehr, nochmals diese Unheimlichkeit anzufassen oder gar zu entsorgen, suchten sie doch seit Jahren Angstträume heim, in denen die entsetzlichen Ratten zu Hunderten antrabten und gar ihre Füsse anzuknabbern wagten. Waschraumdrang erlöste sie von der ihr eigentlich zustehenden Pflichterfüllung. Dagegen konnte kein Vor- oder Nachgesetzter etwas einwenden.

    In der Zwischenzeit wurde es den mutierten Buchstaben – die Epidemie hatte das ganze Buch mit Haut und Haar erfasst, kein noch so kleinstes Stück bedruckter Fläche war noch nicht angesteckt – zu eng zwischen den Buchdeckeln. Sie sehnten sich fieberglühend nach Luft, sprengten ihre Fesseln. Stürmten das Buchgestell. Drangen in die Geschichte ein und veränderten sie mit Punkt und Strich und Faden bis aus Pharaonen Sklaven, aus Hexen Richter, die ihre Richter peinlich verhörten, und aus Steinzeitmenschen Geschöpfe, so weich wie Marshmallows, wurden. Die Epidemie griff im Sekundentakt um sich, entwickelte sich zur Pandemie, gegen die schlicht kein Kraut, weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft, geschweige denn in der Gegenwart, gewachsen war.

    Da invadierten wie jeden Morgen die ersten Buchkäufer, Schnellleser und Schmökerer die Buchhandlung, stürzten sich auf Neuerscheinungen, kraulten liebevoll die Buchrücken alter Klassiker, blätterten, als wüte ein Herbststurm, durch Hunderte von Bücherseiten. Als sie das Gestell der historischen Romane erreicht hatten, verzogen sie ihre Mundwinkel ob der unverständlichen Buchstabenwelt weit nach unten, zwanzig nach acht war dabei eine gigantische Untertreibung. Sogleich suchten die Liebhaber dieser Buchgattung ihre geschätzte Beraterin, die sich jedoch, der Leser weiss es bereits, ins Abseits verzogen hatte. Auch der Abteilungsleiter war nicht präsent, immer noch mit seinen Bestellungen und den Rattengedanken im Hirn mehr als voll beschäftigt. So stürmten die aufgebrachten Leseratten die Kassenburg, redeten alle miteinander auf den Oberkassierer ein, baten ihn handgreiflich, mit zum Buchgestell ihrer Leiblektüre zu kommen, um das Unglück selbst mit eigenen Augen zu »beschlechtachten «. Von begutachten konnte in ihren Augen längst keine Rede mehr sein.

    Widerwillig liess sich der distinguierte Herr mit seinem rot-gelb gestreiften Schlips, der perfekt zu seinem mit feuerroten Schnürsenkeln zusammen gehaltenen, gelben Schuhwerk passte, zur besagten Ecke der Buchhandlung führen, sah sich um, betrachtete das eine und andere Buch, blätterte, vertiefte sich umgeben von der aufgebrachten Menge in die eine oder andere Seite, schritt am Buchgestell entlang, sah auf dessen Beschriftung, zeigte mit allen zehn Fingern – eine Kunst die er sich durch langes Training angeeignet hatte – auf die Gestell-Bezeichnung und rief dann mit sonorer Stimme:

    »Was wollen Sie denn alle zusammen, da steht doch gelb auf rot ›Histerische Romane‹, was erwarten Sie denn anderes als den vorgefundenen Inhalt zwischen den Bucheinbänden, der passt doch hervorragend! «, drehte sich um und schritt würdevoll mit stolzem Blick auf den Schuhdreck seiner Kissenburg zu.

    HAUSTÜRABHOLUNG

    Da schneit doch wieder, obwohl an meinem Briefkasten klar und deutlich steht »Werbung nicht erwünscht«, eine Einladung von unserer Buchhandlung, in der wir regelmässig schmökern gehen und unregelmässig Abschlüsse tätigen, ins Haus: Am nächsten Freitag sei zu einer Buchvernissage eine Haustürabholung vorgesehen. Wir hätten nichts weiter zu unternehmen, als uns telefonisch zur Haustürabholung anzumelden, falls wir diese wünschten, was uns, doch schon ältere, nicht mehr automobiltaugliche Semester sehr erfreute. Glücklicherweise also hatte dieses Schreiben die hohe Hürde der »Werbung nicht erwünscht« elegant übersprungen und wir bereiten uns am heutigen Freitag – ältere Menschen benötigen für alles etwas mehr Zeit – schon am Vormittag auf das erfreuliche Erlebnis vor. Wir duschen, uns der dabei eingehenden Gefahren voll bewusst, ausgiebig, meine Gemahlin onduliert die Haare nach allen Regeln der Kunst und ich wähle während mindestens zweieinhalb Stunden die passende Krawatte zu meinem aprikosenfarbenen Jackett aus. Es ist nicht einfach, aus einem Bestand von dreihundertzweiundzwanzig Exemplaren das richtige herauszufinden. Übrigens sind Aprikosen meine Lieblingsfrüchte und ihnen zu Ehren, aber auch um Blicke jüngerer Damen auf mich zu lotsen, habe ich dieses Stück vor einiger Zeit erworben.

    Ich empfinde grosse Dankbarkeit für meine Buchhandlung, die doch an alte Menschen und ihre Mobilitätsprobleme denkt und diese berücksichtigt. Berücksichtigt unter keiner Kostenfolge, was heutzutage kaum mehr vorkommt. Beispielhaft, denke ich. Ja, man soll nicht alle Unternehmen in einen Topf werfen. Es gibt stets löbliche Ausnahmen, so wie heutiger Corpus Delicti – ach das ist der falsche Ausdruck, wie heisst nur der korrekte? … nun das Alter, die Festplatte in meinem Kopf ist doch scheinbar ziemlich voll, also sei es, wie es sei: Die Abholtat ist zu begrüssen. Ich werde es dem Inhaber mitteilen. Oder dem Geschäftsführer. Oder handelt es sich um eine Geschäftsführerin? So viel Empathie kann nur einer Frau zugeschrieben werden. Ein Haudegen-Direktor käme niemals auf eine solche Idee. Ich sehe nach meiner Frau. Sie ist ausgehfertig. Ein Anklang an Jugendlichkeit flackert in ihrem Gesicht. Ja, so einen Ausdruck der Freude trug die damals Angebetete

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